Am 3. Juni 2010 15:51 schrieb Michael Horak <m.ho...@gmx.at>:

> Die hohe Selbstmordrate entsteht in China v.a. durch die vielen Selbstmorde
> am Land, vorwiegend von Bauern.
> Was bei foxconn vermutlich noch dazukommt ist, dass vergeilchsweise hohe
> Löhne ausgeschüttet werden (dass die in keiner Relation zu humanen
> Dienstzeiten stehen ist auch klar - aber das wird wieder vergleichsweise
> keinen Unterschied zu anderen Firmen bringen). Aber bevor Medien das
> Typische "Selbstmordserien bei iPhone-hersteller" übernehmen wäre es von
> Qualitätsjournalismus nicht zu viel verlangt diesbezüglich Infos bei anderen
> Standorten zu recherchieren
>

again, apples and pears, in my mind.

es geht nicht um selbstmorde in einer region und dem statistischen anteil
unter den selbstmörderInnen, die bei einem arbeitgeber/einer fabrik
beschäftigt waren.

es geht darum - oder vl. hab ich etwas überlesen/falsch verstanden? -, dass
der ort der selbstmorde diese fabrik ist. die wahl des orts, um den akt des
selbstmords zu verüben.
die selbstmorde finden nicht in einer region statt, das ist hier irrelevant,
kein objektives merkmal der selbstmorde. sie finden in einer fabrik statt.
(dass die in einer region steht ist ja wohl banal)

ich hab nirgends gelesen, wie hoch die selbstmordrate in dieser region ist.
habt ihr?
ich hab keine statistischen vergleiche gelesen, wie viele arbeiterInnen sich
bei gm in detroit in der fabrik oder in der voest am gelände des
unternehmens umbringen. statistisch gesehen.
ich kenn auch keine zahlen, wie viele bauern sich am ort ihrer arbeit, oder
viele büroangestellte an ihren schreibtischen statistisch betrachtet so
suicidieren.

missverstehe ich da was, wenn sag, dass selbstmorde auf einem fabriksgelände
unmöglich mit selbstmordraten einer region in einen validen zusammenhang
gebracht werden können? (kann ja sein, hab zuletzt vor ner woche etwas zu
den berichten gelesen.)

btw, michi. über die gründe zu befinden, finde ich auch sehr spekulativ. die
höhe der löhne schon, die arbeitsbedingungen nicht? obwohl genau die von den
betroffenen vorgebracht und geschildert werden?

lg
chr.




> Lg, Michi
> _____________
> Michael Horak
> m.ho...@gmx.at
> http://twitter.com/fatmike182
>
>
>
>
>
> On 3 Jun 2010, at 15:42, UBERMORGEN.COM wrote:
>
> >
> > Am 03.06.2010 um 15:12 schrieb hans christian voigt:
> >
> >> lieber hans,
> >>
> >> nichts für ungut, aber selbstmorde im umfeld einer einzelnen firma,
> eines betriebes, einer fabrik, ... "eines" umstands/faktors ...
> >> mit der selbstmordrate eines landes, landstrichs oder mit irgendeiner
> selbstmordrate "allgemein" (viele faktoren) zu vergleichen, das ist gelinde
> gesagt absurd.
> >>
> >> lg
> >> chr.
> >
> > da hast natuerlich recht!
> > das ist einfach die methode wie foxconn das auch macht:
> > "Foxconn released results this month of a study saying the suicide rate
> at its Shenzhen facility was no higher than China's annual average of 14
> cases per 100,000 people, but that the company was nevertheless concerned."
> >
> http://behavioralhealthcentral.com/index.php/20100525224691/World-News/suicides-roil-chinese-company-experts-cite-expectation-gap-of-young-workers-bc-china-suicidesla.html
> > und wenn die das machen wirds schon stimmen, oder?!
> > ich denk schon das die foxconn-belegschaft in diesen fabriken eine
> genauer "abdruck" (footprint/statistischer durchschnitt) der chinesischen
> bevoelkerung ist, oder glaubst die haben keine kinder, babies, 100 jaehrige,
> todkranke,  oder am work-roster? ;)
> > hans-
> >
> >
> >> Am 3. Juni 2010 15:01 schrieb UBERMORGEN.COM <p...@ubermorgen.com>:
> >> wenn sich die selbstmorde auf die gesamte firma foxconn beziehen...
> >>
> >> 486.000 Mitarbeiter weltweit
> >> 400.000 Arbeiter der beiden Fabriken (beide de.wikipedia)
> >> 21 Selbstmorde auf 100.000 in China (wolframalpha)
> >>
> >> also haette foxconn dieses jahr noch 71 selbstmorde gut, sozusagen...
> >> (81-10=71 ;) - aber wir haben schon juni! also ist die firma eigentlich
> >> voellig unterdurchschnittlich, da wuerd ich jetzt eher in die richtung
> >> suchen und fragen wieso die weniger selbstmorde haben als
> >>
> >> das hat mal nix mit den anscheinend katastrophalen sklavenhaltungs-
> >> bedingungen der arbeiter in den beiden fabriken in china zu tun,
> >>
> >> aber, geil ist auch zu sehen was diese firma alles macht
> >> http://en.wikipedia.org/wiki/Foxconn
> >> http://de.wikipedia.org/wiki/Foxconn
> >>
> >> hans-
> >> UBERMORGEN.COM
> >>
> >>
> >> Am 03.06.2010 um 00:25 schrieb Franz Ablinger:
> >>
> >> > Die gewünschte Antwort kommt via factum, denn in China werden die
> Mindestgehälter erhöht. Waren die 10 erfolgreichen Suizide wenigstens nicht
> umsonst. Die Regierung war unter Zugzwang, weil das Risiko eines Aufstands
> ist in China latent hoch und hätte durch die Vorgänge bei Foxconn zu einem
> Flächenbrand führen können. Offiziell ist China ein kommunistisches Land, da
> kann man sich wenigstens darauf verlassen, dass eine derartige Erhöhung
> eisern durchgezogen wird (oder Zuwiderhandelnde an die Wand gestellt
> werden). Man beachte die aus diesem Schritt entstehenden neuen Löhne:
> >> >
> >> > Provinz Guangdong (Kanton): +21,1% (im Schnitt)
> >> > also ca. 103 EUR/Monat oder 1 EUR/Stunde.
> >> >
> >> > Der minimale Stundenlohn ist in Guangdong am höchsten, am meisten
> Mindest-Monatslohn bezahlt man hingegen in Shanghai.
> >> > Betroffen sind davon vermutlich am stärksten die Textil- und
> Spielzeugindustrie sowie einfache Elektronik, die die Erhöhung nach meiner
> Einschätzung spätestens im dritten Quartal weitergeben.
> >> > Ich vermute, dass mit der Lohnerhöhung die Inlandsnachfrage in China
> massiv angekurbelt wird. Wer weiss, vielleicht produzieren wir Europäer bald
> mehr für China als wir momentan von dort importieren...
> >> >
> >> > Und: CNTV bereitet die Nachrichten von CCTV fürs Ausland auf. Das Bild
> nach aussen ist für China relativ uninteressant, bestenfalls wirtschaftlich
> von Interesse. Nur das Bild nach innen ist wichtig - und das gibt es nur in
> der chinesischen Originalversion. Ich war seinerzeit bass erstaunt über die
> Unterschiede zwischen der chinesischen und der ausländischen CCTV-Version
> der olympischen Spiele... 200 Meter von der Grenze ist leicht umschalten.
> Aber das steht eh irgendwo hier im Archiv nachzulesen.
> >> >
> >> >    fra
> >> >
> >> > link:
> >> > http://business.globaltimes.cn/industries/2010-06/538057.html
> >> >
> >> >
> >> >
> >> > ----- Ursprüngliche Mail -----
> >> > Von: "peter hauser" <peter_hau...@gmx.at>
> >> > An: BAGASCH@LISTS.MONOCHROM.AT
> >> > Gesendet: Samstag, 29. Mai 2010 01:31:09
> >> > Betreff: Re: [monochrom] A visit to Dongguan
> >> >
> >> > wie meinst du das mit "zahlen werde wir" ...indirekt ueber hoehere
> >> > preise fuer konsumartikel?
> >> >
> >> > hab gestern in der us-ausgabe von CCTV einen report ueber die
> >> > streikenden honda-arbeiter gesehen und war ziemlich erstaunt ueber den
> >> > offenen bericht in diesem propagandasender.
> >> >
> >> >
> >> >> "Industrial Workers of the World") in China. Die Lunte brennt
> >> >> jedenfalls. Zahlen werden wir die Malaise in jedem Fall.
> >> >>
> >> >>    fra
> >> >>
> >> >> link:
> >> >> http://www.nlcnet.org/reports?id=0034
> >> >>
> >> >> other links:
> >> >> http://english.dg.gov.cn/ (about Dongguan)
> >> >> http://tinyurl.com/y332cll (Foxconn: Fortune 500)
> >> >> http://www.foxconn.com/NWInG/about/global.asp
> >> >> http://de.wikipedia.org/wiki/Industrial_Workers_of_the_World
> >> >
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