> Das lässt sich wohl befürchten. Vor allem löst es nicht das Problem,
> dass OSM eigentlich den Anspruch hat, dass jeder mitmachen kann. Da mit
> *DAS* Tool zur Bearbeitung zumindest die Basisfunktionen möglichst
> intuitiv machen.

Natürlich kann jeder mitmachen, niemand wird gezwungen JOSM zu verwenden.
Sowie niemand gezwungen wird Potlatch oder Merkaartor oder Windows
oder vi zu nutzen.

> Was sind denn die Basisfunktionen? IMHO:
> * Zoomen
> * Kartenausschnitt verschieben
> Damit schaut man sich als Einsteiger um und wenn man arbeiten will,
> sucht man sich so seine Baustelle.
> Diese Funktionen sollten so einfach wie möglich sein. Einfach ist das,
> was Benutzer anderer Software schon kennen. JOSM Einsteiger kennen
> mindestens die Slippy Map. Ich würde also vorschlagen, die Bedienung
> anzugleichen.

JOSM Einsteiger kennen meistens auch den Windows Foto betrachter und
da zoomt man mit der Maus.
Auf der SlippyMap die ich verwende (informationfreeway.org) zoomt man
auch mit der Maus.

> Dann:
> * Linksklick:
> Wenn der Klick ins Leere geht = Neuen Punkt als Anfang eines Ways anlegen.
> Wenn der Klick ein Objekt trifft = Objekt auswählen
> Wenn der Klick in die Nähe eines Objektes geht, das man auswählen möchte
> = Objekt auswählen
> Wenn man das verhindern will muss man den Linksklick mit Ctrl
> kontrollieren -> Ctrl+Linksklick = Neuen Punkt als Anfang eines Ways
> anlegen.

Wenn man bestimmen kann wie nah "in die Nähe" ist, tönt das Konzept brauchbar.

> *  Doppelklick
> Neuen Einzelpunkt anlegen
> Macht es Sinn, hier auch eine Snapping-Funktion zu haben? Ich glaube
> nicht, oder?
Bin leider kein doppelklick Fan. Eher beim Linksklick+Shift für einen
einzelnen Node.

> * Links geklickt halten, Mouse bewegen
> Auswahl verschieben
> Wenn nichts ausgewählt ist, Kartenausschnitt verschieben
> Ich habe den Einwand gelesen, dass das in Innenstädten schwierig sein
> könnte, weil man zu leicht etwas ausgewähltes verschiebt. Ich glaube
> aber, dass das nicht so leicht passiert: Dass der Benutzer ein Objekt
> verschieben will, ist nur dann wahrscheinlich, wenn er zumindest in die
> Nähe des selektierten Objektes greift. Also kann ich sogar ein Objekt
> selektiert haben und trotzdem die Karte verschieben, indem ich einfach
> woanders hingreife.

Ich lasse das Argument mit der Innenstadt gelten. Um die Karte zu
verschieben muss ich irgendwo hin, wos nichts hat. Weil ich sonst
etwas auswähle anstelle es zu verschieben.

> Dazu könnte man noch ein Steuerkreuz und Plus und Minus zum verschieben
> und Zoomen anzeigen.

Brauchts nicht, geht ja auch mit der Maus.

> * Rechtsklick
> Kontextmenü - Das Wort sagt ja schon, dass man hier die Funktionen
> angezeigt bekommt, die im Kontext des gewählten Objektes möglich sind:
> 1. Attribute kopieren = Ctrl+C
> 2. Attribute einfügen = Ctril+V

Wozu ein Kontextmenu für Funktionen die JEDER als Shortcuts kennt und
somit seine Gedanken nicht unterbrechen muss?
Abgesehen davon muss er dies sowiso, weil ein Neues Menu erscheint
dass er sich ansehen muss..

> 3. Eigenschaften = Attributtabelle - wie gesagt - die kann man
> zusätzlich auch Dauerhaft einblenden. So wie es jetzt auch schon ist.
> Aber ich zum Beispiel habe das nicht gleich als Attributtabelle
> wahrgenommen. Und es ist gut mehrere Wege zum Ziel aufzuzeigen. Und
> "Rechtsklick - Eigenschaften" ist recht gängig.

Wenn bei der Attributtabelle nicht gleich wahrgenommen wird, dass es
sich um eine Attributtabelle handelt. So wäred dies beim Kontextmenu
noch weniger der Fall. Weil im Rechtsklickkontextmenu niemand erwartet
neben den Menupunkten auch noch etwas eintragen zu können. Die
Eingsteigerfreundlichkeit würde somit nicht wirklich gesteigert
werden.

> 4. Dazu könnte man noch diese netten Funktionen anbieten, wie Ways
> begradigen und Areas zu Kreisen/Rechtecken, Quadraten machen. Vielleicht
> auch mehrere selektierte Einzelnodes begradigen und in einen
> gleichmäßigen Abstand bringen (Baumreihen o.ä.)

Ich glaube diese Funktionen werden zu wenig benutzt, als dass sie das
Kontextmenu aufblähen müssten.

> * Entf
> Löschen der Auswahl - Ich denke, dafür gab es hier schon eine Reihe Stimmen.

Das wär auf jeden Sinvoll und stört auch niemanden.
Ich persönlich werde diese Taste jedoch nicht verwenden, da ich dazu
die Hand von der Maus entfernen müsste.

> Bitte denkt nicht "Da kommt irgendwer dahergelaufen und alles ändern".
> Das wirkt vielleicht ein bisschen so. Aber ich bin eigentlich in anderen
> OS-Projekten engagiert und bin bei OSM "nur" Mapper und Multiplikator.
> Ich wollte aber einfach mal mein Feedback geben. Was nun wer daraus
> macht, bestimmt nicht, ob ich ein glücklicher Mensch bin oder nicht. ;-)

Du bist nicht der erste der "dahergelaufen kommt und alles ändern will".
Es gibt gute Gründe weshalb sich Josm so bedienen lässt wie es im Moment ist.
Einer ist bestimmt, dass Josm so gewachsen ist und sich viele an die
Bedienung gewöhnt haben.
Einer der wichtigsten ist jedoch, dass Poweruser (für welche JOSM
entwickelt wird/worden ist) damit sehr gut und vor allem schnell
arbeiten können. Solange unter diesen Usern nicht mehr oder weniger
Einigkeit darüber herscht, wie etwas Grundlegendes angepasst werden
soll, geschieht dies auch nicht.

Trotzdem kann die Sicht eines Josm Neulings (und ev. späterem
PowerUsers) neue Impulse in die Entwicklung bringen. Vor allem wenn
konstruktive Kritik und begründete Argumentationen eingebracht werden
wie von dir.

Grüsse
Raphael

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