Ich hab es vor ein paar Jahren schon einmal an die Eurodisc geschrieben und
ich kann einen wichtigen Teil von Seans Kritik immer noch nicht
nachvollziehen.
Es sind immer alle so verdammt stolz darauf, dass wir ohne Schiedsrichter
spielen und hängen die Eigenverantwortung ja ach so hoch. Wenn jeder
eigenverantwortlich für sein regelgerechtes Verhalten ist, dann hat er auch
die PFLICHT die Regeln zu lernen, zu beherrschen und anzuwenden. Also wo
ist das Problem einer Regelprüfung für offizielle Turniere? Bei EM und WM
ist das seit über 10 Jahren Pflicht, dass man dafür unterschreibt, die
Regeln zu beherrschen. Das ist schließlich auch ein immanenter Aspekt des
Ultimatesports.

Im übrigen gehören Veränderungen schon immer zum Ultimate. Früher gab's
auch keine hintere Begrezungslinie der Endzone und es wurde auf Asphalt
gespielt... Progression gehört dazu.

Ich will auch nicht mehr in selbst gebatikten Baumwollshirts spielen.

Viele Grüße
Der Jörg
Feldrenner #22
Am 02.01.2014 12:11 schrieb "Sean Hackstein" <
sean.hackst...@ruhr-uni-bochum.de>:

>  ich bin immer wieder erstaunt welche Richtung Ultimate einschlägt seit
> dem wir ne richtige Heeresleitung haben.
> deren bekennendes ziel der Olympische Bund ist...
>
> Jedesmal wenn der DFV sein Bild vom Ultimate zeigt, wie er es sich ideal
> vorstellt bekommt ich echt ne gaensehaut.
> Ziel ist es anscheinend die Sportart mit ihrem einzigartigen System so gut
> und gruendlich wie moeglich zu zerstoeren.
>
>
> denn der versuch Fair Play per § einzufuehren, ja sogar ne Platzreife oder
> eine RegelAkkredietierung abzulegen kommt dem Sporte nicht zugute.., das
> Ergebnis waehren irgendwelche kleinkarierten auseinandersetzungen in
> regelfragen, oder ausnutzung der Schwachstellen ...
> Im UF gibts es eine klare Aussage die dieses seit Jahren regelt.. "uneinig
> , zurueck zum letzten Werfer"
> Den Kurs den der DFV einschlagt geht weg von der Selbstverantwortung und
> schreit geradezu nach Schiedsrichtern, Regeln und externer Kontrolle um
> diese auch so gut wie moeglich einhalten zu koennen.
> Damit werdet ihr diese Sportart toeten und dann wird sie genauso angepasst
> wie die ganzen anderen Sportarten da draussen die nicht die moeglichkeit
> des Scheiterns in sich haben, dafuer aber auch kein Raum fuer ehrliches
> Spiel aus sich selbst herraus, Eigenverantwortung sich und den Mitspieler
> gegenueber, Ehre,  Fairniss und das auf allerhoechster Wettkampfebene ,
> kurz all das was Spirit ausmacht.
> „*Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen*, der *wird am Ende
> beides verlieren*.“
>
> Des weiteren Leute zu ner Spiritagabe zu verdonnern ...und sie bei
> nichtbeachten auszuschliessen ????
> Wie sagte noch mama, wenn du nichts gutes ueber jemanden sagen kann sag
> nix ?
> Oder wie waers denn mit negativem Spirit punkten, dann sieht die manschaft
> direkt das sie scheisse ist ...
> Aber unter oeffentlichen druck zurueckgezogen ... aber alleine die Idee
> ...
> Ist das eigentlich Lobbyarbeit die ihr da macht ? Oder sind Aktive Spieler
> daran beteiligt ?
>
>
> Beim Gedanken das jemand ne Platzreife haben muss um zu sprielen krieg ich
> n wuergekrampf...
> Die moeglichkeit als Anfaenger direkt in guten teams mitspielen zu koennen
> , der direkte zugang um in unglaublich kurzer zeit so viel wie moeglich zu
> lernen  ???
> Meine fresse .. was muss bei euch im Kopf vorgehen ...
> Welche Sportart habt ihr euch eigentlich vorgenommen zu kopieren ?
>
>
>   Und des weiteren Olympia und Doping
> .. willkommen bei den Anti Doping Kontrollen :D
>
> "Zu dieser dritten größten Gruppe des Dopings geehören zum Beispiel
> Alkohol <http://de.wikipedia.org/wiki/Ethanol> und 
> Cannabis<http://de.wikipedia.org/wiki/Cannabis_als_Rauschmittel>.
> Alle internationalen Sportfachverbände haben in Übereinstimmung festgelegt,
> dass sowohl Alkohol- als auch Cannabistests durchgeführt werden dürfen und
> deren positive Ergebnisse 
> Sanktionen<http://de.wikipedia.org/wiki/Sanktion>mit sich bringen können."
> http://de.wikipedia.org/wiki/Doping
>
> Wo wir doch dabei sind ...
> Dopingtests fuer alle .. Akoholnachweiss der letzten 3 Tage .. bei
> Nichteinhaltung ...
> Direkte Disqualifikation der gesamten Teams ...
>
> Nochmals :
> der weg den ihr da beschreitet schreit nach externen Regelungen ... nach
> Schiedsrichtern, noch mehr Regeln noch mehr Sanktionen
> Das kann es nicht sein
>
> Cheers
> Sean
>
>
> On 21.12.2013 18:29, Jörg Benner wrote:
>
>  Hallo Klaus und andere,
>
> die Ultimate ohne Sanktionen beschwören. Vielen Dank für die Diskussion,
> die Ihr angeregt und zum Teil argumentativ geführt habt!
>
> Klaus, ich persönlich finde diese Überlagerung der Sachebene nicht so
> schön, aber das gäbe bei mir allenfalls einen Punkt Abzug in der Note
> „Positive Einstellung und Selbstbeherrschung“. Die höfliche Ankündigung,
> unhöflich zu werden, macht das in meinen Augen nicht höflicher.
>
> Als Miturheber des fraglichen Leitfadens hoffe ich mit dieser
> ausführlichen Antwort zur Klarstellung beizutragen. Ich möchte gar nicht
> davon sprechen, wie die Zeiten sich doch verändert haben. Vielmehr bitte
> ich zunächst und vor allem, eine Unterscheidung zu bedenken:
>
> Sanktionen sind im Sport Ultimate nach wie vor nicht vorgesehen,
> jedenfalls „keine drastischen Strafen, sondern nur Vorschriften, die
> versuchen, die Spielsituation so wiederherzustellen, wie sie ohne die
> Regelverletzung gewesen wäre“ (§ 1.2). Das gilt unbestritten für den
> sportlichen Bereich.
>
> Der DFV tritt mit der Ultimate-Abteilung hingegen als oberste Instanz der
> Rahmenbedingungen zur Durchführung Deutscher Meisterschaften im Ultimate
> auf. Dazu hat die Ultimate-Abteilung, die sich erst vor gut einem Jahr
> offiziell gegründet hat, bereits zahlreiche Richtlinien aufgestellt, über
> derer jede einzelne wir streiten könnten:
>
> Rahmenbedingungen sind z.B.
>
> - Alle Teilnehmer an Deutschen Meisterschaften müssen Vereinsmitglieder
> und darüber DFV-Mitglieder sein (sie müssen auch aufgrund rechtlicher
> Vorgaben an einen Sportverband versichert sein). Ist das für irgend
> jemanden schon eine Sanktion?
> - Alle teilnehmenden Teams müssen vor Antritt des ersten Saisonturniers
> ihre Saisongebühr bezahlt haben, es wurde eine Fahrtkosten-Umverteilung
> beschlossen. etc.pp.
> - Den Spielmodus und die Spielpläne erstellt ebenfalls die DFV-UA, legt
> fest (gemäß internationalen Vorgaben), wie lange die Spiele maximal dauern,
> wie lange Halbzeit, Time-Outs dauern u.s.w.
>
> Das Ausfüllen des SotG-Bogens ist eine weitere Rahmenbedingung als etwas
> Außersportliches (nicht Teil der sportlichen Ausübung selber), das gemäß
> unserer Überzeugung zur Durchführung Deutscher Meisterschaften im Ultimate
> fest dazu gehört.
>
> Wie groß wird die Diskussion werden, wenn es vielleicht in fünf oder zehn
> Jahren darum geht, eine Regel-Akkreditierung ablegen zu müssen, um an
> Deutschen Meisterschaften teilnehmen zu dürfen? Wer es dann unterließe,
> wäre "als Sanktion" nicht zugelassen. Wer das international nicht tut, kann
> bereits heute nicht mehr in einer Nationalmannschaft spielen. Daran ist
> einmal der DFV nicht schuld, aber wir sind mehrheitlich davon überzeugt,
> dass das eine sinnvolle Kontrolle ist - ähnlich einer "Platzreife", die im
> Ball-Golf verlangt wird.
>
> Bei der zaghaften Aufnahme einer Sanktion handelt es sich insofern
> keineswegs um „willkürliche Forderungen“. Wir diskutieren viel und
> miteinander. Robse hat als Komitteeleiter bereits Stelung dazu bezogen.
> Vermutlich müssen wir, was wir dauernd tun und dauernd nicht genug tun,
> noch mehr kommunizieren.
>
> Wahrscheinlich sollten wir uns auch schon jetzt mit diesen Dingen
> beschäftigen:
> - wenn sich in einigen Jahren bei möglichen Dopingproben jemand erwischen
> ließe, wäre er gemäß den von der NADA vorgegebenen Fristen zu sperren
>  - wenn Spieler nachweislich sportlich betrügen (kennst du das eine
> Highlight-Reel mit den schwarz-weiß Szenen, u.a. mit einem gezählten Punkt
> nach einer Scheibe, die down war?).
> - wenn z.B. Nationalspieler oder auch Spieler auf Deutschen
> Meisterschaften nachweislich stehlen, betrügen, ausfallend werden und
> Personen in welcher Weise auch immer verunglimpfen (deswegen haben andere
> europäische Verbände bereits ganz andere Sanktionen aussprechen müssen!)
>
> Die Frage, ob der "Spirit of the Game“ (Überschrift) nun die erste Regel
> des (in der Tat umfangreichen) Ultimate-Regelwerks „ist“, oder ob die Regel
> nur so heißt, empfinde ich als etwas spitzfindig. Fast ebenso spitzfindig
> sei die Bemerkung erlaubt, dass nach meiner Auffassung die Regelkenntnis ein
> Teil des Spirit of the Game ist, wie umgekehrt auch der SotG
> einen (wichtigen) Teil der Regelkenntnis darstellt.
>
> Zum Thema zirkulärer Argumentationen im Ultimate empfehle ich Dir Kenny
> Dobyns’ Keynote Address von der Ultimate Coaches and Players Conference
> 2013 in Boston: http://www.youtube.com/watch?v=Sw_C0QDkh1w
>
> Der DFV hält sich gemäß internationalen Gepflogenheiten an die WFDF-Regeln
> in ihrer Version von 2013. Ich zitiere zwei Stellen aus dem Paragraf 1, um
> die Position des „Spirit of the Game- und Regelkomitees innerhalb der
> Ultimate-Abteilung des DFV“ zu verdeutlichen:
>
> 㤠1.7: Die Mannschaften sind die Bewahrer des Spirit of the Game und
> müssen daher:
> 1.7.1. Verantwortung übernehmen, um den eigenen Spielern die Regeln und
> den Spirit zu vermitteln;
> 1.7.2. Spieler disziplinieren, die einen schlechten Spirit an den Tag
> legen; und
> 1.7.3. anderen Mannschaften konstruktive Ratschläge geben, wie diese
> ihrerseits ihr Verhalten verbessern können."
>
> Die Ultimate-Abteilung des DFV ist eine Mannschaft, die die
> Rahmenbedingungen zur Durchführung Deutscher Meisterschaften festlegt:
> - das SotG- und Regelkomitee bewahrt den Spirit of the Game nach seinem
> Verständnis
> - damit übernimmt es Verantwortung, nach seinem Verständnis den eigenen
> (DFV-)Spielern die Regeln und den Spirit zu vermitteln
> - und auch die Verantwortung, "Spieler zu disziplinieren, die einen
> schlechten Spirit an den Tag legen", Hoppla, das steht da doch tatsächlich
> in den Regeln!
> - letztlich sollte der Leitfaden auch so verstanden werden, dass die darin
> genannten "Rechte und Pflichten" als "konstruktive Ratschläge" aufgefasst
> werden, wie andere Mannschaften ihr Verhalten verbessern können...
>
> Daneben werden ganz klar immer wieder neue Regeln aufgestellt! Und ja
> klar, wer sonst außer den offiziellen Verbänden dürfte das? Oder gab es
> früher schon Spirit Direktoren auf nationalen und internationalen
> Meisterschaften? Gab es die Verpflichtung von Nationalspielern, die Rules
> Accreditation zu absolvieren? Seit wann überhaupt gibt es den
> Spirit-Bewertungsbogen? Jedenfalls wird auch dieser seine Gestalt absehbar
> weiter verändern. Ich finde dieses Instrument bestechend gut!
>
> Klaus, ich kann Dir auch – aus meiner bescheidenen Sicht – sagen, warum es
> dieses Instrument gibt: Es dient der Verbesserung des eigenen Verhaltens.
> Dieses Verhalten ist maßgeblich mit Teil des Spirit of the Game. Die
> Team-Rückmeldungen zu dem Verhalten deines Teams können dir zu denken
> geben. Du kannst dir natürlich auch alles den Buckel herunter rutschen
> lassen.
>
> Aufgrund der klaren Vorgaben, wie der SotG-Bogen auf Spiele anzuwenden
> ist, sollen gerade auch die interkulturellen Unterschiede mit
> berücksichtigt werden. Wenn Du nun zum “Widerstand“ aufrufst, würde ich
> mich um so mehr freuen, Dich oder andere in der kontroversen Gremienarbeit
> zu begrüßen. Voraussetzung: Eine Verständigung sollte möglich sein.
>
> Mit sportlichen Grüßen
>
> Jörg Benner
>
> Mitglied im SotG- und Regelkomitee der DFV-UA
> Geschäftsführer Deutscher Frisbeesport-Verband e.V.
>
> P.S. zugegeben, das Wort der „geeichten“ Skala ist übertrieben. Wir werden
> es in der nächsten Version weglassen.
>
> P.P.S. In der Tat kursiert derzeit ein Papier mit dem Arbeitstitel „DFV
> Fairplay-Bekenntnis“. Es soll im Wesentlichen auf Passagen der
> Ultimate-Regel § 1.1 bis 1.4 basieren. vgl. dazu auch
> http://www.fairplayinternational.org/cifp/fair-play-charter#.UqWWeye0ZV9
>
>
> _______________________________________________
> Wurfpost mailing 
> listwurfp...@list.uni-koblenz.dehttp://list.uni-koblenz.de/mailman/listinfo/wurfpost
>
>
>
> _______________________________________________
> Wurfpost mailing list
> Wurfpost@list.uni-koblenz.de
> http://list.uni-koblenz.de/mailman/listinfo/wurfpost
>
_______________________________________________
Wurfpost mailing list
Wurfpost@list.uni-koblenz.de
http://list.uni-koblenz.de/mailman/listinfo/wurfpost

Reply via email to