Hallo,

Tirkon wrote:
Wenn eine Funktion so zerstörerisch sein kann und sämtlichen
sorgfältig erstellten Richtungstaggings und -Relationen quasi den
Arsch unter den Füßen wegzieht

Du meinst "den Boden unter den Fuessen wegzieht"?

JOSM ist ja mittlerweile so schlau und empfiehlt beim Aendern der Richtung eines Ways, auch die entsprechenden richtungsabhaengigen Tags umzudrehen.

Persoenlich finde ich, dass richtungsabhaengige Tags sowieso "asking for trouble" sind, insbesondere alles, was irgendwie "left" und "right" enthaelt.

Auch dem "backward" und "forward" als Rollen in Relationen stehe ich eher kritisch gegenueber, ich finde, dadurch wird eine unnoetig hohe Komlpexitaet eingefuehrt. Mir waere es lieber, *wenn* man eine solche Unterscheidung unbedingt modellieren will, dass man dann fuer jede Richtung eine Relation anlegt, aehnlich bei beim OePNV.

Schlimmer noch: Was ist, wenn nach einer versehentlichen Änderung
jemand Anderes richtungsabhängige Dinge taggt. Dann sind die einen
richtig herum und die anderen falsch.

Deswegen sollten richtungsabhaengige Tags auf ein absolutes Minimum reduziert werden. "oneway" ist ok, das ist auch in der Karte durch einen Pfeil sichtbar, da passieren nicht so viele versehentliche Fehler. Bei allem anderen sollte man mal gruendlich nachdenken, ob es nicht andere Moeglichkeiten gibt, als sich an der Richtung des Ways zu orientieren.

Vorschlag 1: Bei jeder Umkehr der Straßenrichtung, sei es von Hand
oder bei Vereinigungen gegenläufiger Straßen dreht der Editor
automatisch auf allen richtungsgeänderten ways auch alle forwards und
backwards in betroffenen Tags und Relationsabschnitten um.

Wie gesagt, mit Ausnahme der forwards und backwards (glaub ich) tut JOSM das ja bereits. Wobei nicht in allen Edit-Szenarien sichergestellt ist, dass JOSM ueberhaupt Kenntnis von einer Relation hat, in der der Way enthalten ist.

Vorschlag 2: Die Richtung der Straße könnte bei neuen way-Objekten -
zweckmässigerweise zwischen zwei Knotenpunkten ohne Richtungsänderung
- entweder vom Editor oder der Datenbank automatisch festgelegt werden
und wäre dann für niemanden mehr umkehrbar. Bei einer Vereinigung von
zwei gegenläufigen Straßen durch Auflösung einmes Knotenpunktes drehen
Editor oder Datenbank (je nachdem, wer oben für diese Aufgabe
zuständig war) auf allen richtungsgeänderten ways auch alle forwards
und backwards in betroffenen Tags und Relationsabschnitten um.

Die Datenbank waere das bestimmt nicht, denn sie kuemmert sich nicht um den Inhalt von Tags. Automatisch festgelegte Way-Richtungen finde ich nicht so gut, weil das dazu fuehren wuerde, dass wir deutlich mehr "oneway=-1" in der Datenbank haetten, und ich bin eigentlich ganz froh, dass das derzeit die absolute Ausnahme ist.

Welcher von beiden wäre zu bevorzugen?

Keiner. Anstatt ein immer engeres Korsett zu bauen, innerhalb dessen die Editoren - von denen es viele gibt, und von denen nie alle sich einig sein werden - Benutzern Vorschriften machen, sollte man sich Methoden fuer das Tagging ueberlegen, die weniger fragil sind.

Worueber man allerdings fuer eine Uebergangszeit mal nachdenken koennte, ist, die Way-Umdreh-Funktion in JOSM etwas mehr zu verstecken. Vielleicht in einem Untermenue "Advanced..." oder sowas. Damit man nicht so leicht versehentlich draufklickt ;)

Bye
Frederik

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