Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
On 07.02.2018 21:29, Stefan Nagy wrote: glaubst du, die Leute von links und rechts der Nikolsdorfer Straße erkennen sich dort als Nikolsdorfer? Es wär interessant, von Tür zu Tür zu gehen und sie zu fragen. Zumindest ob sie was von Nikolsdorf wissen. Bei den jüngeren, zugereisten sind die Antworten vorhersehbar, interessant sind die Senioren. Wenn du Lust hast, können wir das mal gemeinsam versuchen. Ich wohne auch nur 1½ km entfernt. Wie ich deinen Berichten entnehme, hast du mit solchen Gesprächen eine gewisse Praxis. Ich mach sowas – ganz ehrlich – nur sehr ungern. Auch wenn mich die Ergebnisse so einer Befragung schon interessieren würden… Ich komme viel herum und habe wenig Scheu, Leute, denen ich begegne, anzusprechen. Von Tür zu Tür gehen und die Leute aus dem Schlaf klingeln tu ich normalerweise nicht, aber wenn wir das für die Wissenschaft machen, brauchen wir uns keine Gewissensbisse machen, schließlich tun genug andere das gleiche aus weniger gemeinnützigen Gründen. Ganz besonders ärgerlich ist es, wenn man zum Beispiel als Historiker dann zweien gegenüber steht, die ihr in der Schule vermitteltes Geschichtsverständnis – und das eint die Laien – für die Krone der Schöpfung halten… Es ist halt ein Dogma der Pädagogik, dass Lehrer ihren Schülern den Unterrichtsstoff vereinfacht und mit voller Überzeugung vermitteln müssen. In Wahrheit hat jedes Ding zwei Seiten und zu jeder Lehrmeinung gibt es Alternativtheorien. Das dürfen Lehrer ihren Schülern nicht sagen, denn abgesehen davon, dass manche Alternativtheorien den Lehrer ins Gefängnis bringen würden, würden die Schüler auch ihre Lust am Lernen verlieren. Wer will schon etwas lernen, was vielleicht eh nicht stimmt? Wenn der z.B. ein Geschichtslehrer seinen Schülern von Illigs Phanthomzeitthese erzählt und vielleicht sogar erwähnt, dass sie noch nicht so recht widerlegt werden konnte, wie sollen diese Schüler dann noch motiviert sein, das Krönungsdatum von Karl dem Großen auswendig zu lernen? Darum wird an den Schulen ein schwarzweiß gemaltes Bild der Welt vermittelt, was aber nicht nur ein unkritisches Denken zur Folge hat, sondern auch eine völlige Intoleranz gegenüber anderen Meinungen. Aber am Ende steht eben einfach die Erkenntnis, dass ich schlicht versagt habe, meine Position verständlich und überzeugend darzulegen. Darin hab ich mittlerweile einige Erfahrung… In diesem Thread hast du deine Position verständlich genug dargelegt, aber wie gesagt, jedes Ding hat zwei Seiten. Nikolsdorf in OSM zu mappen hat Vor- und Nachteile, und die kann man nur subjektiv bewerten. Ich sehe trotzdem keine Grundlage dafür, die Namen früherer Vorstädte oder Dörfer als heutige suburbs oder neighbourhoods einzutragen – außer, die Namen werden heute von vielen verwendet. Ich werde mich also sicher nicht für die Löschung von Inzersdorf oder Oberlaa einsetzen. Mir gehts hier um Nikolsdorf, Hungelbrunn, Matzleinsdorf, Hundsturm, Magdalenengrund, Laimgrube, Gumpendorf usw. usf. Für mich spricht für eine Beibehaltung in OSM vor allem die Subjektivität der Bekanntheit. Wenn ich einen Namen noch nicht gehört habe, kann ich nicht daraus schließen, dass du ihn auch noch nicht gehört hast. Ich kann es bestenfalls vermuten. Selbst wenn du als Anwohner den Namen noch nicht gehört hast, heißt das noch nicht, dass er völlig unbekannt oder in Vergessenheit geraten ist. Ich kam als Höhlenforscher schon mit Leuten ins Gespräch, die nicht wussten, dass auf ihrem Grundstück eine im Kataster geführte Höhle existiert. Also eine Höhle, die einen Namen und eine Katasternummer hat und komplett vermessen wurde. In einem Fall war am Eingang sogar die Katasternummer angeschrieben. Soll die Höhle in so einem Fall nicht gemappt werden, weil sie dem Anwohner unbekannt ist? Oder soll sie gemappt werden, aber ohne Name? Das ist ein Fass ohne Boden. Wenn wir beschließen, nur jene Vorstädte zu mappen, die heute noch bekannt sind, werden Mapper je nach persönlichem Wissensstand und Tageslaune die place-Nodes eintragen oder löschen, diese werden verschwinden und wieder auftauchen wie Pulsare. Erst vor 2 Monaten hat jemand Nikolsdorf von neigbourhood auf suburb aufgewertet, d.h. er hätte den Node zweifellos angelegt, wenn er zu dem Zeitpunkt nicht existiert hätte. Das heißt nicht, dass ich Vorstädte wie Nikolsdorf unbedingt als place-Nodes in OSM haben will, aber wenn etwas nicht klar falsch ist und sich sowieso nicht verhindern lässt, dann können wir wenigstens dafür sorgen, dass das Tagging konsistent bleibt und die Lage stimmt. Ich finde, die Vorstädte sind noch das geringere Übel im Vergleich zum Wildwuchs an Flurnamen, die aus alten Karten und aus der Basemap abgeschrieben werden. Heute stieß ich zufällig auf einen Edit von einem User, den ich als sehr gewissenhaft kenne, der aber nach meinem Geschmack hier etwas übers Ziel hinausgeschossen hat: http://www.openstreetmap.org/changeset/44234570 Während ich mir bei Nikolsdorf
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
Am Dienstag, den 30.01.2018, 20:53 +0100 schrieb Gabriel Pfuner: > Als ein Anrainer Nikolsdorf will ich kurz eine paar Worte dazu sagen, > seit fast 10 Jahren wohne ich nun hier und habe noch nie jemanden > getroffen der sich im 5ten Bezirk an diese Namen orientiert oder sich > damit identifiziert. (Auch Kollegen in anderen Bezirken verwenden die > historischen Orts Namen nicht wenn sie mir erklären wo sie wohnen. > Ich kenne sie auch nur weil ich auf Wien.gv.at (Bin mir nicht mehr > sicher) die Geschichte des 5ten Bez mal gelesen habe eigentlich bin > ich darauf gestossen da ich die ehemalige Florianikirche recherchiert > habe. > Die Namen mögen zwar in Strassen oder Plätzen existieren eine andere > Bedeutung haben sie für die Bewohner aber nicht. Da gilt der Bezirk > mehr als das vorherige Dorf auf dem man jetzt wohnt. So zumindest > meine Beobachtung. Das selbe in Grün haben wir ja auch in anderen > Bezirken. Laimgrube, Altlerchenfeld, Breitenfeld etc. wenn ich jetzt > nicht auf der Karte nachgesehen hätte wüsste ich gar keinen dieser > Namen und bin mir sicher ein grossteil der Menschen die dort wohnen > kennen sie auch nicht bzw. identifizieren sie sich nicht damit. Das besonders Witzige an der derzeitigen Kartendarstellung ist ja, dass bei einem schnellen Blick auf Wien z. B. Matzleinsdorf, Reinprechtsdorf, Magdalenengrund, Laimgrube, Schottenfeld, Sankt Ulrich, Altlerchenfeld, Alservorstadt, Himmelpfortgrund und Rossau angezeigt werden – Wieden, Margareten, Mariahilf, Neubau, Alsergrund aber nicht… Siehe https://www.openstreetmap.org/#map=13/48.2051/16.3878 -- E-Mails signieren & verschlüsseln · https://emailselfdefense.fsf.org/de/ signature.asc Description: This is a digitally signed message part ___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
On 2018-01-30 23:32, Rudolf Mayer wrote: Ich finde die Diskussion an sich interessant, lobenswert auch, dass es noch nicht in einen flame war ausgeartet ist :-) geht mir auch so. schönes Gespräch. Zur Sache - ich habe das Gefühl, dass in den letzten Jahren gerne auf alte (oder auch neu erfundene) "Gebietsnamen" (ich nenne das mal so, weil die in der Größe, Art, etc. ja oft sehr unterschiedlich sind) verwendet werden, um in irgendeiner Form eine lokale Identität zu stiften. Oft ist das meiner Meinung nach aber nur Marketing, z.b. um ein neues Wohnprojekt "cool klingen zu lassen". ich finde es durchaus interessant, wenn in einem Gebiet für neue Projekte alte, fast vergessene oder zwischenzeitlich ungenutzte Namen wiederbelebt werden. ich war früher öfters in der Gegend aber ausser Margareten, Matzleinsdorf und Mariahilf ist mir keiner der sonstigen Namen dort untergekommen. bei den Neighbourhoods stellt sich halt die Frage .. wo ist der Schwellenwert für Relevanz angesiedelt und wie misst man ihn? gerade zweiteres ist mehr als schwierig. und dann kommt der Spass dazu: wie soll eine breitere Relevanz erreicht werden, wenn es nicht einen Namen für eine potentielle Identität gibt? früher hat der K Vermessungsingineur je nach Motivation ein, zwei oder mehr Leute in der Gegend gefragt "wie nennt ihr das hier?" und es aufgeschrieben. wenn sich bei der nächsten Erhebung keiner beschwert hat, war der Name nach einiger Zeit fix. Die normative Kraft des Faktischen. was das "Dinge benennen" betrifft habe ich ja schon des öfteren kundgetan, dass man zum einen einen Namen braucht um über etwas reden zu können. braucht Nikolsdorf einen Namen, damit man darüber reden kann? sicher, sonst wäre dieses ganze Gespräch nicht zustandegekommen. vielleicht ist das mit Nikolsdorf in ein paar Jahren auch so und es entwickelt sich (wieder?) eine lokale Identität, oder es verwendet ein Marketing-Hipster einen alten Namen und bewahrt in dadurch. oder ein paar alte OSmapper sitzen am Kamin und zeigen ihren Enkerln auf dem wandgrossen Bildschirm die neighbourhood=Nikolsdorf und erzählen von der guten alten Zeit als sie beschlossen haben allein aus Nostalgie für die gemeinsame digitale Nachbarschaft den Eintrag in der OSM drin zu lassen. grüsse, grubernd ___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
Hi! Ich finde die Diskussion an sich interessant, lobenswert auch, dass es noch nicht in einen flame war ausgeartet ist :-) Zur Sache - ich habe das Gefühl, dass in den letzten Jahren gerne auf alte (oder auch neu erfundene) "Gebietsnamen" (ich nenne das mal so, weil die in der Größe, Art, etc. ja oft sehr unterschiedlich sind) verwendet werden, um in irgendeiner Form eine lokale Identität zu stiften. Oft ist das meiner Meinung nach aber nur Marketing, z.b. um ein neues Wohnprojekt "cool klingen zu lassen". Wenn jemand in "Nikolsdorf" wohnt, das aber noch nie gehört hat, und vor allem wenn das dann auch noch von anderen bestätigt wird, dann ist das schon ein gutes Zeichen dafür, dass dieser Name eigentlich nichts bedeutet. Und daher auch in eine aktuellen Karte nicht hinein gehört - und damit dann auch weniger in die OSM gehört. Gut, Google Maps findet zwar auch was zu "Nikolsdorf, Wien", aber halt eigentlich im falschen Bezirk, nämlich Wieden: https://www.google.at/maps/place/Nikolsdorf,+Wien/@48.1876829,16.3646634,17z/data=!3m1!4b1!4m5!3m4!1s0x476da9d4cf827133:0xf9db5f5a8e0acbc6!8m2!3d48.1877509!4d16.3668342 Wenn man jedoch Nikolsdorf als neighbourhood (oder ähnliches) eintragen soll, weil es das nun mal so gegeben hat - dann trage ich morgen auch "Haferpoint" ein. Hat sicher noch kaum jemand gehört, ich kenne den Namen auch erst seit einem guten halben Jahr (obwohl ich seit 20 Jahren fast täglich dort vorbeikomme), weil sich ein Restaurant in der Gußhausstrasse/Argentinierstrasse so (um)benannt hat. Und in der Speisekarte nun in guter Hipster Manier erklärt, woher der trendige "neue" Name denn kommt. Im Web findet man dazu was im Wien Wiki (https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Argentinierstra%C3%9Fe) und in einer Wikipedia Liste (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stra%C3%9Fennamen_von_Wien/Wieden), wobei dort behauptet wird, dass nur die Argentinierstrasse früher so hieß, die erste Quelle meint, dass die "Umgebung" so hieß. Aber wenn die Leute das früher so genannt haben, dann reicht das schon, um eingetragen zu werden, oder? (ja, überspitzt dargestellt!) Lg Rudi ___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
On 30.01.2018 19:05, Stefan Nagy wrote: Ich habe die erste Hälfte meines Lebens im Bezirk Mödling verbacht. Mödling ist nicht nur irgendeine Ansiedlung mit einem historisch überlieferten Namen, sondern ein gegenwärtiger Bezugspunkt. Ich bin in Laxenburg aufgewachsen. Und so wie die allermeisten Kinder und Jugendlichen im Bezirk bin ich in eine der vielen Sekundarschulen Mödlings gegangen. Am Abend sind wir, wie viele andere, in Mödling weggegangen. Selbst Laxenburg geht problemlos als Bezugspunkt durch. Kinder gehen da in die Volks- und vielleicht Musikschule; manche sind bei der Pfadfinder-Gruppe, manche gehen zur Freiwilligen Feuerwehr, manche gehen mit den Eltern zum Tennis-Klub; viele treffen sich (so unterschiedlich ihre Leben sonst auch sind) dann im Sommer im Bad usw. usf. Und dann kommt da auch noch der ADEG dazu, bei dem man sich sieht (der glaub ich jetzt aber zugesperrt hat); der Bäcker, die Apotheke usw. usf. Durch solche gemeinsamen Bezugspunkte entsteht Idenität. Man ist Laxenburger. Die anderen sind Biedermannsdorfer. Auf einer anderen Ebene ist man mit denen eins. Das war bis zu meiner Jugend auch in Wien so. Man ging zum Greißler einkaufen, saß in der Freizeit im Hof der Wohnhausanlage und tratschte mit den Nachbarn. Meine Großmutter ging alle Wege zu Fuß. Was weiter weg war, lag außerhalb ihres Lebensbereichs. Meine Eltern hatten unterschiedliche Dialekte, man konnte am Dialekt erkennen, aus welchem Teil Wiens jemand kam. Das ist in den letzten Jahrzehnten alles verloren gegangen, und das ist eine Entwicklung, die auch Mödling und seine Nachbargemeinden betrifft: Also wenn man Leute aus einem anderen Bundesland kennenlernt, werden die Differenzen zum Achauer vernachlässigbar; dann ist man Mödlinger. Aber wenns um Wien geht… Viele Mödlinger die ich kenne haben ein Wien-Bild, das starke Ähnlichkeiten zu dem hat, das ich sehr ähnlich von Steirern kenne (trotz der viel kürzeren Luftlinie). Sie haben ihr Bild primär aus den Medien – und dann kennen sie noch die Mariahilfer Straße, den Graben und die Kärtner Straße. Ihr Zentrum ist aber eben nunmal Mödling, nicht Wien. Heute pendeln viele Mödlinger nach Wien zur Arbeit, und alle Wiener, die es sich leisten können, siedeln aus Wien raus ins Umland. Die Durchmischung ist hier in vollem Gange, und du bist dafür das beste Beispiel. Du hast deine Identität als Laxenburger aufgegeben und im Gegenzug auch zum Identitätsverlust der Nikolsdorfer beigetragen. Das Phänomen gibt es nicht nur im Raum Wien. Im Höhlenkataster wird eine Kristallhöhle bei Deutsch Altenburg geführt. Sie wurde in den 40er-Jahren durch einen Felssturz verschüttet oder zerstört. Vor 2 Wochen war ich dort um herauszufinden, ob von der Höhle noch was übrig ist bzw. ob sich die ungefähre Lage auf dem Grundstück noch eruieren lässt; aber auch um die Anwohner zu fragen, ob sie was von der Höhle wissen. Die heutige Bewohnerin war aber an der Höhle überhaupt nicht interessiert, und ein Nachbar sagte nur, er sei erst vor kurzem eingezogen und kenne nichts und niemanden. Ein Haus weiter ist ein Geschäftslokal. Dessen betreiber sagte, er führe dieses Lokal seit 45 Jahren und es gebe in der Umgebung keine Höhle. Als ich ihm erzählte, dass sich 50m von seinem Lokal entfernt eine Höhle mit schönen Kristallen befunden hatte, zeigte auch er sich desinteressiert, und ihm war anzumerken, dass er sich ein Ende des ohnehin kurzen Gesprächs herbeiwünschte. Heute identitfiziert man sich nicht mehr mit einem Ort, sondern über Interessen, und die sozialen Kontakte finden nicht mehr an der Bassena oder im Wirtshaus statt, sondern am Handy und auf Facebook. Auch unsere Diskussion jetzt gerade ist nicht eine zwischen zwei Laxenburgern, sondern eine zwischen zwei Openstreetmappern, die einander nie gesehen haben. glaubst du, die Leute von links und rechts der Nikolsdorfer Straße erkennen sich dort als Nikolsdorfer? Es wär interessant, von Tür zu Tür zu gehen und sie zu fragen. Zumindest ob sie was von Nikolsdorf wissen. Bei den jüngeren, zugereisten sind die Antworten vorhersehbar, interessant sind die Senioren. Wenn du Lust hast, können wir das mal gemeinsam versuchen. Ich wohne auch nur 1½ km entfernt. Meine Erfahrung ist eben die, dass man in freien Projekten mit derart unterschiedlichen Leuten zu tun hat, dass man immer wieder bemerkt, dass man ganz unterschiedliche Weltwahrnehmungen hat und ab und zu – so sehr man sich auch bemüht – einfach aneinander vorbeiredet. Da finde ich sowas wie die Dritte Meinung eine ganz gute Sache. Nur ist hängt es dann halt davon ab, wer der Dritte ist. Wenn der zufällig ausgewählt wird, ist auch seine Meinung zufällig. Ich würde den Projekten nicht vorwerfen, etwas falsch zu machen. Es ist eben wirklich beachtlich, wie unterschiedlich man Dinge einschätzen kann; wie wenn man auf unterschiedlichen Planeten leben würde. Angesichts dessen ist es eher ein Wunder, wie gut nicht autoritär geführte Projekte funktionieren.
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
> Am 30.01.2018 um 19:05 schrieb Stefan Nagy: > > Am Sonntag, den 28.01.2018, 23:46 +0100 schrieb Friedrich Volkmann: >> On 28.01.2018 13:04, Stefan Nagy wrote: >> Es geht nicht darum, dass der Name der nach wie vor >> existierenden Vorstadt Nikolsdorf vergessen wurde; die >> Vorstadt existiert nicht mehr. Sie existiert schon noch, sie ist nur mit anderen Vorstädten zusammengewachsen - genauso wie Wien im Südwesten mit Perchtoldsdorf, Brunn am Gebirge, Maria Enzersdorf, Hinterbrühl, Gießhübl, Mödling, Guntramsdorf, Wiener Neudorf und Vösendorf siedlungsmäßig zusammengewachsen ist, nur administrativ sind die noch eigenständig. Wenn man die place-Nodes der Wiener Vorstädte rauslöscht, müsste man konsequenterweise auch die place-Nodes von Mödling usw. löschen und nur die admin-Grenzen lassen. >>> >>> Für mich ist der Vergleich so absurd, dass ich gar nicht weiß, was >>> ich da antworten soll… Also wir haben da offensichtlich so >>> unterschiedliche Weltwahrnehmungen, dass eine diesbzügliche >>> Verständigung schlicht unmöglich ist. Auch OK – sowas gibts. >> >> Nach den bisherigen Erfahrungen bin ich überzeugt, dass eine >> Verständigung auch in diesem Punkt zwischen uns möglich ist, >> zumindest so weit, dass du meinen Vergleich nicht als absurd >> ansiehst. Du hast zwar geschrieben, dass es nicht darum geht, dass >> der Name vergessen wurde, aber ich habe doch den Eindruck, dass der >> Bekanntheitsgrad des Namens den Ausschlag gibt, warum du Nikolsdorf >> aus der Karte raus haben willst und Grinzing oder Mödling nicht. >> Wenn du schon als Kind von Nikolsdorf gehört hättest, in welcher >> Weise auch immer, wär dessen Existenz für dich so selbstverständlich, >> dass du den Thread gar nicht gestartet hättest. > > Ich habe die erste Hälfte meines Lebens im Bezirk Mödling verbacht. > Mödling ist nicht nur irgendeine Ansiedlung mit einem historisch > überlieferten Namen, sondern ein gegenwärtiger Bezugspunkt. Ich bin in > Laxenburg aufgewachsen. Und so wie die allermeisten Kinder und > Jugendlichen im Bezirk bin ich in eine der vielen Sekundarschulen > Mödlings gegangen. Am Abend sind wir, wie viele andere, in Mödling > weggegangen. > > Selbst Laxenburg geht problemlos als Bezugspunkt durch. Kinder gehen da > in die Volks- und vielleicht Musikschule; manche sind bei der > Pfadfinder-Gruppe, manche gehen zur Freiwilligen Feuerwehr, manche > gehen mit den Eltern zum Tennis-Klub; viele treffen sich (so > unterschiedlich ihre Leben sonst auch sind) dann im Sommer im Bad usw. > usf. Und dann kommt da auch noch der ADEG dazu, bei dem man sich sieht > (der glaub ich jetzt aber zugesperrt hat); der Bäcker, die Apotheke > usw. usf. > > Durch solche gemeinsamen Bezugspunkte entsteht Idenität. Man ist > Laxenburger. Die anderen sind Biedermannsdorfer. Auf einer anderen > Ebene ist man mit denen eins. Also wenn man Leute aus einem anderen > Bundesland kennenlernt, werden die Differenzen zum Achauer > vernachlässigbar; dann ist man Mödlinger. Aber wenns um Wien geht… > Viele Mödlinger die ich kenne haben ein Wien-Bild, das starke > Ähnlichkeiten zu dem hat, das ich sehr ähnlich von Steirern kenne > (trotz der viel kürzeren Luftlinie). Sie haben ihr Bild primär aus den > Medien – und dann kennen sie noch die Mariahilfer Straße, den Graben > und die Kärtner Straße. Ihr Zentrum ist aber eben nunmal Mödling, nicht > Wien. > > Kommen wir zu Nikolsdorf: Wo sind da gegenwärtige gemeinsame > Bezugspunkte? Das Einzugsgebiet vom Hofer ist viel größer (sonst würde > er schon lange nicht mehr existieren); das vom Hartmannspital erst > recht. Was gibt es noch… Der Rudolf-Sallinger-Park liegt schon nicht > mehr am Grund des ehemaligen Nikolsdorf… Das "Fit Inn" immerhin zur > Hälfte. Aber glaubst du, die Leute von links und rechts der > Nikolsdorfer Straße erkennen sich dort als Nikolsdorfer? > > Sagen wir, in den Volksschulen rund um die Nikolsdorfer Gasse würde man > den Kindern von Nikolsdorf, Hungelbrunn usw. erzählen; deren Geschichte > ausbreiten und behaupten, diese Vorstädte würden heute noch existieren. > Glaubst du ernsthaft, dass diese Identitäten gelebt werden würden, wenn > die Bezugspunkte der Kinder meistens außerhalb der jeweiligen Grenzen > sind (und zwar von dem Moment an, wenn ihre Eltern mit ihnen das erste > mal das Haus verlassen, um in einem nahe gelegenen Park spazieren zu > gehen)? In weniger als fünf Minuten Gehzeit ist man in (nun in den vo > dir vertretenen Grenzen des frühen 19. Jahrhunderts ausgedrückt) > Matzleinsdorf, Margareten, Wieden, Hungelbrunn und am Laurenzergrund – > je nachdem in welche Himmelsrichtung man schlendert. Als ein Anrainer Nikolsdorf will ich kurz eine paar Worte dazu sagen, seit fast 10 Jahren wohne ich nun hier und habe noch nie jemanden getroffen der sich im 5ten Bezirk an diese Namen orientiert oder sich damit identifiziert. (Auch Kollegen in anderen Bezirken verwenden die
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
Am Sonntag, den 28.01.2018, 23:46 +0100 schrieb Friedrich Volkmann: > On 28.01.2018 13:04, Stefan Nagy wrote: > > > > > Es geht nicht darum, dass der Name der nach wie vor > > > > > existierenden Vorstadt Nikolsdorf vergessen wurde; die > > > > > Vorstadt existiert nicht mehr. > > > > > > Sie existiert schon noch, sie ist nur mit anderen Vorstädten > > > zusammengewachsen - genauso wie Wien im Südwesten mit > > > Perchtoldsdorf, Brunn am Gebirge, Maria Enzersdorf, Hinterbrühl, > > > Gießhübl, Mödling, Guntramsdorf, Wiener Neudorf und Vösendorf > > > siedlungsmäßig zusammengewachsen ist, nur administrativ sind die > > > noch eigenständig. Wenn man die place-Nodes der Wiener Vorstädte > > > rauslöscht, müsste man konsequenterweise auch die place-Nodes von > > > Mödling usw. löschen und nur die admin-Grenzen lassen. > > > > Für mich ist der Vergleich so absurd, dass ich gar nicht weiß, was > > ich da antworten soll… Also wir haben da offensichtlich so > > unterschiedliche Weltwahrnehmungen, dass eine diesbzügliche > > Verständigung schlicht unmöglich ist. Auch OK – sowas gibts. > > Nach den bisherigen Erfahrungen bin ich überzeugt, dass eine > Verständigung auch in diesem Punkt zwischen uns möglich ist, > zumindest so weit, dass du meinen Vergleich nicht als absurd > ansiehst. Du hast zwar geschrieben, dass es nicht darum geht, dass > der Name vergessen wurde, aber ich habe doch den Eindruck, dass der > Bekanntheitsgrad des Namens den Ausschlag gibt, warum du Nikolsdorf > aus der Karte raus haben willst und Grinzing oder Mödling nicht. > Wenn du schon als Kind von Nikolsdorf gehört hättest, in welcher > Weise auch immer, wär dessen Existenz für dich so selbstverständlich, > dass du den Thread gar nicht gestartet hättest. Ich habe die erste Hälfte meines Lebens im Bezirk Mödling verbacht. Mödling ist nicht nur irgendeine Ansiedlung mit einem historisch überlieferten Namen, sondern ein gegenwärtiger Bezugspunkt. Ich bin in Laxenburg aufgewachsen. Und so wie die allermeisten Kinder und Jugendlichen im Bezirk bin ich in eine der vielen Sekundarschulen Mödlings gegangen. Am Abend sind wir, wie viele andere, in Mödling weggegangen. Selbst Laxenburg geht problemlos als Bezugspunkt durch. Kinder gehen da in die Volks- und vielleicht Musikschule; manche sind bei der Pfadfinder-Gruppe, manche gehen zur Freiwilligen Feuerwehr, manche gehen mit den Eltern zum Tennis-Klub; viele treffen sich (so unterschiedlich ihre Leben sonst auch sind) dann im Sommer im Bad usw. usf. Und dann kommt da auch noch der ADEG dazu, bei dem man sich sieht (der glaub ich jetzt aber zugesperrt hat); der Bäcker, die Apotheke usw. usf. Durch solche gemeinsamen Bezugspunkte entsteht Idenität. Man ist Laxenburger. Die anderen sind Biedermannsdorfer. Auf einer anderen Ebene ist man mit denen eins. Also wenn man Leute aus einem anderen Bundesland kennenlernt, werden die Differenzen zum Achauer vernachlässigbar; dann ist man Mödlinger. Aber wenns um Wien geht… Viele Mödlinger die ich kenne haben ein Wien-Bild, das starke Ähnlichkeiten zu dem hat, das ich sehr ähnlich von Steirern kenne (trotz der viel kürzeren Luftlinie). Sie haben ihr Bild primär aus den Medien – und dann kennen sie noch die Mariahilfer Straße, den Graben und die Kärtner Straße. Ihr Zentrum ist aber eben nunmal Mödling, nicht Wien. Kommen wir zu Nikolsdorf: Wo sind da gegenwärtige gemeinsame Bezugspunkte? Das Einzugsgebiet vom Hofer ist viel größer (sonst würde er schon lange nicht mehr existieren); das vom Hartmannspital erst recht. Was gibt es noch… Der Rudolf-Sallinger-Park liegt schon nicht mehr am Grund des ehemaligen Nikolsdorf… Das "Fit Inn" immerhin zur Hälfte. Aber glaubst du, die Leute von links und rechts der Nikolsdorfer Straße erkennen sich dort als Nikolsdorfer? Sagen wir, in den Volksschulen rund um die Nikolsdorfer Gasse würde man den Kindern von Nikolsdorf, Hungelbrunn usw. erzählen; deren Geschichte ausbreiten und behaupten, diese Vorstädte würden heute noch existieren. Glaubst du ernsthaft, dass diese Identitäten gelebt werden würden, wenn die Bezugspunkte der Kinder meistens außerhalb der jeweiligen Grenzen sind (und zwar von dem Moment an, wenn ihre Eltern mit ihnen das erste mal das Haus verlassen, um in einem nahe gelegenen Park spazieren zu gehen)? In weniger als fünf Minuten Gehzeit ist man in (nun in den vo dir vertretenen Grenzen des frühen 19. Jahrhunderts ausgedrückt) Matzleinsdorf, Margareten, Wieden, Hungelbrunn und am Laurenzergrund – je nachdem in welche Himmelsrichtung man schlendert. > Ich habe mein ganzes Leben im 10. Bezirk gewohnt. Laaerberg, > Wienerberg, Oberlaa, Unterlaa, Hansson-Siedlung, ich kannte alles wie > meine Westentasche. Als aber in den Nachrichten stand, dass die U1 > nach Rothneusiedl verlängert werden soll und dort ein Einkaufscenter > und ein Fußballstadion gebaut werden sollen, fragte ich mich, wo oder > was Rothneusiedl denn sein soll. Im Stadtplan auf wien.at wird > Rothneusiedl mitten in den Äckern angezeigt.
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
Am Montag, den 29.01.2018, 13:49 +0100 schrieb Kevin Kofler: > Stefan Nagy wrote: > > Wenn du von Flurnamen, Namen von Bergen, Tälern, Wäldern, Wiesen, > > Bächen, Steigen etc. schreibst, dann ist das etwas völlig anderes. > > Ich gehe davon aus, dass die Flur, der Berg, das Tal, die Wälder, > > Wiesen, Bäche, Steige nach wie vor da sind. Wenn die ehemalige Flur > > jetzt eine Ansammlung von Kreisverkehren, Parkplätzen und Hofer-, > > Billa-, OMV-, usw. usf. Filialen ist, dann würde ich wieder meinen > > Standpunkt vertreten: Dann ist die Flur tot. Das Shopping-Paradies > > kann sich natürlich gern des alten Namens bedienen – dann ist er > > wieder da. Das ändert aber nichts daran, dass die Flur tot ist. > > Genau das ist aber in Nikolsdorf nicht passiert, da sehe ich auf der > Karte keinen einzigen Kreisverkehr oder Parkplatz und nur einen > Diskonter, der nicht wesentlich größer ist als andere Filialen > überall in Wien. > > Die Umgebung mitten in Margareten würde sich auch nicht für > derartige Konstruktionen eignen, das Problem betrifft eher ländliche > Gemeinden bzw. in Wien höchstens Gegenden am Stadtrand wie das von > Friedrich Volkmann erwähnte Rothneusiedl. Ich bin offensichtlich wirklich unfähig, meine Position auch nur halbwegs verständlich zu formulieren… Sorry dafür. Vielleicht klappts ja diesmal. In dem oben von dir zitieren Absatz ging es mir nur darum, dass wenn eine Flur keine Flur mehr ist, sie eben nicht mehr existiert und alles andere, was auf dem Grund errichtet wird und den Namen der ehemaligen Flur trägt, lediglich auf dieses Etwas *übertragen* wurde. Es wäre in meinen Augen also abwegig, in einem solchen Fall zu behaupten, die Flur wäre noch immer da – nur eben bebaut. Eine kleine Chologie zu einer der Vorstädte, um die es in dieser Diskussion geht: Nikolsdorf wird im 16. Jahrhundert vom damaligen Besitzer der Herrschaft Margareten planmäßig angelegt. Anfang des 18. Jahrhunderts gelangt es durch Kauf an die Gemeinde Wien, im Laufe dieses Jahrhunderts wächst es mit zwei benachbarten Vorstädten (Hungelbrunn, Laurenzergrund) zusammen – das sieht man recht gut auf der Karte von 1773. 1812 ist es dann auch bereits mit den anderen beiden benachbarten Vorstädten (Matzleinsdorf und Margareten) verschmolzen. Erst 1850 wird Nikolsdorf in die Stadt Wien eingemeindet; da hört es dann auch auf, eine administrative Einheit zu sein. Natürlich können wir nicht nachvollziehen, wo die Bezugspunkte der damaligen Menschen waren; wie ihre lokalen Identitäten gestrickt waren. Aber vom Zentrum der deutlich älteren, ehemaligen Vorstadt Margareten bis nach Nikolsdorf sind es ca. 400 Meter, ungefähr 5 Gehminuten. Auf der anderen Seite stand seit 1725 in der Mitte der heutigen – auch damals schon so breiten – Wiedener Hauptstraße die alte Florianikirche (die war ein, zwei Gehminuten entfernt). Ich würde aufgrund der Umgebung also eigentlich sogar bezweifeln, dass die Bewohner im 19. Jahrhundert noch einen starke lokalen Bezug hatten. Aber bitte – immerhin gab es jemanden, der 1912 noch eine Postkarte mit dem "letzten Rest vom alten Nikolsdorf" gezeichnet hat… Also ganz verschwunden wars noch nicht. Im Jahr 2016 – ungefähr 200 Jahre nachdem diese Vorstadt mit vier benachbarten Vorstädten zusammengewachsen und 166 Jahre nachdem sie in die Stadt Wien eingemeindet worden war – wird sie als heute existentes Neighbourhood auf OSM eingetragen; mit dem Argument: die Vorstadt existiert nach wie vor. Und wenn man diese Vorstadt aus OSM entfernen würde, müsste man folgerichtig auch den place-node von Mödling löschen. Ich versuche den Bogen zurück zur Flur zu spannen: Wenn wir nun herausfinden, dass vor der geplanten Bebauung im 16. Jahrundert auf dem zirka 400 x 150 Meter großen Grund eine benannte Flur war – müssten wir nicht auch deren Namen eintragen? Natürlich nicht, denn die Flur gibt es nicht mehr (ich hoffe, zumindest darüber herrscht Einigkeit). Der Grund wurde bebaut und damit hörte die Flur im 16. Jahrhundert auf zu existieren. Eine Vorstadt kann auf unterschiedlichste Weisen definiert werden. Mir fällt aber kein einziges Kriterium ein, das es zulässig erscheinen ließe, Nikolsdorf heute als Vorstadt zu bezeichnen. Alles, was Nikolsdorf als Vorstadt ausgemacht hat, ist vergangen. Und damit verschiebt sich die Frage, ob es angemessen ist, den Namen Nikolsdorf auf OSM einzutragen, auf gegenwärtige Phänomene: Wurde der Name der alten Vorstadt auf ein neues Phänomen – ein Grätzl wäre am naheliegendsten – übertragen? Wenn ja, wäre das ein sehr, sehr gutes Argument für place=neighbourhood. Aber anstatt uns mit gegenwartsbezogenen Fragen zu beschäftigen, finden wir uns in der Diskussion hier permanent im Zeitraum vom 16. bis zum 19. Jahrundert wieder… -- E-Mails signieren & verschlüsseln · https://emailselfdefense.fsf.org/de/ signature.asc Description: This is a digitally signed message part ___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
Friedrich Volkmann wrote: > Das Problem mit vergessenen Namen betrifft nicht nur Siedlungen, sondern > auch Flurnamen, Namen von Bergen, Tälern, Wäldern, Wiesen, Bächen, > Steigen, sogar Eisenbahnen (z.B. Innere Aspangbahn, siehe > http://www.openstreetmap.org/way/27798063/history). Bzgl. Bergen fällt mir da der Gipfel bei der Schwabenwiese ein, wo im franziszeischen Kataster der Name "Handleinsberg" aufscheint, auf einer anderen historischen Karte auf wien.at habe ich "Handelsberg" gelesen, offiziell hat der Gipfel keinen Namen. Da gab es schon Revert-Wars zwischen dem oder den Befürworter(n) eines Phantasienamen (offenbar eine Benennung durch einen Beitragenden nach sich selbst), den Befürwortern von "Handleinsberg" und denen, die den Gipfel ganz namenlos sehen wollen. Derzeit ist kein Name eingetragen. Stefan Nagy wrote: > Wenn du von Flurnamen, Namen von Bergen, Tälern, Wäldern, Wiesen, > Bächen, Steigen etc. schreibst, dann ist das etwas völlig anderes. Ich > gehe davon aus, dass die Flur, der Berg, das Tal, die Wälder, Wiesen, > Bäche, Steige nach wie vor da sind. Wenn die ehemalige Flur jetzt eine > Ansammlung von Kreisverkehren, Parkplätzen und Hofer-, Billa-, OMV-, > usw. usf. Filialen ist, dann würde ich wieder meinen Standpunkt > vertreten: Dann ist die Flur tot. Das Shopping-Paradies kann sich > natürlich gern des alten Namens bedienen – dann ist er wieder da. Das > ändert aber nichts daran, dass die Flur tot ist. Genau das ist aber in Nikolsdorf nicht passiert, da sehe ich auf der Karte keinen einzigen Kreisverkehr oder Parkplatz und nur einen Diskonter, der nicht wesentlich größer ist als andere Filialen überall in Wien. Die Umgebung mitten in Margareten würde sich auch nicht für derartige Konstruktionen eignen, das Problem betrifft eher ländliche Gemeinden bzw. in Wien höchstens Gegenden am Stadtrand wie das von Friedrich Volkmann erwähnte Rothneusiedl. > Im verlinkten Fehlerbericht erwähnt jemand, dass die Ortschaftsgrenzen > fehlen. Ich kenne die örtlichen Katastralgemeindegrenzen nicht – > vielleicht entsprechen die wirklich den gewünschten Ortschaftsgrenzen… > > Auf der Wikipedia steht zu dem Thema: > > "Nicht zu verwechseln mit den Katastralgemeinden sind die Ortschaften > oder Orte, ursprünglich eine Ansammlung von Häusern, die durch eine > gemeinsame Konskriptionsnummerierung zusammengefasst wurden (also > Adressbereiche). Die Begründung einer Ortschaft – immer als > Siedlungsraum – kann eine Katastralgemeinde sein, ist es aber nicht > zwingend: In einer Katastralgemeinde können auch mehrere Ortschaften > liegen, oder umgekehrt, oder die beiden Systeme keinen Zusammenhang > haben. In manchen Bundesländern sind in weiten Bereichen > Katastralgemeindegliederung und Ortschaftsgliederung bis heute > übereinstimmend, in Niederösterreich etwa werden für die allgemeine > Ortsgliederung vornehmlich die Katastralgemeinden angegeben, in anderen > Bundesländern die Ortschaften. In Tirol und Vorarlberg bezeichnet man > übereinstimmende Katastralgemeinden und Ortschaften meist als > Fraktion." (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Katastralgemeinde#Katas > tralgemeinde_und_Ort(schaft) > > Wäre es angesichts dessen nicht sinnvoller, Ortschaften (bzw. > Ortsteile) als boundary=administrative + admin_level=10 einzutragen und > Katastralgemeinden mit admin_level=11? Zur Situation im Burgenland (auf das sich der oben erwähnte Fehlerbericht bezieht) kann ich nichts sagen, für Wien gilt aber: * Innenbezirke: Katastralgemeinde = Bezirk (mit geringfügigen Abweichungen). Eine Katastralgemeinde besteht aus mehreren Grätzeln bzw. historischen Ortschaften. Die von dir vorgeschlagenen "admin_level"s wären da genau verkehrt. Und wirklich benötigt werden die Katastralgemeinden da auch eher selten (weil sie fast deckungsgleich mit den Bezirken sind), aber sie sind halt der Vollständigkeit halber eingetragen. * Außenbezirke: Katastralgemeinde = historische Ortschaft. Da ist eine Unterscheidung überhaupt nicht sinnvoll. In Nikolsdorf gilt wie von dir bereits erwähnt die erste Situation, die Katastralgemeinde ist die KG Margarethen, die dem Bezirk Margareten (sowie genau 1 ha im Bezirk Mariahilf) entspricht. Kevin Kofler ___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
On 28.01.2018 13:04, Stefan Nagy wrote: Es geht nicht darum, dass der Name der nach wie vor existierenden Vorstadt Nikolsdorf vergessen wurde; die Vorstadt existiert nicht mehr. Sie existiert schon noch, sie ist nur mit anderen Vorstädten zusammengewachsen - genauso wie Wien im Südwesten mit Perchtoldsdorf, Brunn am Gebirge, Maria Enzersdorf, Hinterbrühl, Gießhübl, Mödling, Guntramsdorf, Wiener Neudorf und Vösendorf siedlungsmäßig zusammengewachsen ist, nur administrativ sind die noch eigenständig. Wenn man die place-Nodes der Wiener Vorstädte rauslöscht, müsste man konsequenterweise auch die place-Nodes von Mödling usw. löschen und nur die admin-Grenzen lassen. Für mich ist der Vergleich so absurd, dass ich gar nicht weiß, was ich da antworten soll… Also wir haben da offensichtlich so unterschiedliche Weltwahrnehmungen, dass eine diesbzügliche Verständigung schlicht unmöglich ist. Auch OK – sowas gibts. Nach den bisherigen Erfahrungen bin ich überzeugt, dass eine Verständigung auch in diesem Punkt zwischen uns möglich ist, zumindest so weit, dass du meinen Vergleich nicht als absurd ansiehst. Du hast zwar geschrieben, dass es nicht darum geht, dass der Name vergessen wurde, aber ich habe doch den Eindruck, dass der Bekanntheitsgrad des Namens den Ausschlag gibt, warum du Nikolsdorf aus der Karte raus haben willst und Grinzing oder Mödling nicht. Wenn du schon als Kind von Nikolsdorf gehört hättest, in welcher Weise auch immer, wär dessen Existenz für dich so selbstverständlich, dass du den Thread gar nicht gestartet hättest. Ich habe mein ganzes Leben im 10. Bezirk gewohnt. Laaerberg, Wienerberg, Oberlaa, Unterlaa, Hansson-Siedlung, ich kannte alles wie meine Westentasche. Als aber in den Nachrichten stand, dass die U1 nach Rothneusiedl verlängert werden soll und dort ein Einkaufscenter und ein Fußballstadion gebaut werden sollen, fragte ich mich, wo oder was Rothneusiedl denn sein soll. Im Stadtplan auf wien.at wird Rothneusiedl mitten in den Äckern angezeigt. Tatsächlich waren genau dort in den Äckern die Baumaßnahmen geplant. Warum heißen Äcker seit Jahrhunderten Rothneusiedl? Haben Leute im 18. Jahrhundert die Besiedlung im 21. Jahrhundert schon vorausgeahnt? Erst meine Beschäftigung mit OSM und mit alten Karten brachte mir die Erkenntnis, wo dieses Rothneusiedl wirklich war. Es gibt dort sogar eine Kirche, die aber so unscheinbar ist, dass sie mir beim Vorbeifahren nie auffiel. Ist das jetzt eine Siedlung, die es verdient als place=suburb gemappt zu werden oder nur neighbourhood oder gar nicht? Seit wegen der Planungen Rothneusiedl in aller Munde ist, wird vermutlich niemand die Löschung des place-Nodes aus OSM befürworten. Es ist aber wirklich nur der Bekanntheitsgrad des Namens, der sich durch die Planungen geändert hat. Die Siedlung dieses Namens hat in keiner Weise an "Identität" gewonnen, ganz im Gegenteil, das geplante Shoppingcenter beraubt Rothneusiedl seiner (ländlichen) Identität. Es wird einen großen Parkplatz, einen Hofer, einen Billa, einen Libro, einen C usw. geben, wie in tausend anderen Einkaufszentren auch. Die Frage ist, wie im Projekt mit solchen Situationen umgegangen wird. Bei der Wikipedia kenn ich mittlerweile die Vorgangsweise halbwegs, ich würde da jetzt erst einmal eine dritte Meinung einholen. Aber bei OSM bin ich noch nie vor so einer Situation gestanden. Hat sich da irgendeine Vorgehensweise etabliert? Die deutschsprachige Wikipedia ist meines Wissens eine Oligarchie von Herzipinki & Co. OSM ist auch nicht viel anders, das Tagging entscheiden hauptsächlich die Carto-Committer, Editor- und Validatorentwickler. Auch Administratoren und Moderatoren können Einfluss nehmen, z.B. indem sie einen User, der anderer Meinung ist, sperren. Wer keines dieser Privilegien besitzt, kann Erfolg haben durch heimliche Wiki- und Datenedits (ohne Änderungskommentar oder mit einem Kommentar wie "Qualitätssicherung"). In Diskussionen schadet es nicht, ein paar Freunde zu haben, die sich bei Bedarf gemeinsam in den Diskussionsgegner verbeißen. Im deutschsprachigen Wiki-Artikel steht "eine geografische oder soziale Bezugsstruktur innerhalb einer Großstadt (place=city) […] welche sich räumlich/geografisch und auch oft von der sozialen oder ethnischen Struktur seiner Bewohner her von anderen Stadtvierteln abgrenzt". Keines dieser Kriterien wird erfüllt. In der englischen Version steht was ganz anderes. Ich verstehe nicht, warum Deutsche und Russen immer wieder abweichende Definitionen aufstellen wollen und damit die internationalen Standards untergraben. Die zitierte Definition klingt schwulstig, ist aber trotzdem unscharf. Was soll man sich unter einer "geografischen oder sozialen Bezugsstruktur" vorstellen? Auch eine Familie oder ein Sport- oder Pensionistenverein sind soziale Bezugsstrukturen. Als Beispiel für eine geografische Bezugsstruktur fallen mir die Alpen ein. Der Hinweis auf "andere Stadtviertel" scheint mir
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
Hallo, danke für den Tipp! Beim Wiener Stadtplan kann man sich übrigens verschiedenste historische Karten anzeigen lassen (https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/ unter "Historische Stadtpläne"). Nettes Detail im Stadtplan von 1812 zum Thema Nikolsdorf: Da steht schon Nikolsdorfer Gasse, obwohl sie laut dem Historischen Lexikon Wien von Felix Czeike erst 1862 so benannt wurde… ;) LG, Stefan. Am Sonntag, den 28.01.2018, 13:34 +0100 schrieb manf...@egger-gis.at: > sorry, hier der Link: > > http://mapire.eu/de/map/cadastral/ > > > Best > -Original Message- > From: "manf...@egger-gis.at" <manf...@egger-gis.at> > Sent: Sunday, January 28, 2018 1:32pm > To: "OpenStreetMap AT" <talk-at@openstreetmap.org> > Cc: talk-at@openstreetmap.org > Subject: Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien > > Hallo! > In dieser Anwendung findet man viele alte Ortsbzeichnungen bzw. den > Stand Österreichs im 19. Jahrhundert im Maßstab 1 : 2880 > > Schöne Grüße, Manfred Egger > -Original Message- > From: "Stefan Nagy" <stefan.n...@posteo.net> > Sent: Sunday, January 28, 2018 1:04pm > To: talk-at@openstreetmap.org > Subject: Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien > > ___ > Talk-at mailing list > Talk-at@openstreetmap.org > https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at > Am Samstag, den 27.01.2018, 21:34 +0100 schrieb Friedrich Volkmann: > > On 23.01.2018 17:23, Stefan Nagy wrote: > > > > Es geht nicht darum, dass der Name der nach wie vor > existierenden > > > Vorstadt Nikolsdorf vergessen wurde; die Vorstadt existiert nicht > > > mehr. > > > > Sie existiert schon noch, sie ist nur mit anderen Vorstädten > > zusammengewachsen - genauso wie Wien im Südwesten mit > Perchtoldsdorf, > > Brunn am Gebirge, Maria Enzersdorf, Hinterbrühl, Gießhübl, Mödling, > > Guntramsdorf, Wiener Neudorf und Vösendorf siedlungsmäßig > > zusammengewachsen ist, nur administrativ sind die noch > eigenständig. > > Wenn man die place-Nodes der Wiener Vorstädte rauslöscht, müsste > man > > konsequenterweise auch die place-Nodes von Mödling usw. löschen und > > nur die admin-Grenzen lassen. > > Für mich ist der Vergleich so absurd, dass ich gar nicht weiß, was > ich > da antworten soll… Also wir haben da offensichtlich so > unterschiedliche > Weltwahrnehmungen, dass eine diesbzügliche Verständigung schlicht > unmöglich ist. Auch OK – sowas gibts. > > Die Frage ist, wie im Projekt mit solchen Situationen umgegangen > wird. > Bei der Wikipedia kenn ich mittlerweile die Vorgangsweise halbwegs, > ich > würde da jetzt erst einmal eine dritte Meinung einholen. Aber bei OSM > bin ich noch nie vor so einer Situation gestanden. Hat sich da > irgendeine Vorgehensweise etabliert? > > > > Aber wenn so eine Übertragung nicht passiert, dann ist das kein > > > Fehler, sondern einfach Ausdruck davon, dass die (sub)kulturelle > > > Identität nicht stark genug ausgeprägt war bzw. durch > Entwicklungen > > > erodiert wurde. Vermutlich waren die Bewohner Nikolsdorf > innerhalb > > > weniger Jahrzehnte eine kleine Minderheit der Einwohner. Und da > ist > > > Nikolsdorf gestorben. > > > > > > Die neuen Bewohner hätten den alten Namen aufgreifen und ihr > Grätzl > > > so benennen können; dann wäre das ein neues Grätzl mit dem Namen > > > der ehemaligen Vorstadt gewesen – vielleicht haben sie es ja > sogar > > > getan. Aber heute existiert weder eine Vorstadt (innerhalb Wiens) > > > noch ein Grätzl mit dem Namen Nikolsdorf. Was es gibt, ist > > > historisches Wissen darüber, was da mal war. > > > > Das ist ein Unterschied in der OSM-Definition zwischen suburb und > > neighbourhood, dass für neighbourhood eine kulturelle Identität > nicht > > nötig ist. > > Im deutschsprachigen Wiki-Artikel steht "eine geografische oder > soziale > Bezugsstruktur innerhalb einer Großstadt (place=city) […] welche sich > räumlich/geografisch und auch oft von der sozialen oder ethnischen > Struktur seiner Bewohner her von anderen Stadtvierteln abgrenzt". > > Keines dieser Kriterien wird erfüllt. In der Übersicht der place- > Werte > steht dann noch "Ein benannter Teil eines städtischen Ortes". Der > einzige Name den es heute für die beiden Häuserzeilen links und > rechts > der Nikolsdorfer Gasse gibt, ist… eben "Nikolsdorfer Gasse" – dafür > brauche ich aber keinen place-node. > > > > Wenn du von Flurnamen, Namen von Bergen, Tälern, Wäldern, Wiesen, > > > Bächen, Steigen etc. schrei
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
sorry, hier der Link: [ http://mapire.eu/de/map/cadastral/ ]( http://mapire.eu/de/map/cadastral/ ) Best -Original Message- From: "manf...@egger-gis.at" <manf...@egger-gis.at> Sent: Sunday, January 28, 2018 1:32pm To: "OpenStreetMap AT" <talk-at@openstreetmap.org> Cc: talk-at@openstreetmap.org Subject: Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien Hallo! In dieser Anwendung findet man viele alte Ortsbzeichnungen bzw. den Stand Österreichs im 19. Jahrhundert im Maßstab 1 : 2880 Schöne Grüße, Manfred Egger -Original Message- From: "Stefan Nagy" <stefan.n...@posteo.net> Sent: Sunday, January 28, 2018 1:04pm To: talk-at@openstreetmap.org Subject: Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien ___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at Am Samstag, den 27.01.2018, 21:34 +0100 schrieb Friedrich Volkmann: > On 23.01.2018 17:23, Stefan Nagy wrote: > > > Es geht nicht darum, dass der Name der nach wie vor existierenden > > Vorstadt Nikolsdorf vergessen wurde; die Vorstadt existiert nicht > > mehr. > > Sie existiert schon noch, sie ist nur mit anderen Vorstädten > zusammengewachsen - genauso wie Wien im Südwesten mit Perchtoldsdorf, > Brunn am Gebirge, Maria Enzersdorf, Hinterbrühl, Gießhübl, Mödling, > Guntramsdorf, Wiener Neudorf und Vösendorf siedlungsmäßig > zusammengewachsen ist, nur administrativ sind die noch eigenständig. > Wenn man die place-Nodes der Wiener Vorstädte rauslöscht, müsste man > konsequenterweise auch die place-Nodes von Mödling usw. löschen und > nur die admin-Grenzen lassen. Für mich ist der Vergleich so absurd, dass ich gar nicht weiß, was ich da antworten soll… Also wir haben da offensichtlich so unterschiedliche Weltwahrnehmungen, dass eine diesbzügliche Verständigung schlicht unmöglich ist. Auch OK – sowas gibts. Die Frage ist, wie im Projekt mit solchen Situationen umgegangen wird. Bei der Wikipedia kenn ich mittlerweile die Vorgangsweise halbwegs, ich würde da jetzt erst einmal eine dritte Meinung einholen. Aber bei OSM bin ich noch nie vor so einer Situation gestanden. Hat sich da irgendeine Vorgehensweise etabliert? > > Aber wenn so eine Übertragung nicht passiert, dann ist das kein > > Fehler, sondern einfach Ausdruck davon, dass die (sub)kulturelle > > Identität nicht stark genug ausgeprägt war bzw. durch Entwicklungen > > erodiert wurde. Vermutlich waren die Bewohner Nikolsdorf innerhalb > > weniger Jahrzehnte eine kleine Minderheit der Einwohner. Und da ist > > Nikolsdorf gestorben. > > > > Die neuen Bewohner hätten den alten Namen aufgreifen und ihr Grätzl > > so benennen können; dann wäre das ein neues Grätzl mit dem Namen > > der ehemaligen Vorstadt gewesen – vielleicht haben sie es ja sogar > > getan. Aber heute existiert weder eine Vorstadt (innerhalb Wiens) > > noch ein Grätzl mit dem Namen Nikolsdorf. Was es gibt, ist > > historisches Wissen darüber, was da mal war. > > Das ist ein Unterschied in der OSM-Definition zwischen suburb und > neighbourhood, dass für neighbourhood eine kulturelle Identität nicht > nötig ist. Im deutschsprachigen Wiki-Artikel steht "eine geografische oder soziale Bezugsstruktur innerhalb einer Großstadt (place=city) […] welche sich räumlich/geografisch und auch oft von der sozialen oder ethnischen Struktur seiner Bewohner her von anderen Stadtvierteln abgrenzt". Keines dieser Kriterien wird erfüllt. In der Übersicht der place-Werte steht dann noch "Ein benannter Teil eines städtischen Ortes". Der einzige Name den es heute für die beiden Häuserzeilen links und rechts der Nikolsdorfer Gasse gibt, ist… eben "Nikolsdorfer Gasse" – dafür brauche ich aber keinen place-node. > > Wenn du von Flurnamen, Namen von Bergen, Tälern, Wäldern, Wiesen, > > Bächen, Steigen etc. schreibst, dann ist das etwas völlig anderes. > > Ich gehe davon aus, dass die Flur, der Berg, das Tal, die Wälder, > > Wiesen, Bäche, Steige nach wie vor da sind. > > Die Berge sind schon noch da, aber bei Flurnamen liegt die Herkunft > meist im Dunkeln. Es gibt da welche, wo man Mutmaßungen anstellen > kann ("Toter Mann", "Beim Fernrohr", "Auf den Kohlen"), aber auch > welche, wo auch mit viel Fantasie die Bedeutung kaum mehr zu erahnen > ist ("Gony", "Schliefering"). Man kann auch oft nicht sagen, ob sich > ein Name auf eine geomorphologische Vollform oder eine Lokalität oder > einen Wald bezieht (z.B. Namen mit -schacher). Ja, Flurnamenforschung ist durchaus interessant. Ich hab nur mal eine Lehrveranstaltung dazu besucht und das ist schon Jahre her – aber ich kann Begeisterung dafür schon nachempfinden. > > Auf der Wikipedia steht zu de
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
Hallo! In dieser Anwendung findet man viele alte Ortsbzeichnungen bzw. den Stand Österreichs im 19. Jahrhundert im Maßstab 1 : 2880 Schöne Grüße, Manfred Egger -Original Message- From: "Stefan Nagy" <stefan.n...@posteo.net> Sent: Sunday, January 28, 2018 1:04pm To: talk-at@openstreetmap.org Subject: Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien ___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at Am Samstag, den 27.01.2018, 21:34 +0100 schrieb Friedrich Volkmann: > On 23.01.2018 17:23, Stefan Nagy wrote: > > > Es geht nicht darum, dass der Name der nach wie vor existierenden > > Vorstadt Nikolsdorf vergessen wurde; die Vorstadt existiert nicht > > mehr. > > Sie existiert schon noch, sie ist nur mit anderen Vorstädten > zusammengewachsen - genauso wie Wien im Südwesten mit Perchtoldsdorf, > Brunn am Gebirge, Maria Enzersdorf, Hinterbrühl, Gießhübl, Mödling, > Guntramsdorf, Wiener Neudorf und Vösendorf siedlungsmäßig > zusammengewachsen ist, nur administrativ sind die noch eigenständig. > Wenn man die place-Nodes der Wiener Vorstädte rauslöscht, müsste man > konsequenterweise auch die place-Nodes von Mödling usw. löschen und > nur die admin-Grenzen lassen. Für mich ist der Vergleich so absurd, dass ich gar nicht weiß, was ich da antworten soll… Also wir haben da offensichtlich so unterschiedliche Weltwahrnehmungen, dass eine diesbzügliche Verständigung schlicht unmöglich ist. Auch OK – sowas gibts. Die Frage ist, wie im Projekt mit solchen Situationen umgegangen wird. Bei der Wikipedia kenn ich mittlerweile die Vorgangsweise halbwegs, ich würde da jetzt erst einmal eine dritte Meinung einholen. Aber bei OSM bin ich noch nie vor so einer Situation gestanden. Hat sich da irgendeine Vorgehensweise etabliert? > > Aber wenn so eine Übertragung nicht passiert, dann ist das kein > > Fehler, sondern einfach Ausdruck davon, dass die (sub)kulturelle > > Identität nicht stark genug ausgeprägt war bzw. durch Entwicklungen > > erodiert wurde. Vermutlich waren die Bewohner Nikolsdorf innerhalb > > weniger Jahrzehnte eine kleine Minderheit der Einwohner. Und da ist > > Nikolsdorf gestorben. > > > > Die neuen Bewohner hätten den alten Namen aufgreifen und ihr Grätzl > > so benennen können; dann wäre das ein neues Grätzl mit dem Namen > > der ehemaligen Vorstadt gewesen – vielleicht haben sie es ja sogar > > getan. Aber heute existiert weder eine Vorstadt (innerhalb Wiens) > > noch ein Grätzl mit dem Namen Nikolsdorf. Was es gibt, ist > > historisches Wissen darüber, was da mal war. > > Das ist ein Unterschied in der OSM-Definition zwischen suburb und > neighbourhood, dass für neighbourhood eine kulturelle Identität nicht > nötig ist. Im deutschsprachigen Wiki-Artikel steht "eine geografische oder soziale Bezugsstruktur innerhalb einer Großstadt (place=city) […] welche sich räumlich/geografisch und auch oft von der sozialen oder ethnischen Struktur seiner Bewohner her von anderen Stadtvierteln abgrenzt". Keines dieser Kriterien wird erfüllt. In der Übersicht der place-Werte steht dann noch "Ein benannter Teil eines städtischen Ortes". Der einzige Name den es heute für die beiden Häuserzeilen links und rechts der Nikolsdorfer Gasse gibt, ist… eben "Nikolsdorfer Gasse" – dafür brauche ich aber keinen place-node. > > Wenn du von Flurnamen, Namen von Bergen, Tälern, Wäldern, Wiesen, > > Bächen, Steigen etc. schreibst, dann ist das etwas völlig anderes. > > Ich gehe davon aus, dass die Flur, der Berg, das Tal, die Wälder, > > Wiesen, Bäche, Steige nach wie vor da sind. > > Die Berge sind schon noch da, aber bei Flurnamen liegt die Herkunft > meist im Dunkeln. Es gibt da welche, wo man Mutmaßungen anstellen > kann ("Toter Mann", "Beim Fernrohr", "Auf den Kohlen"), aber auch > welche, wo auch mit viel Fantasie die Bedeutung kaum mehr zu erahnen > ist ("Gony", "Schliefering"). Man kann auch oft nicht sagen, ob sich > ein Name auf eine geomorphologische Vollform oder eine Lokalität oder > einen Wald bezieht (z.B. Namen mit -schacher). Ja, Flurnamenforschung ist durchaus interessant. Ich hab nur mal eine Lehrveranstaltung dazu besucht und das ist schon Jahre her – aber ich kann Begeisterung dafür schon nachempfinden. > > Auf der Wikipedia steht zu dem Thema: > > > > "Nicht zu verwechseln mit den Katastralgemeinden sind die > > Ortschaften oder Orte, ursprünglich eine Ansammlung von Häusern, > > die durch eine gemeinsame Konskriptionsnummerierung zusammengefasst > > wurden (also Adressbereiche). Die Begründung einer Ortschaft – > > immer als Siedlungsraum – kann eine Katastralgemeinde sein, ist
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
Am Samstag, den 27.01.2018, 21:34 +0100 schrieb Friedrich Volkmann: > On 23.01.2018 17:23, Stefan Nagy wrote: > > > Es geht nicht darum, dass der Name der nach wie vor existierenden > > Vorstadt Nikolsdorf vergessen wurde; die Vorstadt existiert nicht > > mehr. > > Sie existiert schon noch, sie ist nur mit anderen Vorstädten > zusammengewachsen - genauso wie Wien im Südwesten mit Perchtoldsdorf, > Brunn am Gebirge, Maria Enzersdorf, Hinterbrühl, Gießhübl, Mödling, > Guntramsdorf, Wiener Neudorf und Vösendorf siedlungsmäßig > zusammengewachsen ist, nur administrativ sind die noch eigenständig. > Wenn man die place-Nodes der Wiener Vorstädte rauslöscht, müsste man > konsequenterweise auch die place-Nodes von Mödling usw. löschen und > nur die admin-Grenzen lassen. Für mich ist der Vergleich so absurd, dass ich gar nicht weiß, was ich da antworten soll… Also wir haben da offensichtlich so unterschiedliche Weltwahrnehmungen, dass eine diesbzügliche Verständigung schlicht unmöglich ist. Auch OK – sowas gibts. Die Frage ist, wie im Projekt mit solchen Situationen umgegangen wird. Bei der Wikipedia kenn ich mittlerweile die Vorgangsweise halbwegs, ich würde da jetzt erst einmal eine dritte Meinung einholen. Aber bei OSM bin ich noch nie vor so einer Situation gestanden. Hat sich da irgendeine Vorgehensweise etabliert? > > Aber wenn so eine Übertragung nicht passiert, dann ist das kein > > Fehler, sondern einfach Ausdruck davon, dass die (sub)kulturelle > > Identität nicht stark genug ausgeprägt war bzw. durch Entwicklungen > > erodiert wurde. Vermutlich waren die Bewohner Nikolsdorf innerhalb > > weniger Jahrzehnte eine kleine Minderheit der Einwohner. Und da ist > > Nikolsdorf gestorben. > > > > Die neuen Bewohner hätten den alten Namen aufgreifen und ihr Grätzl > > so benennen können; dann wäre das ein neues Grätzl mit dem Namen > > der ehemaligen Vorstadt gewesen – vielleicht haben sie es ja sogar > > getan. Aber heute existiert weder eine Vorstadt (innerhalb Wiens) > > noch ein Grätzl mit dem Namen Nikolsdorf. Was es gibt, ist > > historisches Wissen darüber, was da mal war. > > Das ist ein Unterschied in der OSM-Definition zwischen suburb und > neighbourhood, dass für neighbourhood eine kulturelle Identität nicht > nötig ist. Im deutschsprachigen Wiki-Artikel steht "eine geografische oder soziale Bezugsstruktur innerhalb einer Großstadt (place=city) […] welche sich räumlich/geografisch und auch oft von der sozialen oder ethnischen Struktur seiner Bewohner her von anderen Stadtvierteln abgrenzt". Keines dieser Kriterien wird erfüllt. In der Übersicht der place-Werte steht dann noch "Ein benannter Teil eines städtischen Ortes". Der einzige Name den es heute für die beiden Häuserzeilen links und rechts der Nikolsdorfer Gasse gibt, ist… eben "Nikolsdorfer Gasse" – dafür brauche ich aber keinen place-node. > > Wenn du von Flurnamen, Namen von Bergen, Tälern, Wäldern, Wiesen, > > Bächen, Steigen etc. schreibst, dann ist das etwas völlig anderes. > > Ich gehe davon aus, dass die Flur, der Berg, das Tal, die Wälder, > > Wiesen, Bäche, Steige nach wie vor da sind. > > Die Berge sind schon noch da, aber bei Flurnamen liegt die Herkunft > meist im Dunkeln. Es gibt da welche, wo man Mutmaßungen anstellen > kann ("Toter Mann", "Beim Fernrohr", "Auf den Kohlen"), aber auch > welche, wo auch mit viel Fantasie die Bedeutung kaum mehr zu erahnen > ist ("Gony", "Schliefering"). Man kann auch oft nicht sagen, ob sich > ein Name auf eine geomorphologische Vollform oder eine Lokalität oder > einen Wald bezieht (z.B. Namen mit -schacher). Ja, Flurnamenforschung ist durchaus interessant. Ich hab nur mal eine Lehrveranstaltung dazu besucht und das ist schon Jahre her – aber ich kann Begeisterung dafür schon nachempfinden. > > Auf der Wikipedia steht zu dem Thema: > > > > "Nicht zu verwechseln mit den Katastralgemeinden sind die > > Ortschaften oder Orte, ursprünglich eine Ansammlung von Häusern, > > die durch eine gemeinsame Konskriptionsnummerierung zusammengefasst > > wurden (also Adressbereiche). Die Begründung einer Ortschaft – > > immer als Siedlungsraum – kann eine Katastralgemeinde sein, ist es > > aber nicht zwingend: In einer Katastralgemeinde können auch mehrere > > Ortschaften liegen, oder umgekehrt, oder die beiden Systeme keinen > > Zusammenhang haben. In manchen Bundesländern sind in weiten > > Bereichen Katastralgemeindegliederung und Ortschaftsgliederung bis > > heute übereinstimmend, in Niederösterreich etwa werden für die > > allgemeine Ortsgliederung vornehmlich die Katastralgemeinden > > angegeben, in anderen Bundesländern die Ortschaften. In Tirol und > > Vorarlberg bezeichnet man übereinstimmende Katastralgemeinden und > > Ortschaften meist als Fraktion." (siehe > > https://de.wikipedia.org/wiki/Katastralgemeinde#Katas > > tralgemeinde_und_Ort(schaft) > > > > Wäre es angesichts dessen nicht sinnvoller, Ortschaften (bzw. > > Ortsteile) als boundary=administrative + admin_level=10 einzutragen >
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
On 23.01.2018 17:23, Stefan Nagy wrote: Das Problem mit vergessenen Namen betrifft nicht nur Siedlungen, sondern auch Flurnamen, Namen von Bergen, Tälern, Wäldern, Wiesen, Bächen, Steigen, sogar Eisenbahnen (z.B. Innere Aspangbahn, siehe http://www.openstreetmap.org/way/27798063/history). Wir müssten alle diese Namen, die in Vergessenheit geraten sind, aus OSM heraushalten. Aber wie können wir als Kartografen wissen, ob ein Name in Vergessenheit geraten ist? Alle Anwohner im Umkreis von x km befragen? Das ist nicht durchführbar! Google fragen? Google kennt auch Nikolsdorf... Ich finde, bevor wir Namen wie Nikolsdorf und die Innere Aspangbahn, die zumindest in der Literatur belegt sind, in Frage stellen, sollten wir uns erst mal um die vielen falschen Flurnamen kümmern, die von Sofamappern ebenso wie die falschen Straßennamen unreflektiert aus der Basemap abgeschrieben wurden. Diese Flurnamen sind teils an der falschen Stelle, teils falsch geschrieben, teils sind es in Wahrheit gar keine Flurnamen, sondern Namen von Bergen, Wäldern usw. Es geht nicht darum, dass der Name der nach wie vor existierenden Vorstadt Nikolsdorf vergessen wurde; die Vorstadt existiert nicht mehr. Sie existiert schon noch, sie ist nur mit anderen Vorstädten zusammengewachsen - genauso wie Wien im Südwesten mit Perchtoldsdorf, Brunn am Gebirge, Maria Enzersdorf, Hinterbrühl, Gießhübl, Mödling, Guntramsdorf, Wiener Neudorf und Vösendorf siedlungsmäßig zusammengewachsen ist, nur administrativ sind die noch eigenständig. Wenn man die place-Nodes der Wiener Vorstädte rauslöscht, müsste man konsequenterweise auch die place-Nodes von Mödling usw. löschen und nur die admin-Grenzen lassen. Aber wenn so eine Übertragung nicht passiert, dann ist das kein Fehler, sondern einfach Ausdruck davon, dass die (sub)kulturelle Identität nicht stark genug ausgeprägt war bzw. durch Entwicklungen erodiert wurde. Vermutlich waren die Bewohner Nikolsdorf innerhalb weniger Jahrzehnte eine kleine Minderheit der Einwohner. Und da ist Nikolsdorf gestorben. Die neuen Bewohner hätten den alten Namen aufgreifen und ihr Grätzl so benennen können; dann wäre das ein neues Grätzl mit dem Namen der ehemaligen Vorstadt gewesen – vielleicht haben sie es ja sogar getan. Aber heute existiert weder eine Vorstadt (innerhalb Wiens) noch ein Grätzl mit dem Namen Nikolsdorf. Was es gibt, ist historisches Wissen darüber, was da mal war. Das ist ein Unterschied in der OSM-Definition zwischen suburb und neighbourhood, dass für neighbourhood eine kulturelle Identität nicht nötig ist. Wenn du von Flurnamen, Namen von Bergen, Tälern, Wäldern, Wiesen, Bächen, Steigen etc. schreibst, dann ist das etwas völlig anderes. Ich gehe davon aus, dass die Flur, der Berg, das Tal, die Wälder, Wiesen, Bäche, Steige nach wie vor da sind. Die Berge sind schon noch da, aber bei Flurnamen liegt die Herkunft meist im Dunkeln. Es gibt da welche, wo man Mutmaßungen anstellen kann ("Toter Mann", "Beim Fernrohr", "Auf den Kohlen"), aber auch welche, wo auch mit viel Fantasie die Bedeutung kaum mehr zu erahnen ist ("Gony", "Schliefering"). Man kann auch oft nicht sagen, ob sich ein Name auf eine geomorphologische Vollform oder eine Lokalität oder einen Wald bezieht (z.B. Namen mit -schacher). Auf der Wikipedia steht zu dem Thema: "Nicht zu verwechseln mit den Katastralgemeinden sind die Ortschaften oder Orte, ursprünglich eine Ansammlung von Häusern, die durch eine gemeinsame Konskriptionsnummerierung zusammengefasst wurden (also Adressbereiche). Die Begründung einer Ortschaft – immer als Siedlungsraum – kann eine Katastralgemeinde sein, ist es aber nicht zwingend: In einer Katastralgemeinde können auch mehrere Ortschaften liegen, oder umgekehrt, oder die beiden Systeme keinen Zusammenhang haben. In manchen Bundesländern sind in weiten Bereichen Katastralgemeindegliederung und Ortschaftsgliederung bis heute übereinstimmend, in Niederösterreich etwa werden für die allgemeine Ortsgliederung vornehmlich die Katastralgemeinden angegeben, in anderen Bundesländern die Ortschaften. In Tirol und Vorarlberg bezeichnet man übereinstimmende Katastralgemeinden und Ortschaften meist als Fraktion." (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Katastralgemeinde#Katas tralgemeinde_und_Ort(schaft) Wäre es angesichts dessen nicht sinnvoller, Ortschaften (bzw. Ortsteile) als boundary=administrative + admin_level=10 einzutragen und Katastralgemeinden mit admin_level=11? Nein, denn die Ortschaften haben keine genau definierten Grenzen, und der Wikipedia-Artikel sagt ja, dass es auch Fälle gibt, wo eine Katastralgemeinde mehrere Ortschaften umfasst, also da müsste man ja je nach Region mal 10 den Ortschaften zuweisen und 11 den Katastralgemeinden, mal umgekehrt. Da kommt nur ein Chaos heraus. -- Friedrich K. Volkmann http://www.volki.at/ Adr.: Davidgasse 76-80/14/10, 1100 Wien, Austria ___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
Am Dienstag, den 23.01.2018, 17:23 +0100 schrieb Stefan Nagy: > Am Dienstag, den 23.01.2018, 06:22 +0100 schrieb Friedrich Volkmann: > > In Wiener Neustadt blieben im 2. Weltkrieg nur 6 Häuser > > unbeschädigt, aber wie in Nikolsdorf wurden die Häuser im > > wesentlichen dort wiederaufgebaut, wo auch zuvor schon welche > > gestanden waren, und so blieb die Struktur vollkommen erhalten. Die > > Bewohner fühlten sich weiter als Wiener Neustädter, und wenn das > > bei den Nikolsdorfern anders ist, dann offenbar wegen der > > Fluktuation der Bevölkerung und dem Desinteresse an der Geschichte. > > > > So ein Desinteresse nehme ich auch als Höhlenforscher wahr, wenn > > ich Leute wegen einer Höhle auf ihrem Grundstück kontaktiere und > > sie mich abweisen mit dem Hinweis, dass sie nichts davon wissen > > wollen. > > > > Wenn wir uns nach solchen Leuten richten, müssen wir sehr viel aus > > OSM rauslöschen... > > Ich bin wie gesagt mittlerweile durchaus dafür, historische Entitäten > (Gebäude, Siedlungen, Staatsgrenzen, usw. usf.) in die Datenbank > aufzunehmen; aber eben als solche. Ich muss mir an dieser Stelle leider wiedermal selbst widersprechen – diesmal aber hab ich meine Meinung nicht geändert, sondern einfach festgestellt, dass die Richtlinie, dass historische Dinge nicht in die Hauptdatenbank aufgenommen werden sollen, offenichtlich ein geltender Grundkonsens des Projekts ist. Ich zitiere https://www.openstreetmap.org/welcome "OpenStreetMap ist eine Datenbank, in der man alles erfassen kann, was derzeit real existiert. - Dies beinhaltet sowohl Straßen, Gebäude und Plätze mit ihren Eigenschaften, als auch z.B. Geschäfte, Briefkästen oder Hydranten. Eigentlich eben alles, was man so dauerhaft in der Umgebung finden kann und einen interessiert. Was nicht in die Datenbank gehört sind subjektive Daten wie Bewertungen, nicht mehr aktuelle historische Fakten oder nicht real existierende Dinge. Ausserdem ist es wichtig, nichts von anderen Quellen (auch nicht aus Papierkarten) zu kopieren, da OpenStreetMap das Urheberrecht sehr ernst nimmt." Das sind sehr wenige Zeilen, in denen definiert ist, was erwünscht ist und was nicht, "was derzeit real existiert" ist kursiv gesetzt. Meinen Vorschlag, die ehemaligen Vorstädte als historische Dinge einzutragen, ziehe ich also zurück – obwohl mir das wirklich am liebsten wäre. Das ist eine Diskussion, die aber wo anders (wohl auf der Liste talk) geführt werden muss. LG, Stefan. -- E-Mails signieren & verschlüsseln · https://emailselfdefense.fsf.org/de/ signature.asc Description: This is a digitally signed message part ___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
Am Dienstag, den 23.01.2018, 13:45 +0100 schrieb Stefan Kopetzky: > On 2018-01-23 12:38, Stefan Nagy wrote: > > > In Relation zu als footway gemappten Gehsteigen oder als > > > Bahnsteigen > > > gemappten Ohrwascheln desselben (vermutlich damit sich irgendein > > > ranziger Router leichter tut...)...? > > Meines Erachtens vergleichst du da Äpfel mit Birnen… Niemand wird > > die gegenwärtige Existenz von Gehsteigen bezweifeln – da geht es > > also um die Frage, wie etwas, das definitiv da ist, gemappt werden > > soll. > > Das gleitet jetzt fast ins philosophische ab... > Natürlich ist der Gehsteig "da", aber ob eine Ausbuchtung davon bei > einer Straßenbahnhaltestelle einen Bahnsteig darstellt oder nicht, > ist halt in etwa so unscharf, wie die Beurteilung ob eine historische > (oder sonstwie nicht-offizielle Bezeichnung, etwa "Freihausviertel") > noch gebräuchlich ist. Freihausviertel ist ein gutes Beispiel für die Problematik, ja. Da wüsste ich jetzt auch nicht ob ichs eintrage… Mir ist es halt bei Nikolsdorf aufgefallen und das ist (zumindest meiner Ansicht nach) nicht so ein schwieriger Fall. > > Aber wenn wir diesen common ground verlassen, dann werden > > Relevanzdiskussionen zum Kern eines Projekts wie OSM. > > Hoffentlich nicht. > ME kann diese "Relevanzdiskussion", wie du es ja auch schon hast > anklingen lassen, jeder Nutzer der Daten mit sich selbst bei der > Auswertung führen. Es ist ja, beim Erfassen, schon auf einem hohen > Abstraktionslevel, de-facto unmöglich über die ganze Welt einen > Standard zu stülpen > > Die Gefahr für OSM generell sehe ich sogar in einer schleichenden > Übernahme durch ein paar Firmen resp. np-Organisationen, die mit > bestimmten Interessen und relativ viel (vgl. die Diskussion um die > aktuellen OSMF-Board-Member aus dem HOT-Umfeld) hauptamtlichem > Personal da reinfahren und somit, im Vergleich zu Menschen, die das > "aus Spass an der Freud" tun, sowieso organisatorisch im Vorteil > sind. Solchen Entwicklungen möchte ich persönlich keinen Vorschub > leisten und auch nicht mit einem Relevanzkatalog noch Werkzeuge in > die Hand geben, das Projekt zu kontrollieren. Naja, bisher hat die Community das doch ganz gut gemacht… Aber interessant, ich hab nicht gewusst dass es diese Bedrohung fürs Projekt gibt (würde das was du beschreibst also jedenfalls auch als Bedrohung sehen). Ich meine gar nix Spezielles oder Neues mit den "Relevanzdiskussionen", rede nicht von einem Relevanzkatalog. Ich mein nichts anderes als das, was sich seit Jahren auf den Mailinglisten, im Wiki, etc. abspielt. LG, Stefan. -- E-Mails signieren & verschlüsseln · https://emailselfdefense.fsf.org/de/ signature.asc Description: This is a digitally signed message part ___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
Am Dienstag, den 23.01.2018, 06:22 +0100 schrieb Friedrich Volkmann: > On 22.01.2018 23:41, Stefan Nagy wrote: > > Meiner Ansicht nach sind frühere, irgendwann eingemeindete > > Siedlungen an sich für OSM (also die Hauptdatenbank) nicht von > > Interesse – wenn, dann als historic… Aber soweit ich das im Wiki > > nachvollziehen kann ist das nicht unbedingt erwünscht. Relevant > > wären solche früheren Siedlungen für OSM dann, wenn der damalige > > Name für heutige Stadtteile verwendet wird. > > > > Nikolsdorf und Hungelbrunn waren einmal. Willkürlich > > herausgefriffenes Gegenbeispiel (glaub ich zumindest): Inzersdorf. > > Ohne es zu wissen vermute ich, dass Leute zu dem Namen wirklich > > einen Bezug haben. Damit wäre es ein Stadtteil – im Gegensatz zu > > den zuerst genannten. > > > > Ich persönlich fände es toll, wenn wir ehemalige Vororte u. Ä. mit > > dem historic-Key (und dem wikipedia-Tag und wikidata-Tag) > > einzeichenen könnten, damit zum Beispiel Leute auf der Wikipedia > > sich die geographische Ausdehnung der damaligen Vororte ansehen > > können. Aber wie gesagt, ich glaube sowas ist in der Hauptdatenbank > > leider nicht erwünscht… > > Es gibt historic=archaeological_site + site_type=settlement, aber das > ist für Siedlungen, die heute nicht mehr existieren, vom Erdboden > verschwunden sind. Es ist nicht für Siedlungen, die bis heute > existieren und deren Bewohner nur den Namen vergessen haben. Ja, historic=archaeological_site eignet sich wirklich nicht. Aber wir haben wirklich ganz unterschiedliche Einschätzungen historischer Orte… > Das Problem mit vergessenen Namen betrifft nicht nur Siedlungen, > sondern auch Flurnamen, Namen von Bergen, Tälern, Wäldern, Wiesen, > Bächen, Steigen, sogar Eisenbahnen (z.B. Innere Aspangbahn, siehe > http://www.openstreetmap.org/way/27798063/history). Wir müssten alle > diese Namen, die in Vergessenheit geraten sind, aus OSM heraushalten. > Aber wie können wir als Kartografen wissen, ob ein Name in > Vergessenheit geraten ist? Alle Anwohner im Umkreis von x km > befragen? Das ist nicht durchführbar! > Google fragen? Google kennt auch Nikolsdorf... > > Ich finde, bevor wir Namen wie Nikolsdorf und die Innere Aspangbahn, > die zumindest in der Literatur belegt sind, in Frage stellen, sollten > wir uns erst mal um die vielen falschen Flurnamen kümmern, die von > Sofamappern ebenso wie die falschen Straßennamen unreflektiert aus > der Basemap abgeschrieben wurden. Diese Flurnamen sind teils an der > falschen Stelle, teils falsch geschrieben, teils sind es in Wahrheit > gar keine Flurnamen, sondern Namen von Bergen, Wäldern usw. Es geht nicht darum, dass der Name der nach wie vor existierenden Vorstadt Nikolsdorf vergessen wurde; die Vorstadt existiert nicht mehr. Es ist durchaus üblich, die Namen vergangener Entitäten auf neue zu übertragen (ein Straßenzug in einer Stadt, ein Grätzl, ist schließlich etwas völlig anderes als eine Vorstadt). Ich hab da nichts dagegen – man muss nicht immer neue Namen erfinden und es ist nett, sich an Vergangenem zu bedienen. Aber wenn so eine Übertragung nicht passiert, dann ist das kein Fehler, sondern einfach Ausdruck davon, dass die (sub)kulturelle Identität nicht stark genug ausgeprägt war bzw. durch Entwicklungen erodiert wurde. Vermutlich waren die Bewohner Nikolsdorf innerhalb weniger Jahrzehnte eine kleine Minderheit der Einwohner. Und da ist Nikolsdorf gestorben. Die neuen Bewohner hätten den alten Namen aufgreifen und ihr Grätzl so benennen können; dann wäre das ein neues Grätzl mit dem Namen der ehemaligen Vorstadt gewesen – vielleicht haben sie es ja sogar getan. Aber heute existiert weder eine Vorstadt (innerhalb Wiens) noch ein Grätzl mit dem Namen Nikolsdorf. Was es gibt, ist historisches Wissen darüber, was da mal war. Wenn du von Flurnamen, Namen von Bergen, Tälern, Wäldern, Wiesen, Bächen, Steigen etc. schreibst, dann ist das etwas völlig anderes. Ich gehe davon aus, dass die Flur, der Berg, das Tal, die Wälder, Wiesen, Bäche, Steige nach wie vor da sind. Wenn die ehemalige Flur jetzt eine Ansammlung von Kreisverkehren, Parkplätzen und Hofer-, Billa-, OMV-, usw. usf. Filialen ist, dann würde ich wieder meinen Standpunkt vertreten: Dann ist die Flur tot. Das Shopping-Paradies kann sich natürlich gern des alten Namens bedienen – dann ist er wieder da. Das ändert aber nichts daran, dass die Flur tot ist. > > Kastralgemeinden sind etwas Gegenwärtiges und damit gibt es > > jedenfalls kein Argument sie nicht einzutragen. Aber wenn das dann > > so ausgewertet wird, dass ich im Bezirk Margareten in der KG > > Margarethen (und ganz abseits davon wie erwähnt in Nikolsdorf) > > wohne, dann stimmt da was definitiv nicht… Vielleicht wäre > > zumindest admin_level=11 statt 10 angemessener? Aus dem Wiki: > > "admin_level=11 kann bei Bedarf für eine weitere administrative, > > meist nur statistische oder historische Einteilung hinzugefügt > > werden". > > Dass bezüglich des Taggings von Katastralgemeinden
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
On 2018-01-23 12:38, Stefan Nagy wrote: >> In Relation zu als footway gemappten Gehsteigen oder als Bahnsteigen >> gemappten Ohrwascheln desselben (vermutlich damit sich irgendein >> ranziger Router leichter tut...)...? > Meines Erachtens vergleichst du da Äpfel mit Birnen… Niemand wird die > gegenwärtige Existenz von Gehsteigen bezweifeln – da geht es also um > die Frage, wie etwas, das definitiv da ist, gemappt werden soll. Das gleitet jetzt fast ins philosophische ab... Natürlich ist der Gehsteig "da", aber ob eine Ausbuchtung davon bei einer Straßenbahnhaltestelle einen Bahnsteig darstellt oder nicht, ist halt in etwa so unscharf, wie die Beurteilung ob eine historische (oder sonstwie nicht-offizielle Bezeichnung, etwa "Freihausviertel") noch gebräuchlich ist. > Aber wenn wir diesen common > ground verlassen, dann werden Relevanzdiskussionen zum Kern eines > Projekts wie OSM. Hoffentlich nicht. ME kann diese "Relevanzdiskussion", wie du es ja auch schon hast anklingen lassen, jeder Nutzer der Daten mit sich selbst bei der Auswertung führen. Es ist ja, beim Erfassen, schon auf einem hohen Abstraktionslevel, de-facto unmöglich über die ganze Welt einen Standard zu stülpen Die Gefahr für OSM generell sehe ich sogar in einer schleichenden Übernahme durch ein paar Firmen resp. np-Organisationen, die mit bestimmten Interessen und relativ viel (vgl. die Diskussion um die aktuellen OSMF-Board-Member aus dem HOT-Umfeld) hauptamtlichem Personal da reinfahren und somit, im Vergleich zu Menschen, die das "aus Spass an der Freud" tun, sowieso organisatorisch im Vorteil sind. Solchen Entwicklungen möchte ich persönlich keinen Vorschub leisten und auch nicht mit einem Relevanzkatalog noch Werkzeuge in die Hand geben, das Projekt zu kontrollieren. Ich gebe zu hier weiter ausgeholt zu haben, als ursprünglich vorgehabt hatte... LG, Stefan signature.asc Description: OpenPGP digital signature ___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
Am Dienstag, den 23.01.2018, 10:36 +0100 schrieb Stefan Kopetzky: > On 2018-01-22 23:41, Stefan Nagy wrote: > > Meiner Ansicht nach sind frühere, irgendwann eingemeindete > > Siedlungen an sich für OSM (also die Hauptdatenbank) nicht von > > Interesse > > In Relation zu als footway gemappten Gehsteigen oder als Bahnsteigen > gemappten Ohrwascheln desselben (vermutlich damit sich irgendein > ranziger Router leichter tut...)...? > > SCNR... Meines Erachtens vergleichst du da Äpfel mit Birnen… Niemand wird die gegenwärtige Existenz von Gehsteigen bezweifeln – da geht es also um die Frage, wie etwas, das definitiv da ist, gemappt werden soll. > Aber Relevanzdiskussionen sind leider ganz grundsätzlich (auf dem > gewünschten Abstraktionsniveau bei OSM) nahezu unmöglich und > vermutlich kontraproduktiv... Dem würde ich in einem Projekt zur Erstellung einer Karte ganz grundsätzlich widersprechen. Karten sind ja nichts anderes als radikale Abstraktionen und die leben nunmal gerade davon, dass man Relevanteres von weniger Relevantem unterscheidet. Solange wir es mit Dingen zu tun haben, "von denen wir alle wissen, dass sie in Karten gehören", brauchen wir keine Relevanzdiskussionen führen – weil wir uns schlicht einig sind. Aber wenn wir diesen common ground verlassen, dann werden Relevanzdiskussionen zum Kern eines Projekts wie OSM. Aber abseits davon geb ich dir völlig Recht in Bezug auf Satz, den du von mir zitiert hast. Ich hab mir das durch den Kopf gehen lassen und teile nicht mehr die Auffassung, dass irgendwelche Dinge nichts in der Hauptdatenbank verloren hätten (also was ich da geschrieben habe ist Blödsinn). Auf OSM sollten wir nur klären, _wie_ Dinge eingezeichnet werden; und in umgebenden freien Softwareprojekten muss – in Relevanzdiskussionen – geklärt werden, ob und wenn ja wie diese eingezeichneten Dinge ausgewertet werden. Im konkreten Fall bin ich also mittlerweile durchaus dafür, Katastralgemeinden und auch ehemalige Vororte einzuzeichnen – aber eben als solche. Vernünftige Renderer werden z. B. weder das eine noch das andere in der Standardansicht berücksichtigen. Und um jetzt Missverständnissen vorzubeugen: Wenn sich ein gegenwärtiger Ortsbezug im Namen und der Ausdehnung mit einer Katastralgemeinde deckt (was ja offenbar vorkommt), dann ist es eben nicht nur eine Katastralgemeinde, sondern auch ein Stadt- bzw. Ortsteil. LG, Stefan. -- E-Mails signieren & verschlüsseln · https://emailselfdefense.fsf.org/de/ signature.asc Description: This is a digitally signed message part ___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
On 2018-01-22 23:41, Stefan Nagy wrote: > Meiner Ansicht nach sind frühere, irgendwann eingemeindete Siedlungen an > sich für OSM (also die Hauptdatenbank) nicht von Interesse In Relation zu als footway gemappten Gehsteigen oder als Bahnsteigen gemappten Ohrwascheln desselben (vermutlich damit sich irgendein ranziger Router leichter tut...)...? SCNR... Aber Relevanzdiskussionen sind leider ganz grundsätzlich (auf dem gewünschten Abstraktionsniveau bei OSM) nahezu unmöglich und vermutlich kontraproduktiv... LG, Stefan ___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
On 22.01.2018 23:41, Stefan Nagy wrote: Meiner Ansicht nach sind frühere, irgendwann eingemeindete Siedlungen an sich für OSM (also die Hauptdatenbank) nicht von Interesse – wenn, dann als historic… Aber soweit ich das im Wiki nachvollziehen kann ist das nicht unbedingt erwünscht. Relevant wären solche früheren Siedlungen für OSM dann, wenn der damalige Name für heutige Stadtteile verwendet wird. Nikolsdorf und Hungelbrunn waren einmal. Willkürlich herausgefriffenes Gegenbeispiel (glaub ich zumindest): Inzersdorf. Ohne es zu wissen vermute ich, dass Leute zu dem Namen wirklich einen Bezug haben. Damit wäre es ein Stadtteil – im Gegensatz zu den zuerst genannten. Ich persönlich fände es toll, wenn wir ehemalige Vororte u. Ä. mit dem historic-Key (und dem wikipedia-Tag und wikidata-Tag) einzeichenen könnten, damit zum Beispiel Leute auf der Wikipedia sich die geographische Ausdehnung der damaligen Vororte ansehen können. Aber wie gesagt, ich glaube sowas ist in der Hauptdatenbank leider nicht erwünscht… Es gibt historic=archaeological_site + site_type=settlement, aber das ist für Siedlungen, die heute nicht mehr existieren, vom Erdboden verschwunden sind. Es ist nicht für Siedlungen, die bis heute existieren und deren Bewohner nur den Namen vergessen haben. Das Problem mit vergessenen Namen betrifft nicht nur Siedlungen, sondern auch Flurnamen, Namen von Bergen, Tälern, Wäldern, Wiesen, Bächen, Steigen, sogar Eisenbahnen (z.B. Innere Aspangbahn, siehe http://www.openstreetmap.org/way/27798063/history). Wir müssten alle diese Namen, die in Vergessenheit geraten sind, aus OSM heraushalten. Aber wie können wir als Kartografen wissen, ob ein Name in Vergessenheit geraten ist? Alle Anwohner im Umkreis von x km befragen? Das ist nicht durchführbar! Google fragen? Google kennt auch Nikolsdorf... Ich finde, bevor wir Namen wie Nikolsdorf und die Innere Aspangbahn, die zumindest in der Literatur belegt sind, in Frage stellen, sollten wir uns erst mal um die vielen falschen Flurnamen kümmern, die von Sofamappern ebenso wie die falschen Straßennamen unreflektiert aus der Basemap abgeschrieben wurden. Diese Flurnamen sind teils an der falschen Stelle, teils falsch geschrieben, teils sind es in Wahrheit gar keine Flurnamen, sondern Namen von Bergen, Wäldern usw. Kastralgemeinden sind etwas Gegenwärtiges und damit gibt es jedenfalls kein Argument sie nicht einzutragen. Aber wenn das dann so ausgewertet wird, dass ich im Bezirk Margareten in der KG Margarethen (und ganz abseits davon wie erwähnt in Nikolsdorf) wohne, dann stimmt da was definitiv nicht… Vielleicht wäre zumindest admin_level=11 statt 10 angemessener? Aus dem Wiki: "admin_level=11 kann bei Bedarf für eine weitere administrative, meist nur statistische oder historische Einteilung hinzugefügt werden". Dass bezüglich des Taggings von Katastralgemeinden unterschiedliche Meinungen existieren, habe ich schon angesprochen. Vorbehalte existieren vor allem gegen boundary=administrative. Wenn du dir aber die Tabelle auf https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:boundary%3Dadministrative#10_admin_level_values_for_specific_countries ansiehst, wird dir aber auffallen, dass es international üblich ist, Ortsteile mit boundary=administrative + admin_level=10 zu taggen. Insbesondere in CZ und SK, die wie wir die Katastralgemeinden aus der Monarchie übernommen haben, taggt man sie auf diese Weise. Auch in Österreich haben mehrere Mapper unabhängig voneinander für Katastralgemeinden diese Tags gewählt. Angesichts der geringen praktischen Bedeutung von Katastralgemeinden in Wien fragt man sich natürlich, ob es wirklich Sinn macht sie in Karten oder in Nominatims zusammengestückelten Ortsangaben anzuzeigen. In ländlichen Gemeinden scheinen Katastralgemeinden aber durchaus von praktischer Bedeutung, so wird in Berichten von Feuerwehr- und Rettungseinsätzen oft die Katastralgemeinde angegeben, und in http://www.openstreetmap.org/note/486152 beklagt sich jemand, dass die Grenzen noch nicht eingezeichnet sind. Diese Zuordnungen in Suchergebnissen auf openstreetmap.org und auch bei Map Notes sind z.T. völlig falsch, das ist nicht nur bei Nikolsdorf ein Problem. Anscheinend wird in jeder Hierarchieebene der nächste Node für die Lageangabe herangezogen, und so gehört für Nominatim der ganze Anninger zum Richardshof und vielleicht auch der halbe fünfte Bezirk zu Nikolsdorf. Wäre die Lösung da nicht einfach die, keinen Node zu setzen sondern eine Area zu zeichenen? Also ich kann mir gut vorstellen, dass es für Nominatim nicht ganz einfach ist, das Handling der Nodes weltweit zufriedenstellend umzusetzen… Nominatim könnte vieles besser machen, aber die Priorität wurde von den Entwicklern nicht auf korrekte Ergebnisse, sondern auf kurze Verzögerung zwischen Datenedits und Aufscheinen in den Suchergebnissen gelegt. Jetzt die Daten inkorrekt zu mappen als Workaround für eine inkorrekte Auswertung würde diese
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
Am 22.01.2018 20:07 schrieb Friedrich Volkmann: On 21.01.2018 18:44, Stefan Nagy wrote: ich wollte mal fragen, ob es in der Vergangenheit in der Wiener Gruppe irgendeinen Beschluss oder eine Diskussion darüber gab, die Namen ehemaliger Ortschaften/Vorstädte/Siedlungen innerhalb Wiens als neighbourhoods (also place=neighbourhood) einzutragen. Stadtteile als place=suburb bzw. neighbourhood zu taggen ist weltweiter Standard, siehe Wiki. In Talk-AT steht es uns nicht zu, grob Abweichendes zu beschließen. Ich hab aber hier auf Talk-AT im Juni 2015 einen Thread "Wiener Katastralgemeinden" gestartet um das Chaos aus eingemeindeten Siedlungen einerseits und Katastralgemeinden andererseits aufzulösen. Die waren mehr oder weniger alle als place=suburb gemappt, was aber für manche Katastralgemeinden nicht passte, denn z.B. Inzersdorf-Stadt, wo ich wohne, war nie eine eigenständige Siedlung. Ich hab dann die Katastralgemeinden als boundary-Relationen gemappt (zu den Tags gibt es unterschiedliche Meinungen, aber das Mapping als Relationen kann man als Konsens ansehen) und die eingemeindeten Siedlungen als place-Nodes: suburb für ehemalige Dörfer, neighbourhood für ehemalige kleinere Siedlungen (Rotten alias Weiler). Die setzte ich nach Möglichkeit auf die ehemaligen Siedlungskerne. In manchen Fällen war das nicht so einfach, z.B. Weißgerber war ursprünglich ein Straßendorf an der Weißgerberstraße, mit dem Bau der Othmarkirche und der Bahn verlagerte sich aber das Zentrum. Zudem schrieb mich jemand an, ich möge Weißgerber als Fläche gemappt lassen, weil es eine klar definierte Grenze gebe. Meines Wissens war die Grenze aber nur am Papier definiert, denn der größe Teil der Fläche war noch Grünland. Meiner Ansicht nach sind frühere, irgendwann eingemeindete Siedlungen an sich für OSM (also die Hauptdatenbank) nicht von Interesse – wenn, dann als historic… Aber soweit ich das im Wiki nachvollziehen kann ist das nicht unbedingt erwünscht. Relevant wären solche früheren Siedlungen für OSM dann, wenn der damalige Name für heutige Stadtteile verwendet wird. Nikolsdorf und Hungelbrunn waren einmal. Willkürlich herausgefriffenes Gegenbeispiel (glaub ich zumindest): Inzersdorf. Ohne es zu wissen vermute ich, dass Leute zu dem Namen wirklich einen Bezug haben. Damit wäre es ein Stadtteil – im Gegensatz zu den zuerst genannten. Ich persönlich fände es toll, wenn wir ehemalige Vororte u. Ä. mit dem historic-Key (und dem wikipedia-Tag und wikidata-Tag) einzeichenen könnten, damit zum Beispiel Leute auf der Wikipedia sich die geographische Ausdehnung der damaligen Vororte ansehen können. Aber wie gesagt, ich glaube sowas ist in der Hauptdatenbank leider nicht erwünscht… Kastralgemeinden sind etwas Gegenwärtiges und damit gibt es jedenfalls kein Argument sie nicht einzutragen. Aber wenn das dann so ausgewertet wird, dass ich im Bezirk Margareten in der KG Margarethen (und ganz abseits davon wie erwähnt in Nikolsdorf) wohne, dann stimmt da was definitiv nicht… Vielleicht wäre zumindest admin_level=11 statt 10 angemessener? Aus dem Wiki: "admin_level=11 kann bei Bedarf für eine weitere administrative, meist nur statistische oder historische Einteilung hinzugefügt werden". Es gibt auch einige place=neighbourhood für Grätzel, deren Namen bzw. Identitäten erst später erfunden wurden (z.B. Triesterviertel, Bermudadreieck). Die haben nichts mit den eingemeindeten Rotten zu tun, aber eine Gemeinsamkeit ist, dass beide Arten von place=neighbourhood von der Baustruktur her keine Abstammung von einer separaten Siedlung erkennen lassen. Ja, aus meiner Sicht sind das eher klassische Stadtviertel. Als Historiker komm ich mir schon blöd vor wenn ich das sage… Aber die Geschichte spielt nunmal nur dort eine gegenwärtige Rolle, wo sie zur Konstruktion von Gegenwartsidentitäten herausgekramt und je nach aktueller Bedüfnislage zurechtgestutzt wird. Wenn eine Gruppe von Bewohnern in den nächsten Jahren permanent Straßenfeste in der Nikolsdorfer Gasse organisiert, es vielleicht einen Verein dazu gibt und auf diese Weise (oder anders, etwas hässlicher: über reine Marketing-Kampagenen irgendwelcher Stadtentwicklungs-GmbHs) eine gemeinsame Identität durch Rückgriff auf irgendwelche Gschichtln konstruiert wird – dann ist Nikolsdorf in 10-20 Jahren vielleicht ein Stadtviertel. Im klassischen Fall konstruiert man dann noch eine historische Kontinuität; tut einfach so, als ob Nikolsdorf nie tot gewesen wäre. Aber bis dahin ist es nur Geschichte. Ich weiß zum Beispiel, dass ganz in der Nähe meiner Straße früher Nikolsdorf war. Aber ich wohne da doch zumindest mehr als zehn Jahre und habe es noch nie mitbekommen, dass Leute diesen Stadtteil heute Nikolsdorf nennen würden… So ähnlich geht es mir mit der Katastralgemeinde Inzersdorf-Stadt. Ich lebte 20 Jahre hier ohne diese Bezeichnung je gehört zu haben. Nikolsdorf ist jedoch als Siedlung belegt, du findest sie in alten Karten,
Re: [Talk-at] Neighbourhoods in Wien
On 21.01.2018 18:44, Stefan Nagy wrote: ich wollte mal fragen, ob es in der Vergangenheit in der Wiener Gruppe irgendeinen Beschluss oder eine Diskussion darüber gab, die Namen ehemaliger Ortschaften/Vorstädte/Siedlungen innerhalb Wiens als neighbourhoods (also place=neighbourhood) einzutragen. Stadtteile als place=suburb bzw. neighbourhood zu taggen ist weltweiter Standard, siehe Wiki. In Talk-AT steht es uns nicht zu, grob Abweichendes zu beschließen. Ich hab aber hier auf Talk-AT im Juni 2015 einen Thread "Wiener Katastralgemeinden" gestartet um das Chaos aus eingemeindeten Siedlungen einerseits und Katastralgemeinden andererseits aufzulösen. Die waren mehr oder weniger alle als place=suburb gemappt, was aber für manche Katastralgemeinden nicht passte, denn z.B. Inzersdorf-Stadt, wo ich wohne, war nie eine eigenständige Siedlung. Ich hab dann die Katastralgemeinden als boundary-Relationen gemappt (zu den Tags gibt es unterschiedliche Meinungen, aber das Mapping als Relationen kann man als Konsens ansehen) und die eingemeindeten Siedlungen als place-Nodes: suburb für ehemalige Dörfer, neighbourhood für ehemalige kleinere Siedlungen (Rotten alias Weiler). Die setzte ich nach Möglichkeit auf die ehemaligen Siedlungskerne. In manchen Fällen war das nicht so einfach, z.B. Weißgerber war ursprünglich ein Straßendorf an der Weißgerberstraße, mit dem Bau der Othmarkirche und der Bahn verlagerte sich aber das Zentrum. Zudem schrieb mich jemand an, ich möge Weißgerber als Fläche gemappt lassen, weil es eine klar definierte Grenze gebe. Meines Wissens war die Grenze aber nur am Papier definiert, denn der größe Teil der Fläche war noch Grünland. Es gibt auch einige place=neighbourhood für Grätzel, deren Namen bzw. Identitäten erst später erfunden wurden (z.B. Triesterviertel, Bermudadreieck). Die haben nichts mit den eingemeindeten Rotten zu tun, aber eine Gemeinsamkeit ist, dass beide Arten von place=neighbourhood von der Baustruktur her keine Abstammung von einer separaten Siedlung erkennen lassen. Ich weiß zum Beispiel, dass ganz in der Nähe meiner Straße früher Nikolsdorf war. Aber ich wohne da doch zumindest mehr als zehn Jahre und habe es noch nie mitbekommen, dass Leute diesen Stadtteil heute Nikolsdorf nennen würden… So ähnlich geht es mir mit der Katastralgemeinde Inzersdorf-Stadt. Ich lebte 20 Jahre hier ohne diese Bezeichnung je gehört zu haben. Nikolsdorf ist jedoch als Siedlung belegt, du findest sie in alten Karten, bezeichnenderweise entlang der Nikolsdorfer Gasse. Wie ein Straßendorf, aber meines Wissens war es nie ein richtiges Dorf, denn es gab keine kommunalen Einrichtungen wie Kirche, Schule... Darum weist es heute nicht "a distinct and recognised local name and identity" auf, was das Wiki als Kriterium für place=suburb angibt. Deshalb taggte ich es nur als place=neighbourhood. Vor 1 Monat änderte User "Yktan Eszett" den Node auf suburb. Ich schrieb ihn an und erklärte, warum ich mich für place=neighbourhood entschieden hatte. Danach revertierte er seine Änderung und schrieb mir: »I assumed that every former suburb with its own "Ortsrichter" should be declared as borough/suburb« Leider schrieb er mir nicht, wo er die Info mit dem Ortsrichter her hatte. Nachdem das neighbourhood als Knoten eingetragen ist, wird auch jede Adresse in meiner Straße diesem zugerechnet; mein Haus liegt also angeblich in Nikolsdorf. Und das ist nicht nur heute falsch – das war noch nie richtig. Diese Zuordnungen in Suchergebnissen auf openstreetmap.org und auch bei Map Notes sind z.T. völlig falsch, das ist nicht nur bei Nikolsdorf ein Problem. Anscheinend wird in jeder Hierarchieebene der nächste Node für die Lageangabe herangezogen, und so gehört für Nominatim der ganze Anninger zum Richardshof und vielleicht auch der halbe fünfte Bezirk zu Nikolsdorf. Mir geht es nicht darum, dass ich alle fragwürdigen neighbourhoods in Wien löschen möchte; dazu kenne ich die anderen Grätzl und die dortigen Sprachgewohnheiten zu wenig. Aber ich wollte mal zumindest darauf aufmerksam machen und eben fragen, ob es irgendeinen guten Grund gibt, dass diese neighbourhoods existieren. Dass Nikolsdorf in alten Karten eingezeichnet ist und die Häuserzeilen beidseits der Straße im Prinzip noch unverändert erhalten sind, sollte ein hinreichender Grund sein. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass den Anwohnern in der Nikolsdorfer Straße noch nie aufgefallen ist, wie ihre Straße heißt. Wenn es eine Nikolsdorfer Straße gibt, dann muss es logischerweise auch ein Nikolsdorf geben oder zumindest gegeben haben. Natürlich könnte Nikolsdorf auch woanders sein (so wie Südtirol nicht beim Südtiroler Platz ist und Tokio nicht an der Tokiostraße), und womöglich verwechselt der eine oder andere Nikolsdorf mit Nikolsburg. Aber zumindest sollte der Ortsname nicht ganz unbekannt sein. -- Friedrich K. Volkmann http://www.volki.at/ Adr.: Davidgasse 76-80/14/10, 1100
[Talk-at] Neighbourhoods in Wien
Hallo, ich wollte mal fragen, ob es in der Vergangenheit in der Wiener Gruppe irgendeinen Beschluss oder eine Diskussion darüber gab, die Namen ehemaliger Ortschaften/Vorstädte/Siedlungen innerhalb Wiens als neighbourhoods (also place=neighbourhood) einzutragen. Ich weiß zum Beispiel, dass ganz in der Nähe meiner Straße früher Nikolsdorf war. Aber ich wohne da doch zumindest mehr als zehn Jahre und habe es noch nie mitbekommen, dass Leute diesen Stadtteil heute Nikolsdorf nennen würden… Nachdem das neighbourhood als Knoten eingetragen ist, wird auch jede Adresse in meiner Straße diesem zugerechnet; mein Haus liegt also angeblich in Nikolsdorf. Und das ist nicht nur heute falsch – das war noch nie richtig. Mir geht es nicht darum, dass ich alle fragwürdigen neighbourhoods in Wien löschen möchte; dazu kenne ich die anderen Grätzl und die dortigen Sprachgewohnheiten zu wenig. Aber ich wollte mal zumindest darauf aufmerksam machen und eben fragen, ob es irgendeinen guten Grund gibt, dass diese neighbourhoods existieren. Beste Grüße, Stefan. -- E-Mails signieren & verschlüsseln · https://emailselfdefense.fsf.org/de/ ___ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at