SteveC <st...@asklater.com> wrote: >So, can I answer any questions or do you have any comments?
Ich würde an dieser Stelle gern die Gesamtdiskussion reflektieren. Zunächst einmal nehme ich an, dass es sich bei SteveC um den Gründer des OSM Projektes Steve Cost handelt. Es drängt sich mir der Eindruck auf, dass hier ein Zwist zwischen besagtem SteveC als Vertreter des UK-OSM und Vertretern der deutschen OSM handelt, insbesondere den inzwischen durch CCC Podcast und Kongress sowie als Schreiber des OSM-Buches prominent gewordenem Frederik Ramm und Jochen Topf. Schon länger war ich versucht, die Frage zu stellen, wer OSM eigentlich regiert. Diese Diskussion scheint meinen bisherigen Eindruck zu untermauern, dass der "Besitz" der Homepage und der Mailinglisten hier eine nicht zu unterschätzende Einflussmöglichkeit darstellt. Ferner ist natürlich derjenige in einer guten Position, der diejenige Datenbank auf seinen Servern hosted, auf der die (meisten) Personen der OSM Communitiy editieren. Im Moment ist das nur eine Datenbank. Aber der Verlauf der Diskussion zeigt, dass es durchaus nicht die einzige sein muss und sogar mehrere konkurrieren könnten. Daher ergeht von mir die dringende Bitte an diejenigen, welche die Potenz für den Betrieb einer solchen Datenbank haben, zu einer im Sinne der freien Inhalte tragfähigen Einigung zu kommen. Im Gegensatz zu Wikipedia werden die nationalen Hauptseiten nicht von der Community gestaltet. Diese Hauptseite kanalisiert die Community auf Themen, wie es keine andere Seite vermag. Welche Personen hier welche Einträge verlasst haben, ist im Gegensatz zu Wikipedia nicht ersichtlich. Die Verfügbarkeit über die Hauptseite gibt damit große Macht. Diese Macht lässt sich sowohl zum Guten als auch zum Schlechten nutzen. Eventuell könnte man darüber nachdenken, wie diese Seiten ähnlich wie bei Wikipedia durch die Community gestaltet werden könnten. Ich denke, hiermit könnte man solche möglichen Mauschelei Vorwürfe, wie sie hier in der Diskussion aufkamen, im Keime ersticken. Mögliche Mauscheleien wären hiermit erschwert, da jeder den Finger in eine potentielle Wunde legen könnte und diese auf der Hauptseite nicht totgeschwiegen werden könnte. Die Zusammenhänge um den Streit der OSM-Lizenz sind für die meisten OSM-User nicht nachvollziehbar. Insbesondere dürfte den meisten nicht klar sein, wo nun eigentlich die Kernunterschiede liegen. Viele haben sich im Laufe des letzten Jahres angemeldet und von der Diskussion nichts mitbekommen. Nicht zuletzt sind die verstreuten Kommunikakationswege, wie Mailingliste, Forum, private Nachricht in der Mapping Software, Telefonkonferenzen und andere nicht gerade dazu geeignet, Transparenz zu vermitteln. Anderen ist das Ganze auch schlichtweg egal, solange Ihre Edits für jeden frei und kostenfrei zugreifbar und nutzbar bleiben. Ich denke einmal, dass die freie Szene hier an einem Scheidepunkt angekommen ist. Für die freie Software hat die "Free Software Foundation" Modelle entwickelt, die sich in der Vergangenheit im Großen und Ganzen bewährt haben. Sowohl für OSM als auch für Wikipedia und Wikimedia Commons, die letztendlich alle eine Art von Datenbank darstellen, stoßen die bisher verfügbaren freien Lizenzen an Ihre Grenzen. Bei beiden Projekten ist daher eine heiße Diskussion über eine neue Lizenz entbrannt. Nun sind die Daten von OSM und Wikipedia in einen Teppich von Software eingewoben und untrennbar mit dieser verwoben. Georeferenzierung ist bei Wikipedia auch schon lange ein Thema. Daher möchte man auch projektübergreifend möchte man die Daten der beiden Projekte jetzt naheliegenderweise miteinander verweben, was auch nur vermöge von Software möglich ist. In diesem Sinne fände ich es angebracht, wenn sich Vertreter von OSM, Wikimedia und der Free Software Foundation an einen Tisch setzen könnten, um über neue Lizenzen nachzudenken, welche die freien Inhalte konsistent miteinander verweben. Es ist wenig hilfreich, wenn hier jeder sein eigenes Süppchen kocht, ohne über den Tellerrand zu schauen. Nur so kann es zu einer rechtlich einwandfreien und in Zukunft tragfähigen und belastbaren Grundlage kommen, welche die erforderlichen Verwebungen konsistent stützt und den freien Gedanken weitmöglichst auch für Datenbanken fortspinnt. Ich brauche wohl nicht an neueren politischen Begehrlichkeiten (Stichwort: von der Leyen) erinnern, welche die Szene vollkommen unvorbereitet getroffen hat. Die entsprechenden Reaktionen kamen daher viel zu spät. Auch an die schon einige Jahre alte Aktion um die Abschaffung der Softwarefreiheit sei erinnert. Und daher heißt es, sich nun für die Zukunft zu wappnen. Nur mit einer konsistenten und funktionierenden freien Lizenz, die für alle Inhalte passt, wird man in Zukunft derlei politischer Regelungswut begegnen können. Grüße Tirkon _______________________________________________ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de