On Thursday 01 November 2018, Stefan Kaufmann wrote:
> > Das Problem mit vielen CoC-Fanatikern ist, dass sie sich jeglicher
> > grundsätzlichen sachlichen Diskussion um das Thema verschließen und
> > einfach das Dogma "es muss einen universellen CoC geben, dem sich
> > alle im OSM-Projekt überall unterwerfen müssen" vor sich hertragen.
> >  Das kann man in vielen Diskussionen auf osmf-talk und anderswo
> > demonstriert finden.  Das ist im Grunde nicht nur kulturell
> > imperialistisch, sondern hat auch klar Züge von religiösem
> > Fanatismus und Faschismus.
>
> Also dieser Interpretation moechte mich angesichts real existierendem
> Faschismus und seinen real existierenden Auswirkungen dann doch sehr
> entschieden entgegenstellen. [...]

Jeder kann das natürlich sehen wie er möchte - mich überzeugen würde 
jedoch nur ein inhaltiches Argument, welches die Existenz gemeinsamer 
Züge widerlegt.

Die faschistischen Züge, die ich hier sehe, sind vor allem der 
totalitäre Anspruch und das dichotome Menschenbild - meist in Form 
einer Klassifikation von Menschen entweder als privilegiert oder 
marginalisiert, als Täter oder als Opfer mit unterschiedlichen 
grundsätzlichen Rechten.  Es geht mir hier nicht um den Begriff, 
sondern um die Merkmale, die dahinter stehen.  Vergleichen ist nicht 
das selbe wie gleich setzen.

Und um das nochmal zu betonen - diese Beobachtung trifft nicht generell 
auf alle Ideen von Verhaltensregulierung zu.  Eine offene Diskussion 
zur Frage von Verhaltens-Regeln und ihrer praktischen Ausgestaltung, 
die sich den praktischen und moralischen Herausforderungen in einem 
globalen und kulturell vielfältigen Projekt wie OpenStreetMap stellt, 
finde ich generell sehr interessant.

-- 
Christoph Hormann
http://www.imagico.de/

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