Bernd Wurst schrieb:
> Bushaltestellen, die jemand auf eine importierte Straße gelegt hat ohne die 
> genaue Position nochmals mit einem GPS zu ermitteln ("genau zwischen Kreuzung 
> A und Kreuzung B"). Das ist ein abgeleitetes Werk. Man könnte argumentieren, 
> dass man dafür eine Quelle nennen muss.

"aprox" müsste man ja sowieso an den Tag schreiben. Dort könnte man z.B.
darauf hinweisen, dass man sich an den Straßendaten orientiert hat. Man
hat ja auch gleich noch damit seine kreative Schöpfungsfähigkeit
bewiesen.

> Andererseits:
> Wie lange sind diese Daten eigentlich diese Daten?
> Wenn wir eine Landstrae importieren, die alle 2 km einen Knoten hat. Das 
> reicht für Routing völlig aus, ist besser als eine weiße Fläche auf der 
> Karte.
> Dann fahren 10 Leute mit ihren GPS-Empfängern lang und danach hat die Straße 
> alle 20 Meter einen Knotenpunkt. Vom bisherigen Verlauf ist de facto nichts 
> mehr übrig geblieben. Wie lange muss dafür dann noch eine (obsolete) Quelle 
> genannt werden?

Das müsste natürlich vor einem solchen Import abgeklärt werden, da hast
Du recht. Aber sobald die "alte" Straße entfernt und durch andere Daten
ersetzt wird, verlischt der Quellzwang natürlich, da wir ja eine neue
Quelle haben.

> Es erscheint mir extrem fragwürdig, für solche Fälle Löschen und Neu-zeichnen 
> als Mittel der Wahl zu akzeptieren.

Genau das tun die meisten doch aktuell. Sie gucken in den Stadtplan oder
in Google Maps und fahren dann Straßen ab, die noch fehlen. Dafür sind
diese Werke gedacht, also zur Information, wo Straßen sind - und das
wird jedes Gericht sicherlich so urteilen. Man macht ja schließlich
etwas eigenes und erstellt ein neues, eigenständiges Werk (siehe oben).

Würdest Du den Plan nur 1:1 abzeichnen, machst Du zwar auch etwas
Eigenes, verstößt aber gegen die Nutzungsbedingung, die Du mit dem
Herausgeber des Kartenwerkes hast und auch noch gegen den
Datenbankschutz (Europa jedenfalls).

> Eine Share-Alike-Lizenz macht den Leuten Probleme, die einseitig damit Profit 
> machen wollen. Eine SA-Lizenz verwendet man genau dann, wenn man sagen will, 
> dass andere nicht darauf aufbauend etwas machen sollen, das nicht freigegeben 
> wird.

Profit? Nein. Wenn ich Daten von Dritten in meine Karte einfließen
lasse, kann ich die Gesamtkarte nicht CC-BY-SA machen, wohl aber CC-BY.
Egal, ob ich die Karte verschenken oder verkaufen will.

> Eine strenge Attribution-Lizenz macht jedem Probleme, da es nicht möglich 
> ist, 
> zwischen "gut" und "böse" zu unterscheiden. Jede Verwendung der Daten 
> wird "erschwert" in dem Sinne, dass man diese Attribution nicht mehr los 
> wird. So lange man nur Daten nutzt, muss man nur die Quelle nennen, alles 
> Prima. 

Die Attribution ist doch nichts weiter als "In dieser Karte wurden Daten
aus dem OpenStreetMap-Projekt verwendet.".

 > Nur aufbauende Werke werden komplizierter, da deren Datennutzer immer
 > mehrere Quellen nennen müssen.

Hast Du Dir schon mal Kommentare zu Urteilen oder Gesetzen angeschaut?
Da hast Du meist 10 oder 15 verschiedene Literaturstellen.

Alleine in meinem Seminararbeiten habe ich teilweise 4 Seiten
Literaturangaben...

Darum verwenden die Meisten ja auch einfach Navteq und Teleatlas, weil
sie so nur EINE Datengrundlage haben müssen.

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