Moin!

Am 26. Oktober 2009 11:43 schrieb Bernd Wurst <be...@bwurst.org>:

> Ich kann diese (von dir schon lange vertretene) Sichtweise irgendwie gar nicht
> nachvollziehen.
>
> Ein highway=path / bicycle=designated / foot=designated kann ja beides sein,
> ein kombinierter Rad-/Fußweg oder ein getrennter Rad-/Fußweg. Es wurde ja
> noch im Proposal "segregated=yes" nachgeschoben, was aber irgendwie keiner
> benutzt. Der Informationsgewinn einer Eintragung mit path ist ganz ehrlich:
> Null. Du weiß mit einem designated-Weg ja nur, was da für Schilder stehen.

Zu wissen, um welche Art von Weg es sich genau handelt ("Schilder")
halte ich für einen großen Informationsgewinn. Vor allem ist es eine
recht sichere Information, da diese Information getrennt vom
highway-tag erfasst wird.

Dem gegenüber frage ich mich immer, welche Informationen ich jetzt aus
highway=cycleway oder highway=footway ableiten soll. Das Problem an
diesen beiden ist einfach, daß sie von Anfang an recht subjektiv und
vor allem mit unterschiedlichen Kriterien verwendet wurden(siehe meine
Antwort an malenki). Da steckt also eine Menge Interpretation drin,
die bei meinen "eigenen" cycleways bei der Auswertung noch
funktioniert, im Nachbarort bei denen vom Nachbarmapper aber schon
nicht mehr (und umgekehrt).

> Den subjektiven Eindruck des Mappers vor Ort, der Ausbauzustand
> und "empfehlenswertigkeit" des Weges einträgt, würde ich beim Tagging sehr,
> sehr hoch bewerten. Denn das ist unser großer Vorteil: Fast alle Wege werden
> mit Ortskenntnis erfasst.

Ja, Ortskenntnis ist ein großer Vorteil von OSM, aber
"empfehlenswertigkeit"(schönes Wort!) und Ausbauzustand sollten meiner
Meinung nach nicht in die highway-Klasse einfließen, weil sie dort
sehr schwer wieder herauszupopeln sind.

> Ich hätte keine Skrupel, zwei identisch beschilderte Wege (kombinierter
> Rad-/Fußweg) unterschiedlich einzutragen, wenn der eine für den normalen
> Fahrradfahrer die einzig sinnvolle Strecke ist und der andere eine Tortur.

Wie gesagt, dafür würde ich lieber zusätzliche tags verwenden - das
gibt anderen (nachfolgenden) Mappern die Möglichkeit, deine Arbeit
besser zu verstehen und macht es auch Einsteigern leichter, ganz
konkrete Eigenschaften zu taggen, ohne zwischen verschiedenen
subjektiven Wegklassen zu "schwimmen".
Bei tracktype z.B. klappt das hier Köln/Bonn/Eifel etc. schon ganz
gut, obwohl das tag auch nicht 100% objektiv ist...
Letztlich glaube ich auch, daß es dadurch weniger Chancen auf Editwars
gibt, da die einzelnen Eigenschaften weniger interpretationsspielraum
lassen.

> Das muss sich nicht immer in den Schildern widerspiegeln. highway=path ist ein
> Konstrukt um Beschilderung zu mappen. Der unglaubliche Vorteil der
> subjektiven Einschätzung geht völlig verloren. Ich finde das schade und
> sicherlich keinen Fortschritt.

Das Problem ist halt, daß diese Einschätzung, wenn sie nur durch einen
Wert ausgedrückt wird, nicht gut interpretierbar ist. In "kleineren
Häppchen" sieht es schon ganz anders aus.

Gruß,
Martin

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