Am 10. September 2013 00:57 schrieb Gerhard Hermanns <
gerhard.herma...@uni-due.de>:

> Ein schönes Beispiel sind meiner Meinung nach Universitäten mit mehr als
> einem Campus. Alles folgt einer verschachtelten Logik, die ich mit der
> site-Relation abbilden kann: Die Uni besteht aus mehreren Campi, ein
> Campus hat mehrere Gebäude und Parkplätze, die Parkplätze haben Frauen-
> und Behindertenplätze, mehrere Gebäude haben einen gemeinsamen,
> übergeordneten Namen, in den Gebäuden sitzen Institute oder die Mensa usw.
> Hier kann ich dann auch einzelne Nodes für die Einrichtungen verwenden,
> wenn ich nichts anderes habe. Dadurch, dass ich sie in die Relation
> packen kann, werden sie in einer Auswertung trotzdem als zur Uni gehörig
> erkannt.
>


für das allermeiste braucht man da allerdings keine site-Relation, das sind
Fälle die man weitgehend mit Polygonen lösen kann: pro Campus eines, der
Rest sind dann weitere unabhängige Objekte, räumlich innerhalb des Campus'
und daher automatisch zugehörig. Das einzige, was man dann mit einer site-
(oder auch multipolygon-) Relation als zusammengehörig modellieren muss
sind die einzelnen Campi. Einen node mit entrance=yes/main kann man z.B.
auch ohne Relation setzen.

Wenn man anfängt, jeden Parkplatz (und schließlich jeden Papierkorb und
jede Parkbank) in die Site-Relationen einzutragen, obwohl er auch schon
räumlich auf dem Campus-Gelände liegt, dann wird man über kurz oder lang
ein paar Dinge vergessen, d.h. es wird unübersichtlich und fehlerträchtig,
und man kann sich letzten Endes doch nicht auf die Relation verlassen.

Man kann sicherlich für alles eine site-Relation anlegen und tolle Rollen
etc. vergeben, aber solange es auch ohne geht sollte man das unbedingt so
machen, weil Relationen zusätzliche Komplexität einführen und tendenziell
schnell mal kaputt gehen bzw. nicht erweitert werden (Beispiel: ein Mapper
fügt etwas zur Karte hinzu, übersieht aber die site-Relation und nimmt das
daher nicht mir rein), um so mehr, als nicht jeder mit JOSM arbeitet ;-)


In einem Punkt muss ich Martin übrigens widersprechen: In diesem Fall
> ist der Flächenmittelpunkt für die Kartenbeschriftung zwar noch
> automatisch ermittelbar, aber nicht mehr sinnvoll: Bei einer Uni mit
> zwei Campi, die 2 Kilometer auseinander liegen, würde dann der Name der
> Uni im "Niemandsland" zwischen den Campi gerendert.
>


ja, ganz so einfach ist es zugegebenermaßen nicht, man kann das aber
durchaus automatisch lösen und z.B. vorgeben, dass die Beschriftung sich
innerhalb des Objekts befinden muss. Die ÖPNV-Karte macht z.B. vor, wie man
mehrere (gleichnamige) einzelne Bushaltestellen in geeigneten Zoomleveln
als zusammengehöriges Ganzes darstellen kann, analog könnte man auch andere
Beschriftungsprobleme durch komplexere Regeln und automatische
Vorverarbeitung angehen. Problem einer vom Mapper vorgegebenen
Label-Position ist, dass man als Mapper ja weder den Maßstab der
gerenderten Karte kennt, noch weiss, was in welcher Größe und Schriftart
bzw. Umbruch, etc. beschriftet wird. Von daher ist das m.E. Mappen für (den
einen Haupt-)Renderer. Ist aber auch nicht so schlimm, weil man es beim
Rendern ja problemlos ignorieren kann, und evtl. hilft es ja, sich die
Vorverarbeitung zu sparen (die beim Rendern von sich potenziell permanent
ändernden Daten ein grundsätzliches Problem darstellt).

Gruß Martin
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