Stefan Meir schrieb: > Hallo allerseits, > > die aktuelle Diskussion über eine Abschaffung der Map Features zeigt meines > Erachtens eines ganz deutlich: OSM ist mittlerweile zu groß und zu komplex um > basisdemokratisch Entscheidungen zu treffen. > Die "Demontage" des Projektes hat schon vor einiger Zeit angefangen. (Ja, ich finde, dass die Ziele nicht mehr konsequent verfolgt werden) Eine Abschaffung der Map-Features würde meiner Meinung nach nur bedeuten, dass:
- neue Mapper schlechter einen Überblick bekommen. - Nutzer der Daten (nicht der gerenderten Karten) nur noch über die Nutzung von JOSM und/oder das Studium des Mailing-Archives einen Überblick über den Aufbau der Datenbank machen können. Jedes Projekt, dass Daten zur Nutzung bereit stellt, sollte eine Erklärung der Datenstruktur haben!!! > Als recht neues Mitglied der Community bin ich sehr erstaunt darüber, dass > anscheinend ein großer Widerstand dagegen besteht, ein Gremium einzurichten, > das eine (für den Mapper unverbindliche) Orientierungshilfe wie die Map > Features verwaltet. Zumal ein solches Gremium auf eine sehr einfache Weise > demokratisch durch Abstimmung im Wiki legitimiert werden könnte. > Ich kann mich als etwas 'älteres' Mitglied (inzwischen fast 3 Jahre) nur anschließen. Ich habe das Gefühl, dass einige Mapper nicht mit dem Gedanken klar kommen, dass wir eine einheitliche Regelung für die Tags brauchen, da nur auf diese Weise eine einheitliche Datenstruktur erreicht werden kann. Die Richtung, die im Moment da ist, fördert bei der Nutzung (der Daten) nur eins: Man muss sich zuerst Gedanken machen, wie ein Mapper bestimmte Situationen taggt um dann die Datenbank anzupassen. Je weiter diese Entwicklung geht, um so uninteressanter werden die Daten für dritte. Am Ende ist der Kostenaufwand für die Nutzung der OSM-Daten größer als der einfache Einkauf bei einem der kommerziellen Anbieter. Für OSM an sich: Diejenigen, die sich um die tilesAtHome-Clients kümmern, werden sicherlich auch ein Stück Motivation verlieren, wenn z.B. für einen Fußweg der 57'ste Tag berücksichtigt werden muss. > Dies könnte z.B. durch Einführung eines Fürsprecher-Systems geschehen. Jeder > im Wiki angemeldete User könnte sein Stimmrecht delegieren an einen anderen > User, den er für besonders engagiert und geeignet hält. Der Fürsprecher würde > dann an Abstimmungen zu einzelnen Proposals teilnehmen - wobei seine Stimme > mit der Anzahl seiner "Jünger" zu gewichten wäre. Plötzlich würden nicht mehr > nur acht oder zehn Stimmen für ein Proposal abgegeben, sondern viele tausend, > sofern auch nur einige Fürsprecher ihre gesammelten Stimmen abgeben. > Ich denke, dass auch wenige Stimmen reichen würden. Schlussendlich brauchen wir doch 'nur' einheitliche Tags, die zwar durch den Ursprung (England) 'vorgegeben' sind aber eben auf die deutschen Verhältnisse angepasst bzw. erweitert werden. Wenn jemand Interesse hat, seine Meinung zu den Tags dazu zu geben, kann er sich an einer Abstimmung beteiligen. Wichtig ist nur, dass es eben eine gewisse Reglementierung gibt. Hätte Wikipedia dies nicht eingeführt, wäre die Qualität sicherlich nicht dort, wo sie zur Zeit ist. Wenn festgelegt wäre, dass ein Fußweg mit pathtype=084 getaggt wird, wäre es zwar für den Editor unübersichtlicher aber eben eindeutig, wenn dieser Tag irgendwo festgelegt wird. Darauf kommt es doch an, oder? (Ich fürchte, ich trete damit jetzt nur eine Diskussion über Fußwege los, obwohl ich nur ein Beispiel nennen wollte.) > Außerdem könnte man festlegen, dass die Menge aller Fürsprecher mit z.B. mehr > als 1000 Jüngern einen "Rat der Weisen" bilden, der exklusiven Schreibzugriff > auf die Map Features hat und zudem für die Weiterentwicklung der > OSM-Datenstruktur verantwortlich ist. Die Entscheidungsfindung wäre dann > heruntergebrochen von 120000 Usern (die zum Großteil weder technisch tief > genug drin in der Materie noch ausreichend engagiert sind um am > Entscheidungsprozess teilzunehmen) heruntergebrochen auf z.B. 100 Mitglieder > im "Rat der Weisen" (die allesamt sowohl technisch versiert als auch > engagiert sind und außerdem demokratisch LEGITIMIERT). > Dabei müsste man aber bedenken, dass die hier international und für jedes Land zusätzlich ein Rat vorhanden ist. International werden die Grundsätze (Wie der Weg, der nur für Fußgänger frei ist) festgelegt und national die Anpassungen. (z.B. eine Rickscha darf da mit oder ohne Einschränkungen fahren.) > Beispiel: Die Debatte darüber, was ein footway denn nun genau ist und ob man > einen solchen vielleicht lieber als highway=path, foot=desegnated mappen > soll, könnte vom "Rat der Weisen" recht einfach beendet werden. Die 100 > Mitglieder des Rates würden sich einigen und in ihrem einzuführenden, > monatlichen Newsletter veröffentlichen: "Der Rat der Weisen empfiehlt: > Fußwege sollten gemappt werden als ...". Diese Entscheidung wäre demokratisch > legitimiert, sinnvoll und OSM bekäme endlich etwas mehr Struktur. > Ich stimme dir bis auf zwei Kleinigkeiten zu: der Rat sollte nicht empfehlen sondern festlegen. Wenn nur empfohlen wird, haben wir weiterhin den Wildwuchs. Im letzen Satz hätte ich eher geschrieben: OSM bekäme wieder eine gewisse Struktur... Als ich angefangen habe, fehlten zwar viele Tags aber ich persönlich kann eher damit leben, wenn ich etwas nicht taggen kann, als wenn es schwer ist, den richtigen Tag zu finden (ohne Map-Features) oder es eben diverse gibt. Aber im Prinzip hast du vollkommen Recht: Es geht darum, einen Weg auf Fußgänger zu beschränken, der eben auch in der ganzen Datenbank auf die gleiche Weise verzeichnet ist. > Wurde so etwas schon mal angedacht? Was spricht dagegen? > > Viele Grüße, > > Stefan > Ich würde es sehr schön finden, wenn sich endlich mal etwas in diese Richtung tun würde. Mit persönlich ist es auch relativ egal, ob es nun ein Gremium gibt, es zu den Änderungen der Tags einfach einen Poll im Netz gibt oder sonst eine Methode genutzt wird. Ich finde es wichtig, dass es eine einheitliche (und vor allem Verbindliche) Vorgabe für die Nutzung der Tags gibt, die man dann auch zu befolgen hat. Ich denke, das OSM, zumindest in Deutschland, auf einen Punkt zusteuert, wo Mapper, die sich nicht sehr intensiv mit dem Projekt beschäftigen, die Lust verlieren und nichts mehr machen. Ich habe schon mehr als einmal drüber nachgedacht, wollte aber die investierte Zeit und arbeit nicht einfach weg werfen und will es noch immer nicht. Auf der anderen Seite geht es mir allerdings auch um die Nutzung der Daten und da sehe ich schwarz, wenn sich nicht bald etwas tut. Solle es mal ein Voting geben, ob die Map-Features abgeschafft werden, stimme ich auf jeden Fall mit einem sehr überzeugten nein. Dafür mit einem riesigen ja, wenn es darum geht, ob wir eine Instanz brauchen, die verbindliche Regeln für das taggen schafft. Gruß Latze _______________________________________________ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de