Hallo Michael,

2011/5/19 michael <mikea...@openoffice.org>:
> [...]
> Eine etwas konkretere Aussage wäre mir natürlich auch lieber gewesen,
> weil die erfolgte zu viel Anlass zu irgendwelchen Spekulationen gab;
> aber wenn man die Aussage so nimmt, wie sie ist, scheint mir das Ziel -
> mehr Verantwortung und Entscheidung für die Community - eigentlich recht
> klar. Aber selbst an dem klaren Bekenntnis zu OpenOffice.org ist damals
> ja viel 'rumgedeutelt und -gemäkelt worden.

??????? Sag mal, hast Du die letzten Wochen komplett verschlafen? Das
Ziel ist nicht "mehr Verantwortung ... für die Commnity", sondern "Wir
(Oracle) verabschieden uns".

Und das unterstreicht und bestätigt die damaligen Befürchtungen zu dem
damaligen Bekenntnis zu OOo (davon ist nix mehr übrig)

> Dass Oracle der Community mehr Verantwortung und Entscheidungsmacht
> einräumen möchte, müssten eigentlich diejenigen bejubeln, die sich immer
> wieder über den zu großen Einfluss des Hauptsponsors etc. beschwert
> haben; aber dieser Jubel ist bislang wohl noch nicht zu mir gedrungen.

Scheint so, als wäre viel an Dir vorübergegangen, sorry.

Fakt ist: Oracle zieht sich von OOo zurück. Bietet keine kommerziele
Variante mehr an und hat alle dementsprechenden Spuren von ihren
Seiten getilgt. Kein Oracle Open Office mehr, kein Cloud Office, nix.

Hier mal der Link zum announcement von Oracle:
http://emeapressoffice.oracle.com/Press-Releases/Oracle-Announces-Its-Intention-to-Move-OpenOffice-org-to-a-Community-based-Project-1ca9.aspx

> Wie kann Oracle die erklärte Absicht umsetzen?

1 und 1 zusammenzählen: Oracle bietet keine kommerzielle Version von
OOo mehr an - also warum sollte Oracle noch an OOo weiterentwickeln?

Oracle will also OOo "loswerden" und an "die Community" übergeben.
Aber wer "die Community" ist, darüber schweigt sich Oracle aus. Das
OOo Community Council weiß jedenfalls nix. Im de-Projekt weiß man
ebenfalls nix. Also wirds wohl darauf hinauslaufen, daß Oracle mit
anderen Leuten spricht. Die TDF würde sich anbieten, schließlich gibt
es da Entwickler und andere Unterstützter, die ja letztendlich von OOo
"abstammen". Aber offenbar ist ja auch hier noch alles in der Schwebe,
weder von Oracle noch von TDF gibt es entsprechende Statements.

> Mir scheint, einige erwarten, dass sich die betreffenden Manager auf
> dieser Liste und andere Listen einschreiben und lang und breit mit uns
> diskutieren, was wir von Oracle erwarten und wie ein entsprechender
> Prozess laufen kann und und und ... .

Der Zug mit Oracle ist doch schon längst abgelaufen. Wach doch mal auf.

Die einzige Frage ist: Wie geht es ohne Oracle weiter?

Aber die Frage kann man nur dann beantworten, wenn man weiß unter
welchen Bedingungen Oracle OOo an "die community" übergibt, sprich wer
die Community dann sein wird und welche Rechte, etc. mit übertragen
werden.

Aber von Kenai als Projektinfrastruktur kann man sich jetzt schon
verabschieden. Kann mir nicht vorstellen, daß welche community auch
immer ein Produkt weiterverwendet, das an sich gar nicht mehr
erhältlich ist.

> Nur so wird das nicht laufen!

Ja, wie soll es denn laufen? Auf den Servern von Oracle sicher nicht mehr lange.

> Erstens, und das scheinen einige, für die OpenOffice.org sicherlich viel
> bedeutet, zu vergessen, ist OpenOffice.org nur eine von vielen
> "Baustellen" bei Oracle und wahrscheinlich nicht einmal die wichtigste
> (aus der Sicht von Oracle).

Die Meldung scheint in der Tat an Dir vorbeigegangen zu sein. Auch das
entsprechende Medien-Echo hat Dich nicht erreicht. Oracle hat OOo
schon abgeschrieben. Das wird jetzt nur noch abgewickelt, nicht mehr
"unterstützt".

> Zweitens gibt es aus meiner Sicht nur zwei Ansprechpartner für Oracle,
> nämlich das Community-Coucil und den Verein Team OpenOffice.org, der
> immer schon eine internationale Ausrichtung hatte und die einzige
> juristische Person im Umfeld der Community ist.

Community Council hat (zumindest wenn man Louis Suarez-Potts galuben
darf) keine Infos, Team OpenOffice.org kann man schwer als
Community-Vertreter sehen. Klar gab es darüber Geld und hat somit die
Community gut unterstützt, aber "die Community"? Nee, davon ist es
weit entfernt.

> Weder die TDF, die wohl noch immer im Gründungsstadium ist,

Und Community Council wäre da weiter als TDF? Ja, klar.
Und ja, TDF ist noch im Gründungsstadium, aber das geht nunmal nicht
per Fingerschnippen - als Anwalt weißt Du ja selber, daß es da etliche
Zeit braucht, bis alles unter Dach und Fach ist.

Die Route steht, die Finanzen für die Foundation ist gesichert. Jetzt
fehlt noch der Schliff für den Papierkram, aber das wars dann (nach
meinem Kenntnisstand)

> noch der
> Verein Freies Office Deutschland e.V., schon allein wegen seiner
> nationalen Ausrichtung, kommen wohl insoweit in Betracht.

Ja - FOD kommt nicht in Frage, da stimme ich zu, allenfalls als
vorübergehende Einrichtung, bei der man z.B. das Trademark "parken"
kann bis die TDF als Foundation existiert.

> Wie ich Oracle einschätze, wird man, wie ich bereits ausgeführt habe,
> erst dann an die Öffentlichkeit treten (und diese und andere Listen sind
> öffentlich), wenn "Nägel mit Köppen" gemacht worden sind und man ein
> Ergebnis vermelden kann.

Ha, da ist Deine Einschätzung von Oracle so ziemlich eine andere vom
"Rest der Welt". Oracle macht seinem Namen bei früheren
Pressemitteilungen alle Ehre, die lassen Interpretationsspielraum wie
die Vorhersagen eines Orakels, mag ja sein, daß intern "Nägel mit
Köppen" gemacht wurden, aber nachdem die Infos durch die Pressestelle
gegangen sind, bleibt davon nicht mehr viel übrig. Da kommt dann nur
"Wischiwaschi" raus.

> Das finde ich auch stressig, aber man muss das wohl akzeptieren.

Klar muß man das akzeptieren. Und die letzte Meldung von Oracle war ja
erstaunlich klar, auch wenn sie widersprüchlich zu der früheren
Meldung war. Aber allein die Taten (löschen von allem was auf Oracle
Open Office / OOo an sich deutet von deren Webseite) lassen da keinen
weiteren Interpretationsspielraum mehr zu.

ciao
Christian
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