Am 11.05.20 um 13:54 schrieb Theo Schmidt:
Am 11.05.2020 um 11:57 schrieb Kristian Rink:
... Aber auch bei Anwendungen, die eher "Standard" sein sollten, ist
es leider hakelig genug. Siehe etwa das wiederkehrende Thema Kalender
und Termine: Ich will (im Home-Office...) eine Video-Konferenz anlegen
und dafür eine Zeit suchen, zu der alle Zielkandidaten "verfügbar" sind.
Mit Teams und "integrierten" Lösungen ist das einfach.

Aber vermutlich nur für die, welches das verwenden.


Natürlich. Aber deswegen sind (Wahrnehmung) 8 von 10 Firmen in meinem gegenwärtigen Umfeld entlang von COVID-19 auf O365 gewechselt: Weil es keine akuten Alternativen gab, die erreich- oder in dieser Zeit realistisch ausrollbar gewesen wären.


Darüber hinaus wird das echt eng. Gegenwärtig sind durch die schnelle
Flucht ins Home-Office viele Unternehmen auf Teams und O365 gewechselt,
und zumindest bei uns hier ist das im Blick auf die Endanwender nahezu
reibungslos (im Sinne von "ohne großen Schulungs-, Erklärungs- oder
Administrationsbedarf") durchgelaufen.

Das ist ja genau das Problem. Viele private und Steuergelder fliessen unnötig zu Microsoft, oder bei anderen Firmen zahlt man mit Daten. Alles wegen ein bisschen Komforts.

Ersterem stimme ich zu. Dem "bisschen Komfort" nicht. Das ist leider ein Standardproblem, an dem viele FLOSS-Lösungen scheitern: Die werden oft von Experten propagiert, die (im Extremfall, so wie ich) auf dem Terminal unterwegs sind, seit Jahren diese Welt kennen und die kein Problem damit haben, Komfort zugunsten von Sicherheit zu opfern, weil sie trotzdem noch handlungsfähig bleiben (auch wenn es gelegentlich wehtut und manchmal nervt).

Aber das ist privilegiert. "Das bisschen Komfort" ist für die überwiegende und immer größer werdende Mehrheit der Nutzer die Entscheidung, Technik überhaupt verwenden zu können.



In Jitsi geht Screensharing und Chaten gut, und ich bin froh, dass mein Kalender nichts von jeder Konferenz weiss. Ausserdem ist es das einzige Client-Programm dieser Art, das ich ohne zu Registrieren oder etwas via Google, Microsoft oder Apple zu installieren, überhaupt nutzen kann.


Das ist gut für Dich. ;) In meinem Team, insbesondere im Home Office, möchte ich *durchaus* mit möglichst wenig Aufwand wissen, wer wann verfügbar ist, und nicht über (n) Runden telefonieren und Terminvorschläge hin- und herschicken. Und, mit Verlaub: Das ist ein offensichtliches und nachvollziehbares Feature insbesondere für Firmen-Einsatz. Das funktioniert im Exchange/Outlook-Umfeld seit mindestens 15 Jahren. Warum nur dort? Warum nicht über offene Standards mit offenen Werkzeugen - oder über einen Dienstleister, von dem ich so etwas "auf Zuruf" (Firmenname + Kreditkarte) kaufen kann, in einer Situation wie Lockdown?

Viele Grüße,
Kristian
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