On Tue, 9 Sep 2008, Frank Jäger wrote:
> Mir ist mal erklärt worden, mit folgender Kombination wäre ein
> Low-Cost-DGPS möglich:
>
> -DGPS-Daten aus dem Internet ziehen
> -Dazu Handy mit Flatrate und BlueTooth verwenden
> -BlueTooth-Empfänger an GPS-Gerät stöpseln
> -bei einem Blick auf mein "Garmin GPS60" meinte mein "Informant",
> damit ginge es noch, aber die neueren Geräte hätten nicht mehr die
> Hardware-Schnittstelle dazu.
Nochmal Differential GPS:
Das europäische EGNOS System (auch eine Art DPGS) funktioniert schon,
und mit meinem GPSMAP 60csx kriege ich bei freiem Blick auf den Himmel
geschätzte Ganuigkeiten von ca. 2m (Angabe des Empfängers und
Wiederholgenauigkeit an mehreren Tagen).
Ich könnte mir vorstellen diese Genauigkeit auf andere Weise in absehbarer
Zukunft mit vertretbaren Kosten noch weiter zu verbessern: Man nehme 2 GPS
Logger, die code-pseudorange und carrier Phase aufzeichnen, z.B. sowas wie
Garmin GPS 16,
http://www.garmin.com/manuals/GPS16HVS_TechnicalSpecifications.pdf
aber mit Akku und Speicherkarte statt seriellem Computeranschluss, gibt es
vielleicht schon?
Einer steht an fester Stelle ("Basis") mit freiem Blick rundum. Mit dem
anderen werden die Strassen abgefahren, nicht zu weit von der Basis
entfernt (10 km?). Zu Hause werden beide Datensätze in den Postprocessor
gesteckt: Zuerst werden die Daten der Basisstation ausgewertet, um deren
genaue Position zu bestimmen. Das scheint möglich zu sein, auch ohne
dual-frequency, wenn man frei verfügbare Daten über die genauen orbits und
Uhrenfehler der Satelliten sowie den Zustand der Ionosphäre mit
berücksichtigt:
http://enterprise.lr.tudelft.nl/publications/authorlist.php?AuthorID=QUAN
http://enterprise.lr.tudelft.nl/publications/authorlist.php?AuthorID=TIBE
http://www.lr.tudelft.nl/ Department DEOS > Mathematical Geodesy and
Positioning > Publications > PhD Theses
Nachdem man die genaue Basisposition hat, geht man nochmal durch den
Datensatz der Basis und errechnet Korrekturdaten für code und carrier
jedes Satelliten, mit denen man dann die Daten des mobilen loggers
auswertet.
Le und Tiberius haben in einem der unter o.g. link verfügbaren papers
("Single-frequency precise point positioning with optimal filtering")
mit einer ähnlichen Methode eine Genauigkeit von <0.5m erreicht, wobei
der mobile logger sogar in einem Kleinflugzeug herumflog!
So einen postprocessor gibt es wahrscheinlich noch nicht, jedenfalls
nicht in der public domain, wäre aber schön! Die so gewonnenen Daten
könnte man dann ja vielleicht in OSM mit einem speziellen tag versehen
und vor dem Editieren warnen, damit sie nicht versehentlich mit
ungenaueren Daten überschrieben werden.
Dann fehlt nur noch eine Digitalkamera mit Magnetkompass, die in den EXIF
Daten die Aufnahmerichtung festhält damit man nachher noch weiss welches
Strassenschild man da photographiert hat!
Gerhard
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