Re: [rohrpost] Reform des UrhG
http://www.hauptseminar.jura.uni-koeln.de/1315.html Ein pöbelnder Geschäftsführer in einer Universitätsintitutsbibliothek übrigens. Das unterstreicht die Wichtigkeit: titel- und glücklos ;-) Stil ist nicht das Resultat einer Frisur oder Krawattenwahl ;-) Am 19.04.2017 um 18:53 schrieb Manuel Bonik: >> Mir kommen die Tränen... >> >> von unterwegs gesendet >> Tippfehler bitte ich zu entschuldigen > > Mit dem Argumentieren scheint es weiterhin nicht so richtig zu > funktionieren. Was lernt man eigentlich als Kölner Medienrechtler außer > Pöbeln? > >> >> Am 18.04.2017 um 13:18 schrieb Manuel Bonik : >> Sie haben anscheinend wirklich wenig Ahnung von der Praxis... >>> >>> Oh, schade. Da dachte ich bis eben noch, ich sei seit Jahren einer der >>> renommiertesten Experten auf dem Gebiet, gerade, was die Praxis angeht, >>> wie beispielsweise im Springer Informatik-Spektrum zu lesen: >>> >>> http://rdcu.be/nmha >>> >>> So kann man sich irren. >>> >>> Mein Kollege Andreas Schaale und ich haben für den Artikel übrigens >>> keinen Cent gesehen, während Springer Nature pro Download 41,59 € nimmt: >>> http://link.springer.com/article/10.1007/s00287-016-0987-0 >>> >>> und also zur Stunde schon knapp 6000€ Umsatz damit gemacht hat. Irgendwo >>> müssen 20-30% Ebitda freilich herkommen. >>> >>> Andererseits schon merkwürdig, dass Juristen auf diesem Gebiet so >>> schnell zu Ad-hominem-Argumenten greifen. Es mag daran liegen, dass >>> andere fehlen angesichts einer Lage, in der Internetpiraterie in >>> Russland quasi legal ist und die Nutzerzahlen von Library Genesis bzw. >>> Sci-Hub weiterhin kräftig steigen, längst Science Direct, Springer-Link >>> etc. abgehängt haben. Da können hiesige Juristen fordern, mahnen und >>> mit dem Fuß stampfen - es interessiert weder die Russen noch die >>> wissenschaftliche Community. >>> >>> Vielleicht sollte mal jemand das Wort "Schrankenregelung" ins Russische >>> übersetzen. Dann setzt bei Frau Elbakyan bzw. Herrn Putin vermutlich >>> Heulen und Zähneklappern ein. >>> >>> >>> Sie haben anscheinend wirklich wenig Ahnung von der Praxis... von unterwegs gesendet Tippfehler bitte ich zu entschuldigen > Am 16.04.2017 um 15:57 schrieb Manuel Bonik : > > Ja, dann hat man es endlich Schwarz auf Weiß, dass man als > wissenschaftlicher Autor kein Honorar kriegt und die wissenschaftlichen > Verlage > aber weiterhin kräftig abkassieren dürfen. > > Zumindest für jetzt. Als nächstes kommt ja absehbar, dass man sogar noch > dafür bezahlen muss, wenn man als wissenschaftlicher Autor publizieren > will. > >> In der Praxis bringt sie allerdings einiges an Rechtssicherheit >> >> von unterwegs gesendet >> Tippfehler bitte ich zu entschuldigen >> >>> Am 16.04.2017 um 12:13 schrieb Manuel Bonik : >>> >>> Ja, lustig, über was sich die Leute da so aufregen, zumal Belletristen >>> und Verleger von Gartenbau-Büchern. Während die eigentliche Bedrohung >>> für oder Befreiung von eigentlicher Wissenschaftsliteratur in Russland >>> stattfindet. Vergleichsweise ist diese Reform ziemlich bedeutungslos. >>> Beitrag : Gesetz zur Angleichung des Urheberrechts an die aktuellen Erfordernisse der Wissensgesellschaft URL : https://virtuelleallgemeinbibliothek.wordpress.com/2017/04/15/gesetz-zur-angleichung-des-urheberrechts-an-die-aktuellen-erfordernisse-der-wissensgesellschaft/ Verfasst : 15. April 2017 um 19:03 Autor: virtuelleallgemeinbibliothek Schlagwörter: Urheberrecht Kategorien : Aktuell in den Medien: Dokumente, Kultur, Wissenschaft Gesetz zur Angleichung des Urheberrechts an die aktuellen Erfordernisse der Wissensgesellschaft ( http://www.bmjv.de/SharedDocs/Gesetzgebungsverfahren/Dokumente/RegE_Urheber-Wissensgesellschafts-Gesetz.pdf;?__blob=publicationFile&v=1 ) (Urheberrechts-Wissensgesellschafts-Gesetz, UrhWissG). Entwurf. Bundesregierung. Ersteller: Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz. 59 S. Via: http://www.bmjv.de/SharedDocs/Gesetzgebungsverfahren/DE/UrhWissG.html fine blog MfG, Karl Dietz blog.karldietz.de twitter.com/karldietz 2017-04-13 > http://www.boersenblatt.net/artikel-kabinett_beschliesst_entwurf_zum_urheberrechts-wissensgesellschaftsgesetz.1306138.html > > > > > 2017-04-12 > das Bundeskabinett hat heute den vom BMJV vorgelegten Entwurf > beschlossen. > http://www.bmjv.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2017/04122017_Urheber-Wissenschafts-Gesetz.html -- rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze Archiv: http://www.ne
Re: Antw: Re: [rohrpost] 5.2.16, Podiumsdiskussion "Wie - Gegenwartskunst?" am ZfL Berlin
Liebe Liste, als langjähriger Betrachter von beiden vormals getrennten, nun aber schon lange nicht mehr zu trennenden Künsten und ihren jeweiligen Marktansichten (es gibt ja noch mehr, aber verkürzen wir hier auf "offizielle" Galerien-/Museums-/Kunstvereinskunst und so genannte Medienkunst/technisch basierte Kunst) möchte ich sowohl gegen Oliver als auch Geert argumentieren. Es sind nicht die Seilschaften, die etwa den Markt für technizistische Kunst sperren, denn um diese geht es nicht mehr, die gibt es auch nicht mehr. Diese Kunst ist längst im Markt angekommen. Siehe etwa als plakativstes Beispiel Leute aus der Post-Internet-Art (die Portland-Schiene etwa oder meinetwegen auch Rafaël Rozendaal [RR] e.a.). Ich denke ferner an die "Unpainted" als Fachmesse, an Bitforms und Postmasters als Fachgalerien etc. Es gibt dieses Marktsegment schon längst (Liesers DAM etwa existiert seit wann?), das auf der anderen Seite immer stärker in Ausstellungskontexte drängt, in denen Medienkunst alter Prägung scheinbar (oder anscheinend?) nie gewesen ist. Warum? Ein anderes Beispiel für die Antiquiertheit der Gegenwart, wenn man nicht alte Gedankenmuster in den Ruhestand verabschiedet: RR, der seine HP http://www.newrafael.com/ nennt. Der neue Raffael, der wahrscheinlich gar nicht so genau kunsthistorisch weiß was die innovative Leistung des Malers der "Sistina" oder der "Schule von Athen" gewesen ist, außer vielleicht, dass er der jüngste, hochgelobteste Malerstar seiner Zeit war. Fame rules? Allein diese rhetorische Geste, die eigene Domain nach einem derartigen Oberhero der Hochrenaissance zu benennen, belegt, dass, ganz gleich welche "Kunstsparte" man beschaut, dieselben Mechanismen der Oldschool auch dort wirken. Mit einer kleinen Novelle. Zwischen BYOB (http://www.byobworldwide.com/) als performativer, partizipativer Grenzgängerei zwischen Kunst, Club und Rausch, und derart spießigen Arbeiten wie etwa den "Lenticular prints" (http://www.upstreamgallery.nl/artists/15/rafael-rozendaal) offenabrt sich der Gestus des antiquiert Frühneuzeitlichen (RR signiert sogar!!!). Hat RR gar eine Art Aemulatio im Kopf? Well. Ich mag jetzt kein RR-Bashing betreiben, nur kenne ich ihn und habe so meine Zweifel... Zum Glück gibt es diese Positionen, anhand derer nun endlich ganz deutlich wird, dass es Leute in der Szene gibt, die zwar massiven digital basierten Kitsch herstellen, aber im direkten Anschluss an ein allgemeines Kunstschaffen stehen. Selbst wenn desöfteren einfältig die Gedankenfiguren der scheinbar getrennten Gattungen künstlich am Leben erhalten werden. Jedoch, es bleibt beim Versuch. Damit laufen viele "Medienkünstler" alter Schule ins offene Messer ihrer eigenen scharf gestellten, aber leider altmodischen Ansprüche, und sie sperren sich nach wie vor selbst in eine eigens errichtete "gated community", die vor allem eines auszeichnet: eben jene hoffnungslose Antiquiertheit und vielleicht die naive Vorstellung, durch Lötworkshops den Lebensunterhalt sichern zu können - sorry, aber man kann doch nach wie vielen Jahren ZKM oder Rhizome nicht mehr so denken! Anderseits, positiv gewendet, lächelt man über die entblößende Naivität mit der komplette protofeudalistische Kunstmarkt auch dort aufscheint. Leider, leider kann ich die Veranstaltung mit Rebentisch und Düttmann nicht besuchen, aber sie steht aus meiner Sicht pars pro toto. Es macht heute keinen Sinn mehr, wie damals in der Moderne, zwischen den Gattungen zu trennen. Die Debatte ist fast schon zehn Jahre alt, als Stefan Heidenreich und Inke Arns für einen expansiven Medienkunstbegriff in der kostenlosen Publikumsgazette namens Kunstzeitung, die in beinahe jedem Ausstellungsinstitut ausliegt, argumentierten. Also wie viel Publizität und Mainstream braucht es eigentlich noch, um in der Gegenwart anzukommen? So what, meine Damen und Herren. Diese Debatte ist durch. Es gibt kein Alleinstellungsmerkmal für Medienkunst. Es gibt nur noch intelligente, herausragende, aufregende Kunst, und alles andere ist alles andere. Die eingesetzte Technik spielt dabei keine Rolle mehr. In diesem Sinne, Glückauf Euer Fausto Am 14.01.2016 um 14:16 schrieb Oliver Grau: > Nun, bei diesen Personen sind es wohl Seilschaften, Galerie-Netzwerke > auch Unkenntnis.. > > ... aus unserer Konferenz "Challenges of Digital Arts for our > Societies" im Museum für Moderne Kunst, Wien, MUMOK, vom letzten Monat > hier der Vortrag von Christiane Paul zum Thema: > https://www.youtube.com/watch?v=283LtZNmy5M > > Beste Grüße, > Oliver > > Geert Lovink 14.1.2016 13:50 >>> > >> On 14 Jan 2016, at 12:02 pm, Margarete Vöhringer > wrote: >> >> Fr, 05.02.2016 >> 18.00 Uhr >> >> Öffentliche Podiumsdiskussion >> >> Wie – Gegenwartskunst? >> >> ZfL, Schützenstr. 18, 10117 Berlin, 3. Et., Trajekte-Tagungsraum >> Programm >> >> mit Alexander García Düttmann (UdK Berlin) und Juliane Rebentisch > (HfG Offenbach). >> Moderation: Eva Geulen (ZfL/HU Berlin) und Peter Geimer (FU Berlin) >> >> Ist nicht jede
Re: [rohrpost] "Der Preis von Neuland", Kommentar zur Verleihung des Friedenspreises des Dt. Buchhandels an Jaron Lanier
Hi Inke, hi Liste, in Sachen Lanier: Hat sich schon mal jemand Gedanken darüber gemacht, was es aus ethischer Perspektive bedeutet, wenn jedes Bit - ganz gleich, aus welchem Rechner es kommt - einen monetären Wert zugeschrieben erhält? Schönes WE, F. Am 19.10.2014 um 17:32 schrieb Arns HMKV Inke: > an den Microsoft-Mitarbeiter Jaron Lanier gesendet, Titel: "Der Preis > von Neuland" (5 Min.). -- rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost http://post.in-mind.de/pipermail/rohrpost/ Ent/Subskribieren: http://post.in-mind.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/
Re: [rohrpost] das grosse funktionieren
Hi Tilman, hi Liste, grundsätzlich stimme ich mit Blick auf Spiegel und Co. zu. Nur gebe ich zu bedenken, dass wir natürlich gern auch Mythisieren. Erstens war der Code zu Beginn des Netzes noch recht überschaubar. Es gab Perl (1987), PHP (1995) ein bisschen Netzinfrastruktur (Apache kam 1994 aus dem NCSA HTTPd) und ein bisschen HTML (1992), JavaScript (1995) oder MySQL (1994). Damals gab es noch keine elaborierte IDE fürs Web, und nur die wenigsten beherrschten den AT-Befehlssatz ihres Modems. Wer's konnte, strickte Code im Ed, Ex, Vi oder Emacs auf 'ner Sun-Sparc-Station in der Informatik an der Uni. Wenn man heute eine technikorientierte Arbeit betreut, kein Programmierer ist, aber ein wenig tiefer als der Apfel-GUI-Klicker unterwegs ist, fällt auf, was für ein unglaubliches Biotop an Anwendungen, Frameworks, Bibliotheken etc allein für JavaScript existiert. Gegen die Infrastrukturen in Werken heutiger Netzkünstler (die teilweise das tun, was Du forderst, Tilman, nämlich medienreflexiv die Bedingungen technisch vermittelter Kommunikation ausloten) ist etwa Jodis Bombenbauplan technisch ein Witz - aber extrem mythisiert. Es spielt doch genauso wie die heutigen (Selbst)Darsteller mit den Oberflächen und kratzen höchstens ein bisschen Lack ab, indem sie HTML-Code zur visuellen Poesie mutieren lassen. Aber mit essentieller Netzkririk hat das nicht viel zu tun. Ebenso wie ihre Linkspielchen oder selbst das legendäre "Form Art" von Shulgin. Das will meinen: Nah waren die einschlägigen Künstler auch damals nicht unbedingt an einer radikal technikkritischen Position. Im Gegenteil: Ich behaupte, dass sie eher affirmierend waren. Weil sie eben nicht anders konnten. Bestes Beispiel ist der Hoax "life_sharing" der zerodotones. Oder entgegen Herrn Grethers Hymne auf den toywar sollten doch Wishart/Bochsler ins Rennen geführt werden.[1] Man hat schon damals gern so getan als ob... Und wir sollten uns hüten, diese Mythen fortzuschreiben. Vom Hacking eines Hackers waren unsere geliebtgelobten net.artisten weit entfernt. Und damit Künstlern wie Rafaël Rozendaal oder Parker Ito näher, als ihnen vielleicht lieb wäre. Langer Rede kurzer Sinn: Technizität als Essenzkriterium kann keine argumentative Hilfe fürs Verstehen sein, wenn es um Parallelen zwischen Gestern und Heute geht. Eher die Absenz des Könnens und Wissens um sie. Übrigens sollte man sich über die Spiegels ansonsten keine großen Gedanken machen. Olia Lialina und Co. schaffen es, auch ohne Mainstream zu werden, in Ausstellungen, wie das gigantische Barbican-Digital-Revolution Projekt zeigte.[2] Every dog has its day... Gruß, F. [1] Adam Wishart, Regula Bochsler: Leaving Reality Behind. etoy vs. eToys and other battles to control cyberspace. New York (Harper Collins) 2003. [2] S. http://www.barbican.org.uk/digital-revolution/exhibition-and-events/participants/. Am 29.09.2014 um 14:52 schrieb Tilman Baumgärtel: > Es ist eher der Rest des Kunstbetriebs, der da geschlafen hat, wie > zum Beispiel das Zitat aus dem Spiegel zeigt. -- rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost http://post.in-mind.de/pipermail/rohrpost/ Ent/Subskribieren: http://post.in-mind.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/
Re: [rohrpost] Re: rohrpost Nachrichtensammlung, Band 131,Eintrag 17
jep, wechselstrom, die transe wird, soweit ich mich erinnern kann, seit 2005 quasi institutionell gefördert. lgF Am 31.01.2014 10:57, schrieb christoph theiler: Lese ich das richtig, dass die Transmediale von der Bundeskulturstiftung finanziert wird und an den Künstlern kein Groschen hängen bleibt? -- rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost http://post.in-mind.de/pipermail/rohrpost/ Ent/Subskribieren: http://post.in-mind.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/
Re: [rohrpost] Re: rohrpost Nachrichtensammlung, Band 131, Eintrag 17
Hi Jorn, exakt erfasst. Club Mate, informell, und mal eben so in der Hundertschaft etwas dahin improvisieren. Heißt (s.u.) gleichfalls, dass tekkischnucki Kunst nur aus der ärmlichen Nicht-Unterstützung, Nicht-Institutionalisierung, Spontaneität entstehen kann. Erinnert mich extrem fatal an das Künstlerbild der Romantik... Best, Fausto Tilman: Denn dessen spezieller Reiz bestehe gerade darin, dass man unter Gleichgesinnten spontan und ohne institutionelle Zwänge Technokunstwerke produzieren und sich gegenseitig inspirieren kann. Am 31.01.2014 01:21, schrieb Jorn Ebner: zerstören.' Also irgendwie Nicht-Kunst für die Kunst-Ausstellung und weil das Nicht-Kunst ist, brauch sie auch nichts von den Bundeskulturgeldern abbekommen? ... In dem Artikel kommt das für mich so rüber, als sei das eben cool: bisschen Art bisschen Hack bisschen Day, das glüht nach, kostet nicht so richtig viel Geld und ist auch echt kritisch gegenüber der NSA, oder so. -- rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost http://post.in-mind.de/pipermail/rohrpost/ Ent/Subskribieren: http://post.in-mind.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/