Hallo Mathias,

> Von: Mathias Bauer <nospamfor...@gmx.de>
> An: dev@de.openoffice.org

> 
> Nur zu wenigen Punkten noch eine Antwort, weil ich denke, dass man ein 
> positives Verhältbis zueinander nur erhalten kann, wenn man an den 
> Konfliktstellen Klarheit schafft:

Ich denke, wir reden nach wie vor vollkommen aneinander vorbei,
da die eigentliche Konfliktstelle von (zumindest kommt es so rüber)
Oracle-Angestellten ignoriert wird ...

> 
> Niemand hat irgendwen aufgefordert, das Projekt zu verlassen. Es ist 
> anders herum: wer an unserem Projekt nicht mehr arbeitet und stattdessen 
> ein anderes promotet, wäre nicht nur IMHO hier als führendes Mitglied 
> fehl am Platz.

Hier liegt der eigentliche Konflikt: für uns, die hinter der 
Documentfoundation stehen gibt es nur ein Projekt - es ist "unser Projekt"
genauso, wie das von Oracle. Nur zeigt die Vergangenheit an einigen
Stellen, dass Oracle "unser Projekt" allein anführt, dass an 
entschiedenden Stellen nicht "wir" gemeinsam entscheiden. 


> Oder positiv formuliert: wer weiter an OOo mitarbeiten will, ist 
> herzlich willkommen. Von den führenden Persönlichkeiten des Projekts 
> würde ich allerdings erwarten, dass sie ihre Führungsrolle durch eine 
> entsprechende Präsenz und auch durch öffentliche Promotion des Projekts 
> bestätigen. Das haben sie aber komplett selbst in ihrer eigenen Hand!

Nein - haben wir eben nicht. Wir können nicht nach draußen gehen und
sagen: "wir gestalten das Projekt, so wie wir es gemeinschaftlich 
wollen". Wir mussten in den letzten Jahren sehr häufig Entscheidungen,
die Sun oder Oracle getroffen haben nach außen vertreten - und haben das
auch jahrelang gemacht. Das heißt aber nicht, dass wir glücklich mit
diesne Entscheidungen waren - und das haben wir auch "nach innen"
kommuniziert.

> 
> "Wirkung" ist natürlich sehr subjektiv. Ich finde schon, dass Michael 
> klargestellt hat, dass Oracle voll hinter OpenOffice.org steht und ein 
> Interese daran hat, dass dieses auch weiterhin wächst und gedeiht. Mag 
> sein, dass sein Versuch, das rüberzubringen, nicht komplett erfolgreich 
> war ;-), aber die späteren Pressemeldungen von Oracle sind IMHO 
> deutlich, gerade wenn man die delikate Situation berücksichtigt, sogar 
> sehr deutlich.

Sie sagen genau eines: wir machen weiter wie bisher. Unterschwellig
steht da drin "dass ein großer Teil der bisher aktiven Community
etwas ändern möchte, ist uns egal".


> 
> Mit der Gründung der Foundation hat das aber sowieso nichts zu tun. Es 
> ist doch jedem klar, dass die schon vor der OOoCon feststand. Die Gründe 
> dafür sind ja auch dargelegt werden, nur Michaels OOoCon Vortrag hat 
> sicherlich daran keinen Anteil.

Na ja - ich habe die Foundation mitgegründet und ich habe den Vortrag 
(und die Reaktionen im Publikum darauf) gesehen. Der Vortrag hatte an
der Geschichte schon einen Anteil, denn es war die Bestätigung, dass
wir den richtigen Weg gehen.

Ich verstehe wirklich nicht, wie man jahrelang mit Menschen 
zusammenarbeiten kann und nachher von "Missverständnissen" redet,
wenn einige der aktivsten Mitarbeiter darauf hinweisen, dass es
zu Veränderungen kommen muss und sogar soweit gehen, diese selbst zu
initiieren.
Sicher hatten wir in der Vergangenheit immer wieder Leute, die sich 
aus dem Projekt verabschiedet haben - in der Regel wurde das als
der Willen (oder Unwillen) Einzelner abgetan. Jetzt haben wir aber
fast den halben Community Council, ein paar Project Leads (bzw. Co-Leads)
sind auch schon gegangen. Ich finde es wirklich erschreckend,
mit welcher Beharrlichkeit man dabei bleibt, dass eigentlich alles
Gut ist und es sich nur um ein paar Missverständisse oder kleinere
Probleme handelt.

> 
> Prima. Würde mich freuen, wenn wir auch in Zukunft noch 
> Anknüpfungspunkte für Zusammenarbeit finden können.

Die wird es bestimmt geben. Technisch gesehen sind wir ja gar nicht
so weit auseinander.

Gruß,

andré

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