Hallo,
 
wenn manche beginnen gewisse Gegenden zu "reviewen" kann es auch passieren, dass es zu einer Art "Bewachung" des "eigenen Terrains" kommt.
 
In der Obersteiermark haben wir einen Stammtisch gegruendet, dort diskutiert man, lernt sich persoenlich kennen, stimmt ab (nicht ueber neue OSM Regeln, sondern ueber einen gemeinsamen "Mapping-Stil") und geht Kompromisse ein. Aus einem virtuellen Computerprojekt wird eine Gemeinschaftsarbeit von Menschen. Neue Mapper oder auch auswaertige Mapper kann man auf den Stammtisch hinweisen bzw. einladen.
 
Sollte man nicht eher Werbung zur Gruendung/Teilnahme an Stammtischen machen?
 
Das stoert mich am Reviewsystem:
 o Einzelne entscheiden (im Kaemmerchen vor dem Computer) was richtig und falsch ist
 o Erfahrene Mapper ver(sch)wenden ihre Zeit fuer "Blockwartarbeit"
 o Es kann zu Verzoegerungen kommen (Reviewer nicht verfuegbar)
 o Jeder Edit (eben auch jener ohne Beanstandung) hat Potenzial nach dem Review beim Hochladen Datenbank-Konflikte zu verursachen
 
lg, Gppes
 
Gesendet: Donnerstag, 14. September 2017 um 16:46 Uhr
Von: "Friedrich Volkmann" <b...@volki.at>
An: talk-at@openstreetmap.org
Betreff: Re: [Talk-at] Es geht alles gegen null
On 14.09.2017 13:48, Gabriel wrote:
> Im uebrigen habe ich vor kurzem im ID Editor gesehen das es beim speichern
> eines Changes die Option gibt die Aenderung ueberpruefen zu lassen, ist ein
> kleines Haekchen unter der Kommentarbox. Keine Ahnung wie lange das schon da
> ist.
> Man koente ja zur not auch einfuhren das die ersten 10 Edits eines neuen
> Users einem Audit unterzogen werden.

In den ersten 10 Edits passiert noch nicht viel. Da ein POI dazu, dort ein
Name geändert. Wenn schon 10 Edits pro User, dann eher #101 - #110. Denn da
traut man sich schon mehr - mitunter mehr, als gut ist.

Noch besser ist es, jene Edits zu überprüfen, die bestimmte Auffälligkeiten
aufweisen: immer die selben Changesetkommentare, Changesetkommentare nach
Patterns wie /osmi.*(routing|multipolygon)/i, eine hohe Anzahl
geänderter/gelöschter Objekte, die wer anderer angelegt hat, ein relativ
dazu geringer Anteil neu angelegter Objekte, das gleiche bezüglich
Tagänderungen/-löschungen...

Zur Wikipedia gibt es 2 wesentliche Unterschiede: Erstens ist es in OSM
ausdrücklich erwünscht, die Ergebnisse eigener Forschungen (z.B. Wege, die
noch in keiner Karte vorhanden sind, oder meine neu entdeckten Höhlen)
beizutragen, während das in der Wikipedia ganz im Gegenzteil ausdrücklich
verboten ist
(http://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Handling_original_research). In der
Wikipedia darf man nur aus anderen Quellen abschreiben (sie nennen es
paraphrasieren). Daraus folgt, dass die Sichter (Blockwarte) weder Orts-
noch Fachkenntnis brauchen, sondern es genügt, wenn sie sinnerfassend lesen
können. Das würde nun eher gegen solche Sichtungen in OSM sprechen, da in
OSM ja Fach- bzw. Ortskenntnis nötig ist. Da kommt nun aber der zweite
Unterschied zum Tragen, nämlich dass wir in OSM entsprechende Experten
haben, sowohl thematisch als auch für bestimmte Regionen. Während die
Wikipedia Experten für Sachthemen sofort vertreibt, indem sie ihnen nur das
Abschreiben aus anderen Quellen erlaubt, gibt es in OSM Spezialisten für
Stromversorgung, Feuerwehr, Buslinien, was auch immer. Wenn man sich für
eines dieser Themen interessiert, wird man die Experten eh schon kennen, und
sonst findet man sie leicht dadurch heraus, dass ein guter Teil der Daten
von ihnen angelegt wurde. Manche beteilgen sich auch rege an Diskussionen
z.B. im Wiki. Genauso ist ziemlich klar, wer sich in einem bestimmten Gebiet
gut auskennt, wenn 90% der Daten in dem Gebiet von einem einzelnen User
gemappt wurden - wenn man mal von Imports (einschließlich Adressen) absieht.

Darum kann ich der Idee schon etwas abgewinnen, dass Edits, zumindest wenn
sie einen bestimmten Auffälligkeits-Score (s.o.) übersteigen, erst durch
einen Experten freigegeben werden müssen, sofern sich für das Thema oder das
Gebiet ein Experte dafür bereit erklärt hat. Ich kann mich z.B. anbieten für
das Thema Höhlen und für Gebiete wie Hohe Wand, Höllental und Leithagebirge.
Das Konfliktpotenzial wird sich in Grenzen halten, denn wer sich selten im
Höllental aufhält, wird hoffentlich wenig Drang verspüren, dort die Edits zu
kontrollieren, und genausowenig fühle ich mich berufen, die Edits an
Hydranten im Pinzgau zu kontrollieren, die aber wiederum den dortigen
Feuerwehrleuten sehr wichtig sein können.

Zveriks whodidit-Seite ist schön und gut, aber es macht einen großen
Unterschied, ob man einen Edit schon im Vornhinein ablehnen kann oder sich
nachher mit Reparaturen herumplagen muss, die womöglich sogar einen Editwar
zur Folge haben, für den man am Ende selber auch gesperrt wird, vielleicht
sogar ohne dass die Daten wiederhergestellt wurden. Abgesehen davon möchte
ich Zveriks RSS-Feed schon allein deshalb nicht abonnieren, weil mich dann
in kürzester Zeit der Schlag treffen würde.

--
Friedrich K. Volkmann http://www.volki.at/
Adr.: Davidgasse 76-80/14/10, 1100 Wien, Austria

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