Hallo Roland;
kurze Dinge, um das von der Länge her einzufangen: An vielen Punkten
stimme ich Dir zu, an anderen glaube ich zwar nicht, dass Du falsch
liegst, habe aber einen anderen Standpunkt. Indes:
Am 14.05.20 um 01:14 schrieb Roland Hummel:
[Snowden und Verschwörungstheorien]
Uh, jetzt wird es unschön. Einigen wir uns darauf, dass wir gegenseitig
keine "Verklammerungstaktiken" auf uns anwenden? Du kontextualisierst
mich gerade in eine Ecke, mit der ich nichts zu tun habe. Die
Snowden-Thematik hat für mich mit der Gates/Corona-Thematik jedenfalls
absolut nichts zu tun.
Das wollte ich auch *Dir* nicht unterstellen; entschuldige, wenn das
falsch ankam. Meine Darstellung war (wie alles andere) sehr klar
subjektiv. Ich habe in meinem Umfeld viele Leute erlebt, auf die das
leider genau trifft: Die Snowden-Enthüllungen wurden genutzt, eine
pauschale und unreflektierte Positionierung contra Polizei, contra
Geheimdienste, contra USA zu festigen. Kritik halte ich für wichtig,
aber *unreflektierte* Gemeinplätze helfen in diesen diffizilen Themen
leider nicht.
Auch diesen Satz kann ich exakt so auf den "digitalen Kleinkriminellen"
ohne Rechtsabteilung anwenden, dem ich auf den Leim gegangen bin. Du
wirst jetzt evtl. denken "na dann viel Spaß dabei" und ich denke mir,
wieviel Spaß ich hatte, bei großen Unternehmen meine Rechte geltend zu
machen.
Das meinte ich nicht. Was ich meinte: Deine Darlegung beinhaltete, dass
Du Dich im Umgang mit dem "Kleinkriminellen" (siehe Bankräuber) implizit
auf das Mitwirken von Institutionen und größeren Autoritäten (der Bank)
verläßt - denen Du an anderer Stelle sehr explizit Dein Vertrauen
entzogen hast. Das wirkt zumindest unentschlossen.
...unter Sicherheitsperspektive überhaupt nichts. Mir geht es aber nicht
um "mehr Sicherheit", sondern um "mehr Freiheit". Die
Sicherheitsdebatten finde ich nicht nur auf Grund der Tatsache, dass
FLOSS hier kein Mindest-Kriterium ist, sinnlos, sondern auch, da stimme
ich Dir vollkommen zu, weil wir als Zivilgesellschaft die digitale
Infrastruktur(technik) gar nicht mehr kontrollieren können.
>
Mein größtes Problem mit Deiner Argumentation ist: Mir fällt es schwer
zu verstehen, was Du eigentlich erreichen willst, weil Du (für meine
Wahrnehmung) mäandrierst zwischen "Sicherheitsargumenten" (der Verweis
auf Snowden und die Folgen), "Freiheit" (siehe hier) und der Frage nach
der Unterstützung von Monopolisten und Industrie.
Die Diskussion begann mit Microsoft und Co. ... und der Punkt war: In
bestimmten Bereichen macht Microsoft (wie auch Amazon oder Google)
derzeit eher Hardware-Lieferanten als Software-Lieferanten oder FLOSS
Konkurrenz: Auf Azure, AWS, ... kann ich mir mit wenig Aufwand, sagen
wir, eine Debian-VM hochziehen, auf der ich NextCloud, Matrix,
OnlyOffice baue, ein Login via root-ssh habe und dort nichtmal einen
Vendor-Lock-In habe, weil ich (Abstraktions-Ebene VM respektive
"unterhalb Betriebssystem") diese Dienste denkbar leicht auf anderen
Anbieter (vielleicht DigitalOcean, Ionos, eine lokale Genossenschaft,
eigenes Blech) umziehen kann.
Aus Sicht der Freiheit fehlt mir hier die Perspektive, wo mich das
einschränkt - außer bei Connectivity (die ist aber privat auch
black-box) und Hardware (die wir im Verlauf schon als proprietär und
unkontrollierbar abgeschrieben hatten).
Aus Sicht von Vertrauen (*will* ich meine Daten, egal ob VM oder anders)
bei Microsoft liegen haben??) oder Unterstützung von Monopolisten ("alle
Welt nutzt AWS") sieht die Wertung gänzlich anders aus. Und ich
scheitere daran, zu verstehen, was genau Deine Prioritäten sind, was
Dein Ziel ist... ;)
Viele Grüße,
Kristian
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