Re: Verantwortung

2009-11-10 Diskussionsfäden Andreas Oettel


Luca Bertoncello schrieb:
> Grimnin Fridyson  schrieb:
> 
> Also, erstmal danke an allen, die mir geantwortet haben!
> 
>> Also wenn dein Server noch Garantie hat würde ich nicht einfach einen
>> anderen Lüfter einbauen --> Kostenvoranschlag einer Firma holen was es
>> kosten würde am besten vom Hersteller --> wegen der Garantie/Support und so
>> sonst heben die die Hände wenn was ist
> 
> das Problem ist nicht bei dem Lüfter des Servers, sondern bei einem Lüfter,
> den wir an dem Serverschrank eingebaut haben.

Ich bin kein diplomierter Akustiker, habe aber ein gewisses Interesse 
dafür und einige Erfahrungen im privaten Umfeld gesammelt.

Zuerst würde ich mal an Deiner Stelle feststellen, ob es das 
Luftrauschen des Lüfters, die Körperschwingung vom Lüfter+Gehäuse oder 
der Lärm von den Komponenten im Schrank das Problem ist.

Dazu schraubst Du den Lüfter einfach mal ab und lässt ihn in der Hand 
laufen, ohne dass er das Gehäuse berührt. Ist das Rauschen das Problem 
musst Du einen neuen beschaffen, oder einen Schalldämpfer anbauen. Die 
Drehzahl drosseln ist in Deinem Fall wohl keine Alternative.
Wenn der Lärm auch mit stillgelegtem Lüfter noch da ist, hast Du ein 
"inneres" Problem

Thema Lüfter:
Achte bitte bei Lüftern auf die Kennwerte Luftvolumen (möglichst groß); 
Geräuschpegel (in dBA, möglichst klein) und den maximale statische Druck 
den der Lüfter aufbringen kann (in mmH2O, InchH20, Pa, möglichst groß)

Der Kennwert "maximale statische Druck" sagt etwas darüber aus, wie gut 
der mit anderen Bauteilen zugebaute Lüfter noch seinen Dienst tut. Es 
kann bei einem Lüfter mit geringem Wert passieren, das er zwar noch 
quirlt aber keine Luft mehr fördert.

Thema Körperschwingung:
Wenn das Problem die Körperschwingung ist gibt es folgende Möglichkeiten:
Lüfter vom Gehäuse über Federelemente entkoppeln, z.B. die 
Silikonhalter, die anstelle der Schrauben eingesetzt werden.
http://www.pearl.de/a-PX3121-1376.shtml;jsessionid=kbc9gJ1jahHqG7r5FeEts
Problem bei den Dingern ist, das ein Spalt zwischen Lüftergehäuse und 
Schrank entsteht, über den Luft zurückströmt und damit die Effizienz des 
Lüfters senkt.
(Mich persönlich habe die nur mäßig überzeugt.)

Als weiteres das Blech des Schrankes mit Bitumenplatten bekleben (erhöht 
das Gewicht und ändert damit die Resonanz des Gesamtsystems und zudem 
dämpft Bitumen die Schwingungen im Blech).
Bitumenplatten habe ich immer aus dem Autozubehörhandel z.B.
http://www.etg-shop.com/product_info.php?products_id=414&language=de
(Die Wirkung ist echt gut)


Wenn der Lärm aus dem inneren des Schrankes stammt, kann man mit 
offenporigen Schaumstoffmatten, im Inneren an die Wand geklebt, auch 
einiges erreichen.
(suche z.B. mal nach akustik noppenschaum)
http://myschaumstoff.de/index.php/akustik.html?gclid=CLyY_Y26gJ4CFcGAzAodOTcDqg
(Aber! Hilft nur bei hochfrequenten Luftschwingungen, wie Sie bei 
Festplatten und kleinen schnelldrehenden Lüftern entstehen)


> Jetzt verstehst du, mit welchen Leute ich zu tun habe? :)

Nimms nicht so schwer. Die "Geiz ist geil"-Mentalität ist eine 
Randbedingung, mit der man leben kann. Schlimmer ist es, wenn Geld 
anderweitig verzockt wird und dann die Arbeit und die Mitarbeiter leiden 
müssen.

Andreas




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Re: Verantwortung

2009-11-10 Diskussionsfäden Fabian Hänsel
Hej Luca!

> OK! Also, das nächste Mal, daß er mir solche Befehle gibt, werde ich
> dann einen schönen Brief vorbereiten und der Geschäftsleitung geben.

Achtung! Deine(n) Vorgesetzten zu übergehen ist mehr oder minder eine
offene Misstrauenserklärung und ein klarer Bruch der üblichen
Hierachieregeln. Wenn du ihn übergehst, dann heißt das für die Leute
eine Etage über ihm: Bei deinem Vorgesetzten läuft was nicht rund. Der
Vorgesetzte muss sich gegenüber seinen Vorgesetzten rechtfertigen.
Üblicherweise läuft das nicht zu deinem Vorteil. Davon würde ich
(gerade als frisch Eingestellter!) Abstand nehmen.

> Willst du wirklich wissen, warum er zB die Lüfter ausschalten will?
> Weil die etwas laut sind, und diese Geräusche ihm stört, obwohl er an
> der anderen Ecke des Büros ist (mit zwei, bzw. drei Türe
> dazwischen!!).

Ich persönlich kann solche Geräusche auch nicht leiden. Und dein Chef
bezahlt dich nunmal, "seine" Probleme zu lösen.

> Naja, ich habe ihm mehrmals gesagt, daß wir Probleme haben (mindestens
> mit der Wärme... zum Glück haben wir [noch] keine Daten verloren.
> Aber Murphy guckt uns immer...) und bisher geschafft, ihm zu
> überreden die Lüfter wieder einzuschalten.
>
> Wenn das bedeutet, daß ich die Anweisungen widersprochen habe, dann
> habe ich es gemacht...

Solange du ihn überredet hast und er "ja" gesagt hast, ist das kein
Widersprechen. (Auch wenn es nicht gerade für den Chef spricht, so
wankelmütig zu sein.)

> Du, ich habe ihm schon (mehrmals!) Fakten gezeigt, daß unsere
> Infrastruktur Probleme hat.

Das glauben (nicht-technische) Chefs dir erst, wenn die Katastrophe da
ist (was dann passiert kann dir relativ egal sein, solange du es
schriftlich hast, dass _er_ dafür die Verantwortung übernimmt - siehe
Konrads Mail).

Insgesamt ist es möglicherweise nicht verkehrt, das ganze (nach
Chefbestätigung) etwas "italienischer" ('das wird schon') zu
nehmen ... ;-)

Beste Grüße
  Fabian

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Re: Verantwortung

2009-11-10 Diskussionsfäden Luca Bertoncello
Grimnin Fridyson  schrieb:

Also, erstmal danke an allen, die mir geantwortet haben!

> Also wenn dein Server noch Garantie hat würde ich nicht einfach einen
> anderen Lüfter einbauen --> Kostenvoranschlag einer Firma holen was es
> kosten würde am besten vom Hersteller --> wegen der Garantie/Support und so
> sonst heben die die Hände wenn was ist

das Problem ist nicht bei dem Lüfter des Servers, sondern bei einem Lüfter,
den wir an dem Serverschrank eingebaut haben.

Leider (scheiß Denkmalschutz!) können wir keine Klimaanlage einbauen, und
dann haben wir einige Lüfter eingebaut, um die Temperatur einigermaßen unter
Kontrolle zu halten...

> Was macht ein Server im Büro??? der gehört doch unter die Treppe oder in
> die Nähe von warmen Küchengeräten

Ich arbeite für eine sehr kleine Firma (4 Personen insgesamt). Eine getrennte
Serverraum haben wir nicht...

> mansche Leute kann man nur mit Zahlen überzeugen

Er höchstwahrscheinlich nicht...

> > > Und für die Sicherung? Weil die Geräte zu teuer sind (ich denke, eine
> > > TapeLibrary ist bestimmt billiger als alle Daten der Firma, wenn sie
> > > verloren werde, aber wir haben bestimmt unterschiedliche Meinungen).
> 
> was ist den zu teuer?
> ein Bandlaufwerk kostet nicht die Welt ein Autoloader mit 8 tape bekommt
> man auch für etwa 2000 (gut Bänder sind noch nicht dabei)

Das weiß ich schon! Ihm sind die 2000 Euro zu teuer...
Ich habe schon knapp ein Monat gebraucht um ihm zu überreden eine USV für den
Server zu kaufen.
Und er hat dann nur gekauft, weil ich was gebrauchtes in E-Bay gefunden habe.

Jetzt verstehst du, mit welchen Leute ich zu tun habe? :)

Grüße
Luca Bertoncello
(lucab...@lucabert.de)

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AW: Verantwortung

2009-11-10 Diskussionsfäden Grimnin Fridyson




- Ursprüngliche Mail 
> Von: Robert 
> An: Linux-User-Group Dresden 
> Gesendet: Dienstag, den 10. November 2009, 8:57:07 Uhr
> Betreff: Re: Verantwortung
> 
> Hi,
> 
> Luca Bertoncello schrieb:
> > Willst du wirklich wissen, warum er zB die Lüfter ausschalten will? Weil die
> > etwas laut sind, und diese Geräusche ihm stört, obwohl er an der anderen 
> > Ecke
> > des Büros ist (mit zwei, bzw. drei Türe dazwischen!!). Ach ja! Wir haben
> > keine direkte Kundenkontakt, also auch die Kunden können nix merken.
> > Mir (~2 Meter vom Schrank) stört überhaupt nicht, aber ihm...
> > Und, wie gesagt, Nagios hat sich schon oft gemeldet...
> 
> Na da sieht die Sache doch anders aus.. er will nicht das Du den Lüfter
> auschaltest, sondern er will den Lärm beseitig haben.
> Ich hab auch sehr empfindliche Ohren und kann das nachempinden. Als
> Chefes neuer Rechener kam sind mir auch die Ohren abgefallen. Dann
> fackelte ich aber nicht lange und brachte das Ding zum Techniker runter
> und der hatte einen lautlosen Lüfter zu verbauen.
> 
> Genau das würde ich Dir empfehlen. Versuche den Geräuschpegel zu
> minimieren. Ich kenn Dein Serversystem nicht aber ich weiß von vielen
> kleinen Servern das sie mit Lüftern voll gestopft einen Höllen larm
> machen. Du kannst aber aus technischer Sicht nicht auf die Lüfter
> verzeichten! Du musst Dich, um die Weisungen zu befolgen, um die
> Geräuschminimierung kümmern. Bestelle einen größeren Serverschrank, mit
> besseren Kühlsystemen, andere Lüfter oder zieh eine Gibsbetonwand ein.
> Kläre mit Deinem Chef welche Kosten er zu tragen bereit ist dieses
> Problem zu lösen. Auf Lüftung darf nicht verzichtet werden.


Also wenn dein Server noch Garantie hat würde ich nicht einfach einen anderen 
Lüfter einbauen --> Kostenvoranschlag einer Firma holen was es kosten würde am 
besten vom Hersteller --> wegen der Garantie/Support und so sonst heben die die 
Hände wenn was ist

andere Schrank kann was bringen 

sollte der Server über eine Lüftersteuerung verfügen dann dreht er nicht so 
hoch wenn es kalt genug ist --> Raum runterkühlen

Was macht ein Server im Büro??? der gehört doch unter die Treppe oder in die 
Nähe von warmen Küchengeräten


mach alternativvorschläge immer mit Preisen weil das versteht dein Chef

Schreib auch einen Einkaufschein für einen Server weil der alte ja demnächst 
den Hitzetot stirb sollten die Lüfter ausbleiben 


mansche Leute kann man nur mit Zahlen überzeugen



> 
> > 
> > Und für die Sicherung? Weil die Geräte zu teuer sind (ich denke, eine
> > TapeLibrary ist bestimmt billiger als alle Daten der Firma, wenn sie 
> > verloren
> > werde, aber wir haben bestimmt unterschiedliche Meinungen).

was ist den zu teuer?
ein Bandlaufwerk kostet nicht die Welt ein Autoloader mit 8 tape bekommt man 
auch für etwa 2000 (gut Bänder sind noch nicht dabei)


Andreas

> > 
> 
> Für sowas gibs sicher Rechenvorlagen die auch BWLer verstehen, an Hand
> der Ausfallwarscheinlichkeit eines HDD Systems, Raidsystems (0,1,10,5),
> und der zu erwartende Betriebsschaden bei Verlust aller Daten.
> 
> viele Grüße,
> Robert
> 
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Re: Verantwortung

2009-11-09 Diskussionsfäden Robert
Hi,

Luca Bertoncello schrieb:
> Willst du wirklich wissen, warum er zB die Lüfter ausschalten will? Weil die
> etwas laut sind, und diese Geräusche ihm stört, obwohl er an der anderen Ecke
> des Büros ist (mit zwei, bzw. drei Türe dazwischen!!). Ach ja! Wir haben
> keine direkte Kundenkontakt, also auch die Kunden können nix merken.
> Mir (~2 Meter vom Schrank) stört überhaupt nicht, aber ihm...
> Und, wie gesagt, Nagios hat sich schon oft gemeldet...

Na da sieht die Sache doch anders aus.. er will nicht das Du den Lüfter
auschaltest, sondern er will den Lärm beseitig haben.
Ich hab auch sehr empfindliche Ohren und kann das nachempinden. Als
Chefes neuer Rechener kam sind mir auch die Ohren abgefallen. Dann
fackelte ich aber nicht lange und brachte das Ding zum Techniker runter
und der hatte einen lautlosen Lüfter zu verbauen.

Genau das würde ich Dir empfehlen. Versuche den Geräuschpegel zu
minimieren. Ich kenn Dein Serversystem nicht aber ich weiß von vielen
kleinen Servern das sie mit Lüftern voll gestopft einen Höllen larm
machen. Du kannst aber aus technischer Sicht nicht auf die Lüfter
verzeichten! Du musst Dich, um die Weisungen zu befolgen, um die
Geräuschminimierung kümmern. Bestelle einen größeren Serverschrank, mit
besseren Kühlsystemen, andere Lüfter oder zieh eine Gibsbetonwand ein.
Kläre mit Deinem Chef welche Kosten er zu tragen bereit ist dieses
Problem zu lösen. Auf Lüftung darf nicht verzichtet werden.

> 
> Und für die Sicherung? Weil die Geräte zu teuer sind (ich denke, eine
> TapeLibrary ist bestimmt billiger als alle Daten der Firma, wenn sie verloren
> werde, aber wir haben bestimmt unterschiedliche Meinungen).
> 

Für sowas gibs sicher Rechenvorlagen die auch BWLer verstehen, an Hand
der Ausfallwarscheinlichkeit eines HDD Systems, Raidsystems (0,1,10,5),
und der zu erwartende Betriebsschaden bei Verlust aller Daten.

viele Grüße,
Robert

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Re: Verantwortung

2009-11-09 Diskussionsfäden Andreas Oettel
Ich habe einige Jahre in einem Fahrzeugunternehmen gearbeitet, mit der 
Aufgabe, die thermische Funktionssicherheit des Gesamtfahrzeuges 
abzusichern. Dabei war ich natürlich, da ich die Bauteile nicht 
konstruiert oder anderweitig betreut habe, immer auf eine gute 
Zusammenarbeit mit allen anderen angewiesen. Eine persönlicher Streit 
war nicht hilfreich und dank einer gelebten Eskalationskultur auch nicht 
notwendig. Vielleicht helfen Dir meine Anmerkungen.

Ich würde folgendes machen.
1. Benenne (freundlich und objektiv, ohne Namensnennung) das Problem das 
Scheffe hat (Büro zu laut)

2. Benenne mögliche Abhilfemaßnahmen (Lüfter aus, Lüfter tauschen, 
Lüfter regeln, Akustikmaßnahmen im Bereich der Quelle, Akustikmaßnahmen 
im Bereich des Arbeitsplatzes des Betroffenen, Raumordnung ändern) (Erst 
mal ohne Kosten, aber mit Deinem Angebot die Kosten zu recherchieren)

3. analysiere durch die Maßnahme mögliche Hardwareschäden (CPU, 
Speicher, Festplatte)

4. Leite daraus mögliche Datenschäden ab (die Aufschlüsselung der Kosten 
für die Neubeschaffung der Hardware und Daten würde ich nur auf Anfrage 
aufstellen, ansonsten wirkt das wie ein Druckmittel, kennen solltest Du 
sie aber)

5. Gebe eine Empfehlung ab

Alles sachlich neutral in eine E-Mail packen und an den Scheff schicken. 
(Immer so schreiben, dass er es ggf mit Anmerkung an seinen Scheffe 
weiterschicken und um Geld bitten kann.)
Kurz vor oder nach dem Absenden bei Scheffe vorbeitraben und Ihn 
vorwarnen, dass die E-Mail kommt und um eine Gesprächstermin bitten um 
die Lösungsansätze zu besprechen.
Nach dem Gespräch eine E-Mail mit der Zusammenfassung und den 
Ergebnissen des Gespräches zukommen lassen. (Da muss drin stehem, wer 
was macht)


Ansonsten
Scheffe immer Wahlmöglichkeiten anbieten und offen lassen.
Niemals gleich mit der Scheffscheffkeule schwingen, da er sonst sein 
Gesicht verliert und Du auf der Abschussliste stehst. Dein Verhältnis 
zum Scheffscheff kann dadurch auch belastet werden.

Als erstes würde ich erst mal seinen Anweisungen folgen und die Logs 
sammeln.
Schau Dir dann die Akustik im Raum an. Vorgesetzte sitzen gern in der 
Ecke. Dort sammeln sich Schallwellen auf einem Punkt und können 
tatsächlich nerven.
Habt ihr Pflanzen im Büro, wenn nein kann man (große mit vielen Ästen 
und Blättern) beschaffen lassen. (Achtung teuer)
Ansonsten kann man offenporigen Schaumstoff günstig im Raum 
positionieren (z.B. einen Tux, der günstig sitzt, oder Noppenschaumstoff 
in einem Holzrahmen mit Stoff abgedeckt als "einfarbiges Bild" aufgehängt)
Auf die Möglichkeiten bei Lüftern und dem Serverschrank, brauche ich 
hier wohl nicht einzugehen.

Andreas




ottmar-schm...@web.de schrieb:
> GGF kannste dem Chef das mailen, er solls ausdrucken mit dem Satz darunter 
> "Ich habe die Warnungen und Bedenken gelesen und zur Kenntnis genommen. Ich 
> bin bereit die Verantwortung dafür, mit allen Konsequenzen zu übernehmen"  
> Unterschrift vom Chefe drunter und ab bei Dir in den Ordner und dann knallen 
> lassen. Abfahrt!! Was soll das ?? Wer bezahlt schafft an, oder läuft halt 
> auch mal auf.
> 
> VG
> 
> Ottmar
> 
> 
>> -Ursprüngliche Nachricht-
>> Von: "Konrad Rosenbaum" 
>> Gesendet: 09.11.09 09:18:44
>> An: "Linux-User-Group Dresden" 
>> Betreff: Re: Verantwortung
> 
> 
>> IANAL
>>
>> On Sunday 08 November 2009, Luca Bertoncello wrote:
>>> Diesmal habe ich eine rechtliche Frage an euch...
>>>
>>> Ich bin als Programmierer und SystemAdministrator eingestellt worden
>>> (so ist in dem Vertrag geschrieben).
>>> Leider gibt es jetzt einigen Streit mit dem Chef und ich will genau
>>> wissen, ob ich für die Gesundheit und Betriebsfähigkeit der Systeme
>>> verantwortlich bin oder nicht.
>>> Meine Befürchtung ist nur, daß er was macht, und ich dann später zu
>>> Problemen komme, und will, selbstverständlich, das ganze vermeiden...
>>>
>>> Eure Meinung?
>> Erstmal: gegen Weisungen vom Chef kannst Du nur wenig machen - es sei denn 
>> sie sind klar illegal (verstoßen gegen das Strafgesetz). Die Anweisung die 
>> Firmen-IT zu überlasten ist nicht illegal, nur dumm. Der Chef hat übrigens 
>> das Recht Dir zu kündigen wenn Du Dich weigerst.
>>
>> Deine Pflicht ist Deine Arbeit gut zu machen und bei dummen Anweisungen den 
>> Chef über die Konsequenzen zu informieren. Du musst nicht seine Fehler 
>> ausbaden (deswegen bekommt er mehr Geld als Du) und Du musst seinen 
>> Weisungen folgen (deswegen sind die Schmerzensgelder^WGehälter in der IT 
>> besser als im Einzelhandel).
>>
>> Also: die Anweisung und alle absehbaren Konsequenzen in einer eMail 
>> zusammenfassen und an den Chef schicken und per Mail(!) bestätigen lassen - 
>> wenn 

Re: Verantwortung

2009-11-09 Diskussionsfäden Ottmar-Schmidt
GGF kannste dem Chef das mailen, er solls ausdrucken mit dem Satz darunter "Ich 
habe die Warnungen und Bedenken gelesen und zur Kenntnis genommen. Ich bin 
bereit die Verantwortung dafür, mit allen Konsequenzen zu übernehmen"  
Unterschrift vom Chefe drunter und ab bei Dir in den Ordner und dann knallen 
lassen. Abfahrt!! Was soll das ?? Wer bezahlt schafft an, oder läuft halt auch 
mal auf.

VG

Ottmar


> -Ursprüngliche Nachricht-
> Von: "Konrad Rosenbaum" 
> Gesendet: 09.11.09 09:18:44
> An: "Linux-User-Group Dresden" 
> Betreff: Re: Verantwortung


> IANAL
> 
> On Sunday 08 November 2009, Luca Bertoncello wrote:
> > Diesmal habe ich eine rechtliche Frage an euch...
> >
> > Ich bin als Programmierer und SystemAdministrator eingestellt worden
> > (so ist in dem Vertrag geschrieben).
> > Leider gibt es jetzt einigen Streit mit dem Chef und ich will genau
> > wissen, ob ich für die Gesundheit und Betriebsfähigkeit der Systeme
> > verantwortlich bin oder nicht.
> 
> > Meine Befürchtung ist nur, daß er was macht, und ich dann später zu
> > Problemen komme, und will, selbstverständlich, das ganze vermeiden...
> >
> > Eure Meinung?
> 
> Erstmal: gegen Weisungen vom Chef kannst Du nur wenig machen - es sei denn 
> sie sind klar illegal (verstoßen gegen das Strafgesetz). Die Anweisung die 
> Firmen-IT zu überlasten ist nicht illegal, nur dumm. Der Chef hat übrigens 
> das Recht Dir zu kündigen wenn Du Dich weigerst.
> 
> Deine Pflicht ist Deine Arbeit gut zu machen und bei dummen Anweisungen den 
> Chef über die Konsequenzen zu informieren. Du musst nicht seine Fehler 
> ausbaden (deswegen bekommt er mehr Geld als Du) und Du musst seinen 
> Weisungen folgen (deswegen sind die Schmerzensgelder^WGehälter in der IT 
> besser als im Einzelhandel).
> 
> Also: die Anweisung und alle absehbaren Konsequenzen in einer eMail 
> zusammenfassen und an den Chef schicken und per Mail(!) bestätigen lassen - 
> wenn er trotzdem dabei bleibt ist er schuld. Bis hierhin halte Dich an die 
> Hierarchie! Wenn es absehbar ist, dass es zu einem arbeitsrechtlichen 
> Streit kommen wird (z.B. wenn das Betriebsklima schon ruiniert ist oder die 
> Kündigung schon absehbar ist), dann druck die Mail aus und lass' sie Dir 
> vom Chef unterschreiben. Wenn er sich weigert die Anweisung schriftlich zu 
> bestätigen (ist zumindest mir noch nicht passiert) kannst Du nur seinen 
> Chef informieren oder Dir einen Anwalt nehmen, denn das würde bedeuten dass 
> er Dich loswerden will.
> 
> 
>   Konrad
> 
> 
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Re: Verantwortung

2009-11-09 Diskussionsfäden Konrad Rosenbaum
IANAL

On Sunday 08 November 2009, Luca Bertoncello wrote:
> Diesmal habe ich eine rechtliche Frage an euch...
>
> Ich bin als Programmierer und SystemAdministrator eingestellt worden
> (so ist in dem Vertrag geschrieben).
> Leider gibt es jetzt einigen Streit mit dem Chef und ich will genau
> wissen, ob ich für die Gesundheit und Betriebsfähigkeit der Systeme
> verantwortlich bin oder nicht.

> Meine Befürchtung ist nur, daß er was macht, und ich dann später zu
> Problemen komme, und will, selbstverständlich, das ganze vermeiden...
>
> Eure Meinung?

Erstmal: gegen Weisungen vom Chef kannst Du nur wenig machen - es sei denn 
sie sind klar illegal (verstoßen gegen das Strafgesetz). Die Anweisung die 
Firmen-IT zu überlasten ist nicht illegal, nur dumm. Der Chef hat übrigens 
das Recht Dir zu kündigen wenn Du Dich weigerst.

Deine Pflicht ist Deine Arbeit gut zu machen und bei dummen Anweisungen den 
Chef über die Konsequenzen zu informieren. Du musst nicht seine Fehler 
ausbaden (deswegen bekommt er mehr Geld als Du) und Du musst seinen 
Weisungen folgen (deswegen sind die Schmerzensgelder^WGehälter in der IT 
besser als im Einzelhandel).

Also: die Anweisung und alle absehbaren Konsequenzen in einer eMail 
zusammenfassen und an den Chef schicken und per Mail(!) bestätigen lassen - 
wenn er trotzdem dabei bleibt ist er schuld. Bis hierhin halte Dich an die 
Hierarchie! Wenn es absehbar ist, dass es zu einem arbeitsrechtlichen 
Streit kommen wird (z.B. wenn das Betriebsklima schon ruiniert ist oder die 
Kündigung schon absehbar ist), dann druck die Mail aus und lass' sie Dir 
vom Chef unterschreiben. Wenn er sich weigert die Anweisung schriftlich zu 
bestätigen (ist zumindest mir noch nicht passiert) kannst Du nur seinen 
Chef informieren oder Dir einen Anwalt nehmen, denn das würde bedeuten dass 
er Dich loswerden will.


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Re: Verantwortung

2009-11-08 Diskussionsfäden Stefan Majewsky
Am Sonntag 08 November 2009 19:11:28 schrieb Luca Bertoncello:
> Fabian Hänsel  schrieb:
> 
> Hallo, Fabian!
> 
> Danke für deine Antwort!
> 
> > Vorwort: alles IANAL.
> 
> Ich kenne das Wort "IANAL" leider nicht... Was bedeutet es genau?

IANAL = I Am Not A Lawyer (Standard-Disclaimer bei Rechtsberatungen durch 
Laien). Zur Klärung solcher Abkürzungen dienen i.A. Wikipedia, Jargon File, 
und (mit Abstrichen) Urban Dictionary.

Gruß
STefan

-- 
Die Zukunft wird nicht gemeistert von denen, die an der Vergangenheit kleben.


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Re: Verantwortung

2009-11-08 Diskussionsfäden Bernhard Schiffner
On Sunday 08 November 2009 19:11:28 Luca Bertoncello wrote:
...
> > Achso, noch ein Gedanke zum Beispielfall Lüfter: du rechnest ja mit
> > einem Schaden, der aus der Anweisungsumsetzung erwächst: Sorge dafür,
> > dass das Monitoring den ersten Schaden, sobald er auftritt (oder
> > direkt bevorsteht), anzeigt. Das wäre dann die zweite Chance für den
> > Chef, seine Meinung zu ändern.
> 
> Du, ich habe ihm schon (mehrmals!) Fakten gezeigt, daß unsere Infrastruktur
> Probleme hat.
> Auf Italienisch, gibt es ein schönes Sprichwort (freie Übersetzung): "es
>  gibt kein schlimmerer Taub als derjenige, der nicht hören will".
> Und er will einfach nicht hören. Aber mir wird langsam alles zu riskant,
> deswegen möchte ich alles tun, daß seine dumme Ideen nicht zu meinen
>  Nachteil kommen.
> 
> Ich danke dir!
> Luca Bertoncello
> (lucab...@lucabert.de)
Deutsch heißt das: "Wer nicht hören will, muß fühlen!"

Wenn Dein Chef empfindliche Ohren hat: bitte sehr.
Sorge nur dafür, daß alle Beteiligten bescheid wissen  (Mail: FYI Alarm Server 
22, Übertemperatur um 19:23:45). Dann tut man so, als hätte man nie was von 
Lüftern gehört und fragt irgenwann später den Chef, was wegen der vielen 
Alarme zu tun sei.

Daß seine dummen Ideen Dein Problem sind: dafür wirst Du bezahlt.

Tröste Dich, das wird in Deinem Arbeitsleben noch häufiger und schlimmer 
kommen.

Bernhard



___
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Re: Verantwortung

2009-11-08 Diskussionsfäden Luca Bertoncello
Fabian Hänsel  schrieb:

Hallo, Fabian!

Danke für deine Antwort!

> Vorwort: alles IANAL.

Ich kenne das Wort "IANAL" leider nicht... Was bedeutet es genau?

> Grundsätzlich bist du dafür verantwortlich - aber nur innerhalb deiner
> Grenzen.

Das dachte ich schon...

> Deine Grenzen enden z.B. dort, wo z.B. dein (dem
> Arbeitgeber bekannter) Erfahrungshorizont überschritten wird oder du
> eben anderweitige interne Regeln (oder direkte Anweisungen) von dir
> andere Vorgehensweisen verlangen.

Aha!

> > Das Problem ist ganz einfach folgendes: mein Chef will einige
> > Maßnahmen durchführen, die, meiner Meinung nach, zu Problemen führen
> 
> Unterschiedliche Meinungen kommen durchaus vor, gerade zwischen
> Technikern und Nicht-Technikern.

Naja, ich habe schon mehrmals Alarme von Nagios bekommen, daß die Server
schon etwas ZU heiß sind...
Also, es ist keine Meinungssache, sondern eine Tatsache, denke ich...

> A) Als Arbeitnehmer bist du (innerhalb deiner Grenzen) tatsächlich
> gleichzeitig im Allgemeinen in der Pflicht, deinen Arbeitgeber auf
> erwartete Probleme etc. hinzuweisen.

Also, nur hinzuweisen? (Beispiel: lieber Chef, paß auf, daß wir Probleme
haben, oder daß das und das nicht in Ordnung sind). Mehr nicht?

> B) Im Arbeitsvertrag ist auch geregelt, dass du an die Weisungen deines
> Vorgesetzten gebunden bist. Die Weisungsbindung an den Chef ist höher
> zu bewerten als fachliche Bedenken.

Aha! Also, darf der Chef mir sagen "mache was ich sage" (auch wenn es
schwachsinnig, bzw. total idiotisch ist) und wenn Probleme gibt, ist ER dafür
verantwortlich?
Meine Befürchtung ist wirklich nur, daß wir dann große Probleme kriegen (bis
zu einer totalen Verlust aller Daten) und ich dann als verantwortlich genannt
werde. Und das will ich nicht, insbesondere, wenn ich schon vorher sage, daß
wir das Risiko tragen...

> Wenn A und B im Widerspruch stehen bietet es sich an, dem Chef die
> Bedenken einigermaßen nachweislich zukommen zu lassen ("Sehr geehrter
> Herr X, wir haben uns nur nebenbei über meine Bedenken zu Y unterhalten
> und möchte Sie, weil ich das so wichtig finde, nochmal in Ruhe
> nachvollziehbar per Mail auf Z hinweisen"). Wenn dann was schief geht,
> hast du nach Treu und Glauben korrekt gehandelt und deinem Chef ist das
> Wissen darüber im Worst Case nachweisbar, arbeitsrechtlich kann dir
> also nix passieren, du hast deinen Vertragsanteil bestens erfüllt.

OK! Also, das nächste Mal, daß er mir solche Befehle gibt, werde ich dann
einen schönen Brief vorbereiten und der Geschäftsleitung geben.

> Bevor ich das mache, würde ich allerdings nochmal hinterfragen, warum
> der (offenbar nicht-technische) Chef sich in deinen Arbeitsbereich
> überhaupt so detailiert einmischt. _Ich_ will als Chef eigentlich so
> wenig wie möglich mit solchem Kram zu tun haben und mich auf meine
> eigentliche Aufgabe konzentrieren, solange alles ordentlich läuft (da
> gibt es durchaus unterschiedliche Chef-Typen). Wie schätzen deine
> Kollegen die Zusammenarbeit mit dem Chef ein?

Willst du wirklich wissen, warum er zB die Lüfter ausschalten will? Weil die
etwas laut sind, und diese Geräusche ihm stört, obwohl er an der anderen Ecke
des Büros ist (mit zwei, bzw. drei Türe dazwischen!!). Ach ja! Wir haben
keine direkte Kundenkontakt, also auch die Kunden können nix merken.
Mir (~2 Meter vom Schrank) stört überhaupt nicht, aber ihm...
Und, wie gesagt, Nagios hat sich schon oft gemeldet...

Und für die Sicherung? Weil die Geräte zu teuer sind (ich denke, eine
TapeLibrary ist bestimmt billiger als alle Daten der Firma, wenn sie verloren
werde, aber wir haben bestimmt unterschiedliche Meinungen).

> > Ich habe ihm mehrmals gesagt, daß wir in dem Fall zu großen Problemen
> > kommen können, seine Antwort war aber immer "ich bin der Chef, und
> > ich trage für alles die Verantwortung".
> 
> Das Hinterfragen würde ich allerdings nicht zu lang hinziehen. Immerhin
> hast du der Anweisung (möglicherweise) schon mehrfach widersprochen,
> was mich als Chef dann auch irgendwann sehr verärgern würde.

Naja, ich habe ihm mehrmals gesagt, daß wir Probleme haben (mindestens
mit der Wärme... zum Glück haben wir [noch] keine Daten verloren. Aber Murphy
guckt uns immer...) und bisher geschafft, ihm zu überreden die Lüfter wieder
einzuschalten.
Wenn das bedeutet, daß ich die Anweisungen widersprochen habe, dann habe ich
es gemacht...

> Achso, noch ein Gedanke zum Beispielfall Lüfter: du rechnest ja mit
> einem Schaden, der aus der Anweisungsumsetzung erwächst: Sorge dafür,
> dass das Monitoring den ersten Schaden, sobald er auftritt (oder
> direkt bevorsteht), anzeigt. Das wäre dann die zweite Chance für den
> Chef, seine Meinung zu ändern.

Du, ich habe ihm schon (mehrmals!) Fakten gezeigt, daß unsere Infrastruktur
Probleme hat.
Auf Italienisch, gi

Re: Verantwortung

2009-11-08 Diskussionsfäden Fabian Hänsel
Hej Luca!

Vorwort: alles IANAL.

> Ich bin als Programmierer und SystemAdministrator eingestellt worden
> (so ist in dem Vertrag geschrieben).
> Leider gibt es jetzt einigen Streit mit dem Chef und ich will genau
> wissen, ob ich für die Gesundheit und Betriebsfähigkeit der Systeme
> verantwortlich bin oder nicht.

Grundsätzlich bist du dafür verantwortlich - aber nur innerhalb deiner
Grenzen.

Deine Grenzen enden z.B. dort, wo z.B. dein (dem
Arbeitgeber bekannter) Erfahrungshorizont überschritten wird oder du
eben anderweitige interne Regeln (oder direkte Anweisungen) von dir
andere Vorgehensweisen verlangen.

> Das Problem ist ganz einfach folgendes: mein Chef will einige
> Maßnahmen durchführen, die, meiner Meinung nach, zu Problemen führen

Unterschiedliche Meinungen kommen durchaus vor, gerade zwischen
Technikern und Nicht-Technikern.

> Nun, so wie weiß, ist der SysAdmin doch für die Gesundheit der Systeme
> verantwortlich...
> 
> In meinem Arbeitsvertrag habe ich nichts explizit gefunden, und kenne
> die deutschen Gesetze leider nicht sooo gut.
> 
> Also, weiß jemand, ob, wenn nicht anderes vereinbart wird, der
> SysAdmin für solche Sachen gegen die Geschäftsleitung verantwortlich
> ist oder nicht?

A) Als Arbeitnehmer bist du (innerhalb deiner Grenzen) tatsächlich
gleichzeitig im Allgemeinen in der Pflicht, deinen Arbeitgeber auf
erwartete Probleme etc. hinzuweisen.

B) Im Arbeitsvertrag ist auch geregelt, dass du an die Weisungen deines
Vorgesetzten gebunden bist. Die Weisungsbindung an den Chef ist höher
zu bewerten als fachliche Bedenken.


> Meine Befürchtung ist nur, daß er was macht, und ich dann später zu
> Problemen komme, und will, selbstverständlich, das ganze vermeiden...

Wenn A und B im Widerspruch stehen bietet es sich an, dem Chef die
Bedenken einigermaßen nachweislich zukommen zu lassen ("Sehr geehrter
Herr X, wir haben uns nur nebenbei über meine Bedenken zu Y unterhalten
und möchte Sie, weil ich das so wichtig finde, nochmal in Ruhe
nachvollziehbar per Mail auf Z hinweisen"). Wenn dann was schief geht,
hast du nach Treu und Glauben korrekt gehandelt und deinem Chef ist das
Wissen darüber im Worst Case nachweisbar, arbeitsrechtlich kann dir
also nix passieren, du hast deinen Vertragsanteil bestens erfüllt.

Bevor ich das mache, würde ich allerdings nochmal hinterfragen, warum
der (offenbar nicht-technische) Chef sich in deinen Arbeitsbereich
überhaupt so detailiert einmischt. _Ich_ will als Chef eigentlich so
wenig wie möglich mit solchem Kram zu tun haben und mich auf meine
eigentliche Aufgabe konzentrieren, solange alles ordentlich läuft (da
gibt es durchaus unterschiedliche Chef-Typen). Wie schätzen deine
Kollegen die Zusammenarbeit mit dem Chef ein?

> Ich habe ihm mehrmals gesagt, daß wir in dem Fall zu großen Problemen
> kommen können, seine Antwort war aber immer "ich bin der Chef, und
> ich trage für alles die Verantwortung".

Das Hinterfragen würde ich allerdings nicht zu lang hinziehen. Immerhin
hast du der Anweisung (möglicherweise) schon mehrfach widersprochen,
was mich als Chef dann auch irgendwann sehr verärgern würde.

Achso, noch ein Gedanke zum Beispielfall Lüfter: du rechnest ja mit
einem Schaden, der aus der Anweisungsumsetzung erwächst: Sorge dafür,
dass das Monitoring den ersten Schaden, sobald er auftritt (oder
direkt bevorsteht), anzeigt. Das wäre dann die zweite Chance für den
Chef, seine Meinung zu ändern.

Beste Grüße
  Fabian

___
Lug-dd maillist  -  Lug-dd@mailman.schlittermann.de
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Verantwortung

2009-11-08 Diskussionsfäden Luca Bertoncello
Hallo, Liste!

Diesmal habe ich eine rechtliche Frage an euch...

Ich bin als Programmierer und SystemAdministrator eingestellt worden
(so ist in dem Vertrag geschrieben).
Leider gibt es jetzt einigen Streit mit dem Chef und ich will genau wissen, ob
ich für die Gesundheit und Betriebsfähigkeit der Systeme verantwortlich bin
oder nicht.

Das Problem ist ganz einfach folgendes: mein Chef will einige Maßnahmen
durchführen, die, meiner Meinung nach, zu Problemen führen (zB: Lüfter an dem
Serverschrank ausschalten, obwohl die Temperatur der Systeme schon etwas
kritisch ist, oder auf richtige Backupssysteme verzichten, usw.).

Ich habe ihm mehrmals gesagt, daß wir in dem Fall zu großen Problemen kommen
können, seine Antwort war aber immer "ich bin der Chef, und ich trage für
alles die Verantwortung".

Nun, so wie weiß, ist der SysAdmin doch für die Gesundheit der Systeme
verantwortlich...

In meinem Arbeitsvertrag habe ich nichts explizit gefunden, und kenne die
deutschen Gesetze leider nicht sooo gut.

Also, weiß jemand, ob, wenn nicht anderes vereinbart wird, der SysAdmin für
solche Sachen gegen die Geschäftsleitung verantwortlich ist oder nicht?

Meine Befürchtung ist nur, daß er was macht, und ich dann später zu Problemen
komme, und will, selbstverständlich, das ganze vermeiden...

Eure Meinung?

Danke euch!
Luca Bertoncello
(lucab...@lucabert.de)

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