On 22/07/28164 20:59, Frederik Ramm wrote:
> Hallo,
>
> Ulf Lamping wrote:
>> Jetzt müssen wir nur noch heise den Unterschied zwischen Google Maps
>> und OSM klarmachen ;-)
>
> Auf legal-talk war schon hitzige Diskussion in der Frage, ob die
> vielleicht irgendwie ein "derived work" gemacht haben koennten aus
> Google und OSM, was dann natuerlich CC-By-SA sein muesste. Derzeit aber
> alles Mutmassungen, denn niemand hat was richtiges gesehn. Erst dachte
> ich, nun mal nicht immer gleich uebertreiben, aber als Peter Miller dann
> schrieb, dass hinter dem ganzen Hasbro steckt, die normalerweise nicht
> davor zurueckschrecken, alles und jeden zu verklagen, der unerlaubt eins
> von ihren Trademarks verwendet oder so, dachte ich mir, das wird
> spannend...

Gibt es denn irgendwelche konkreten Anzeichen dafuer das was mit deren 
Verwendung nicht stimmt? Ansonsten sollten wir uns lieber darueber 
freuen, das wir ein weiteres wunderbares high profile Beispiel dafuer 
haben das das wofuer OpenStreetMap steht wichtig ist und zwar freie 
_Vector_ daten.

Aber zunaechst zur Lizenz, die zwei Hauptpunkte von CC-BY-SA, sehe ich 
immoment nicht verletzt. Der erste, Attribution, ist klar korrekt 
abgehandelt mit "Street Data (c) OpenStreetMap and contributors, 
CC-BY-SA" sogar mit links jeweils auf OpenStreetMap und CC-BY-SA. Der 
zweite, wohl interessantere Punkt, sharealike kann man natuerlich nicht 
so leicht beantworten, aber aus den folgenden zwei Gruenden glaube ich 
nicht das dort ein Problem besteht. Damit sharealike zutrift, muessen 
Daten vermischt werden, "Collective Works" sind ja erlaubt. Um Daten zu 
vermischen muessen aber erst einmal Daten vorhanden sein und das vermute 
ich ist nicht der Fall. Hasbro verwendet von Google vermutlich nur die 
tiles, also bunte Bildchen, denn vermutlich haette eine Lizenz der 
(Navtec / Tele Atlas) daten fuer eine weltweite Webseite mit Millionen 
Publikum unerschwinglich viel gekostet. Bunte Bildchen kann man aber 
nicht mit unseren Daten vermischen, also gibt es auch nichts worauf 
Sharealike zutreffen wuerde. Ein weiterer Grund wieso ich nicht glaube 
das hier Daten vermischt wurden, ist das es deutliche "Artefakte" im 
Spiel gibt die eben zeigen das das Ganze auf zwei unabhaengigen 
Datenquellen beruht. Der Hintergrund ist wie gesagt Google Maps, aber 
wenn man eine Strasse kaufen will und sich den Umriss der Strasse 
ansieht, bassiert das auf OpenStreetMap daten. Da natuerlich Google Maps 
und OpenstreetMap nicht genau uebereinstimmen, sieht man das ganz 
deutlich, da der Map-Hintergrund und die hervorgehobene Strasse zum Teil 
deutliche Diskrepanzen zeigen. Genau dort eben wo Google maps und 
OpenStreetMap nicht uebereinstimmen. Insofern wuerde ich mal vermuten 
das das zwei komplett getrente Datenbanken sind und es insofern keine 
Probleme mit der CC-BY-SA gibt. Natuerlich sind das jedoch nur 
Spekulationen, aber ich finde wir sollten generell eher die 
Unschuldsvermutung gelten lassen und nicht immer gleich anzweifeln das 
jemand unsere Lizenz verletzt. Wenn jedesmal wenn jemand etwas 
interessantes neues mit OpenStreetMap daten macht, die ersten reaktionen 
von unserer Seite ist, haben die auch die Lizenz richtig eingehalten, 
dann hilf das nicht gerade unserer Reputation freie Geodaten zu 
produzieren. Das heist nicht das ich nicht der Meinung bin das bei 
klaren Verstoessen wir auf unsere Lizenz pochen sollten, aber eben mit 
der der noetigen Gelassenheit und Unschuldsvermutung.

Was IMHO fuer OpenStreetMap jedoch viel interessanter ist, ist wie und 
wieso die ueberhaupt unsere Daten werwendet haben. Was folgt ist 
natuerlich wieder nur Spekulation, da ich keine Ahnung habe wieso sie 
wirklich OSM verwendet haben, aber ich koennte mir das folgende Scenario 
vorstellen:
Hasbro wollte ein weltweites Spiel auf basis echter Karten fuer 
Werbezwecke produzieren. Als erstes denkt man dann natuerlich an Google 
Maps, Google hat weltweite gute Karten und eine skalierbare 
infrastuktur. Man stellt dann jedoch schnell fest, das wenn man 
interessante neue Ideen verwirklichen will man die Vektordaten benoetigt 
und die bekommt man eben nicht von Google. Insofern "mussten" sie 
OpenStreetMap verwenden, da es die einzige bezahlbare alternative ist. 
Es zeigt jedoch auch das OpenStreetMap inzwischen eine Qualitaet und 
Abdekung erreicht hat das eine grosse Firma wie Hasbro es fuer 
ausreichend haelt um darauf eine weltweite Anwendung aufbauen zu koennen.

Es ist also meiner Meinung nach ein weiteres wunderbares Beispiel das 
genau das hervorhebt wofuer OpenStreetMap eigentlich steht und genau die 
Unterschiede zu Google Maps zeigt.

Leider hat keine der Medien die ueber Monopoly City Streets berichtet 
haben diese Signifikanz erkannt und die meisten haben OSM noch nicht 
einmal erwaehnt :-(

Kai

>
> Bye
> Frederik
>
>


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