Hallo,
In dem Fall ist es klar das der Entwurf nicht von den Medien wahrgenommen
worden ist. Zu diesem Zeitpunkt wurde Samuel Schmied abgeschossen. Das war
für die Medien lukrativer. 

Sinn oder Unsinn müssen wir nicht diskutieren. Jeder weiss hier ist nur
Unsinn.
Das Problem woch ich noch sehe ist. Das ganze Handling und Datenschutz.
Nicht einmal der Bundesrat ist fähig sich an den Datenschutz zu halten. Wie
will man das dann von den normalen Bürgern verlangen.

Punkt 1
Die Infrastruktur muss vom Provider installiert und unterhalten werden.
Was heisst das?
Der Provider muss die Boxen aufstellen (strich einbauen) und seine
Mitarbeiter (ganze Teams) darauf schulen wie es geht. Es genügt ja nicht das
nur der technische Leiter das machen kann. Wenn der in den Ferien oder unter
dem Tram ist wollen die Behörden auch zugang haben. Das heisst das wirklich
ganze Teams ausgebildet werden müssen. Zudem muss das immer wider geprobt
werden. Ansonsten nützt die ganze Schulung nichts. Das wissen wir ja alle.
Wenn wir ein Gerät einmal installieren und 10 Jahre später das gerät wieder
mal das erste mal anschauen... uch... wie war das?

Punkt 2 
Teilweise wäre so eine Anlage für Störungssuche auch praktisch. Wenn ein
Router oder irgend eine Karte misst macht. Das heisst wenn man ja die Anlage
hat verwendet man diese auch... Das ist Murpys gesetzt... Da interessiert
niemand ob das nicht erlaubt ist. Kontrolliert wird es ja nicht...

Punkt 3 
Dann hat ein Mitarbeiter Spayware oder sonst was auf dem Computer und will
analysieren was der macht. Ok wir haben ja im Geschäft die Hardware dazu
also wird der Anschluss zu hause schnell mitgeschnitten. Ist rechtlich
eigentlich auch kein Problem, ausser wenn der wahre Grund dafür ist hat die
Freundin oder Frau eine andere Beziehung und das will man rausfinden. Aber
dafür interessiert sich ja auch niemand.

Zur Zeit hört man immer wieder das Daten missbräuchlich verwendet werden.
Zudem habe ich bedenken wenn die Anlagen schlussendlich von amerikanischen
Firmen kommen. Wer da noch eine Hintertür hat ist meistens nicht sehr
bekannt.

Ich denke das sind sicherlich Pünkte die recht gefährlich werden können.

Und wenn es wirklich nur um das geht das der Bund die Möglichkeit hat
mitzuhören. Tja dann ist die einfachste Lösung. Der Bund kauft sich 5 Boxen
(kleinste Version) und hängt die entsprechenden Dslams in der
Telefonzentrale an. Da muss der ISP ja nicht mal was mitbekommen... Wäre für
alle Beteiligten die billigste und auch sicherste Lösung.




> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: Andre Oppermann [mailto:opperm...@networx.ch] 
> Gesendet: Montag, 13. Juli 2009 00:32
> An: Xaver Aerni
> Cc: swi...@swinog.ch
> Betreff: Re: [swinog] Vorratsdatenspeicherung
> 
> Xaver Aerni wrote:
> > Hallo zusammen,
> > Das Bakom hat in dem letzten Monat ein Büchlein als Gerichtsurkunde 
> > verschickt, betreffend der Voratsdatenspeicherung. Was die Geräte 
> > können müssen etc.
> ...
> > Die Vorschrift ist ja eigentlich für die Katze. Und die Provider 
> > müssen für diese Lösung viel Geld in die Hand nehmen. Für 3 Monate 
> > sämtlichen Verkehr aufzuzeichnen. Braucht je nach 
> Providergrösse sehr 
> > grosse Kapazitäten.
> 
> Du hast da ja eine lustige Diskussion gestartet. Das 
> "Büchlein" wurde nicht als Gerichtsurkunde verschickt, 
> sondern einfach als "Vertraulich".
> 
> Warum der Inhalt so vertraulich sein soll ist nicht ganz 
> klar. Es ent- spricht den ETSI Vorgaben mit gewissen 
> Anpassungen, bzw. Auswahl unter Varianten der Realisierung.
> 
> Auf alle Fälle ist mir da (noch) nichts zu Augen gekommen was 
> uns zwingen würde für 3 Monate den gesamten Verkehr 
> aufzuzeichnen. Wäre ja auch gar nicht umsetzbar. Auf Vorrat 
> wird nicht mehr gespeichert als bisher schon.
> Neu ist die Möglichkeit einer Überwachungsschaltung eines 
> xDSL Anschlusses.
> Vergleichbar mit einer Telefonüberwachung. Das heisst der 
> gesamte Daten- verkehr eines xDSL Anschlusses muss in 
> Echtzeit kopiert und an den DBA weiter geleitet werden. Eine 
> solche Massnahme wird erst auf (richterliche) Anordnung 
> gestartet. Nicht auf Vorrat. Zielgruppe sind ISP mit 
> Endkunden an xDSL Anschlüssen (ADSL, VDSL, Cable, FTTH). 
> Webhoster usw. sind nicht die Zielgruppe. Gegebenenfalls 
> werden dort im Einzelfall gezielte Mass- nahmen ergriffen, 
> wie z.B. die Installation eines Sniffers.
> 
> Wie gesagt, alles Standard-ETSI Lawful Intercept Zeugs. Was 
> nicht heissen soll das es gut ist oder nicht schwierig zu 
> implementieren ist.
> 
> PS: DBA, BAKOM und Lieferanten von den Lawful Intercept 
> Lösungen lesen auch SWINOG.
> 
> --
> Andre
> 
> 


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