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Hallo,

die Qualität der Wochennotiz (und auch jeder anderen ähnlichen
Linksammlung, z.B. dem Ubuntu-Wochenrückblick) zeichnet sich dadurch
aus, dass man gewisse Dinge der Irrelevanz wegen weglässt. [1]

Diese Woche kam in einer Relevanzdiskussion bei uns die Frage auf, wie
wir mit gewerblichen Meldungen umgehen sollen. Bestimmte gewerbliche
Meldungen sind relevant. Wenn z.B. Mapzen [2] ein neues Produkt
ankündigt, hat das eine Relevanz (weil es oft freie Software ist). In
diesem Fall war das nicht so einfach.

http://www.geobranchen.de/mediathek/geonews/item/disy-kombiniert-osm-dat
en-und-satellitenbildern-mit-weltweiter-abdeckung

Über die Firma Disy haben wir schon einmal berichtet. Das war in der
Ausgabe 294 im Zusammenhang mit ihrer CeBiT-Teilnahme. Damals hat das
die Relevanzkriterien erfüllt. Dieses Mal gab es jedoch Zweifel an der
Relevanz. Zwar ist es eine Neuigkeit (ein neues Produkt), aber die
Firma ist bislang kaum bis gar nicht in der OSM- und
Open-Source-Community aktiv. Ich finde nur eine Veröffentlichung einer
Open-Layers-Komponente vor sechs Jahren und einen Beitrag auf der
FOSSGIS-Konferenz 2011.



Wir möchten von euch als Leser und OSM-Community wissen, welche
Meinung ihr zu folgender Frage habt:

Sollten wir Meldungen von Firmen, die sich gar nicht oder nur in sehr
geringem Maße in der OSM- und/oder Open-Source-Community engagieren,
im Zweifelsfall weglassen? (Auch weiterhin wird es Fälle geben, in
denen die Meldung auf jeden Fall relevant ist und von uns
veröffentlicht werden wird)

Sollte man diesen Firmen erst eine Mitgliedschaft in der OSMF oder dem
FOSSGIS e.V. nahe legen?




Ich hoffe, dass ich die Umstände einigermaßen neutral dargestellt habe
(mehrere andere Wochennotiz-Redakteure haben diesen Beitrag vor der
Veröffentlichung gelesen). Was jetzt folgt, ist meine persönliche Meinun
g.

Ich selbst denke, dass wir kein Newsletter- und
Pressemitteilungs-Kopierdienst für Firmen sein sollen, die irgendetwas
mit OSM zu tun haben. Als Communitymitglied habe ich schon ein paar
Mal den OSM-Stand auf der Intergeo mit betreut. Wenn ich den Eindruck
hatte, dass es gut für den Fragenden wäre, sich an einen Dienstleister
mit OSM-Erfahrung zu wenden, dann habe ich ihm die mir bekannten
Firmen empfohlen. Mir bekannt waren damals die Firmen, die sich in der
Community engagieren, z.B. durch Konferenz-Sponsoring,
Software-Freigaben, Dienste (z.B. download.geofabrik.de).

Leider können wir als Wochennotizteam nicht einfach den Firmen
schreiben, dass sie mangels Engagement/Zahlung keine Meldung bekommen
haben. Das passt nicht zu unserem Neutralitätsanspruch. (Werbeanzeigen
kann man bei uns nicht schalten) Andererseits nutzen wir
FOSSGIS-Infrastruktur und sind ein Sprachrohr des FOSSGIS. Also warum
nicht die eigenen Mitglieder in irgendeiner Art und Weise bevorzugen?

Die OSMF hat das Geld echt nötig [3] (siehe Budget für 2016 und die
düsteren Aussichten für 2017). Wenn wir (ich bin OSMF-Mitglied) jetzt
schon ein Sortiment an Unternehmensmitgliedschaften [4] einführen, das
von 1000 bis 15.000 Pfund/Jahr reicht [5], sollten wir auch anfangen,
den Profiteuren von OSM eine solche Mitgliedschaft nahezulegen. Beim
Eintreiben von Quellenangaben sind wir (die Community) jetzt schon
recht fleißig. Weshalb sollen dann Firmen wie Disy oder Mentz etwas
beitragen? Irgendwann sollte es zum guten Ton gehören, als intensiver
kommerzieller OSM-Nutzer eine OSMF-Mitgliedschaft zu haben.

Disclaimer: Ich habe einen Nebenjob in der Geofabrik und kann dadurch
nicht mehr ganz neutral sein.

Viele Grüße

Michael


[1] Von Ausgabe 304 bis 310 waren das je Ausgabe vier bis zehn
Meldungen, Duplikate sind hier noch mitgezählt. Eine weitere
Vorsortierung erfolgt schon im Kopf eines jeden Redakteurs vor der
Aufnahme eines Links in das Redaktionssystem OSMBC.
[2] Name ist exemplarisch. Ihr könnt hier auch Geofabrik, Mapbox o.ä.
einsetzen.
[3]
https://lists.openstreetmap.org/pipermail/osmf-talk/2016-May/003791.html
[4]
http://wiki.osmfoundation.org/wiki/Corporate_Members/Draft_Corporate_Tie
rs
[5] Bislang gibt es nur eine Preiskategorie – 1000 Pfund. In großen
Konzernen ist der Verwaltungsaufwand dafür so hoch, dass man sich die
Mitgliedschaft ganz spart, weil die internen Aufwendungen das übersteige
n.

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