Re: [VereinDE-l] Kampagne zur Einführung des VisualEditors

2012-12-27 Diskussionsfäden Juergen Fenn
Lieber Kurt,

Am 27.12.2012 um 10:32 schrieb Kurt Jansson:
 
 TL;DR: Die Einführung des VisualEditors bietet die einmalige Chance, mit
 gezieltem Anwerben die Autorenbasis zu _vervielfachen_. Kann aus der
 Geschäftsstelle eine solche Kampagne organisiert werden?

Wir sollten bitte auch daran denken, ob unsere kleine Community für eine solche 
Kampagne überhaupt bereit wäre? Eingangskontrolle, QS, VM und Sichter arbeiten 
jetzt schon an der Belastungsgrenze. Wenn nun auf einmal sehr, sehr viele 
Anfängeredits zu verarbeiten wären, würde das wahrscheinlich die Kapazität bei 
weitem überschreiten. Diejenigen Autoren, die den neuen Editor ausprobieren 
möchten, werden sowieso kommen. Und um einen Hinweisbanner zu schalten, 
benötigen wir WMDE nicht, das macht die Community selbst. 

Ich gehe davon aus, daß es ein Videotutorial von der Foundation geben wird, das 
man ins Deutsche übersetzen kann? Falls nein, müßte man es vorschlagen. Es war 
ziemlich aufwendig, deutsche Tutorials zu erstellen. Wenn es ein neues geben 
sollte, wäre es sinnvoll, es in der gleichen Machart herstellen zu lassen:

https://commons.wikimedia.org/wiki/Commons:Wikimedia_Deutschland_Screencasts?uselang=de

Viele Grüße,
Jürgen.
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Re: [VereinDE-l] Kampagne zur Einführung des VisualEditors

2012-12-27 Diskussionsfäden Sebastian Moleski

Hallo Tobias,
On 27.12.2012 14:04, Tobias Oelgarte wrote:

Hallo Kurt,

ich habe da so meine Zweifel ob eine Kampagne zum aktuellen Zeitpunkt
günstig wäre.


Wie Kurt schrieb geht es um eine Kampagne zu dem Zeitpunkt, wenn der 
VisualEditor für neue und nicht angemeldete Nutzer als Standard 
eingestellt wird. Dass wir da derzeit noch nicht sind, steht außer Frage.


Ansonsten kann ich Kurt nur zustimmen. Es wäre tatsächlich gut, wenn es 
mit dem Start des Editors für alle ein Programm zur Gewinnung neuer 
Autoren gäbe. Das ist schließlich auch einer der wichtigsten Beweggründe 
dafür, das Ding überhaupt zu entwickeln.


Beste Grüße
Sebastian Moleski

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Re: [VereinDE-l] Kampagne zur Einführung des VisualEditors

2012-12-27 Diskussionsfäden rupert THURNER
hallo kurt,

die idee ein banner zu nutzen um neue beiträge bzw mitarbeiter zu
gewinnen halte ich für sehr gut, und noch besser wenn man einen guten
thematischen aufhänger hat. das ist m.e. unabhängig davon wie gut der
visuelle editor schon ist. anders herum heisst das klarerweise, dass
ich ein banner zur einführung des editors absolut befürworte.

in der schweiz planen wir derzeit ein projekt unter dem titel
wikicity wo es darum gehen soll inhalte zur eigenen gemeinde bzw dem
eigenen dorf einzustellen. noch ist nicht klar ob das fotos sein
sollen, wikipedia artikel, openstreetmap verbindungen und inhalte,
inhalte auf wikivoyage, lokale zeitung auf wikinews, oder sonst etwas.

in einem ersten schritt sollen die details in den nächsten wochen
diskutiert und definiert werden. ich habe gilbert, der das ganze
treibt, in cc genommen - obwohl sein französisch einiges besser ist
als sein deutsch :)

nachträglich noch frohe weihnachten, und einen guten rutsch!

rupert.


2012/12/27 Kurt Jansson k...@jansson.de:
 Hallo Jürgen!

 TL;DR: Die Einführung des VisualEditors bietet die einmalige Chance, mit
  gezieltem Anwerben die Autorenbasis zu _vervielfachen_. Kann aus der
  Geschäftsstelle eine solche Kampagne organisiert werden?

 Wir sollten bitte auch daran denken, ob unsere kleine Community für eine
 solche Kampagne überhaupt bereit wäre? Eingangskontrolle, QS, VM und
 Sichter arbeiten jetzt schon an der Belastungsgrenze. Wenn nun auf einmal
 sehr, sehr viele Anfängeredits zu verarbeiten wären, würde das
 wahrscheinlich die Kapazität bei weitem überschreiten.


 Februar, März, April und Mai 2004 waren in der deutschen Wikipedia die
 Hölle. SPON, Tagesthemen und der Spiegel hatten zum ersten Mal über uns
 berichtet und Massen ahnungsloser Neugieriger strömten in das Projekt, um
 auszuprobieren, ob das mit dem Bearbeiten von Artikeln tatsächlich so
 einfach geht. Keiner von ihnen scherte sich um Was Wikipedia nicht ist,
 viele hinterließen Zeichenmüll in Artikeln oder legten neue zu völlig
 abwegigen Themen an. Die Zahl der Löschkandidaten explodierte und wir waren
 unsicher, ob das Projekt nicht komplett überrannt und von einer
 Enzyklopädie zu einem Alles-geht-Wiki werden würde. Es war die schönste,
 aufregendste Zeit, die ich in der Wikipedia erlebt habe. Ich wünsche mir,
 dass genau so etwas noch einmal passiert.

 Das Backlog in den von Dir genannten Bereichen bekommen wir notfalls später
 abgearbeitet. Auch bin ich sicher, dass wir über eine beachtliche stille
 Reserve an Leuten verfügen, die dort wieder aktiv werden, wenn's brennt.



 Diejenigen Autoren, die den neuen Editor ausprobieren möchten, werden
 sowieso kommen.


 Dieses Argument habe ich in anderer Form schon sehr oft von sehr vielen
 Leuten in der Community gehört, aber noch nie verstanden. Wer wirklich an
 der Wikipedia mitarbeiten will, der wird auch die Syntax lernen. Wer auf
 ein Problem in einem Artikel hinweisen will, der wird auch die
 Diskussionsseite finden und bearbeiten. Wer sich dauerhaft im Projekt
 engagieren möchte, der wird auch mit dem rauen Umgangston klar kommen. Und
 andersherum: Wer das alles nicht auf sich nimmt, der ist per Definition
 nicht für das Projekt geeignet, den brauchen wir hier nicht.

 Warum sollte das alles so sein? Es gibt viele Hobbys, die ebenso
 befriedigend sein können, wie die Mitarbeit an einer Online-Enzyklopädie -
 und mit diesen konkurrieren wir um die freie Zeit potentieller Mitarbeiter.
 Wir müssen dafür sorgen, dass das Projekt auch für Leute attraktiv ist, die
 einfach nur kurz einen Artikel verbessern wollen (... in dem Wissen und der
 Hoffnung, dass einige nicht mehr davon loskommen werden...).

 Wie sollte der Durchschnittsleser überhaupt mitbekommen, dass er nun viel
 einfacher mitarbeiten kann, wenn wir ihn nicht aktiv darauf aufmerksam
 machen?



 Es war ziemlich aufwendig, deutsche Tutorials zu erstellen. Wenn es ein
 neues geben sollte, wäre es sinnvoll, es in der gleichen Machart herstellen
 zu lassen:


 https://commons.wikimedia.org/wiki/Commons:Wikimedia_Deutschland_Screencasts?uselang=de


 Die sind gut gemacht, ja. Wissen wir, wie oft die Videos aufgerufen wurden?
 Gibt es Rückmeldungen der Nutzer? (Manche der Screencasts sind übrigens
 eine schöne Dokumentation dafür, wie nutzerfeindlich das aktuelle Interface
 ist. Wir sollten sie zur allgemeinen Belustigung bei der Wikimania 2022
 aufführen.)

 Nur noch mal zur Sicherheit: Mir geht es nicht um einen einzelnen
 Screencast und auch nicht um das Banner. Ich möchte, dass wir eine
 konzertierte Kampagne zur Gewinnung neuer Autoren fahren, auf allen Kanälen
 und mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen.

 Viele Grüße
 Kurt
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Re: [VereinDE-l] Kampagne zur Einführung des VisualEditors

2012-12-27 Diskussionsfäden Ralf Roletschek
Ich hoffe nur, daß in der Wikipedia nicht wieder auf breiter Front Stimmung
gemacht wird. Bisher wurde ja gegen alles, was neu war und irgendwie von
der Quelltextbleiwüste abwich, massiv vorgegangen. Einer sagt klickibunti
und schon sind alle dagegen... Die Entwickler geben sich Mühe, Mediawiki zu
verbessern und die deutsche Community hat nichts weiter zu tun als zu
meckern. An dieser Stelle müßten wir auch mal für Verbesserungen sorgen.

nur meine Meinung
Ralf


Am 27. Dezember 2012 14:40 schrieb rupert THURNER rupert.thur...@gmail.com
:

 hallo kurt,

 die idee ein banner zu nutzen um neue beiträge bzw mitarbeiter zu
 gewinnen halte ich für sehr gut, und noch besser wenn man einen guten
 thematischen aufhänger hat. das ist m.e. unabhängig davon wie gut der
 visuelle editor schon ist. anders herum heisst das klarerweise, dass
 ich ein banner zur einführung des editors absolut befürworte.

 in der schweiz planen wir derzeit ein projekt unter dem titel
 wikicity wo es darum gehen soll inhalte zur eigenen gemeinde bzw dem
 eigenen dorf einzustellen. noch ist nicht klar ob das fotos sein
 sollen, wikipedia artikel, openstreetmap verbindungen und inhalte,
 inhalte auf wikivoyage, lokale zeitung auf wikinews, oder sonst etwas.

 in einem ersten schritt sollen die details in den nächsten wochen
 diskutiert und definiert werden. ich habe gilbert, der das ganze
 treibt, in cc genommen - obwohl sein französisch einiges besser ist
 als sein deutsch :)

 nachträglich noch frohe weihnachten, und einen guten rutsch!

 rupert.


 2012/12/27 Kurt Jansson k...@jansson.de:
  Hallo Jürgen!
 
  TL;DR: Die Einführung des VisualEditors bietet die einmalige Chance, mit
   gezieltem Anwerben die Autorenbasis zu _vervielfachen_. Kann aus der
   Geschäftsstelle eine solche Kampagne organisiert werden?
 
  Wir sollten bitte auch daran denken, ob unsere kleine Community für eine
  solche Kampagne überhaupt bereit wäre? Eingangskontrolle, QS, VM und
  Sichter arbeiten jetzt schon an der Belastungsgrenze. Wenn nun auf
 einmal
  sehr, sehr viele Anfängeredits zu verarbeiten wären, würde das
  wahrscheinlich die Kapazität bei weitem überschreiten.
 
 
  Februar, März, April und Mai 2004 waren in der deutschen Wikipedia die
  Hölle. SPON, Tagesthemen und der Spiegel hatten zum ersten Mal über uns
  berichtet und Massen ahnungsloser Neugieriger strömten in das Projekt, um
  auszuprobieren, ob das mit dem Bearbeiten von Artikeln tatsächlich so
  einfach geht. Keiner von ihnen scherte sich um Was Wikipedia nicht ist,
  viele hinterließen Zeichenmüll in Artikeln oder legten neue zu völlig
  abwegigen Themen an. Die Zahl der Löschkandidaten explodierte und wir
 waren
  unsicher, ob das Projekt nicht komplett überrannt und von einer
  Enzyklopädie zu einem Alles-geht-Wiki werden würde. Es war die schönste,
  aufregendste Zeit, die ich in der Wikipedia erlebt habe. Ich wünsche mir,
  dass genau so etwas noch einmal passiert.
 
  Das Backlog in den von Dir genannten Bereichen bekommen wir notfalls
 später
  abgearbeitet. Auch bin ich sicher, dass wir über eine beachtliche stille
  Reserve an Leuten verfügen, die dort wieder aktiv werden, wenn's brennt.
 
 
 
  Diejenigen Autoren, die den neuen Editor ausprobieren möchten, werden
  sowieso kommen.
 
 
  Dieses Argument habe ich in anderer Form schon sehr oft von sehr vielen
  Leuten in der Community gehört, aber noch nie verstanden. Wer wirklich
 an
  der Wikipedia mitarbeiten will, der wird auch die Syntax lernen. Wer
 auf
  ein Problem in einem Artikel hinweisen will, der wird auch die
  Diskussionsseite finden und bearbeiten. Wer sich dauerhaft im Projekt
  engagieren möchte, der wird auch mit dem rauen Umgangston klar kommen.
 Und
  andersherum: Wer das alles nicht auf sich nimmt, der ist per Definition
  nicht für das Projekt geeignet, den brauchen wir hier nicht.
 
  Warum sollte das alles so sein? Es gibt viele Hobbys, die ebenso
  befriedigend sein können, wie die Mitarbeit an einer Online-Enzyklopädie
 -
  und mit diesen konkurrieren wir um die freie Zeit potentieller
 Mitarbeiter.
  Wir müssen dafür sorgen, dass das Projekt auch für Leute attraktiv ist,
 die
  einfach nur kurz einen Artikel verbessern wollen (... in dem Wissen und
 der
  Hoffnung, dass einige nicht mehr davon loskommen werden...).
 
  Wie sollte der Durchschnittsleser überhaupt mitbekommen, dass er nun viel
  einfacher mitarbeiten kann, wenn wir ihn nicht aktiv darauf aufmerksam
  machen?
 
 
 
  Es war ziemlich aufwendig, deutsche Tutorials zu erstellen. Wenn es ein
  neues geben sollte, wäre es sinnvoll, es in der gleichen Machart
 herstellen
  zu lassen:
 
 
 
 https://commons.wikimedia.org/wiki/Commons:Wikimedia_Deutschland_Screencasts?uselang=de
 
 
  Die sind gut gemacht, ja. Wissen wir, wie oft die Videos aufgerufen
 wurden?
  Gibt es Rückmeldungen der Nutzer? (Manche der Screencasts sind übrigens
  eine schöne Dokumentation dafür, wie nutzerfeindlich das aktuelle
 Interface
  ist. Wir sollten sie zur 

[VereinDE-l] Fwd: Keep us open!

2012-12-27 Diskussionsfäden Thomas Koenig

Hiho WikiMedia-Interessierte:

Ich möchte keinen Hehl daraus machen, dass ich openDemocracy lieber lese  
als diese Mailingliste oder sonstige Glorifikationen von Wikimedia, aber  
nach dieser Rundmail werde ich auch an oD nichts mehr spenden. Zum  
Verständnis: Auf oD schreiben viele, sehr gewiefte Autoren, die auch im RL  
oft sehr etabliert sind, also genug Geld haben und sich für, ich sach mal,  
Liberalismus einsetzen. Trotzdem soll auf einmal nicht mehr genug Geld da  
sein?


Mein kurzes Intermezzo bei Wikimedia hat mich gelehrt: Geld ist *da* nicht  
das Problem, Geld wird bei solchen Vereinen eher zum Problem.


Euer Orakel wünscht Euch einen guten Rutsch nach 2013,

Fossa, aka Dr. Thomas Koenig

--- Forwarded message ---
From: Andrew Hyde, openDemocracy  
andrew_hyde_opendemocr...@mail.vresp.com

To: fo...@gmx.li
Cc:
Subject: Keep us open!
Date: Thu, 27 Dec 2012 14:38:20 +0100


www.opendemocracy.net

“Every day, openDemocracy shows the importance of the new media for the  
thinking and engaged person. Updated, relevant and thoughtful, it makes  
crucial, readable, contributions to the global dialogue about the human  
condition in the 21st century.”


Thomas Hylland Eriksen


Dear reader,

I hope that like me, you believe it’s important to have places like  
openDemocracy in the media landscape, a digital commons among  
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With many thanks,

Magnus Nome
Editor-in-Chief,
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Re: [VereinDE-l] Kampagne zur Einführung des VisualEditors

2012-12-27 Diskussionsfäden Stefan Knauf

Kurt Jansson schrieb am Thu, 27 Dec 2012 10:32:18 +0100:

TL;DR: Die Einführung des VisualEditors bietet die 
einmalige Chance, mit
gezieltem Anwerben die Autorenbasis zu _vervielfachen_. 



Hallo allerseits,

ich halte diese Einschätzung für sehr euphorisch. Einen 
Artikel gut zu recherchieren, ist viel, viel schwieriger 
und aufwendiger, als die Wikisyntax nachzuschlagen. Selbst 
wenn man nur irgendein unplausibel erscheinendes Detail 
irgendeines Artikels prüfen möchte, ist das meiner 
Erfahrung nach mit deutlich mehr Arbeit verbunden, als den 
Einzelnachweis einzufügen... Die Wikisyntax ist da reine 
Nebensache.
Ich glaube zwar auch, dass es menschenmöglich sein müsste, 
die Bedienung zu vereinfachen; aber dass so eine 
Vereinfachung gleich Zehntausende neue Mitarbeiter 
bescheren würde, kann ich mir wirklich nicht vorstellen...


MfG
Stefan


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Re: [VereinDE-l] Kampagne zur Einführung des VisualEditors

2012-12-27 Diskussionsfäden Juergen Fenn
Hallo Kurt,

Am 27.12.2012 um 13:52 schrieb Kurt Jansson:

 Februar, März, April und Mai 2004 waren in der deutschen Wikipedia die
 Hölle. SPON, Tagesthemen und der Spiegel hatten zum ersten Mal über uns
 berichtet und Massen ahnungsloser Neugieriger strömten in das Projekt, um
 auszuprobieren, ob das mit dem Bearbeiten von Artikeln tatsächlich so
 einfach geht. Keiner von ihnen scherte sich um Was Wikipedia nicht ist,
 viele hinterließen Zeichenmüll in Artikeln oder legten neue zu völlig
 abwegigen Themen an. Die Zahl der Löschkandidaten explodierte und wir waren
 unsicher, ob das Projekt nicht komplett überrannt und von einer
 Enzyklopädie zu einem Alles-geht-Wiki werden würde. Es war die schönste,
 aufregendste Zeit, die ich in der Wikipedia erlebt habe. Ich wünsche mir,
 dass genau so etwas noch einmal passiert.

Die Bedingungen waren damals ganz anders als heute. Einen Eternal September 
kann es nicht mehr geben, weil die Konkurrenz im Web 2.0 heute sehr viel größer 
ist. Außerdem kennt man Wikipedia heute, das ist nichts Aufregendes mehr. 

Wenn man wirklich auf Dauer den Zugang für neue Autoren verbessern möchte, 
sollte man nach meiner Erfahrung in Wikipedia macht Schule vor allem den 
Bearbeiten-Button irgendwie wesentlich stärker hervorheben, denn den sehen 
die wenigsten. Auch der Diskussions-Button geht unter. Die Tabs werden kaum 
beachtet, und die Navbar wird kaum wahrgenommen, weil sie völlig überladen ist. 
Eigentlich bräuchte wir drei Interfaces: Eins für Nur-Leser, eins für wenig 
geübte Autoren und eins für die Stammbelegschaft. Das wäre die erste Hürde. Das 
eigentliche Bearbeiten ist erst die zweite, und wer die erste genommen hat, 
schafft auch die zweite. Die erste Hürde ist aber sehr viel schwerer zu nehmen.

 Das Backlog in den von Dir genannten Bereichen bekommen wir notfalls später
 abgearbeitet. Auch bin ich sicher, dass wir über eine beachtliche stille
 Reserve an Leuten verfügen, die dort wieder aktiv werden, wenn's brennt.

Und genau da wäre ich mir weniger sicher. Alle Teilprojekte arbeiten schon seit 
langem am Anschlag, da ist keine Luft mehr für Experimente, und eine stille 
Reserve sehe ich auch nicht. Wo sollte die, bitte, sein, und warum versteckt 
sie sich die ganze Zeit? ;)

 Diejenigen Autoren, die den neuen Editor ausprobieren möchten, werden
 sowieso kommen.
 
 
 Dieses Argument habe ich in anderer Form schon sehr oft von sehr vielen
 Leuten in der Community gehört, aber noch nie verstanden. Wer wirklich an
 der Wikipedia mitarbeiten will, der wird auch die Syntax lernen. Wer auf
 ein Problem in einem Artikel hinweisen will, der wird auch die
 Diskussionsseite finden und bearbeiten. Wer sich dauerhaft im Projekt
 engagieren möchte, der wird auch mit dem rauen Umgangston klar kommen. Und
 andersherum: Wer das alles nicht auf sich nimmt, der ist per Definition
 nicht für das Projekt geeignet, den brauchen wir hier nicht.
 
 Warum sollte das alles so sein? Es gibt viele Hobbys, die ebenso
 befriedigend sein können, wie die Mitarbeit an einer Online-Enzyklopädie -
 und mit diesen konkurrieren wir um die freie Zeit potentieller Mitarbeiter.
 Wir müssen dafür sorgen, dass das Projekt auch für Leute attraktiv ist, die
 einfach nur kurz einen Artikel verbessern wollen (... in dem Wissen und der
 Hoffnung, dass einige nicht mehr davon loskommen werden...).
 
 Wie sollte der Durchschnittsleser überhaupt mitbekommen, dass er nun viel
 einfacher mitarbeiten kann, wenn wir ihn nicht aktiv darauf aufmerksam
 machen?

Ich habe natürlich nichts gegen einen Banner, wenn der VE mal freigeschaltet 
ist. Ich habe eher etwas gegen den VE an sich, aber das ist wohl nicht mehr zu 
verhindern.

Zum Thema Autorengewinnung möchte ich gerne auf den Förderverein für Stadtwikis 
verweisen, der bei seinem letzten Treffen beschlossen hat, solche Werbeaktionen 
für Autoren einzustellen. Hier die Gründe:

http://allmende.stadtwiki.info/wiki/Portal_West/Protokoll_Treffen_20121103#Ergebnisse_der_Grundsatzdiskussion

--8

== Ergebnisse der Grundsatzdiskussion ==
# Die Stadtwikis legten bisher den Fokus auf das Gewinnen von Schreibern. 
Anhand der Tatsache, dass es nur sehr wenige Schreiber gibt, dafür aber 
offenbar ein hohes Interesse der Leserschaft, soll bei den Marketingaktivitäten 
grundsätzlich der Leser in den Mittelpunkt rücken.
# Es ist zu prüfen, inwieweit die neuen interaktiven Tools wie Twitter und 
Facebook eine Diskussion auf den Wikis ergänzen können.

Als Ursachen für den Mangel an Schreibern, unter dem sämtliche Stadt- und 
Regionalwikis leiden, wurden genannt: 
# Bei Tweets und Facebook-Postings ist immer klar, wer der Autor ist. Das hat 
erhebliche Auswirkungen auf die Motivation. Diese Plattformen werden nämlich 
vom permanenten Wettbewerb um originelle Postings und interessante Linktipps 
befeuert. Dort geht es in erster Linie um Selbstdarstellung. Die Autoren von 
Stadt- und Regionalwikis hingegen treten bis zur Unerkennbarkeit 

Re: [VereinDE-l] Kampagne zur Einführung des VisualEditors

2012-12-27 Diskussionsfäden Christian Thiele

Hallo,

Am 27.12.2012, 14:04 Uhr, schrieb Tobias Oelgarte  
tobias.oelga...@googlemail.com:


ich habe da so meine Zweifel ob eine Kampagne zum aktuellen Zeitpunkt  
günstig wäre. Der Editor macht immer wieder noch einen recht  
unausgereiften Eindruck, was dann schnell als eher abschreckend  
empfunden wird.


dem kann ich mich nur anschließen. Eine Kampagne sobald das ganze halbwegs  
ausgereift ist, ist sicher machbar, zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht.


Bei einer Kampagne sollte bedacht werden, dass die Browser-Unterstützung  
des VisualEditors nicht sehr flächendeckend ist, derzeit haben nicht  
einmal zwei Drittel der Leser einen unterstützten Browser, nur die am  
häufigst genutzten Browser werden überhaupt unterstützt (obwohl jeder  
vierzigste Leser eine aktuelle Opera-Version nutzt, wird der Browser  
derzeit beispielsweise völlig ignoriert). Vor allem jene, die Probleme mit  
der Syntax haben werden wohl auch zu den 8% der Wikipedia-Leser gehören,  
die noch den Internet Explorer 8 nutzen, zumal es für Windows XP keine  
neuere Version gibt. Auch diese können den VisualEditor nicht nutzen. Eine  
Belehrung, dass andere Browser besser sind, darf sich meiner Meinung  
nach die Wikipedia nicht erlauben.


Einblendungen, die zum Mitmachen einladen und mit dem VisualEditor werben,  
sollten daher nur bei unterstützten Browsern gezeigt werden und allgemeine  
Aufrufe über die Medien je nach Unterstützungsgrad vermieden werden. Bis  
zur allgemeinen Verfügbarkeit wird der Anteil der Nutzer mit unterstützten  
Browsern sicher weiter steigen, aber die Frustration wenn das ganze bei  
einem dann nicht funktioniert, kann viel anrichten.


Grüße,
Christian Thiele / Benutzer:APPER

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Re: [VereinDE-l] Kampagne zur Einführung des VisualEditors

2012-12-27 Diskussionsfäden Tim Landscheidt
Stefan Knauf stefan.kn...@uni-bonn.de wrote:

 TL;DR: Die Einführung des VisualEditors bietet die
 einmalige Chance, mit
 gezieltem Anwerben die Autorenbasis zu _vervielfachen_.

 ich halte diese Einschätzung für sehr euphorisch. Einen
 Artikel gut zu recherchieren, ist viel, viel schwieriger und
 aufwendiger, als die Wikisyntax nachzuschlagen. Selbst wenn
 man nur irgendein unplausibel erscheinendes Detail
 irgendeines Artikels prüfen möchte, ist das meiner Erfahrung
 nach mit deutlich mehr Arbeit verbunden, als den
 Einzelnachweis einzufügen... Die Wikisyntax ist da reine
 Nebensache.
 Ich glaube zwar auch, dass es menschenmöglich sein müsste,
 die Bedienung zu vereinfachen; aber dass so eine
 Vereinfachung gleich Zehntausende neue Mitarbeiter bescheren
 würde, kann ich mir wirklich nicht vorstellen...

Den gleichen Gedanken habe ich immer bei den Mobil-Aktivitä-
ten der Foundation. Ich kann mir absolut nicht vorstellen,
dass man auf einem Gerät mit einigen Quadratzentimetern An-
sichtsfläche, die sie sich auch noch mit der Tastatur
teilt, einen Artikel zu einem nichttrivialen Thema erstellen
oder bearbeiten kann und das auch noch in einer so kollabo-
rativen Umgebung wie Wikipedia.

Das führt IMHO dazu, dass entweder 99 % der VisualEditor-
oder Mobil-Bearbeiter direkt wieder das Boot verlassen, weil
ihr das habe ich einmal irgendwo gehört keine zuverlässige
Quelle darstellt, oder irgendwann das Wikipedia-Biotop
kippt und dann das Produkt nicht mehr den Qualitätserwar-
tungen der Leser (und Spender) genügt.

Tim


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Re: [VereinDE-l] Kampagne zur Einführung des VisualEditors

2012-12-27 Diskussionsfäden Stefan Knauf
Tim Landscheidt schrieb am Thu, 27 Dec 2012 19:36:20 
+:


Das führt IMHO dazu, dass entweder 99 % der 
VisualEditor-
oder Mobil-Bearbeiter direkt wieder das Boot verlassen, 
weil
ihr das habe ich einmal irgendwo gehört keine 
zuverlässige

Quelle darstellt, oder irgendwann das Wikipedia-Biotop
kippt und dann das Produkt nicht mehr den 
Qualitätserwar-

tungen der Leser (und Spender) genügt.



Hallo alle,

na ja, ich hatte zwar auch noch nie das Bedürfnis 
verspürt, statt eines PC ein Telefon zur Bearbeitung der 
Wikipedia zu benutzen, und ich kann mir auch noch nicht 
vorstellen, dass ich einen WYSIWYG-Editor unserer 
Wikisyntax bevorzugen könnte; aber nur, weil jemand sowas 
benutzen möchte, ist er ja noch nicht gleich doof...
Ich teile weder die euphorischen Erwartungen an einen 
WYSIWYG-Editor und sonstigen Schnickschnack, noch glaube 
ich, dass solche Dinge scharenweise Idioten ins Projekt 
locken würden.
Ich vermute, dass die Wikipedia mit diesem Zeug im 
Wesentlichen genau so laufen wird wie vorher.


MfG
Stefan

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Re: [VereinDE-l] Kampagne zur Einführung des VisualEditors

2012-12-27 Diskussionsfäden Stepro

Am 27.12.2012 20:36, schrieb Tim Landscheidt:

Den gleichen Gedanken habe ich immer bei den Mobil-Aktivitä-
ten der Foundation. Ich kann mir absolut nicht vorstellen,
dass man auf einem Gerät mit einigen Quadratzentimetern An-
sichtsfläche, die sie sich auch noch mit der Tastatur
teilt, einen Artikel zu einem nichttrivialen Thema erstellen
oder bearbeiten kann und das auch noch in einer so kollabo-
rativen Umgebung wie Wikipedia.

Das führt IMHO dazu, dass entweder 99 % der VisualEditor-
oder Mobil-Bearbeiter direkt wieder das Boot verlassen, weil
ihr das habe ich einmal irgendwo gehört keine zuverlässige
Quelle darstellt, oder irgendwann das Wikipedia-Biotop
kippt und dann das Produkt nicht mehr den Qualitätserwar-
tungen der Leser (und Spender) genügt.


Den gleichen Gedanken hatte ich bei Wikipedia auch immer. Ich konnte mir 
absolut nicht vorstellen, dass jemand freiwillig, ohne jede Bezahlung 
oder sonstige persönlichen Vorteile, mit einer unverständlichen und 
unintuitiven Syntax an einer Enzyklopädieerstellung mitarbeitet und das 
auch noch in einer so kollaborativen Umgebung ohne jede 
Authentifizierung oder Anmeldezwang.


Das hätte IMHO dazu führen müssen, dass entweder 99% der 
Artikel-Bearbeiter oder Fotografen direkt wieder das Boot verlassen, 
weil ihr das habe ich einmal irgendwo gehört keine zuverlässige
Quelle darstellt, oder irgendwann das Wikipedia-Biotop kippt und dann 
das Produkt nicht mehr den Qualitätserwartungen der Leser (und Spender) 
genügt.


Die Geschichte lehrt ein anderes Ergebnis.

Steffen

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