Thomas Hieber schrieb:
> Warum sollte der hier was ändern. Der Staat ist doch über alle 
> Zusatzeinnahmen froh. Das Geld, das die Vermessungsämter nicht mehr 
> durch Verkäufe von Karten erwirtschaften muss der Statt zuschießen. Denn 
> die eigentliche Aufgabe der Vermessungsämter wird ja durch OSM nicht 
> wegfallen.

Der Ablauf ist ja Folgender (nur mal so, damit es alle wissen):

Die Katasterämter erzeugen ALK (Automatisches Liegenschaftskataster)
und Grundkarten. Die ALK wird dann von den LVermA in ATKIS gewandelt
und daraus werden dann die verschiedenen DTK.

Die Konvertierung von ALK zu ATKIS und zu DTK funktioniert automatisch,
die ganzen Kosten liegen bei den Kommunen, die ihre Kataster aktuell
halten müssen.

Also zahlt der Bürger im Endeffekt doppelt: Einmal die Steuer und
einmal die Lizenzgebühr für die Karte :-)

> Publicity für OSM ist immer gut, aber aus der Frage, ob die Heimatstadt 
> das Mapping jetzt mit alten Karten o.ä. unterstützt oder nicht würde ich 
> keine große Sache machen. Je nach Größe der Stadt ist man da in wenigen 
> Tagen alleine durch. Ich würde mal schätzen, mit dem Fahrrad braucht man 
> für ne Kleinstadt von ca. 15.000 Einwohnern 10-20 Stunden auf dem 
> Fahrrad und noch mal 5-10 Stunden am PC zum nachbereiten. Je nach Art 
> der Stadt (eben oder hügelig, verwinkelt oder klar strukturiert, viele 
> Hochhäuser oder v.a. Einfamilienhäuser) vielleicht auch mehr oder 
> weniger.

Ich möchte auf jeden Fall eine Menge POIs sammeln: Telefonzellen,
Ampeln, Postkästen, Haltestellen etc.

Ist OSM eigentlich auch an Hausnummern interessiert?

> Ich habe am Anfang auch immer geglaubt man müsse die Behörden 
> zu Kooperation bewegen - inzwischen ist mir das echt wurst. Denn 
> speziell bei kleinen Ortschaften (2000-4000 Einwohnern) geht es viel 
> schneller die einfach mal abzuradeln, als da lange herumzufragen. 

Ja, die Einstellung haben viele in meinem Bekanntenkreis. Ist auch
immer sehr witzig, wenn es Wahlen und Abstimmungen an der Uni gibt
und sich dann nur 1500 von 23.000 Stunden beteiligen: "Wir können ja
eh nichts verändern!"

> Außerdem macht bei gutem Wetter das Radeln viel mehr Spaß als auf 
> Amtsstuben den Bittsteller zu machen. Und selbst wenn die kooperieren: 
> Glaubst Du, Du wärst viel schneller, wenn die Dir einen Stapel 
> Landkarten in die Hand drücken würden und sagen würden: "dürfen Sie 
> alles frei verwenden?" oder wenn die Dir eine CD in die Hand drücken 
> würden, wo die Daten in irgendeinem obskuren Kommunalen GIS Format 
> gespeichert sind?

Manche Kommunen machen es, manche nicht. Klar glaube ich natürlich
nicht, dass ich Shape oder MapInfo-Files in ALK-Auflösung bekomme,
aber Tempo-30-Zonen oder Radwegekataster wären schon Dinge, die man
erwarten kann.

> Spannend würde das mit den Behörden erst, wenn wir flächendeckend
 > in ganzen Regionen, Bundesländern oder gar der ganzen BRD
> die Daten frei nutzen dürften. Aber das ist im Moment nicht absehbar.

Zeit für die OSM-Partei?

Grüße
Tobias

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