Re: [Neo] Eigenbau-Tastaturen (Einhandtastatur)
Ja, Pascal, das leuchtet mir ein: Bewegungsabläufe lassen sich nur sehr schwer "umprogrammieren". Bewegungen (wie gehen, sprechen, fangen, Klavier spielen) sollen nicht im wachen "Großhirn" gespeichert werden, sondern im unbewussten Kleinhirn. Das Kleinhirn agiert reflexhaft, also ohne das "Großhirn". Deshalb kann es schneller agieren! Aber das Kleinhirn lernt leider nicht durch Einsichten, sondern NUR durch die Wiederholung von Bewegungen, und braucht dabei zudem Wiederholungen mit zunehmenden Abständen (Tage ... Wochen). Beim normalen Schreibbetrieb kommen die seltenen Buchstaben nur selten vor, deshalb lernt das Kleinhirn deren absonderliche Bewegungen nicht so rasch wie die Bewegungen der häufigen Buchstaben, und eckt bei den seltenen Buchstaben immer an. Da sich dieses "Anecken" dann jedesmal wiederholt, prägt sich das Kleinhirn auch dieses "Anecken" ein. Es prägt sich jeden Fehler ein, den man wiederholt. Deshalb braucht man für ungewohnte Bewegungen, die in der Praxis selten vorkommen, ein spezielles Trainingsprogramm, bei dem die Bewegungen oft und dabei absolut fehlerfrei wiederholt werden müssen. Das Ziel des Trainings ist, dass die Bewegungen automatisch ablaufen, ohne dass man "weiß", wie sie ablaufen. Professionelle Schreiber können die Frage, mit welchem Finger sie beispielsweise ein "L" schreiben, auf Anhieb nicht beantworten. Sie schreiben dann in Gedanken ein Wort mit einem "L" und beobachten dabei, welcher Finger sich dabei automatisch in Bewegung setzt. Eine minimalistische Tastatur erfordert in jedem Fall ein besonderes Training, das ähnlich viel Mühe macht und ähnlich lange dauert, wie das Erlernen einer neuen Sprache. Menschen, die nur eine Hand zur Verfügung haben, unterziehen sich dieser Mühe. Klar: NEO hat eine andere Zielsetzung! Grüße von Heider Rein Am 23.05.2012 um 15:54 schrieb Pascal Hauck: >> Konzept für eine Einhandtastatur > > Dazu eine kleine Warnung: > Wir haben für Neo2 ausprobiert, die Umlaute durch ein totes " auf Ebene 1 zu > realisieren, also "a→ä,"s→ß etc. Ich selbst habe damit einige Wochen > geschrieben und fand es absolut unbrauchbar, da der Schreibfluss massiv > gestört und unterbrochen wird. > Bevor du also viel Zeit in dieses gedankliche Konzept steckst, solltest du > einmal testen, ob du dich damit in der Realität auch wirklich anfreunden > kannst. Die Bewegungsabläufe der Hände sind leider weniger flexibel als das > Gehirn und die Umstellung auf eine solche minimalistische Tastatur ist – so > meine Erfahrung – deutlich schwieriger als der Umstieg von QWERTZ auf Neo. > > Gruß, > Pascal
Re: [Neo] Eigenbau-Tastaturen
Guten Tag, bei der Verringerung der Tastenanzahl liegt es nahe, selten gebrauchte Zeichen mit einer Tastfolge einzugeben. Dabei fallen einem zuerst die Umlaute ein: Ä Ö Ü und das ß, das gewissermaßen ein umgelautetes SS ist. Aber die relative Seltenheit gilt auch für Q und X und Y und für ein allein stehendes C. Ich habe dies bei meinem Konzept für eine Einhandtastatur so gelöst, dass ich für CH einen zusätzlichen Tastpunkt vorgesehen habe. Das CH wird so häufig gebraucht (CH und SCH), dass die Einsparung mit diesem Tastpunkt (ein Anschlag für zwei Zeichen) die Mehrarbeit für alle umgelauteten Zeichen kompensiert (?). Den Tastpunkt für die Umlautung bezeichne ich mit hier mit © (Code): Die Umlautung-Regeln sind: ©a = ä ©ch = c (ch ist ein besonderer Tastpunkt) ©i = y (y klingt häufiger wie i, seltener wie j) ©k = q (q klingt wie k) ©o = ö ©s = ß ©u = ü ©w = x (beide Zeichen bestehen aus geraden Strichen) Mit der zusätzlichen ©-Taste lässt sich die Anzahl der Tasten spürbar verringern. Daneben kann man die Taste für viele Kürzungen verwenden, die man im Korrekturprogramm des PC einrichten kann. VG (Viele Grüße) Heider Rein Am 23.05.2012 um 11:58 schrieb Wolf Belschner: > Am 26.04.2012 15:57, schrieb urac: > >> Ich will auch seit Jahren endlich mal meinen eigenen Entwurf vorstellen, aber >> existiert leider immer noch nicht, weil ich nicht dazukomme. >> Inzwischen ist aber wieder etwas Bewegung im Projekt und imp ist dabei >> Prototypen zu >> entwickeln, die zumindest auf meinem Entwurf basieren. >> Meine Überlegungen zum Tastaturentwurf habe ich hier zusammengefasst: >> https://docs.google.com/document/d/1TQ_BZYoZRW-ZFIaiolPAr9yNul6SBKypeA4ataw5Tz4/edit >> Herausgekommen ist ein recht radikaler Entwurf. Ich hoffe im Laufe dieses >> Jahres >> endlich auch Bilder zeigen zu können. Ich freue mich allerdings auch jetzt >> schon über >> (konstruktive) Anmerkungen. > > hallo Jurek, > > Ich bin erst jetzt dazu gekommen deinen Entwurf genauer zu studieren und es > gefällt > mir in seiner Reduktion sehr gut, mehr muss auf einer Tastatur gar nicht sein. > > Das einzige Problem das ich damit habe ist die Behandlung der Umlaute, sie > sind im > Deutschen einfach zu häufig und tauchen zu regelmäßig auf als dass man sie > wirklich > über die Diakritika-Taste betätigen sollte. Ich denke, es würde den > Schreibfluss > einfach allzu sehr stören. Das ist jetzt allerdings auch vielleicht meiner > begrenzten > Vorstellungskraft geschuldet, es käme natürlich auf ein Ausprobieren an, an > sich > finde ich die Idee ja sehr gut. > Etwas inkonsequent ist es in diesem Kontext, das ß als eigenständige Taste zu > behalten. Es ist mittlerweile doch deutlich seltener geworden und könnte dann > auch > über die Diakritika-Taste betätigt werden. Vielleicht wäre die Position auch > als > zweite Diakritika-Taste geeignet, um sie auch beidseitig zur Verfügung zu > haben. > > Auf jeden Fall ein höchst interessantes Konzept, falls es mal zu einem > Prototypen > kommen sollte würde ich das auch gerne mal testen wollen. > > Gruß Wolf >
Re: [Neo] Wir brauchen den echten Korpus
Bei der Belegung einer Tastatur bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass man dafür NICHT ALLE Buchstabenfolgen betrachten und bewerten sollte, sondern nur die Buchstabenfolgen innerhalb einer Silbe. Diese Ansicht beruht auf einer Untersuchung über die Steuerung der Sprachmotorik, die ich gelesen habe. Die Versuchspersonen haben Texte a) mit einem Stift auf Papier und b) mit einer Tastatur geschrieben. Der Ablauf der manuellen Bewegungen wurde elektronisch erfasst. In diesen Texten kamen beispielsweise die drei Wörter “Kind" - "Linde - "hindurch“ vor. Die Analyse ergab, dass unabhängig von der individuellen Schreibgeschwindigkeit und von der Schreibmethode (Bleistift/Tastatur) die Zeitabstände zwischen gleichen Buchstabenpaaren in den Texten nicht gleich war. Zum Beispiel: Der Zeitabstand zwischen den Buchstaben "n" und "d" war bei dem Wort "Kind" am kleinsten, bei "Linde" war er ca. 20 Prozent größer, und bei "hindurch" war er ungefähr doppelt so groß. Das Sprachzentrum im Gehirn steuert die Schreibbewegungen demnach nicht mit einer konstanten Buchstabengeschwindigkeit, sondern innerhalb einer Silbe schneller als an den Silbengrenzen. Bei einer Belegung kommt es demnach darauf an, dass die Buchstabenfolgen innerhalb einer Silbe griffgünstig liegen. An den Silbengrenzen spielt die Griffgünstigkeit eine geringere Rolle. Deshalb erscheint es mir sinnvoll, die Griffgünstigkeit anhand der tausend bis zehntausend häufigsten Wörter zu analysieren. Die Rangliste der häufigsten Wörter besteht überwiegend aus sehr kurzen Wörtern, bei denen die Buchstabenfolgen an den Silbengrenzen einen geringeren Anteil haben als bei einem Mix, der viele seltenere (und damit längere) Wörter enthält. Wahrscheinlich (?) genügen für eine ausreichend aussagefähige Analyse die tausend (?) häufigsten Wörter einer Sprache. Bei der Belegung der Tasten für eine Einhandtastatur habe ich insbesondere die Buchstabenfolgen beachtet, die an den Wortenden der flektierten Wörter auftreten. Diese Silben sind meistens unbetont, und sollten sich mit flotten Bewegungen anfügen lassen. Wolf-Heider Rein Am 31.05.2011 um 16:07 schrieb Arne Babenhauserheide: > On Tuesday 31 May 2011 11:40:08 Wolf Belschner wrote: >>> Für mich ist das extrem überraschend. Ich hätte bei AdnW eine viel >>> größere Regelmäßigkeit erwartet, erst recht nach den Lobliedern, die >>> manche AdnW- Nutzer darauf singen. >> >> Wenn ich genau darüber nachdenke finde ich es jetzt nicht so >> überraschend. Was mir bei AdNW schon auffällt ist, dass es trotz >> leichter Lernbarkeit relativ lange dauert, das Tippen wirklich rund zu >> kriegen, geschuldet der Tatsache, dass sich viele alltägliche Worte >> sozusagen hirnlos vollautomatisch tippen, dazwischen aber für >> speziellere Worte oft deutlich mehr Aufmerksamkeit aufgebracht werden >> muss. > > Dann passt das Ergebnis anscheinend doch… > > Das erklärt auch, warum AdnW bei mir nur so gut wie Dvorak abschneidet: > Seltene Worte werden vermutlich bei mir anders gewertet als bei Andreas. > > Wenn sie rausgerechnet werden, dürfte AdnW deutlich besser abschneiden, > allerdings halt nur für eine Teilmenge der Tipparbeit. > > Ein Grund dafür drfte sein, dass der Optimierer von AdnW bestimmte Bewegungen > als gut bewertet, die meiner als absolut grausig sieht (es gibt einige > Bigramme, die alleine schon Kosten von 4000 Strafpunkten einfahren, also 2000 > pro Zeichen, und es gibt auch ein paar ganz verbotene, die *richtig* weh tun… > > | Komplexere Wörter bereiten oft mehr Schwierigkeiten, wobei ich das nicht > mehr so empfinde, auch ‚Psychologie‘ lässt sich noch relativ gut bewältigen > aber es bremst etwas aus. > > Hundertprozentig lässt sich das nicht entfernen, aber ich hoffe, dass es sich > deutlich reduzieren lässt. > > Das Problem bei den Vergleichen ist das gleiche wie bei dem Vergleich Neo > gegen Qwertz: Das was man kennt, läuft gut. Wenn dich die Problemwörter bei > AdnW oft genug genervt haben, laufen sie automatisch und fallen nicht mehr > auf. Bei einer neuen Belegung gibt es immer Problemwörter, die du noch nicht > drin hast und die deswegen stören. > > -- > Konstruktive Kritik: > > - http://draketo.de/licht/krude-ideen/konstruktive-kritik >
Re: [Neo] Wikipedia-Korpus selbstgemacht (???)
Zum Korpus für die Untersuchungen: Etliche Pädagogen und Wissenschaftler für Sprachunterricht haben untersucht, welche geschriebenen und gesprochenen Wörter am wichtigsten sind und am häufigsten gebraucht werden. Bei meinen Überlegungen für eine Einhand-Tastatur verwende ich die Ergebnisse von zwei Büchern: Dieter Zahn German Key Words the basic 2000-word vocabulary (c) 1984 Randall L. Jones Erwin Tschirner A Frequency Dictionary of German (core vocabulary for learners) (c) 2006 Der Vorteil, diese Quellen zu verwenden: Sie sind von Fachleuten für die Sprache zusammengestellt, die mit pädagogischer Erfahrung überlegt haben, welche Texte sie der Häufigkeitsstatistik zu Grunde legen wollen. Ihre Ranglisten bilden deshalb eine solide Basis, auf die ich mich beziehen kann, wenn jemand an der Auswahl der Wörter Kritik üben möchte. Darüber hinaus verwende ich die Rangliste der deutschen Wortformen DeReWo vom Institut für Deutsche Sprache in Mannheim, auf das ich vor langer Zeit als Mitleser bei NEO aufmerksam wurde. Das DEUTSCHE REFERENZKORPUS bildet mit über drei Milliarden Wörtern die weltweit größte Sammlung elektronischer Korpora mit geschriebenen deutschsprachigen Texten aus Gegenwart und neuerer Vergangenheit, es enthält belletristische, wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Texte, eine große Zahl von Zeitungstexten sowie eine breite Palette weiterer Textarten, es wird im Hinblick auf Umfang, Variabilität und Qualität kontinuierlich weiterentwickelt, und ist zu einem großen Teil kostenlos über die Recherchesoftware COSMAS II zugänglich. DEREKO (2009): DEUTSCHES REFERENZKORPUS: http://www.ids-mannheim.de Ein Gruß von einem Mitleser aus Pforzheim Wolf-Heider Rein
Re: [Neo] Weitere Entwicklung und Einhandtastatur
Bei der Einhandtastatur "thumbcode" ( http://boole.stanford.edu/thumbcode/ ) wählt der Daumen einen von zwölf Berührungspunkten auf den vier Fingern aus. Die Anzahl dieser Tastpunkte lässt sich sicherlich leicht verdoppeln (um 1 Bit erhöhen), wenn man rechtsseitige und linksseitige Tastpunkte auf den Fingern unterscheidet. Allerdings ist bei solch einer Anordnung nur der Daumen aktiv, die Finger sind passive Sensoren. Für eine rasche Übertragung von Informationen ist es vorteilhafter, wenn man nicht nur mit der Daumenbewegung sondern auch mit den Fingerbewegungen Informationen überträgt. Diese Funktion wird von einem Tastenblock besser realisiert. Er lässt sich einfach bedienen, und man braucht sich zuvor keinen Handschuh anzuziehen. Wolf-Heider Rein whr...@t-online.de Am 06.08.2010 um 08:31 schrieb Ulrich Bär: > 2010/8/6 Wolf-Heider Rein : >> Hi, ich bin seit langer Zeit davon überzeugt, dass eine gut konzipierte >> Einhandtastatur besser sein sollte als eine Zweihandtastatur. > > es gibt ja die handschuh tastatur wo ich durch oponierung des daumens schreibe > und so 3 tasten pro finger habe. > ein kurzer test zeigt das einhändig 240 anschläge drinn sind. > vieleicht könnte man statt der 2. hand noch die seite des fingers > nutzen und so auf 24 positionen kommen - 2 müsten dann mod. sein. > hier hat einer sogar 128 stellungen > http://boole.stanford.edu/thumbcode/cat/ > durch fingerposition (mod) plus berührung > > -- > Ulrich Bär > 熊 > ulrich.b...@gmail.com > WACH AUF & DENK SELBST! > > "Science is but a perversion of itself unless it has > as its ultimate goal the betterment of humanity." > -Nikola Tesla >
Re: [Neo] Weitere Entwicklung und Einhandtastatur
Hi, ich bin seit langer Zeit davon überzeugt, dass eine gut konzipierte Einhandtastatur besser sein sollte als eine Zweihandtastatur. Dieser Gedanke liegt für mich nahe, weil ich etwas Cello spiele, und dabei erfahre, dass sich mit den vier Fingern auf dem Griffbrett eines Cellos raschere Tonfolgen erzeugen lassen als sich mit den neun Finger auf einer Schreibtastatur Zeichenfolgen erzeugen lassen. In der Musikliteratur werden seit jeher Tonfolgen so komponiert, dass ihr Tempo für Musiker selbstverständlich erreichbar ist. In unserem Land gibt es Zigtausend Menschen, für die auf ihrem Instrument ein hohes Tempo spielen können. Ganz anders ist es bei den Tastschreibern. Bei ihnen gibt es nur wenige, die (mit zwei Händen) so schnell Zeichenfolgen erzeugen können wie Musiker (mit einer Hand) Tonfolgen erzeugen können. Wer über über 500 Anschläge pro Minute schreiben kann, gehört bereits zur einsamen Spitze, die Namen dieser Könner sind in den Stenografenvereinen bekannt. Der wesentliche Unterschied liegt meiner Ansicht nach im Arbeitsgerät: Wenn die Töne auf einem Musikinstrument ebenso chaotisch angeordnet wären, wie die Buchstaben auf einer Schreibtastatur angeordnet sind, dann könnten die Musiker nicht so schnell spielen. Aus diesen Gründen befasse ich mich seit Langem mit der Entwicklung einer Tastaturmechanik für fünf Finger, mit der ein hohes Schreibtempo möglich sein soll. Das Grundkonzept dafür ist eine Art Blocktastatur: Jeder der vier Finger bedient drei übereinander liegende Tastpunkte (oben - mitte - unten). Diese drei Tastpunkte werden jedoch nicht mit drei Einzeltasten realisiert. Stattdessen werden diese drei Tasten zu einer einzigen langen Taste vereinigt, die auf ihrer Oberfläche mit Sensoren feststellt, an welcher Stelle sie niedergedrückt wird, oben, in der Mitte, oder unten, und außerdem mehr rechts oder mehr links. Das ergibt sechs Tastpunkte je Finger. Zusammen sind es 24 Tastpunkte.nSelten gebrauchte Buchstaben und Satzzeichen werden mit Tastfolgen realisiert. Der Daumen übernimmt etliche Steueraufgaben. Der häufigste Buchstabe (E) liegt natürlich auf der Taste des besonders beweglichen Fingers (Zeigefinger) und natürlich auf dem mittleren Tastpunkt. Auf dem unteren Tastpunkt dieser Taste liegt der zweithäufigste Buchstabe (N). Die häufigste Zeichenfolge (EN) lässt sich deshalb mit einem raschen Abwärtsstrich schreiben: Man drückt die Taste mit dem Finger in der Mitte (E) nieder und gleitet mit der Fingerspitze - ohne sie zwischendurch anzuheben - auf der gedrückten Taste zum unteren Tastpunkt (N) herab. Bisher sollte möglichst vermieden werden, dass zwei Buchstaben nacheinander mit dem gleichen Finger getippt werden müssen, weil der Finger zwischendurch angehoben und erneut gedrückt werden muss (stakkato). Wenn hingegen zwei aufeinanderfolgende Buchstaben mit zwei Fingern geschrieben werden, dann kann man überlappend (legato) schreiben, also den nächsten Finger niederdrücken, bevor der vorige Finger angehoben worden ist. Dadurch wird man erheblich schneller. Aber am schnellsten kann man die Zeichenfolgen schreiben, bei denen man mit der Fingerspitze von einem Tastpunkt zu einem benachbarten Tastpunkt gleiten kann (glissando). Dies ist ein Grundgedanke der Einhandtastatur, an der ich arbeite, aber die es noch nicht gibt, weil sich niemand dafür interessiert. Die meisten Menschen denken, dass man mit zwei Händen viel schneller schreiben kann als mit einer Hand, und halten ein Einhandkonzept für abstrus. Vielleicht gibt es zu diesem Thema einige Beiträge, aber ich kann mich an der Diskussion vorläufig nicht beteiligen, weil ich ab heute zwei Wochen mailfrei Urlaub mache. Meine Ansicht habe ich hoffentlich veranschaulichen können: Der größte Fortschritt in der Tastschreibtechnik würde eine Einhandtastatur sein!. Deshalb unterstütze ich alle Ideen, die in diese Richtung gehen. Heider Rein Am 06.08.2010 um 04:47 schrieb Arne Babenhauserheide: > Pascal Hauck wrote: > >> Würde man die >> Buchstabenkombinationen optimieren, > die je auf den einzelnen Tasten >> liegen, und sogar Sonderzeichen > ergänzen, hätte man eine hervorragende >> Einhand‑Tastatur. > > Ein paar Ideen > für so eine Optimierung: > > * Zeichen auf der gleichen Taste sollten nach > Möglichkeit nie hintereinander kommen. Bei 3 Grundzeichen pro Taste ist > das ähnlich wie die Optimierung auf minimale Fingerwiederholungend > > * > Leute könnten das auf dem Zahlenfeld schreiben. Da gibt es mit Bänkern > bereits eine „Community“, die mit dem Zahlenfeld verdammt schnell ist. > Dann käme als zweite Quelle für Optimierung dazu, dass die Finger wechseln > sollten und dass man pro Zeichen maximal eine Zeile hoch oder runter > sollte. > > * Logischerweise sollten die häufigsten Zeichen mit einem > Tastendruck erreicht werden :) > > * Ein normales Zahlenfeld hat die ganzen > mathematischen Zeichen außenrum, die als Sonderzeichen genutzt werden > könnten. Vielleicht ni
Re: [Neo] Diskussion zu "besserem Tippen" und erweitertem deutschen Standard-Layout hier in Neo-Liste?
Hallo, P. Mazart, die Tastatur wird von mir gestaltet und patentrechtlich geschützt. Eine eingehende Beschreibung des Konzeptes darf jetzt noch nicht veröffentlicht werden, weil Teile der Veröffentlichung für den Patentschutz "neuheitschädlich" werden können. Auf Wunsch kann ich einem Interessenten einen Bericht mit der Briefpost zuschicken, mit der Maßgabe, dass dies eine vertrauliche Arbeitsunterlage ist, die zwar diskutiert, aber nicht weitergegeben werden darf. In der Tastatur wird ein Standard-Mikrocontroller verwendet, mit ausreichend großem "Flash-Speicher", also einem Programmspeicher, der sich mit einem besonderen Ladeprogramm über USB verändern lässt. Für Sprachstatistiken verwende ich die Wortlisten DeReWo des Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim (100.000 Wortformen), die man dort herunterladen kann: http://www.ids-mannheim.de/kl/projekte/methoden/derewo.html Die Wortlisten habe ich kennen gelernt durch einen schon länger zurückliegenden Beitrag bei Neo von (???). Viele Grüße, Wolf-Heider Rein Am 20.04.2010 um 17:17 schrieb P. Mazart: > Hallo Wolf, > > Am Dienstag, 20. April 2010 schrieb Wolf-Heider Rein: >> Die Einhandtastatur ist so konzipiert, dass jeder Schreibfinger mit einem >> Tastendruck auf seiner Tastfläche ein Signal 0 oder ein Signal 1 aus 6 >> (also 2,8 ) Bit übermitteln kann, und der Daumen ein Signal 0 oder ein >> Signal 1 aus 2 (1,6 Bit). Die Tastatur verfügt demnach über 26 Tastpunkte, > > Das klingt sehr interessant; einerseits als Musiker andererseits, als > NEO-aner. > Hast Du schon Bilder oder weitere Infos über Controller und Tasten und > Statistiken? > Welche Lizenz wird Dein Projekt haben? > > Danke > Gruß > P.M.
Re: [Neo] Diskussion zu "besserem Tippen" und erweitertem deutschen Standard-Layout hier in Neo-Liste?
Guten Tag, Peter Karp, ich bin einer der Mitleser bei Neo. Mich interessieren die Argumente, die in den Diskussionen über eine Belegung vorgebracht werden. Deshalb interessieren mich auch Ihre Überlegungen und Erfahrungen zu diesem Thema. Ich selber (Ingenieur im Ruhestand) arbeite an einer anderen, aber ähnlichen Aufgabe: die Gestaltung einer Tastatur für EINE Hand. Das Konzept beruht auf der Überlegung, dass Musiker auf vielen Instrumenten mit EINER Hand höhere Übertragungsgeschwindigkeiten für (manuelle) Informationen erreichen, als zweihändige Tastschreiber auf ihren zweihändigen Tastaturen. Die Aufgabe besteht also darin, ein Schreibgerät an die Bewegungsmöglichkeiten der Hand anzupassen - wie dies bei Musikinstrumenten im Laufe der Jahrhunderte geschehen ist. Die Einhandtastatur ist so konzipiert, dass jeder Schreibfinger mit einem Tastendruck auf seiner Tastfläche ein Signal 0 oder ein Signal 1 aus 6 (also 2,8 ) Bit übermitteln kann, und der Daumen ein Signal 0 oder ein Signal 1 aus 2 (1,6 Bit). Die Tastatur verfügt demnach über 26 Tastpunkte, die sich sequenziell betätigen lassen. Der Tastaturcontroller unterscheidet bei der Eingabe Sequenzen von nacheinander betätigten Tastpunkten und Akkorde aus gleichzeitig betätigten Tastpunkten. Jedem der 7000 theoretisch möglichen Akkorde auf der Tastatur kann eine besondere Bedeutung zugeordnet werden. Diese Bedeutung kann über USB als eine Folge von scheinbar nacheinander getasteten HID-Tastaturzeichen übertragen werden. Für diese Betriebsart ist dann keinerlei Software im PC erforderlich. Natürlich muss es trotzdem noch ein Programm im PC geben, mit dem sich die Tabellen, die im Mikrocontroller gespeichert sind, individuell editieren lassen. Geplant ist eine Herstellung der Tastatur ab 2012, natürlich in kleinen Stückzahlen (nicht spottbillig), weil für Produkte, bei denen man etwas Neues lernen und üben muss, herzlich wenig Interesse besteht. Soviel zu meinem Projekt der Einhandtastatur. Aber nochmals: mich interessieren Vorschläge zum Layout auch dann, wenn sie sich auf Zweihandtastaturen beziehen. Viele Grüße Wolf-Heider Rein whr...@t-online.de > Hallo, > > ich bin (noch?) kein Neo-Nutzer, nutze überwiegend Win (teilweise Mac) > und als Treiber für Tastaturfragen überwiegend Autohotkey (ahk). > > Ich habe mir wie ihr einige Gedanken zu Tastaturlayouts und Belegungen > gemacht und zuletzt (seit 2,5 Jahren im täglichen Einsatz) ein Layout > entwickelt, welches das Standardlayout ergänzt. > > Ich bereite gerade einen Artikel vor, denn ich möchte das Konzept gern > Interessierten bekannt machen, da ich weiß, dass noch etliche ähnliche > Probleme / Fragestellungen wie ich haben. > > Bin am Wochenende auf Neo und Co. (Ristome, Nordtast...) gestoßen und > habe mit Interesse etliches gelesen. Besteht hier (oder ggf. falls > nein, per PM oder in kleiner PM-Mailrunde) das Interesse mit mir über > Vor- / Nachteile verschiedener Layouts zu diskutieren. Darunter zählt > Tastenbelegung für Modifier-Keys, Zeichen, Bewegungsbefehle und > Funktionen. > > Ich erhoffe mir hier interessantes Feedback und etwas zu lernen und > kann mir vorstellen, dass ich auf der anderen Seite auch den einen > oder anderen Gedanken neu oder in anderer Form, als bisher zum > Neo-Projekt oder generell zu "neuem Deutsch-Layout) beitragen kann. > Ich bin völlig unbefangen bisher, aber hatte nach kurzem querlesen den > Eindruck, dass von den relativ "fertigen" Lösungen Nordtast evtl. am > interessantesten sein könnte. > > Falls ich ein "ja" von euch höre, werde ich mal loslegen und meine > Gedanken die zu "meinem" Layout geführt haben und meine Gedanken zu > Neo posten. > > Viele Grüße > Peter
Re: [Neo] Lizenzfrage (Marke)
Guten Tag, Arne, ja, die Anmeldung einer Marke ist problemlos. Man braucht nur das Formular am PC auszufüllen. Wenn man vergisst, die 300 Euro zu überweisen, erlischt die Anmeldung ohne zusätzliche Komplikationen. Ich habe nur eine Wortmarke angemeldet. Die Wortmarke bezieht sich auf eine EINHAND-Tastatur, an der ich arbeite. Ich möchte im Laufe dieses Jahres in diesem Forum über dieses Projekt berichten. Am 10.03.2010 um 22:45 schrieb Arne Babenhauserheide: > Wolf-Heider Rein wrote: > >> Die Marke NEO gehört in die Warengruppe 9. In dieser Gruppe sind bereits >> 45 Marken mit dem Namen NEO und einem Zusatz registriert. NEO allein >> lässt sich in dieser Gruppe nicht mehr schützen. Man muss den Namen NEO >> mit einem Zusatz ergänzen, der sich von den vorhandenen >> Markenbezeichnungen unterscheidet. Eine passender Zusatz sollte sich >> finden lassen. > > Wie wäre es mit Neo-Layout? > >> Ich habe kürzlich eine Marke angemeldet. Die Gebühr von 300 Euro ist >> innerhalb von drei Monaten fällig. > > Danke für die Info! > > Lief es soweit problemlos? Ich bin davor zurückgeschreckt, weil ich mir > nicht mit einem dummen Fehler alles zerschießen wollte. > > War es eine Wort-, Bild- oder Wort+Bild-Marke? > > Liebe Grüße, > Arne
Re: [Neo] Lizenzfrage (Marke)
Guten Tag, für eine Markenanmeldung braucht man KEINEN Rechtsanwalt, sondern nur die Zeit, um die Prozeduren beim Markenamt zu lesen und die Namen zu recherchieren: www.dpma.de Die Marke NEO gehört in die Warengruppe 9. In dieser Gruppe sind bereits 45 Marken mit dem Namen NEO und einem Zusatz registriert. NEO allein lässt sich in dieser Gruppe nicht mehr schützen. Man muss den Namen NEO mit einem Zusatz ergänzen, der sich von den vorhandenen Markenbezeichnungen unterscheidet. Eine passender Zusatz sollte sich finden lassen. Ich habe kürzlich eine Marke angemeldet. Die Gebühr von 300 Euro ist innerhalb von drei Monaten fällig. Viele Grüße Wolf-Heider Rein Am 09.03.2010 um 20:05 schrieb Arne Babenhauserheide: > Karl Köckemann wrote: > >> Als was gilt eine Tastenbelegung, geistiges Eigentum mit entsprechender >> schöpferischer Höhe (die bei Neo wohl nicht angezweifelt werden kann), >> oder als Software, oder als Hardware? > > Erstmal heißt es nicht geistiges Eigentum, sondern Monopolrechte (geistiges > Eigentum impliziert, dass es weggenommen werden kann). > > Zweitens: Ich habe mich länger mit Lizenzen beschäftigt, trotzdem kann ich > mit dem Rest hier falsch liegen. > > Das geklärt: Die Verpflichtung, den Namen Neo aufzudrucken ist nicht GPL > kompatibel. Allerdings muss eine Tastatur, die ein GPL-Layout nutzt, selbst > auch vollständig GPL lizensiert sein. Und es muss einen Lizenz-Hinweis und > einen Hinweis auf den Urheber geben (allerdings keine festgelegte Marke, > sondern z.B. eine Info, dass die Tastatur von der Neo Community stammt). > > Es gäbe noch die Möglichkeit, eine unfreie Lizenz zu nutzen, aber das > scheint mir nicht mit den Zielen von Neo zusammenzupassen. > > Alles, das GPL-kompatibel ist, darf dem Hersteller keine Grenzen fürs Design > auferlegen. > > Aber natürlich gibt es die Möglichkeit, ein "Teil-Neo 4-6" Label zu > erstellen, das Hersteller verwenden dürfen, wenn sie Ebenen 4-6 unverändert > nutzen, und dafür könnte der GPL eine Zusatzerlaubnis hinzugefügt werden, > die in diesem Fall die Kombination mit nicht GPL-lizensierten Teilen > erlaubt. > > Für echte Neo-Tastaturen könnte schlicht "NEO" genommen werden. > > Wenn das aber nur für unveränderte NEO Tastaturen genommen werden darf, dann > muss eine Marke angemeldet werden (und zwar recht bald). Deutschlandweit > kostet das 300 Euro + Kosten des Rechtsanwalts (kann gut nochmal 300 bis 500 > Euro ausmachen) und braucht mindestens 6 Monate (Einspruchsfrist). Und nein: > Ich bin kein Rechtsanwalt. Was ich zu Markenrecht weiß habe ich nur aus > eigener Netzrecherche. > > Liebe Grüße, > Arne > > PS: Tut mir leid, wenn der Text etwas härter klingt. Soll eigentlich nur > Information sein. >
Re: [Neo] getötete Umlaute
Am 18.12.2009 um 11:37 schrieb Florian Janßen: > Weil 25 Tasten zuviel und eine Taste zuwenig ist, ist es offensichtlich, > dass 30 Tasten besser als 32 Tasten sind? ??? Dies ist natürlich NICHT offensichtlich. Wichtig ist eine Anpassung der Tastatur an den natürlichen Bewegungsspielraum der Finger. Dazu gehören sicherlich die vertikale Ausrichtung der Tastenspalten, fünf bis sechs Tastenspalten für jede Hand, sowie eine geteilte Daumentaste. Das ergäbe ungefähr 32 bis 38 Tasten. Ein ebenso wichtiger Gesichtspunkt ist die Logik, mit der die Zeichen angeordnet werden. Dazu gibt es allerdings viele Antworten. Falls äöüß eigene Tasten erhalten, erscheint es wünschenswert, wenn ihre Positionen eine räumliche Beziehung zu den Zeichen aous haben. Eine Lösung für eine solche Beziehung ist das Verwenden von einem Präfix, insbesondere wenn man es bequem mit der gleichen Hand wie aous tasten kann. Ist dies akzeptabel? Wolf-Heider Rein
Re: [Neo] getötete Umlaute
Hi, Karl Köckemann, die Darlegung über die Tottasten ist schlüssig und überzeugend und kann (hoffentlich) von jedem akzeptiert werden. Beim Schreiben mit der Hand macht man für die diakritischen Zeichen ja auch zusätzliche Bewegungen. Bei einer Spezialtastatur für Schnellschreiber habe ich für die Umlaute ein Präfix mit einer besonders griffgünstig liegenden Tottaste vorgesehen. Zum Tote-Tasten-Prinzip möchte ich einen weiteren Hinweis geben: In einer Studie habe ich gelesen, dass die Geschwindigkeit, mit der man Tasten bedienen kann, mit der Anzahl der Tasten abnimmt. Es ist für das feinmotorische System der Finger offenbar einfacher und schneller, eine kleine Auswahl zu treffen als eine große Auswahl. Dies ist nicht nur eine Folge der längeren Wege zu den Tasten, sondern auch eine Eigenschaft des Gehirns. In der Studie ergab sich, dass die Dauer einer Tastenbetätigung ungefähr mit dem Logarithmus der Tastenanzahl zunimmt. Dieses Ergebnis hängt natürlich von den Versuchsbedingungen ab. Die Betrachtung eines Extremfall soll diese Aussage anschaulich machen. Man kann ein Wort am schnellsten schreiben, wenn man dafür nur eine Taste zu drücken braucht. Demnach müsste man am schnellsten schreiben können, wenn man für jedes Wort eine eigene Taste vorsieht. Die dafür erforderlichen ~ 25 Tastpunkte bedecken eine dicht mit Tasten besetzte Fläche von hundert Quadratmetern. Es leuchtet ein, dass man bei einer so großen Tastatur für das Auffinden und Drücken einer Taste mehr Zeit braucht als für das sequenzielle Eintasten auf einer üblichen Tastatur. Anscheinend sind weniger Taten besser. Am Besten müsste es demnach sein, wenn man nur eine Taste verwendet, und mit ihr alle Kodierungen sequenziell eintastet. Dies ist beim Morsealphabet realisiert. Aber das Morsen führt ebenfalls nicht zu einer besonders hohen Eingabegeschwindigkeit. Das Optimum muss man also zwischen diesen beiden Grenzen suchen. Die Buchhalter, die ihren Tastenblock mit einer enormen Geschwindigkeit bedienen können, und ihre Zahlen schneller schreiben können als auf einer normalen Tastatur Texte schreiben, legen die Vermutung nahe, dass man bei einer optimalen Tastatur alle Tasten mit möglichst wenig seitlichen Handbewegungen erreichen können soll. Übrigens: Zu den bewunderten Schnellschreibkünstlerinnen gehörten früher die Damen an den Kassen von ALDI. Kurzum, ich möchte den Gedanken unterstützen, dass es vorteilhaft ist, wenn man für eine Tastatur weniger Tasten vorsieht, als es bisher üblich ist. Mit freundlichen Grüßen zum Advent Wolf-Heider Rein Am 18.12.2009 um 03:24 schrieb Karl Köckemann: > Hallo, > > Am Thu, 17 Dec 2009 13:13:05 +0100 > schrieb Nora Geißler : > >> Ich habe es nicht ausprobiert, Umlaute konsequent über tote Tasten zu >> tippen. Ich bin mir sicher, dass ich es lernen würde, und auch relativ >> flüssig – aber genauso sicher bin ich mir, dass es angenehmer und >> schneller ist, die Umlaute direkt eingeben zu können. > > Ja, angenehmer ist es, zum Erzeugen eines Zeichens eine Taste direkt > anschlagen zu können. Warum ich es mit Umlaut-per-Tot-Funktion so genau > nehme: Ich sehe eine Möglichkeit, dass es auf gut vertretbare Weise > umsetzbar ist, wodurch wir Platz frei bekommen. > > Warum wir Platz brauchen, das sei im übernächten Absatz erläutert. > > Die Möglichkeit kursiert hier als Quick-Tot und wird unterschiedlich > aufgefasst. Gemeint ist damit keine Tot-Taste, die 6 Ebenen beansprucht > - die Tot-Tasten sollen dabei bleiben wie sie sind -, sondern zwei gut > erreichbare Ebene1-Positionen. Die eine soll gefolgt von aou die > Zeichen äöü erzeugen, die andere gefolgt von aou die Zeichen ÄÖÜ, d. h. > das Betätigen von Shift entfällt, weswegen das Schreiben grundsätzlich > flüssig möglich bliebe, zumal aou bestens erreichbar sind, was > angesichts der ursprünglich ungünsterere Lage äöü also keinen > nenneswerten Nachteil fürs flüssige Schreiben darstellt. > Wenn es z. B. möglich wäre auf ein angeschlagenes Mod3_rechts > gefolgt von uiaeo die Zeichen üßäéö und auf ein angeschlagenes > Mod3_links gefolgt von uiaeo die Zeichen ÜẞAÉÖ zu erzeugen, dann kann > nicht allen Ernstes an einer sehr guten Alternative gezweifelt werden. > Für den Zweck wäre es besser als Diaresis auf Ebene1 einer zu schlecht > erreichbaren Tot-Taste zu legen, die keine dafür wirklich gute Position > erhalten könnte, weil sie alle 6 Ebenen belegt. > Das beschriebene Prinzip halte ich zumindest für vielversprechend genug, > als dass es nicht hinreichend von mehreren Bereitwilligen erprobt werden > sollte oder nur anhand von Vermutungen, Prophezeiungen, > Sich-nicht-zutrauen oder wie auch immer gearteten Vorurteilen den > Mantel des Vergessens umhüllt bekäme. > Bislang gibt Ulf sich als Einziger zu erkennen, der mit alternativen > Eingaben der Umlaute viel Erfahrung
Re: [Neo] Wie geht es jetzt weiter? Vorschlag zur Textanalyse
Am 16.12.2009 um 01:03 schrieb Pascal Hauck: > Am Mittwoch, 16. Dezember 2009 00:12:28 schrieb Karl Köckemann: >> Dort gibt es zwar eine umfangreiche Liste mit den häufigsten Wörtern, >> aber leider nicht mit absoluten oder relativen Häufigkeitswerten, >> sondern nur mit Angaben zu Häufigkeitsklassen. > > Das ist bei der Leipziger Wortliste ebenso. Ich habe für meine Statistik > damals die relative Häufigkeit nach dem Zipfschen Gesetz versucht zu > rekonstruieren, wobei das insbesondere für die häufigsten Buchstaben nur > eingeschränkt funktioniert. Dennoch sind die Ergebnisse nicht abwegig. > > Heißt: vielleicht könnte man ähnliches mit dieser Quelle versuchen, auch wenn > klar ist, dass eine direkte Angabe der relativen Häufigkeit sinnvoller, > besser > und einfacher ist. Um mich über Häufigkeiten zu informieren habe ich früher mit dem Leipziger Korpus gearbeitet. Neuerdings verwende ich den Mannheimer Korpus, der ebenfalls Häufigkeitsklassen angibt. Eine Häufigkeitsklasse gibt die Häufigkeit an mit der Toleranz von fünfzig Prozent. Diese Genauigkeit reicht für Sprachstatistiken völlig aus. Ein Beispiel: Das Wort "Material" kommt in einem sehr großen Korpus unter 1 Mio. Wörtern 80 mal vor. Diese Angabe bezieht sich aber nur auf diesen Korpus. Manche Menschen, die im Jahr 1 Mio. Wörter schreiben (also rund 5000 Wörter am Arbeitstag), verwenden dieses Wort keinmal im Jahr, und manche verwenden es stündlich. Mit der Angabe 80 je 1 Mio. lässt sich deshalb wenig anfangen. Nach meiner Erfahrung genügt es, bei der Buchstabenstatistik für eine Tastenbelegung einen reduzierten Korpus zu verwenden, der nur einige tausend allgemeine Wörter verwendet, die in jedem üblichen Text vorkommen, weil sie zur Satzstruktur gehören und im Übrigen nur wenig Information enthalten. Aus meiner Sicht lohnt sich die Frage, ob man zuerst eine linguistische Auswahl macht, bevor man mit einer statistischen Auswertung beginnt. Mit adventlichen Grüßen Wolf-Heider Rein
Re: [Neo] Neo2/Neo3-Hardware.
Am 05.12.2009 um 09:34 schrieb Pascal Hauck: > Am Donnerstag, 3. Dezember 2009 18:32:40 schrieb Wolf-Heider Rein: >> benötigt die Tastatur, mit >> der ich mich befasse, einen sehr gut greifbaren Tastpunkt für CH und >> einen weniger gut greifbaren Tastpunkt für H. Das C allein ist dabei >> ähnlich selten wie Ä Ö Ü > > Solch ein Ansatz – immer wieder kommt auch der Vorschlag Qu statt Q > unzusetzen > – übersieht die vielfach verwendeten Abkürzungen, Passwörter, Fremdwörter, … > > Darum bin ich überzeugt, dass eine solche Tastatur nicht sinnvoll ist. Hinzu > kommt, dass sie sehr stark individualisiert ist – ein Carsten oder jemand mit > einem Carsten im Freundeskreis – würde nie damit schreiben. > > Du solltest in jedem Fall nach einer Testphase berichten wie erfolgreich > dieser Ansatz letztlich ist, ich glaube aber nicht, dass es im Rahmen von Neo > eine Möglichkeit gibt, so etwas anzubieten, da die Ebene 1 verändert würde > und > somit eine völlig andere Tastatur entstünde. > > Gruß, > Pascal Dieses Argument ist unbestritten! Für NEO eignen sich die obigen Überlegungen zum CH nicht! Dennoch bin ich ein interessierter Mitleser bei den NEO-Diskussionen. Bei Schnellschreibern liegen die Probleme anders, weil bei ihnen die Schreibbewegungen durch (jahreslanges) Training automatisch ablaufen. Bei ihnen schreiben die Finger ohne eine Kopplung mit dem Sprachzentrum. Diese Profis können beispielsweise einen Text mit hohem Tempo abschreiben - und sich gleichzeitig mit jemanden über ein anderes Thema unterhalten, so wie "normale" Menschen a) spazieren gehen und b) gleichzeitig miteinander reden können. Bei Schnellschreibern kommt es weniger auf die Logik einer Buchstabenanordnung an, sondern mehr auf die Anzahl und die Griffigkeit der erforderlichen Fingerbewegungen. CH ist ein häufig gebrauchtes Bigramm (ich, mich, dich, sich, ...lich... , ...sch... , usw.). QU und Q werden dagegen sehr selten gebraucht. Deshalb lohnt sich bei Schnellschreibern eine Kürzung bei CH eher als bei QU. Wolf-Heider Rein
Re: [Neo] Neo2/Neo3-Hardware.
Guten Abend allerseits, Am 03.12.2009 um 15:00 schrieb Dennis Heidsiek: Eine entscheidende Verbesserung der Tastatur wäre eine GETEILTE Daumentaste, damit man mit ZEHN Fingern schreiben kann, während das übliche so genannte "10-Finger-Schreiben" doch nur ein 9-Finger- Schreiben ist. Ganz genau das finde ich auch, hier hat sich die Standardtastatur einen echten Schnitzer geleistet, da ein Daumen praktisch vollständig verschenkt wird. Ich glaube mich gerade irgendwo (d. h. wahrscheinlich hier ;-)) gelesen zu haben, dass die meisten das Leerzeichen auch immer mit dem selben Daumen anschlagen, so dass man – bei Qwertz wie Neo – wirklich nur von einem 9-Finger-System reden kann. Die zweite Daumentaste könnte als eine universelle Codetaste dienen, mit der eine Vielzahl von Sonderzeichen kodiert werden. Die Nutzung als Modifier bietet sich an, Compose wäre aber auch denkbar … für die Taste würden uns wahrscheinlich noch ganz andere sinnvolle Verwendungsmöglichkeiten einfallen, wenn sie denn erstmal da wäre :-). Heider Rein (passiver Mitleser von NEO seit vielen Jahren) Respekt! Juckt es einem da manchmal nicht geradezu in den Fingern, sich in die ein- oder andere Diskussion einzumischen? Dennis fragte mich, warum ich mich nicht in die Diskussionen einmische. Dies liegt daran, dass ich mich mit einer anderen Aufgabenstellung befasse, nämlich mit dem Verwenden von Kürzungen für Schnellschreiber. Die Kürzung von häufig gebrauchten Wörtern hat einen erheblichen Einfluss auf die Buchstabenhäufigkeiten. Hierzu ein Beispiel: Die Kürzung der sechs bestimmten Artikel "der die das des dem den" betrifft 10 Prozent der Textwörter. Wenn man diese Artikel auf einen Buchstaben kürzt, dann sinkt die Häufigkeit von D und E. Bei dem häufigen E macht dieser Unterschied relativ wenig aus, aber bei dem weniger häufigen D ist der relative Unterschied erheblich. Bei dem Layout für Schnellschreiber erhält das D deshalb einen untergeordneten Platz. Da das C im Deutschen kaum einzeln vorkommt (Club), sondern überwiegend mit H zusammen beim CH (ich), benötigt die Tastatur, mit der ich mich befasse, einen sehr gut greifbaren Tastpunkt für CH und einen weniger gut greifbaren Tastpunkt für H. Das C allein ist dabei ähnlich selten wie Ä Ö Ü, und wird deshalb wie diese Sonderzeichen mit einem Präfix (Tottaste) geschrieben. Sie verstehen sicher, dass ich zu Ihrer Diskussion kaum etwas beitragen kann. Aber ich finde einige Themen Ihrer Diskussion interessant, und ich habe beim Mitlesen schon viele Anregungen gewonnen. Ein Mitleser aus Pforzheim grüßt Sie herzlich Heider Rein P.S. Der Vorteil einer geteilten Daumentaste wurde in diesem Gremium schon vor langer Zeit von ??? geäußert. Ich kenne auch andere, die auf diesen Vorteil hingewiesen haben. Ich selber verstehe nicht, warum die Leertaste nicht seit den Anfängen der ansteckbaren Computertastaturen geteilt wird. Aus technischer Sicht ist die Parallelführung bei einer kurzen Taste ohnehin einfacher als bei einer langen Taste. Eigentlich wäre es wohl eine Aufgabe aller Stenografenverbände gewesen, bei der Normung von den Tastaturen seinerzeit eine geteilte Daumentaste vorzuschreiben. In diesen Kreisen spricht man immer von "Blindschreiben" und "Zehn-Finger-Schreiben" und meint damit das Neun- Finger-Schreiben. In Lehrbüchern für dasTastschreiben soll man für die Daumentaste IMMER den gleichen Daumen verwenden. Professionelle Tastschreiber schreiben so. Dies hängt damit zusammen, dass die automatisch ablaufenden Bewegungen etwas schneller ablaufen können, wenn sie immer auf die gleiche Weise ablaufen, wenn also der Entscheidungsvorgang "mit welchem Daumen soll ich den Abstand schreiben" bei dem Bewegungsablauf entfällt. Der Ausdruck "Zehn-Finger- Schreiben" ist eigentlich eine Lüge, an die sich aber inzwischen jeder gewöhnt hat. Insofern ist es auch keine Lüge mehr, weil jeder (?) weiß, was damit gemeint ist.
Re: [Neo] Neo2/Neo3-Hardware.
Am 03.12.2009 um 06:45 schrieb Karl Köckemann: Anhand eines Tastaturdummys (ohne elektrische Funktionalität), bei dem sich die Zeilen bzw. Spalten verschieben lassen (2D, nicht 3D), komme ich nach unzähligen Erreichbarkeitsversuchen zu dem Ergebnis, dass zueinander verschobene im Endeffekt zu weniger hinreichend bequem erreichbaren Tastpunkten führen. Dabei wurde die Beanspruchung der Muskeln wahrzunehmen versucht, was nach einiger Übung gut genug gelang. Subjektivität kann dabei nicht ausgeschlossen werden, jedoch bin ich mir jetzt viel sicherer, wo jede einzelne Taste zumindest nicht schlecht positioniert werden kann. Manches hat mich überrascht: Meine Skepsis gegenüber einer hohen Daumentastenanzahl ist verflogen. Nach den Tastversuchen halte ich 8 bis 9 Tasten für noch bedienbar. Zugunsten höherer Mindestbequemlichkeit bei der Erreichbarkeit, dürften 7 Tasten optimal sein. Karl Bei Taschentelefonen ("Handys") schreiben die meisten nur mit dem Daumen, und dies erstaunlich flott und sogar auch blind. Aber diese Eingabeart ist nur unterwegs praktisch. Vor dem Bildschirm schreibt man besser mit den Fingern. Die breite Taste für den Wortabstand ist praktisch, weil man bei jeder seitlichen Handstellung den Wortabstand greifen kann. Der Daumen eignet sich nicht gut für die Eingabe von Tastfolgen. Deshalb erscheint es mir sinnvoll, wenn der Daumen nur für den Abstand verwendet wird, der bei jedem Wort auch nur einmal gebraucht wird. Eine entscheidende Verbesserung der Tastatur wäre eine GETEILTE Daumentaste, damit man mit ZEHN Fingern schreiben kann, während das übliche so genannte "10-Finger-Schreiben" doch nur ein 9-Finger- Schreiben ist. Die zweite Daumentaste könnte als eine universelle Codetaste dienen, mit der eine Vielzahl von Sonderzeichen kodiert werden. Heider Rein (passiver Mitleser von NEO seit vielen Jahren)
Re: [Neo] Textcorpora der Uni Leipzig (was: Textk örper für Neo3)
Guten Tag, Am 30.11.2009 um 11:43 schrieb Karl Köckemann: Bei 1 Million Zeilen, würden da die als fehlerhaft vermuteten Wörter (wurden ein paar Sätze durchgegesehen, in denen sie stehen?) aufgrund ihrer geringen Häufigkeiten bei statistischen Analysen im Ergebnis so stark ins Gewicht fallen, dass sie tatsächlich aus der Datei verschwinden müssten? Sind wir auf eine so hohe Präzision angewiesen, dass sämtliche Rechtschreibfehler zuvor beseitigt werden müssten? Vergiss Leipzig. Oder nicht? Nein. Solange keine bessere Alternative besteht, lassen sich aus den großen Corpora eine Menge Erkenntnisse gewinnen, die mit kleinen Corpora nicht nennenswert anders zu erwarten sein werden. Auch sind die Häufigkeiten aus den großen Corpora zuverlässiger, selbst wenn darin ein paar Tippfehler enthalten sind. Für die Untersuchung von Buchstabennachbarschaften verwende ich vorzugsweise die Rangliste der Universität Leipzig für die 10 000 häufigsten deutschen Wörter. Für die Fragen einer zweckmäßigen Belegung würde vermutlich bereits die Liste der 1000 häufigsten Wörter ausreichen. Bei häufig vorkommenden Buchstabenfolgen wird man vermutlich zwischen einer Liste der 1000 und einer Liste der 10 000 häufigsten Wörter kaum einen Unterschied finden. Unterschiede findet man allenfalls bei den Buchstabenfolgen, die selten gebrauchte Buchstabe enthalten. Aber bei diesen Buchstaben gelten ohnehin andere Gesichtspunkte. Bei einer Belegung werden zuerst die häufig vorkommenden Buchstaben auf griffgünstige Tastpunkte gelegt. Die Anordnung der selten gebrauchten Buchstaben richtet sich daran anschließend nicht mehr nach ihrer Häufigkeit, sondern nach den Tastpunkten, die dann noch frei sind, und nach der "gefühlten" Logik ihrer Position, also nach dem Zusammenhang von a/ä, o/ö, u/ü, s/ß oder z/ß, k/q usw., also nach Beziehungen, die man sich leicht merken kann. Wenn ein Buchstabe mit einem Präfix (also mit einer Tottaste) aufgerufen werden soll, dann ist es vor allem wichtig, dass dieser Buchstabe und die Tottaste sich möglichst leicht gemeinsam greifen lassen. Zusammenfassend meine ich: die Wahl eines deutschen Corpus erscheint mir unkritisch. Beachtliche Unterschiede ergeben sich erst dann, wenn man Fremdsprachen einbezieht. Heider
Re: [Neo] Paradigmen für Neo3 überarbeiten?
Am 23.11.2009 um 20:02 schrieb Karl Köckemann: Auch die schwieriger erfassbare Häufigkeit, mit der bestimmte Buchstabenfolgen anderen Buchstabenfolgen unmittelbar folgen, beeinflusst eine Tastenbelegung. Nein. Tut sie nicht. Doch, das ist schon relevant (insbesondere, was Bi- und Trigramme angeht). Ich fand beim Erlernen von Neo ck, ch, … sehr hilfreich und weiß sie noch heute zu schätzen :-). Zitat: "Erörterung: Man sieht, dass es tatsächlich einen Unterschied macht, welchen Textkörper man für die Untersuchung einsetzt." Zitat: "Wie gut die Tastaturbelegung abschneidet, hängt teilweise davon ab, welchen Prüftext man benutzt." aus: http://bro.homepage.t-online.de/Eigenschaften.html In Wikipedia las ich, dass die Auswahl der Textkorpora zur Ermittlung der Buchstabenhäufigkeit wenig relevant sei. Ich gehe davon aus, dass wohl immer das Vorliegen von hinreichend großen Textkorpora aus genug verschiednen Gebieten vorausgesetzt wird. Für weitaus mehr als nur Buchstabenhäufigkeit ist statistische Analyse von Textkorpora geeignet. Spätestens dann spielt die Auswahl der Korpora eine nicht vernachlässigbare Rolle. Ich möchte das Argument für eine Berücksichtigung von Buchstabenfolgen unterstützen. Ich befasse mich mit Schnellschreiben auf einer Tastatur. Bei der Buchstabenbelegung ist eine griffgünstige Position der besonders häufigen Buchstaben selbstverständlich. Aber es gibt etliche Buchstaben, deren Häufigkeiten sich untereinander nur unwesentlich unterscheiden. Bei ihnen kommt es auf den Ablauf der Fingerbewegungen bei den Buchstabenfolgen an. Selbstverständlich sollen die Folgen ch und ck griffgünstig sein. Doch der Gesichtspunkt der Buchstabenhäufigkeit verändert sich, sobald man Kürzungen verwendet. Die häufigste Kürzungsgruppe sind die sechs bestimmten Artikel, fünf von ihnen werden mit ihrem Endbuchstaben gekürzt. Dadurch nimmt die Häufigkeit des D erheblich ab. Bei den Kürzungen schreibt man ein Wort aus EINEM Buchstaben. In den Fällen, bei denen dieser Buchstabe unverändert bleiben soll, wird er mit einem unsichtbaren Sonderzeichen gekennzeichnet. Die Kürzungen in ihrer Rangfolge sind r= der, e=die, n=den, d=das, m=dem, s=des. Diese Gruppe hat in den Texten einen Anteil von rund 10 Prozent. Eine weitere Kürzung ist das ch. Dieser Laut aus zwei Buchstaben wird auf EINEN Tastpunkt gelegt. Dadurch verringert sich die Häufigkeit eines einzelnen h auf 40 Prozent seiner Gesamthäufigkeit. Heider