Am Di Januar 26 2010 glaubte DarkAngel zu wissen: > Ich habe nie behauptet, das OSM schlecht ist - sonst würde ich da auch > kaum mitmachen. Ich kann die Qualität speziell in der Region Haiti nicht > beurteilen und beziehe mich auch nicht direkt darauf. Was nützt es aber, > wenn zahlreiche Informationen in eine Karte gezeichnet werden, von denen > viele falsch sind und hinterher korrigiert werden müssen.
Soweit ich das mitbekommen habe, gab es in Haiti schon vor dem Erdbeben nur schlechtes oder auch gar kein Kartenmaterial. Das heißt, das was dort vorhanden war, ist so gut wie untauglich. Und dann dürfte noch einiges verschüttet worden sein. So viel schlimmer kann es nicht werden. Wenn man sich bewußt macht, daß alle in Haiti verfügbaren Karten fehlerhaft sind, und sich nicht nur auf eine verläßt, dürfte was halbwegs brauchbares herauskommen. > Zumal es > bekanntermaßen schwerer ist, Daten zu korrigieren als neu zu erfassen. > Dazu muss ich nämlich erstmal erkennen, dass sie falsch sind. Dann doch > lieber etwas weniger und dafür richtig. > Klar enthält eine leere Karte keine Fehler, dann weiß ich aber > zumindest, dass ich diese Karte nicht benutzen brauche. Es ist ganz einfach: Vor Ort in Haiti gibt es keine verläßlichen Karten. Es kann nur versucht werden, das vorhandene Kartenmaterial zu verbessern, auch durch Feedback durch die Einsatzkräfte vor Ort. Mit Sicherheit sehen einige Straßen von Luftbildern aus, als ob sie problemlos befahrbar sind und wenn der erste LKW drüberfährt, knallt es. Also trägt man vorsichtshalber keine Straße ein? > Wenn ich aber eine Karte mit Straßen/Wegen oder anderen Infos habe, will > ich mich auch darauf verlassen können. Es nützt mir dann nichts wenn 70% > der Infos korrekt sind, ich aber nicht weiß welche 70% das sind. Mit deiner Einstllung würden die Hilfskräfte in Haiti blind drauf losfahren, weil es schlichtweg keine korrekten Karten gibt. Irgendwie hab ich das Gefühl, daß du das Ganze mit Karten von Navis in Mitteleuropa vergleichst, die der Bequemlichkeit halber eingesetzt werden und nicht in einem Katastrophengebiet. Die haben gerade die Wahl zwischen zwei Übeln: - ohne Kartenmaterial losfahren "es keine verlässliche Karte" und zigmal wieder umdrehen/sich total verfahren oder - das vorhandene Kartenmaterial nehmen und das Beste draus zu machen. Klar wäre es besser, wenn die eine fehlerfreie oder annähernd fehlerfreie Karte hätten, aber die gibt es nicht und wird es in annehmbarer Zeit nicht geben. Die haben keine Zeit. Hier in D kann man auch ohne Karte halbwegs ankommen, zur Not fragt man halt, wo man langfahren muß. Nur mit dem Unterschied, daß es hier keine unterbrochenen Straßen und dafür brauchbare Wegweiser gibt. Und bei einer Privatfahrt ist sich verfahren ärgerlich, das war es aber schon. > Aber wenn falsche Infos besser sind als keine, warum malen wir dann die > leeren Flächen in Deutschland nicht schön bunt aus. Mal ehrlich: sind die leeren Flächen in D ein Problem? Hängen davon Menschenleben ab? Die Flächen werden auch noch nach und nach gefüllt. Ich frage mich gerade, ob du dir der Situation vor Ort in Haiti bewußt bist oder eher nur provozieren willst. Glaubst du, die meisten Kartenzeichner von OSM wollen in Haiti etwas falsches einzeichnen? Ich denke nicht. Es mag den einen oder anderen Vollpfosten geben, der sowas toll findet, aber die dürften die absolute Ausnahme sein. Und die Krux ist nunmal, daß Sat- Bilder auswerten teilweise sehr schwierig ist und es immer Fehler geben wird, sogar von darin ausgebildeten Menschen. Nur daß es wohl nicht annähernd genug für sowas ausgebildete Menschen gibt, um in diesem Fall was halbwegs in deinen Augen brauchbares hinzubekommen. flo -- Die Netiquette ist (lediglich) eine FAQ zu der Frage "Warum sind die anderen so genervt von mir und nennen mich immer PLONK?". [Oliver Gassner in dsn] _______________________________________________ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de