Hallo,

Ernst Hügli schrieb:
> Was ist das, ein "neutraler" Erfahrungsbericht?

Wahrscheinlich sollte man eher von neutralem Testbericht sprechen, wobei
ich es dazu dann aber auch fair fände LibO Zeit zu geben sich als
Projekt zu konsolidieren, denn Vieles ist derzeitig noch im Entstehen
und sicherlich wirkt sich das insgesamt zukünftig auch auf die
Verbesserung des eigentlichen Programms aus.

> Für mich ist klar: OOo hat in dieser Konstellation keine Chance mehr,

Ich kann sowas zum jetzigen Zeitpunkt garnicht konkret abschätzen. Mir
scheint hier der Ratschlag sinnvoll den André vor einiger Zeit gab und
den ich voll unterstütze: in vielleicht einem Jahr ist der geeignete
Zeitpunkt für eine erste Bilanz.

Z.B. halte ich es derzeitig für eine große Schwäche von LO das die
zentrale Verwaltung/Absicherung der Code-Basis nicht geklärt ist da es
bisher keine vernünftige Lösung zu einem CA (Copyright Assignment) oder
Ähnlichem gibt.
Denn für den Erfolg und die Zukunftsicherheit eines Programms zählen
heutzutage nicht nur rein technische Dinge sondern auch solche Fragen,
gerade hinsichtlich des Interesses von Sponsoren und kommerziellen
Anwendern das Programm zu unterstützen.

Hierin sehe nicht nur ich, sondern andere ebenfalls, eine momentan große
Vakanz von LO, wobei die Möglichkeiten der Ausgestaltung eines CA ja
mannigfaltig sind.
Die Free Software Foundation Europa (FSFE) empfiehlt beispielsweise ihr
sog. "Fla":
http://fsfe.org/projects/ftf/fla.de.html

(Bei OOo ist die entsprechende Regelung im Übigen das SCA (früher JCA)
wodurch das Projekt von Anfang an abgesichert war:
http://www.openoffice.org/licenses/sca.pdf)


> Das sind ein paar ganz subjektive, teilweise auch bissige Bemerkungen
> eines enttäuschten OOo-Nutzers.

Obiges ist mein Versuch einmal einem gemäßigten Herangehen das Wort zu
reden, denn viele Dinge müssen einfach solide geklärt werden und das
braucht Zeit, weswegen es auch kein Vorwurf ist festzustellen das noch
nicht alles geklärt ist.

'Ad-hoc'-Aussagen pro oder konta OOo oder LO halte ich jedenfalls für
völlig verfehlt und das sage ich sowohl als langjähriges
OOo-Projektmitglied, jetziger Symphatisant von LibO, als auch als
freiberuflich mit OOo, LibO, StarOffice, ... Beschäftigter.
So wenig wie ich in der Vergangenheit OOo pauschal um seiner selbst
Willen gelobt habe so wenig werde ich das heutzutage für LibO oder OOo
tun.
Was ich positiv finde ist das mit LibO eine weitere
OpenSource-Alternative angetreten ist um den Wettbewerb zu stärken, zum
Nutzen der Anwender - wie erfolgreich sich jedoch die einzelnen
Office-Suites insgesamt entwickeln werden ist eine Frage die uns nur die
Zukunft beantworten wird.



Gruß
Jörg


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