>Subject: Das Leid in Gaza und der Ruf nach Frieden
>From: Café Critique <cafe.criti...@gmx.net>
>
>Das Leid in Gaza und der Ruf nach Frieden
>von Café Critique
>
>Haben Palästinenser und Palästinenserinnen Glück
>im Unglück und leben im Westjordanland, so haben
>sie mit einer korrupten Autonomiebehörde zu tun,
>die sich seit Jahrzehnten als unfähig erweist,
>mit den Milliarden Dollar und Euros, die aus
>aller Welt an sie fließen, etwas Vernünftigeres
>anzufangen, als sie in den Ausbau der Villen und
>Bankkonten ihrer Oberschicht zu stecken - sofern
>das Geld nicht gleich in der terroristischen
>Infrastruktur versickert oder für die auch von
>der Fatah betriebene antisemitische Propaganda
>verwendet wird. Keine Bevölkerungsgruppe der
>Welt hat je mehr Finanzmittel pro Kopf aus
>internationaler Unterstützung erhalten, aber bei
>der Masse der Palästinenser und
>Palästinenserinnen, die bislang mehrheitlich
>dennoch den beiden dafür hauptverantwortlichen
>Konkurrenten Fatah und Hamas die Treue halten, kommt davon fast
> nichts an.
>
>Haben sie Pech im Unglück und leben im
>Gazastreifen, finden sie sich - so sie nicht
>selbst als Unterstützer des Djihad agieren - als
>Geiseln von Terrorrackets wieder, die sie
>gnadenlos für ihren heiligen Krieg gegen die
>Juden missbrauchen - und dafür von der
>Bevölkerung irrsinniger weise mit Wahlerfolgen
>belohnt werden. In der Charta der Hamas, deren
>Inhalt auch den ungebildeten Palästinensern
>durchaus bekannt ist, wird offen zum Judenmord
>aufgerufen und über die zukünftige Strategie
>heißt es: "Friedensinitiativen und so genannte
>Friedensideen oder internationale Konferenzen
>widersprechen dem Grundsatz der Islamischen
>Widerstandsbewegung. Für das Palästina-Problem
>gibt es keine andere Lösung als den Djihad.
>Friedensinitiativen sind reine
>Zeitverschwendung, eine sinnlose Bemühung." Wer
>dieses Dokument verstanden hat, weiß, warum der
>Gazastreifen seit dem israelischen Abzug 2005
>nicht etwa zum Musterbeispiel für einen
>palästinensischen Staat wurde, der seinen
>Bewohnern und Bewohnerinnen ein besseres Leben
>verspricht, sondern zu einer
>Raketenabschussrampe, voll gestopft mit
>Munitionsdepots in Kindergärten, Moscheen, Krankenhäusern und
> Wohnhäusern.
>
>Haben sie jedoch das größte Pech und sind
>Frauen, so müssen die meisten von ihnen nicht
>nur unter einem brutalen Sharia-Patriarchat
>leben, das sie der weit gehenden Befehlsgewalt
>ihrer Väter, Männer, Brüder und - in Gaza -
>einer islamistischen "Sittenpolizei" ausliefert,
>während sie zusätzlich noch von jenen ihrer
>Geschlechtsgenossinnen schikaniert werden,
>welche die islamische Geschlechterapartheid für
>eine gottgefällige Sache erachten. Mit
>besonderer Vorliebe werden sie auch, zusammen
>mit ihren Kindern, von den Gotteskriegern als
>lebende Schutzschilde für deren Waffenlager und
>Abschussrampen missbraucht - so sie sich im
>religiösen Wahn nicht gleich freiwillig dafür
>hergeben und ihre Kinder freudig in den Märtyrertod für Allah
> schicken.
>
>Neben alledem leiden die Bewohner und
>Bewohnerinnen der palästinensischen Gebiete
>unter den vielfältigen Maßnahmen Israels gegen
>die terroristische Bedrohung. Ein Schutzwall,
>der mit großem Erfolg zur Abwehr von
>Selbstmordattentätern und -attentäterinnen
>errichtet wurde, oder Straßensperren zur
>Einschränkung der Bewegungsfähigkeit von
>Terroristen und Terroristinnen bringen
>zwangsläufig Beschwernisse auch für all jene mit
>sich, die in den palästinensischen Gebieten
>nicht mit umgeschnalltem Sprengstoffgürtel
>herumlaufen, also für die Mehrheit, von der
>niemand genau zu sagen vermag, wie groß ihre
>Unterstützung für den antisemitischen
>Märtyrerwahnsinn ist. Reagiert Israel auf den
>Dauerbeschuss mit Raketen nicht mit üppigen,
>sondern mit eher mäßigen Lieferungen in den
>Gazastreifen, verhindert also, dass sich die
>Hamas auch noch mit fremden Federn schmückt, so
>trifft das auch jene Teile der Zivilbevölkerung,
>die die Djihadisten hassen wie die Pest. Und
>wenn Israel nach monatelangen Warnungen dem
>Raketenkrieg der Hamas irgendwann nicht mehr
>tatenlos zusieht und den palästinensischen
>Moslembrüdern heftige Militärschläge versetzt,
>steht es vor dem Dilemma, den Tod Unschuldiger
>in Kauf zu nehmen. Doch es ist ein großer
>Unterschied, ob die israelische Armee
>Hausbewohner per Flugblatt und Telefon vor
>bevorstehender Zerstörung ihrer als Waffenlager
>dienenden Häuser warnt (und damit zwangsläufig
>auch den djihadistischen Rackets wertvolle
>Hinweise gibt) oder ob die Hamas die Menschen
>auffordert, sich als lebende Schutzschilde auf
>die Hausdächer zu stellen. Israel hat - ganz im
>Gegensatz zur Hamas - das offensichtliche
>Interesse an möglichst wenig zivilen Opfern und
>bricht regelmäßig militärische Operationen ab,
>wenn das Risiko ziviler Opfer zu hoch ist.
>
>Ob es der Bevölkerung in den palästinensischen
>Gebieten möglich sein wird, aus ihrem Elend
>herauszufinden, hängt nicht nur vom Fortgang der
>palästinensisch-israelischen Beziehungen ab.
>Denn angesichts einer globalisierten
>kapitalistischen Krisenökonomie, die tendenziell
>immer mehr Menschen weltweit in Armut versinken
>lässt, bleibt es fraglich, ob es auch unter
>günstigeren politischen Bedingungen überhaupt
>jemals zu so etwas wie einem selbst tragenden
>wirtschaftlichen Aufschwung in den
>palästinensischen Gebieten kommen kann. Zu
>wünschen wäre es allerdings, denn was sonst wäre
>die Alternative in Zeiten, in denen die
>Menschheit wohl kaum binnen kurzer Frist in eine
>nachkapitalistische, solidarische
>Vergesellschaftungsform jenseits von Markt und
>Staat eintreten wird? Sich aus dem Elend zu
>erlösen können auch die Palästinenser und
>Palästinenserinnen jedenfalls nur selber
>bewerkstelligen, wozu sie jedoch erst einmal
>patriarchale, antisemitische und
>kollektivistische Vorstellungen - soweit sie
>solchen anhängen - überwinden, die Herrschaft
>autoritärer Clanchefs, korrupter Obrigkeit,
>djihadistischer Linker und durchgeknallter Gotteskrieger abschütteln
> müssten.
>
>Die Verantwortung der Hamas für die Lage in Gaza
>ist offensichtlich. Die Regimes in Ägypten und
>in Saudi-Arabien wissen das und haben langsam
>genug davon, dass der Iran mittels Hamas und
>Hisbollah verhängnisvollen Druck auf die
>arabische Politik ausübt. Selbst Angela Merkl
>hat mehr davon kapiert als so manche Linke, auch
>wenn das, wie man insbesondere an der
>Iran-Politik sieht, bei der deutschen Kanzlerin
>kaum praktische Konsequenzen zeitigt. All denen,
>die jetzt einmal mehr auf Israel zeigen, sei
>zumindest die Einsicht des palästinensischen
>Präsidenten Abbas gewünscht: "Die
>palästinensische Seite hätte die israelische
>Offensive verhindern können, wenn sie sich an
>den Waffenstillstand mit Israel gehalten hätte.
>'Wir haben mit (der Hamas) gesprochen und gesagt
>'Wir bitten euch, haltet euch an den
>Waffenstillstand'. Wir hätten es also verhindern können."
>
>Die keineswegs radikale, sondern
>antiimperialistische Linke in Gestalt von
>Gruselgruppen wie der "Antiimperialistischen
>Koordination", der "Liga der sozialistischen
>Revolution" oder der "Linkswende" marschiert
>derzeit in Wien gemeinsam mit Islamisten und
>Islamistinnen zur Unterstützung des
>palästinensischen Volkskriegs, dessen einzige
>Perspektive die Verewigung des Mordens und die
>Auslöschung individueller Freiheit ist. Sie
>wetteifern mit den islamischen Djihadisten und
>Djihadistinnen sowie den eingeborenen Nazis
>darum, wer mit dem größten Fanatismus zur
>Vernichtung Israels aufruft. Die
>palästinensischen Unterstützer und
>Unterstützerinnen der Hamas haben damit genau
>jene Freunde, die sie auch verdient haben. Jene
>Menschen in den palästinensischen Gebieten aber,
>die den Aufstieg der Hamas schon immer
>gefürchtet haben und auch der Fatah noch nie
>viel abgewinnen konnten, haben bessere Freunde
>verdient als die, die heute mal wieder am
>lautesten schreien, und die jederzeit bereit
>sind, die je individuelle Sehnsucht der Menschen
>nach Glück dem großen Ganzen des islamischen
>Djihad oder des palästinensischen Volkskriegs zu opfern.
>
>Aber auch österreichische Linke, die nur ungern
>unter Hamas- oder Hisbollah-Fahnen und dem
>Kampfruf "Allahu akbar" demonstrieren, zeigen
>sich sicher, dass es sich bei den Gegenschlägen
>der IDF um einen "von der israelischen Regierung
>begonnenen Krieg" handelt. Und das grüne,
>alternative und antimilitaristische Milieu
>bringt sein übliches Vokabular in Anschlag, das
>sich in völliger Abstraktion von den
>Verhältnissen und unbeleckt von jedem
>materialistischen Begriff von Gewalt im Gerede
>von "Unverhältnismäßigkeit", "Dialog",
>"Gewaltspirale", "Verhandlungen mit allen
>Konfliktparteien", "Verurteilung der Gewalt auf
>beiden Seiten" etc. gefällt und seine
>Äquidistanz in einem Konflikt zwischen dem Staat
>der Shoahüberlebenden und einer antisemitischen
>Mörderbande zelebriert. Dieses Milieu
>reproduziert damit nur jene europäische
>Ideologie eines kriegslüsternen Pazifismus, wie
>sie auch in den Verlautbarungen der
>österreichischen Regierungskoalition ihren
>Ausdruck findet, die sich in einem Anflug von
>Größenwahn gleich einmal als Vermittler angeboten hat.
>
>Gegen solch einen berechnenden Pazifismus, der
>sich mal in abstrakter "Gewaltlosigkeit", mal in
>europäischer Vermittlungssehnsucht, mal in
>klammheimlichem bis offenem Verständnis für den
>djihadistischen Terror gefällt, gilt es daran zu
>erinnern, dass sich in der heutigen globalen
>Auseinandersetzung hinter dem Ruf nach Frieden die Mörder
> verschanzen.
>
>Café Critique
>(Teil des Bündnisses "Free Gaza from Hamas")
>Januar 2009
>
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