Hallo,

> Ah, das allseits beliebte "wenn wir nicht alle Eventualitaeten vorher
> klaeren, dann kann ich leider keinen Finger ruehren, schade
> eigentlich"-Thema. Wer keinen Finger ruehren will, der darf das hier
> bei uns auch einfach so tun, ohne eine Ausrede dafuer zu brauchen ;-)

Nö, das ist das "wie können wir jetzt schon so arbeiten, dass es
allen später nützt"-Spiel ;)

> Probleme, die mehr in der Theorie als in der Praxis existieren,
> interessieren bei OpenStreetMap stets nur wenige.

Das sind schon alles sehr praktische Probleme. Ich fange derzeit
gar nicht an, in diesem Bereich zu entwickeln, weil ich bei
dem aktuellem Chaos da kein Land sehe. Das würde erst Sinn
machen, wenn sich mal ein grundsätzliches Konzept für die
Ort-Straße-Zuordnung herausbilden würde (Fläche, Abstand zum
Ortsnamen-Tag, Straßenattribut?).
 
> Andersrum wirst Du Erfolg haben: Schreibe *erst* Deine Routingsoftware
> (oder untersuche, inwiefern Du Dich bei pyroute, Traveling Salesman,
> gosmore etc.etc. einbringen kannst). Die Strassensuche ist *nicht* das
> wesentliche Element dabei! Du kannst zum Testen erstmal das
> Google-Geocoding benutzen. Wenn dann Deine Routingsoftware toll
> funktioniert, *dann* ist der Zeitpunkt, den Leuten zu sagen: Schaut
> mal, hier muss ich derzeit immer noch Google benutzen, weil unser
> System nicht gut genug ist, um Start und Ziel zu ermitteln, koennen
> wir das nicht besser machen.

Fredericks Patentrezept? Nö, die Straßensuche ist das grosse
Problemfeld und die vielen Lindenstraßen, etc. auseinanderzuhalten
ist nicht trivial. Mein Vorschlag dazu ist ein Konzept, aus
Grenzabschnitten ein hierarchistisches Netz aufzubauen, so dass
man darüber auf exakt definierte Flächen kommt und ein Programm
entscheiden kann, ob etwas drin oder draussen liegt. 

> *Dann* werden sich die Leute mit dem Problem beschaeftigen. Aber auf
> eine pragmatische Weise - es ist etwas unwahrscheinlich, dass die
> Loesung am Ende heisst "wir erfassen einfach alle Stadtgebiete".
> Vermutlich kommt eher sowas raus wie der Name Finder. Aber wenn das
> gute Resultate bringt - und das wird man erst beurteilen koennen, wenn
> Deine Software im Einsatz ist - dann reicht das doch.

Manche Leute beschäftigen sich schon seit längerer Zeit mit dem 
Thema und kommen nicht weiter, weil es derzeit kein durchgängiges
Verfahren gibt, Ortsbeziehungen zu speichern. Ohne speichern
kein auslesen und ohne auslesen kein Algorithmus.
 
> Manchmal habe ich das Gefuehl, das kommt irgendwie daher, dass wir zu
> viel theoretische Ausbildung in Logik oder Informatik haben. Wir
> denken uns ein cooles Programm aus, und dann faellt uns ein einziges
> Beispiel ein, in dem das Programm versagen wird (hier gibt es A-Dorf
> und B-Stadt, und die Schillerstrasse von A-Dorf ist naeher am
> Stadtkern von B-Stadt dran als am Stadtkern von A-Dorf, und B-Stadt
> hat auch eine Schillerstrasse) - Katastrophe! Programm untauglich,
> Idee verworfen.

Klassisches Beispiel sind die zusammengewachsenen Vorstädte, die
aber eigenständige Gemeinden sind. Hier kann die 'näher als'
Methode nur zu schnell versagen. Aber genau hier brauche ich sie
am dringensten. Die Schillerstr. von München und Hamburg 
auseinanderzuhalten - dafür brauche ich kein OSM. Aber wenn ich in
die Innenstadt will und in der Schlafstadt lande ist für mich
als Anwender OSM erst mal unten durch. Auch wenn ein Lösungsansatz
scheinbar 95% problemlos bewältigt sind es oft die 5%, die den
Anwender wirklich interessieren und das Erfolgserlebnis geben.

Grüsse Hubert

-- 
Psssst! Schon vom neuen GMX MultiMessenger gehört?
Der kann`s mit allen: http://www.gmx.net/de/go/multimessenger?did=10

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