On 14.09.2017 13:48, Gabriel wrote:
Im uebrigen habe ich vor kurzem im ID Editor gesehen das es beim speichern eines Changes die Option gibt die Aenderung ueberpruefen zu lassen, ist ein kleines Haekchen unter der Kommentarbox. Keine Ahnung wie lange das schon da ist. Man koente ja zur not auch einfuhren das die ersten 10 Edits eines neuen Users einem Audit unterzogen werden.

In den ersten 10 Edits passiert noch nicht viel. Da ein POI dazu, dort ein Name geändert. Wenn schon 10 Edits pro User, dann eher #101 - #110. Denn da traut man sich schon mehr - mitunter mehr, als gut ist.

Noch besser ist es, jene Edits zu überprüfen, die bestimmte Auffälligkeiten aufweisen: immer die selben Changesetkommentare, Changesetkommentare nach Patterns wie /osmi.*(routing|multipolygon)/i, eine hohe Anzahl geänderter/gelöschter Objekte, die wer anderer angelegt hat, ein relativ dazu geringer Anteil neu angelegter Objekte, das gleiche bezüglich Tagänderungen/-löschungen...

Zur Wikipedia gibt es 2 wesentliche Unterschiede: Erstens ist es in OSM ausdrücklich erwünscht, die Ergebnisse eigener Forschungen (z.B. Wege, die noch in keiner Karte vorhanden sind, oder meine neu entdeckten Höhlen) beizutragen, während das in der Wikipedia ganz im Gegenzteil ausdrücklich verboten ist (http://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Handling_original_research). In der Wikipedia darf man nur aus anderen Quellen abschreiben (sie nennen es paraphrasieren). Daraus folgt, dass die Sichter (Blockwarte) weder Orts- noch Fachkenntnis brauchen, sondern es genügt, wenn sie sinnerfassend lesen können. Das würde nun eher gegen solche Sichtungen in OSM sprechen, da in OSM ja Fach- bzw. Ortskenntnis nötig ist. Da kommt nun aber der zweite Unterschied zum Tragen, nämlich dass wir in OSM entsprechende Experten haben, sowohl thematisch als auch für bestimmte Regionen. Während die Wikipedia Experten für Sachthemen sofort vertreibt, indem sie ihnen nur das Abschreiben aus anderen Quellen erlaubt, gibt es in OSM Spezialisten für Stromversorgung, Feuerwehr, Buslinien, was auch immer. Wenn man sich für eines dieser Themen interessiert, wird man die Experten eh schon kennen, und sonst findet man sie leicht dadurch heraus, dass ein guter Teil der Daten von ihnen angelegt wurde. Manche beteilgen sich auch rege an Diskussionen z.B. im Wiki. Genauso ist ziemlich klar, wer sich in einem bestimmten Gebiet gut auskennt, wenn 90% der Daten in dem Gebiet von einem einzelnen User gemappt wurden - wenn man mal von Imports (einschließlich Adressen) absieht.

Darum kann ich der Idee schon etwas abgewinnen, dass Edits, zumindest wenn sie einen bestimmten Auffälligkeits-Score (s.o.) übersteigen, erst durch einen Experten freigegeben werden müssen, sofern sich für das Thema oder das Gebiet ein Experte dafür bereit erklärt hat. Ich kann mich z.B. anbieten für das Thema Höhlen und für Gebiete wie Hohe Wand, Höllental und Leithagebirge. Das Konfliktpotenzial wird sich in Grenzen halten, denn wer sich selten im Höllental aufhält, wird hoffentlich wenig Drang verspüren, dort die Edits zu kontrollieren, und genausowenig fühle ich mich berufen, die Edits an Hydranten im Pinzgau zu kontrollieren, die aber wiederum den dortigen Feuerwehrleuten sehr wichtig sein können.

Zveriks whodidit-Seite ist schön und gut, aber es macht einen großen Unterschied, ob man einen Edit schon im Vornhinein ablehnen kann oder sich nachher mit Reparaturen herumplagen muss, die womöglich sogar einen Editwar zur Folge haben, für den man am Ende selber auch gesperrt wird, vielleicht sogar ohne dass die Daten wiederhergestellt wurden. Abgesehen davon möchte ich Zveriks RSS-Feed schon allein deshalb nicht abonnieren, weil mich dann in kürzester Zeit der Schlag treffen würde.

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