Hallo Matthias
Ich bin QA bei OpenOffice.org, ich bin also einer der Fachleute hier,
und sogar einer der wenigen die das noch ehrenamtlich machen. Eine Frage
an dich, prangern dich deine Patienten auch so an wenn du ihnen sagen
musst, "Sorry, wir können ihnen nicht mehr helfen". Bist du wirklich
fair wenn du so über das Projekt hinziest?
Software Entwicklung ist extrem komplex, und auch nie Fehlerfrei. .doc
ist nun mal ein nicht standartisiertes Format das darüber hinaus noch
Binär ist. Abgesehen davon wurde es von MS immer wieder absichtlich
verändert, damit andere Software eben nicht kompatiebel sein kann. Damit
hielten sie über Jahre ihr Monopol aufrecht. Mittlerweile bereut das
glaub selbst MS. Denn wenn du dir schon mal den Gefallen gemacht hast,
und auf einem Macword eine DOC von einem PC Word geöffnet hast, wirst du
sehen, dass nicht mal Word mit Word kompatiebel ist. In manchen Fällen
liefert hier OOo das bessere Resultat als Mac Word.
Wie soll also OOo fehlerfrei DOC exportieren können wenn es nicht mal
Word kann. Zudem ist DOC ein sterbendes Format. MS setzt auf docx, und
jedes neue Word kann auch ODF lesen, und zwar von Hause aus. Und ja, ich
finde schon, dass man von einem professionellen Geschäftspartner
verlangen kann, dass er ein ISO Standart Format lesen kann.
Und glaube mir, mittlerweile wird viel unternommen in Sachen
Kompatibilität. Aber die beiden Office Suits haben komplett verschiedene
Entstehungsgeschichten. Wenn komplette Kompatibilität überhaupt jeh
erreichbar sind, dann liegt sie noch in Ferner Zukunft. Zudem hat
kompatibilität auch etwas mit flexibilität der Anwender zu tun. Mag
sein, dass in gewissen Fällen etwas Mehraufwand gefordert ist. Ich finds
traurig... OpenOffice.org sollte immer alles können. Andere Produkte
haben genauso Fehler. Und nur weil es Open Source ist glauben alle, wenn
sie hier mächtig rummäckern verändern sie irgendwas. Das einzige was sie
vielleicht verändern, ist, dass die letzten noch übrig bleibenden
irgendwann auch noch die Motivation verlieren.
In der Medizin wird es nie möglich sein, alle Krankheiten zu heilen, das
verlangt auch niemand. Uns wird es auch nie gelingen Fehlerfreie
Software zu schreiben. Wer damit nicht leben kann steigt vielleicht
wieder besser auf Papier und Tinte um.
Vielen Dank für das Verständniss
Gruss Raphael
Am 24.12.10 01:21, schrieb Dr. Matthias Weisser:
Hi Johannes,
hast Du das Problem nachvollziehen können?
Ist aus meiner Sicht schon krass was da
los ist. Da kann man doch nicht von einem
brauchbaren Export reden. Das ist doch
mehr als ärmlich nach all den vielen Jahren
und dem Versuch über Issues was zu verbessern.
Um 1982 arbeitete ich mit 2 anderen an einem
selbstgebauten Mikrocontroller. Wir bauten die
Platine, schrieben Software. Alles entstand von Null
weg. Am Ende wurde das Ding immer toller.
So verstanden wir was grundsätzlich möglich ist.
Bis heute haben zig Softwerker zig Tausend
Stunden an OO gearbeitet und das Ergebnis
siehst Du ja. Manchmal frage ich mich ob es nicht
besser wäre von Null anzufangen. Ich fühle mich
nicht berufen dies zu tun - kümmere mich besser
um das Thema Krebs.
Ich finde es schade, daß OO da nicht substanziell
besser geworden ist in den letzten 4 Jahren.
Die Basis sind letztlich die Import- und Exportfilter.
Wie sonst sollen Firmen einen Umstieg realisieren?
Wer soll die vielen Dokumente anpassen wenn
OO das mit dem Importfilter nicht brauchbar stemmt?
Auf dem Weg zu einem "Marktführer" sind Hürden
zu nehmen. Mit Marketinggeschwätz geht manches.
Aber eben nicht alles.
Wenn es ein Plugin gibt so ist das natürlich nett,
wenn es denn brauchbar funktioniert. Es ist jedoch
ein Unding dies zu schicken, wenn .doc gefordert
wird. Redakteure sind keine Softwarespezialisten.
Die basteln normalerweise nicht am Rechner rum.
Uns war bei BMW untersagt fremde Software
zu installieren. Dazu gab es den Support. Wenn da
kein solches Plugin unterstützt wird - Pech gehabt.
Privat kann ich das natürlich probieren. So muss
ich dann ein neues Word beschaffen, das Monster
auf dem PC installieren, den Filter installieren,
testen, Text ggf. anpassen um dann am Ende ein .doc
liefern zu können. Warten wir ab was der Verlag
diesmal fordert.
Ich frage mich wo ich da gelandet bin. Vor 100
Jahren bereits konnte man Texte abschreiben.
Soll doch der Redakteur lesen und seine Assistenz
das nochmal abschreiben lassen. Ironie lass nach.
Lassen wir uns nicht ärgern von solchem Missgeschick.
Frohe Weihnachten !
Liebe Grüße
Matthias
Am 23.12.2010 23:44, schrieb Johannes A. Bodwing:
Hi Matthias,
...
Ich bin gerade über ein Plugin für Microsoft gestolpert, das
odf-Dateien in Word öffnet, bearbeitbar macht usw.
Evtl. kann man das Redakteuren mitschicken ;-)
Evtl. mal googlen
Gruß,
Johannes
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