Re: Was können wir gegen Trittbrettfahrer tun?

2017-10-27 Diskussionsfäden Jörg Schmidt
> From: Dr. Michael Stehmann [mailto:anw...@rechtsanwalt-stehmann.de] 

> Siehe beispielsweise Punkt 5.
> 
> Natürlich können wir auch versuchen, Verbraucheraufklärung zu 
> betreiben,
> aber Du weißt doch, wie schwierig die Zusammenarbeit mit der 
> Presse ist.

Aber doch ALLEIN durch UNSERE Schuld. Seit Jahren haben wir uns nicht um 
vernüftigen Kontakt zu den Medien bemüht, warum also könnten wir beklagen das 
die Zusammenarbeit stockt. 

> > Genau das ist es was ich nicht verstehe und was ich leider 
> überall bei AOO sehe, klares Bewusstsein für die Probleme, 
> aber Passivität wenn es darum geht etwas zu tun.
> 
> Wir haben eben nicht mehr die Ressourcen, alle Probleme, die 
> wir sehen,
> auch nur annähernd zu lösen. 

Aber wir handeln gemäß dem 'Apache way' oder etwa nicht? Warum also ist 
Meritokratie an einigen Stellen erwünscht und an anderen Stellen nicht?

> Das ist bedauerlich, aber die Ursachen
> hierfür sind beim besten willen nicht von heute auf morgen zu
> beseitigen. Für die Ursachen sind übrigens IMO die, die dem 
> Projekt treu
> geblieben oder neu hinzu gestoßen sind, am allerwenigsten 
> verantwortlich.

Na das kann ich unterschreiben. Aber WENN Du dieser Meinung bist, warum ziehst 
Du daraus keine Schlussfolgerungen? Warum stehst Du nicht im täglichen 
Projektbetrieb auf Seite Derer die Du hier als 'unschuldig' siehst?

> > In Letzterem will ich genau sein, denn die Community ansich 
> ist garnicht passiv, aber sie wird seit Jahren von Apache 
> ausgebremst wenn es um das konkrete Handeln geht. Mir ist 
> ganz und garnicht klar wovor Apache sich da fürchtet und 
> warum sich Apache als so unflexibel erweist.
> 
> Ich sehe kein "Ausbremsen" seitens Apache.

In zwei Absätzen, jetzt zwei Meinungen, die sich um 180 Grad unterscheiden?

Michael, ich verstehe Dich nicht obwohl ich mir größte Mühe gebe, denn es geht 
um ein gemeinsames Anliegen.

JEDER der die deutsche Community bei OOo erlebt hat weiß was möglich war und 
darf erahnen was auch heute möglich wäre. Einziger Bremser ist Apache, denn 
wenn ich als 50-jähriger Freiberufler mit einem promovierten Rechtsanwalt 
wirklich darüber streiten müsste, das es bespielsweise in Bezug auf die Arbeit 
mit den Medien, das natürlich ein konkreter Verantwortlicher tun muss und der 
dazu angemessene Handlungsmöglichkeiten braucht dann wäre ich im falschen Film.

*DAS* ist das Thema und das ist das Thema seit Jahren und zwar nicht nur in 
Bezug auf Pressearbeit.

> Ich sehe vielmehr dort großes Wohlwollen 

das sehe ich leider NICHT!

Was ich sehe sind fleissige Entwickler, die aber auch unter recht begrenzten 
Möglichkeiten arbeiten müssen, weil Apache es zugelassen hat das wesentliche 
Teile von OO in Händen von IBM lagen und es damit natürlich provoziert hat das 
das Projekt in eine schwierige Lage kommen musste als IBM die Segel gestrichen 
hat.

Heute sind wir gottseidank wieder auf dem richtigen Weg, aber nicht durch 
Apache sondern durch die praktische Arbeit einiger Entwickler.

> Um deren Erledigung sollten wir uns aber als Projektcommunity 
> vorrangig
> bemühen.

Genau das fordere ich doch. 

Es fehlen hier dafür keine Ressourcen sondern es fehlt eine vernünftige 
Regelung von Verantwortlichkeiten, die praktischen Erfordernissen Rechenschaft 
trägt.
Und an genau dieser Stelle erwarte ich das das PMC endlich im Sinne des 
Projektes tätig wird.

Um zu erläuern worum es geht, greife ich einen Punkt raus, nämlich den der 
Öffentlichkeitsarbeit:

diese Arbeit muss auch lokal geführt werden und dazu braucht es konkrete, 
lokale Ansprechpartner. Das ist eine ganz grundlegende Frage und um das zu 
erreichen müssen lokale Community und PMC zusammenarbeiten um mit Apache zu 
einer diesbezüglichen Lösung zu kommen.

Ich erinnere mich noch sehr gut wie Florian einst bei de-OOo mustergültig 
demonstrierte wie eine solcher Ansprechpartner funktionieren muss und was 
dessen Aufgaben sind. 
Und ehe das heute nicht ähnlich wird, wird das nichts und die ganze Arbeit der 
Entwickler kommt nicht in ihrer wirklichen Potenz zum tragen.



Gruß
Jörg


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Re: Was können wir gegen Trittbrettfahrer tun?

2017-10-27 Diskussionsfäden Dr. Michael Stehmann
Hallo,

Am 27.10.2017 um 11:23 schrieb Jörg Schmidt:

>>
>> 5. In Fällen, die als Betrug zulasten der Verbraucher gewertet werden
>> können, ist es jedem unbenommen, die zuständigen Behörden oder
>> nichtstaatlichen Organisationen (Verbraucherverbände etc.) zu
>> informieren und um eine Prüfung der Angelegenheit zu bitten.
> 
> Und wir als Community sollten nichts tun?

Siehe beispielsweise Punkt 5.

Natürlich können wir auch versuchen, Verbraucheraufklärung zu betreiben,
aber Du weißt doch, wie schwierig die Zusammenarbeit mit der Presse ist.

> 
> Genau das ist es was ich nicht verstehe und was ich leider überall bei AOO 
> sehe, klares Bewusstsein für die Probleme, aber Passivität wenn es darum geht 
> etwas zu tun.

Wir haben eben nicht mehr die Ressourcen, alle Probleme, die wir sehen,
auch nur annähernd zu lösen. Das ist bedauerlich, aber die Ursachen
hierfür sind beim besten willen nicht von heute auf morgen zu
beseitigen. Für die Ursachen sind übrigens IMO die, die dem Projekt treu
geblieben oder neu hinzu gestoßen sind, am allerwenigsten verantwortlich.

> In Letzterem will ich genau sein, denn die Community ansich ist garnicht 
> passiv, aber sie wird seit Jahren von Apache ausgebremst wenn es um das 
> konkrete Handeln geht. Mir ist ganz und garnicht klar wovor Apache sich da 
> fürchtet und warum sich Apache als so unflexibel erweist.

Ich sehe kein "Ausbremsen" seitens Apache.

Ich sehe vielmehr dort großes Wohlwollen und eine starke Unterstützung
von OpenOffice. Ja wir bräuchten vielleicht noch mehr Hilfe, aber auch
die Ressourcen von Apache sind begrenzt.

Und wir sollten bedenken, dass wir als Endanwenderprojekt Probleme an
Apache herantragen, für die es bei Apache (noch) keine eingefahrenen
Lösungsverfahren gibt.
> 
> Ressourcen? 
> Wir hätten Ressourcen wenn wir wollten. 
> Wenn ich könnte wie ich wollte würde ich jedenfalls die Betroffenen im Namen 
> der Community anschreiben, mich entschuldigen und sie bitten uns zu helfen 
> gegen die 'Abzocker' vorzugehen, gleichzeitig würde ich Öffentlichkeit an 
> anderen Stellen herstellen und mich ggf. mit Betroffenen anderer Projekte 
> vernetzen. Ich mag nicht glauben das in einer Welt wo es Vertretern von FSF & 
> Co. gelingt sich effektiv gegen Lizenzverletztungen juristisch zu wehren, es 
> uns nicht gelingen kann etwas für betrogene Anwender zu tun.

Dieser Eindruck liegt nur daran, und das sage ich als jemand, der ein
wenig Einblick hat, dass hauptsächlich die Erfolge an die große Glocke
gehängt werden, was verständlich ist, nicht aber die Schwierigkeiten,
Probleme und Mühen der Rechtsverfolgung.

Die Freie-Software-Gemeinschaft hat verschiedene Institutionen und
Gruppen in jahrelanger Arbeit aufgebaut, die Urheberrechtsverletzungen,
bzw. Lizenzverletzungen bearbeiten. Diese Arbeit beruht auf der
Grundlage des Copyleft.

Dennoch beruhen die Erfolge auf dem Engagement Einzelner, die als
Rechteinhaber (Urheber- oder zumindest ausschließliche Nutzungsrechte am
Code) klagebefugt waren.

Die Apache-Lizenz ist aber eine, die solchen juristischen Streitigkeiten
weitmöglichst aus dem Wege gehen möchte.
> 
> und ein persönliches Wort:
> mir tut der Anwender leid und gleichzeitig fühle ich mich tatsächlich 
> beschämt das unseren Anwendern so etwas widerfährt. Und weil ich so empfinde, 
> deshalb ist für mich die Frage so drängend was man tun kann um die Situation 
> zumindest etwas zu verbessern.
> Was ich tun würde hatte ich geschrieben und dafür würde ich mir die 
> Unterstützung der deutschen Community und des PMC wünschen.
> 

Deine Gesinnung (Schutz und Verteidigung der Schwachen und Betrogenen)
ist edel. Verbraucherschutz ist auch notwendig, gehört aber nicht gerade
zu den Kernaufgaben unseres Projektes.

Um deren Erledigung sollten wir uns aber als Projektcommunity vorrangig
bemühen.

Gruß
Michael



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Re: Was können wir gegen Trittbrettfahrer tun?

2017-10-27 Diskussionsfäden Jörg Schmidt
> From: Dr. Michael Stehmann [mailto:anw...@rechtsanwalt-stehmann.de] 
> Sent: Friday, October 27, 2017 10:18 AM
> To: dev-de@openoffice.apache.org
> Subject: Re: Was können wir gegen Trittbrettfahrer tun?
> 
> 
> 
> Am 26.10.2017 um 20:38 schrieb Günter Feierabend:
> 
> > Tatsächlich weiß ich nicht, inwieweit das Führen des Namens 
> „OpenOffice" im Titel der Internetseite erlaubt ist, wenn 
> diese von Trittbrettfahrern eingerichtet wurde, die nichts 
> mit der offiziellen Seite (egal ob Apache oder damals .org) 
> und der mit ihr verbundenen Arbeit zu tun haben. Dies wird 
> wohl auch mit (nicht-)eingetragenen Marken- oder Produktnamen 
> zusammenhängen?
> > 
> > 
> > 
> > Vielleicht weiß Michael etwas dazu?
> > 
> Nunja:
> 
> 1. Es ist Sache des Rechteinhabers gegen die Verletzung seiner
> Markenrechte oder "unlauteren Wettbewerb" unter Ausnutzung 
> seines guten
> Rufes vorzugehen.
> 
> Rechteinhaber ist, soweit ersichtlich, die ASF.
> 
> 2. Apache hat Regeln aufgestellt, die eine Nutzung ihrer Bezeichnungen
> etc. erlauben. Diese sind wohl als Lizenz zu werten.
> 
> Es wäre daher zunächst im Einzelfall penibel zu prüfen, ob und wodurch
> diese Regeln verletzt wurden.
> 
> 3. Dann ist eine adäquate Reaktion zu überlegen: Eigentlich 
> will man ja
> nicht, dass diese Downloadmöglichkeiten verschwinden, sondern dass die
> Regeln (s.o.) eingehalten werden.
> 
> All' diese Überlegungen und Maßnahmen erfordern Ressourcen.
> 
> 4. Schließlich ist zu bedenken, dass jahrelang die Nutzung einer
> "openoffice"-Domäne durch einen Privaten geduldet wurde, unter der man
> dann das Debiananwenderhandbuch fand.
> 
> 5. In Fällen, die als Betrug zulasten der Verbraucher gewertet werden
> können, ist es jedem unbenommen, die zuständigen Behörden oder
> nichtstaatlichen Organisationen (Verbraucherverbände etc.) zu
> informieren und um eine Prüfung der Angelegenheit zu bitten.

Und wir als Community sollten nichts tun?

Genau das ist es was ich nicht verstehe und was ich leider überall bei AOO 
sehe, klares Bewusstsein für die Probleme, aber Passivität wenn es darum geht 
etwas zu tun. 
In Letzterem will ich genau sein, denn die Community ansich ist garnicht 
passiv, aber sie wird seit Jahren von Apache ausgebremst wenn es um das 
konkrete Handeln geht. Mir ist ganz und garnicht klar wovor Apache sich da 
fürchtet und warum sich Apache als so unflexibel erweist. 


Ressourcen? 
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Wenn ich könnte wie ich wollte würde ich jedenfalls die Betroffenen im Namen 
der Community anschreiben, mich entschuldigen und sie bitten uns zu helfen 
gegen die 'Abzocker' vorzugehen, gleichzeitig würde ich Öffentlichkeit an 
anderen Stellen herstellen und mich ggf. mit Betroffenen anderer Projekte 
vernetzen. Ich mag nicht glauben das in einer Welt wo es Vertretern von FSF & 
Co. gelingt sich effektiv gegen Lizenzverletztungen juristisch zu wehren, es 
uns nicht gelingen kann etwas für betrogene Anwender zu tun.


und ein persönliches Wort:
mir tut der Anwender leid und gleichzeitig fühle ich mich tatsächlich beschämt 
das unseren Anwendern so etwas widerfährt. Und weil ich so empfinde, deshalb 
ist für mich die Frage so drängend was man tun kann um die Situation zumindest 
etwas zu verbessern.
Was ich tun würde hatte ich geschrieben und dafür würde ich mir die 
Unterstützung der deutschen Community und des PMC wünschen.



Gruß
Jörg





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Re: Was können wir gegen Trittbrettfahrer tun?

2017-10-26 Diskussionsfäden Jörg Schmidt
Hallo Dave, 

> > Vielleicht vorerst die Betreiber dieser Seite um eine offizielle
> Stellungnahme bitten? 

Ich wiederhole mich das die von mir genannte Seite ein Beispiel war und nicht 
unbedingt die Seite von der sich der Anwender betrogen fühlt, denn die hat er 
nicht genannt.

Ich weiß jedoch eines, die von mir genannte Seite reagiert auf Email-Anfragen 
nicht, denn ich selbst hatte dort schon einmal angefragt und jüngst schrieb 
irgendwer (bei uns im Forum? oder anderswo) das auch er angefragt hätte und 
keine Antwort bekam.

Nach meiner Einschätzung dürfte der Betreiber wissen das seine Situation 
juristisch wasserdicht ist und er reagiert nicht um sich überhaupt erst nicht 
auf Wortgefechte einzulassen.



Gruß
Jörg


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Re: Was können wir gegen Trittbrettfahrer tun?

2017-10-26 Diskussionsfäden Jörg Schmidt
Hallo Günter, *, 

> From: Günter Feierabend [mailto:feierab...@telia.com] 

> Tatsächlich weiß ich nicht, inwieweit das Führen des Namens 
> „OpenOffice" im Titel der Internetseite erlaubt ist, wenn 
> diese von Trittbrettfahrern eingerichtet wurde, die nichts 
> mit der offiziellen Seite (egal ob Apache oder damals .org) 
> und der mit ihr verbundenen Arbeit zu tun haben.

nur mal 'fürs Protokoll':

ob es im aktuellen Fall überhaupt um die von mir beispielhaft genannte Seite, 
oder irgendeine Seite mit "openoffice" als Namensbestandteil geht weiß ich 
schlichtweg nicht weil der Betroffene es nicht geschrieben hat. Vielleicht 
meldet er sich (auf der internationalen dev) ja nochmal und sagt dazu etwas 
Genaueres.

> Dies wird 
> wohl auch mit (nicht-)eingetragenen Marken- oder Produktnamen 
> zusammenhängen?

Ich denke jenseits der Markeneinträge (die es aber gibt) ist die 'Politik' von 
Apache dazu etwas inkonsequent.



Gruß
Jörg


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