Torsten Breda <torst...@gmail.com> wrote: >Die Komplexität der OSM-Welt nimmt ständig zu.
Auch ich habe das schon einmal thematisiert. Mein Vorschlag war #hnlich wie Deiner, nämlich eine All-in-One konfigurierbare Karte zu haben. die als Hintergrund für den Editor geschaltet, nur das Editieren der sichtbaren Objekte zulässt. Aber auch dies ist nicht unproblematisch und nur in Grenzen machbar. >Wie kann man das Lösen? Die Komplexität beispielsweise eines Straßenzuges besteht in der Wirklichkeit aus wechselnden Eigenschaften, wie Maxspeed, Befahrung durch Buslinie, Wechsel des Stra0ennamens etc. Diese in der Realität existierende Fakten müssen in OSM 1:1 abgebildet werden. Eine Lösung kann also niemals weniger komplex als die Wirklichkeit sein. Sie kann höchstens vermeiden, dass durch ihre Implementierung zusätzliche Komplexität geschaffen wird. Hält man sich dies vor Augen, wird klar, dass Deine Lösung nicht funktionieren kann, wie ich unten an Beispielen zeigen werde. Was aber getan werden kann, ist es, die Sache nicht unnötig zu verkomplizieren. Verschiebe ich also eine Straße, so müssen zwangsläufig deren Eigenschaften mitverschoben werden. Aus diesem Grunde ist Dein Vorschlag nicht umsetzbar, Relationen von der Sie beheimatenden Straße loszulösen. Und daher kann der ÖPNV in Form von Bussen nicht unabhängig von einer Straße editiert werden. Das Problem bei der Sache ist es. dass sich beispielsweise Busse innerhalb des ÖPNV nicht von den Straßen trennen lassen, weil sie als Relationen auf den Straßen liegen. Wenn man zum Beispiel einen Straßenabschnitt in zwei Teile zerlegen muss, weil sich beispielsweise die Höchstgeschwindigkeit ändert, dann ändert sich auch die Relation eines dort fahrenden Busses. Beide Abschnitte müssen dort jetzt in der richtigen Reihenfolge aufgenommen werden. (Ein Punkt, an dem Potlatch übrigens scheitert, weil er die Teilstücke durcheinanderwürfelt und somit jede jede betroffene Relation beim Teilen einer Straße zerstört.) Die Relation wird also infolge der Änderungen an der Straße geändert. Es gibt aber auch umgekehrte Beispiele, bei denen eine Änderung an der Relation eine Änderung an der Straße nach sich zieht. Wenn ein Bus beispielsweise links abbiegt und die darunter liegende Straße durchgehend ist, muss ich die Straße an der Abbiegestelle teilen. Hier ist es also die Erfassung der Buslinie (Relation), welche ursächlich ist. Beide genannten Fälle sind aber eine zusätzliche unnötige Verkomplizierung, welche nicht durch die Realität, sondern durch das verwendete Datenmodell verursacht wird. Hier könnte also eine Vereinfachung ansetzen. Eine bessere Trennung von Straßenkörper, seiner Eigenschaften und der Eigenschaften untereinander ist aber erst dann machbar, wenn ein weiterer Vorschlag von mir umgesetzt würde: Das Straßennetz ist so aufgebaut, dass jede Straße grundsätzlich unteilbar von Verzweigungknoten bis Verzweigungsknoten läuft. Geteilt wird nur noch, wenn ein neuer Verbindungsknoten eingefügt wird. Alle Eigenschaften werden nur noch als Relationen getaggt. Diese "Eigenschaftsrelationen", welche dann die Tags ersetzen, können im Rahmen einer vorbestimmten Auflösung an jedem Punkt auf der Straße (bzw way) beginnen oder enden. All dies käme aber einem OSM 2.0 gleich. Die neuen Relationen müssen in der Lage sein, eine "ganze" Straße (von Verzweigungknoten bis Verzweigungsknoten) aufzunehmen. Darüber hinaus müssen sie Teile einer solchen Straße von Koordinate X1Y1 bis Koordinate X2Y2 (oder bis zum Ende) aufnehmen können, ohne die Straße selbst hierfür teilen zu müssen. Solche durch Relationen verursachten Punkte könnten in der Straßendarstellung anders dargestellt als die Verzweigungsknoten. Dadurch wird klar, dass hier eine neue Eigenschaft beginnt oder endet und dieser Punkt ohne nähere Prüfung nicht verschoben werden darf. Dadurch wird die abgebildete Komplexität der Wirklichkeit in OSM besser deutlich. Denn auch in der Wirklichkeit geht ein Haltevorbot, eine Buslinie, eine durchgezogene Mittellinie, ein Bürgersteig, Maxspeed etc von hier über diese Route nach dort. Und genau so würde es dann in OSM abgebildet, ohne dass der Straßenkörper hierzu verkomplizierend in immer mehr Stücke zerteilt werden muss. Wenn dann noch jemand das Ganze grafisch programmieren könnte, könnte man jede Eigenschaft von hier über diese Route bis dort in die Karte "reinmalen". Die 1:1 Abbildung der Realität würde nochmals verbessert. Eine weitere Vereinfachungsmöglichkeit kann es nicht geben, da die Komplexität durch die abzubildende Wirklichkeit gegeben ist. Das "OSM 2,0" stellt aber sicher, dass sie durch das Datenmodell nicht zusätzlich verkompliziert wird. _______________________________________________ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de