Hallo Thomas,

schön zu lesen, dass auch andere über das Geschäftsgebaren und die
Softwaretechnik (nicht nur) dieser Firma unzufrieden sind.

Dazu kommt noch, dass zumindest in meinem Kollegium kaum jemand diese
Software wenn überhaupt darüber hinaus benutzt, normale Tafelbilder zu
erzeugen, zwischen diesen zurück und vor zu blättern und sie auf
SchulCommSy zu speichern. Dies ginge auch mit Open Sankoré. Man müsste
natürlich neu lernen - das Problem kennen wir ja von Linux/LibreOffice ...
Den meisten würde ein Beamer mit einer besseren(!) Leinwand reichen.

Gruß Jürgen

Am 13.02.2015 um 15:30 schrieb Thomas Schröder:
> Hallo Juergen,
>
> Am 13.02.2015 um 13:11 schrieb Juergen Engeland:
>> Das Argument für den Rückzug von Smart aus linux, es gäbe so viele
>> verschiedene Distributionen, kann ich nur begrenzt nachvollziehen. Dies
>> mag vor ein paar Jahren wirklich so gewesen sein, in der Schule hat sich
>> jedoch Ubuntu 12.04 (welches noch offiziell in der 32-bit-Version
>> unterstützt wird) oder 14.04 durchgesetzt (in dem die Version 11 SP1 bei
>> uns auch läuft).
> Ich würde noch einen Schritt weiter gehen -
>
> UPS... :-) falscher Knopf. Jetzt gehe ich einen Schritt weiter:
>
> Diese Aussage zeugt vor allem von zweifelhafter Kompetenz!
>
> Ja, es gibt eine Vielfalt von Distributionen, aber diese Ausrede ist dennoch 
> eine faule!
>
> 1. (wie Du schreibst) verbietet es niemand, sich auf eine Distribution 
> festzulegen - und Ubuntu ist da markttechnisch gesehen keine schlechte Wahl 
> (nur nochmal zur Klarstellung, das heißt eben nicht, dass man sich auf eine 
> Distribution festlegt, sondern allgemein auf den debian-basierten Zweig, ergo 
> Debian, Mint, Ubuntu, etc...)
Sehe ich auch so, würde jedoch verstehen, wenn man sich auf ein Derivat
festlegt. Wenn man jedoch bei Ubuntu aufgibt, nur weil der Unity-Desktop
nicht so gut mit Smart Notebook zusammenpasst ...
KDE passt bei uns wunderbar, sogar auf 64-bit-Kubuntu.
MATE passte auch gut, hatte jedoch andere Macken, wie eine zumindest von
LinuxMint 11 bis 13 unvollständige deutsche Übersetzung.
>
> 2. selbst wenn man es sich offenhalten will, hat man als Entwicker ja nicht 
> die doppelte/dreifache Arbeit. Zahllose Projekte schaffen es problemlos, 
> parallel Pakete für die großen Zweige zu pflegen. Und tatsächlich sind es ja 
> in der Regel die gleichen Bibliotheken und es unterscheiden sich oft nur 
> Version und Speicherplatz. Das KANN ärgerlich sein, aber wir reden über 
> Smart, die einen Riesenreibach mit ihrer Touchfeld-Beamer-Kombination 
> machen...
>
> 3. ich kann mir schwerlich vorstellen, dass bei über 100 MB Abhängigkeiten 
> entstehen, die nicht überwindbar wären. Und wenn... gibt es in der Community 
> sicher hilfsbereite Menschen, die über die ein oder andere Hürde 
> hinweghelfen, wenn es der Firma um Interoperabilität und eine breite 
> Produktplattform ging.
>
> Vielleicht, nur ganz vielleicht, haben die da einfach keine Lust drauf. Und 
> vielleicht gibt es "wichtige Player im Bildungsbereich", die dafür Sorgen, 
> dass Smart sich mit dieser Haltung wohl fühlt. Der Marktanteil von Linux ist 
> nach wie vor gering und man kann hier bestimmt ein wenig Entwicklerzeit 
> einsparen.
Das könnte sich ändern, weil zumindest für mich nicht abzusehen ist,
wohin sich Microsoft entwickelt. Oder doch?

Ich würde jedenfalls heute nicht viel Geld für Windows7-Lizenzen
ausgeben, um 2020 wieder vor dem Problem zu stehen, dass wir seit 2014
(angeblich?) mit Windows XP haben.
Die Aussicht auf ein kostenloses Update auf Windows 10 tröstet da nicht
wirklich. Wer weiß, wie viele Gigabyte Hauptspeicher, welchen i7, eine
wie schelle und wie große SSD ... es benötigen wird?
Dieses Mal haben wir den (für uns unbezahlbaren) quasi kompletten
Austausch unserer Rechner - einige davon sind erst 3 oder 4 Jahre alt -
dank Kubuntu vermeiden können. Bis 2020 würden wir es häppchenweise
schaffen, aber reichen die Rechner, die wir aktuell aus der
Ausschreibung bekommen, in 2020 noch?
In 2020 wird auch Windows 10 nur noch wenige Jahre Restlaufzeit haben,
so dass wir dann auf Windows 14(?) aufrüsten sollten ...
Linux nimmt eine Menge Druck aus dieser Aufrüstungsspirale.

Für unseren Unterricht ist es wichtig, MEHR Rechner und Räume und nicht
die stets zu geringe Anzahl "moderner" bereit zu stellen! Für einige
Fächer ist der Zugang zu Computern aufgrund des Stundenplans zurzeit
kaum möglich.
Linux setzt hierfür aufgrund seiner Wartungsarmut und der geringen
Ansprüche an die Hardware Ressourcen frei.

Das passt manchem "wichtigen Player im Bildungsbereich" möglicherweise
nicht in sein Geschäftsmodell.
Was Smarttech vielleicht interessieren könnte: Das Geld, das wir bei
neuen Rechnern und Betriebssystemen einsparen, wollen wir in weitere
interaktive Whiteboards investieren. Aber in welche, die auch mit Linux
funktionieren ;-)

BTW: Der Marktanteil von MacOS dürfte an zumindest an deutschen,
wahrscheinlich sogar an europäischen Schulen noch geringer als der von
Linux sein. Weshalb wird nicht dafür die Unterstützung eingestellt?

Aber da Smart für mich bis heute zu den unfassbarsten Beispielen gehört, wie 
man simpelste Funktionalität in ein riesig aufgeblähtes Datenmonster packt, 
konsequent plattformübergreifende Techniken in den Wind schlägt, offene 
Datenquellen (Bilder, Töne, Filme, ...) nicht nur ignoriert sondern deren 
Einbindung erschwert und stattdessen auf ein eigenes, abgeschottetes und mit 
den neuen Lizenzgebühren richtig teures eigenes Ökounsystem setzt...

Ja, der Ressourcenbedarf ist unverschämt. Unter Linux übrigens gefühlt
nicht ganz so wie unter Windows.
Flash scheint mir u. a. wegen der immer wieder auftretenden
Sicherheitsprobleme eine aussterbende Technik zu sein.
>
> Hoffe ich, dass nicht nur mit dem Linux-Argument diese Firma den ein oder 
> anderen Dämpfer bekommt. Vielleicht gibts dann auf irgendeiner Didakta auch 
> mal wieder substantiell Neues (seit Jahren immer wieder der riesige 
> Hochglanzstand mit gefühlten 100 Smartboards, ein paar Dokumentenkameras - 
> dafür ohne technisch versierte Antworten auf meine Fragen...)
>
> Viele Grüße,
> Thomas 
>
>
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