2009/6/26 Peter Dörrie <peter.doer...@googlemail.com>:
> 2009/6/26 Sven Sommerkamp <s_sommerk...@gmx.de>
>> > Du hast keinerlei Recht, den Leuten im Kongo vorzuschreiben, wie sie zu
>> > mappen haben.
>> Über sinnvolles abstimmen von solchen Dingen könnten auch Leute im Kongo
>> die Dinge an ihre Realität anpassen.
>> Wobei ich denke OSM war und ist ein Internationales Projekt und die Art
>> Dinge zu erfassen sollte eine gewisse Konsistenz auch über alle Grenzen 
>> hinweg
>> haben.
>> Auch jemand aus dem Kongo möchte sich umgekehrt in unseren Karten
>> zurechtfinden!
>
> Eigentlich wollte ich mich in diese Diskussion ja nicht einklinken, aber an
> dieser Stelle kann ich nicht widerstehen.
>
> Im Kongo war ich zwar noch nicht, dafür aber in einer ganzen Menge anderer
> afrikanischer Staaten. Die Vorstellung, dass ein in Europa erdachtes und auf
> hiesige Bedingungen abgestimmtes und definiertes tagging-System in Afrika
> funktioniert ist schlicht illusorisch. Im Vergleich zu den Ausbaustufen
> europäischer Straßennetze müsstest du in Afrika schon mit der Verwendung von
> trunk vorsichtig sein, von motorway mal ganz zu schweigen. Trotzdem sind
> relativ viele Straßen in diesen Staaten als trunk oder motorway getagt, was
> im Vergleich zu dem restlichen Straßennetz auch sinnvoll ist.

man muss nichtmal nach Afrika gehen: selbst in England (seht Euch mal
London an, was das für Trunks sind ->Streetview) ist ein Trunk was
komplett anderes als in Deutschland. Allerdings gilt überall dieselbe
Hierarchie: eine Primary ist wichtiger als eine Secondary, etc.

Eine residential in Afrika ist vielleicht nicht immer befestigt, aber
sie ziemlich sicher größer als ein footway und kleiner als eine
Tertiary (was die Bedeutung angeht).

M.E. funktioniert das Schema durchaus weltweit (auch für Routing),
wenn auch die Bedeutung (d.h. das, was man vor Ort dann sieht)
grundlegend anders sein kann. Wichtig sind die Hierarchien, nicht, ob
die Autobahn noch einen Standstreifen hat, oder eine durchgehende
bauliche Trennung. Das letztere sind lokale Besonderheiten, deren
Tagging und Implikationen jedes Land ja bereits jetzt für sich
festlegt (im Idealfall ;-) ).

Zu dem Beispiel Baum im Haus in Indien fällt mir ein, dass Bäume,
Wälder und Häuser weltweit existieren, genauso wie Meere, Seen und
Flüsse, und daher unterschiedliche Haupttags in einzelnen Ländern für
diese Grundelemente m.E. nicht sinnvoll sind. An anderer Stelle würde
man sich dagegen auch mehr lokalen Mut wünschen, z.B. gibt es in
Deutschland einen Typus, was man Pizzeria nennt, während es in Italien
2 verschiedene Arten gibt (Pizza al Taglio und Pizze tonde). Das würde
die Deutschen nicht beeinträchtigen, wenn die Italiener sich zu einem
2. Pizza-tag entschließen könnten.

Gruß Martin

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