Hallo.

Am Freitag, 18. Juli 2008 schrieb Simon Kokolakis:
> Mit einem GPS die Straßenränder abzufahren ist tatsächlich nicht so der
> Bringer. Ich dachte eher an Luft- Satellitenbilder.

Hast du welche?
Die, die ich habe (Landsat), haben eine Auflösung von etwa 10-20 Meter pro 
Pixel. Selbst wenn man die WMS-abrufbaren Bayern/Ba-Wü-Luftilder (ohne 
Erlaubnis!) nutzt hat man 2 Meter pro Pixel. Das sind 2 Pixel pro Straße. Da 
ist mein GPS jetzt auch nicht wesentlich ungenauer.


> Es gibt Flächen mit Wohnhäusern, und Straßenflächen. Beide zusammen
> ergeben das Wohngebiet.

Ein mustergültiges Wohngebiet nach meiner Auffassung besteht aus den folgenden 
Elementen:
* Straße
* Bürgersteig
* Gartenzaun
* Garten (Gemüse)
* Garten (Rasen)
* Komposthaufen (sic!)
* Gartenteich
* Garageneinfahrten
* Gebäude (Haus, Garage, Gartenhäuschen, ...)
* leere Bauplätze bei denen schon die Leitungen aus der Erde ragen

Dann optional noch:
* Parkplatz
* Recyclingcontainer
* Bäckerei / Metzgerei
* ...


> Wenn man das komplette Wohngebiet mit landuse=residential taggt, mit was
> taggt man dann nur die reinen Wohnflächen? 

Was genau sind die "reinen Wohnflächen"? Das was jemand als sein Baugrundstück 
gekauft hat? Das Haus selbst? building=yes?

Ich finde man kann auch jeden Grashalm taggen (dann aber bitte mit Datum, da 
das vergänglich ist). Aber eigentlich interessiert den Nutzer der Daten doch 
vorrangig solche Daten wie "Wo ist das Wohngebiet »Bla« im Ort »Foo«?".

Immer im Hinterkopf behalten: Wir sind kein Vermessungsamt und 
zentimetergenaues Vermessen eines Grundstücks wird mit OSM-Daten nur da gehen 
wo man selbst mit entsprechend akkuratem Gerät die Daten eingegeben hat. für 
einen Nutzer der Karte also eigentlich irgendwie sinnlos.
Mit den vorhandenen, etablierten Tags sollte man daher IMHO das erfassen, was 
OSM meiner bisherigen Auffassung nach primär sein will: Eine Karte, die 
*semantisch* die Realität abildet. 


> Mein Vorschlag war ja im 
> landuse=residential nur die Wohnflächen zu verwenden, und diese zusammen
> mit den Straßenflächen in eine Relation zu packen, welche dann das
> Wohngebiet darstellt.

Zugegeben, damit könnte man die Realität auch abbilden. Zwar zur Zeit auch 
nicht genau, weil dazu die Input-Daten fehlen, aber es wäre damit möglich, 
alles abzubilden.
Nur: Was denkst du, wie lange wirst du mit deinen geschätzten 3 Verbündeten 
brauchen um dieses mordsmäßig komplizierte Datenmodell entweder in die 
Renderer einzubauen oder einen Filter zu schreiben, der das vor dem Rendern 
in eine Renderer-verständliche Form wandelt?

Wir mappen zwar nicht für die Renderer aber was man nicht auf der Karte sieht 
und voraussichtlich nie auf der Karte sehen wird (weil's keiner einbaut), ist 
den absoluten Freaks vorbehalten. Das Modell wirst du (meine Prophezeihung) 
niemals flächendeckend hinbekommen.

Noch wichtiger finde ich aber, dass man nicht Sachen die schon so genutzt und 
gerendert werden, dass beinahe alle damit zufrieden sind, plötzlich für was 
anderes benutzt. Das sind Inkonsistenzen, die einen Anfänger *richtig* 
verwirren können und die sich nicht automatisiert verändern lassen, wenn es 
denn doch mal nen Konsens gibt. Siehe landuse=farm, da haben wir die selbe 
Katastrophe.


> Ok, über den Benennung des Tags besteht noch Diskussionsbedarf.

Das was du mappen willst, kannst du gerne über ein eigenes Tag realisieren. 
Ich würde aber darum bitten, etablierte Tags nicht zweckzuentfremden.

Gruß, Bernd

-- 
Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist...
    ...gewöhnlich wegen Bauarbeiten gesperrt.

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