-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Thu, 25 Mar 2010 00:03:16 +0100
> Von: olvagor <o...@terbrueggen.net>
> An: Frank <newslet...@fotodrachen.de>, Openstreetmap allgemeines in Deutsch 
> <talk-de@openstreetmap.org>
> Betreff: Re: [Talk-de] Details mappen in Dortmund


Hallo,
 
> Man kann ganz andere Auswertungen fahren. Z.B. gibt es immer mal wieder
> Zeitungsberichte, dass die Umwelt darunter leidet, dass zuviel
> städtische Fläche versiegelt ist. Saubere Daten dazu bekommst du aber
> nur, wenn die Flächen auch wirklich erfasst sind. Linien mit "width=x"
> sind eine Annäherung aber bilden nicht die Realität in dem Maße ab, den
> ich mir vielleicht wünsche.

Die Frage ist, ob es wirklich eine Verbesserung der Darstellung
ist. Ich frage mich z.B. bei diesen Diskussionen immer, warum
keiner Kreissegmente fordert, denn einen Bogen in einzelne 
Segmente aufzuloesen, ist auch ungenau. Diese Ungenauigkeit
wird jetzt noch verstaerkt, wenn man versucht, per Hand eine
parallele Linie zu setzen.

Strassen sind ja menschengemacht und die wurden mal konstruiert.
Natuerlich kann man das ignorieren und Fehler der Bauarbeiters
und Pixelfehler vermessen, aber ist die Flaeche dann wirklich
genauer wiedergegeben? 

> Das Routing funktioniert meines Erachtens eben noch nicht zuverlässig.
> Auf aktuellen OSM-Daten ist es meines Wissens momentan nicht möglich,
> Abbiegeinformatinonen zu bieten, wie sie mein Garmin-Navi seit Jahren
> möglich macht:
> 
> "Halten Sie sich rechts Richtung Karlsruhe und dann links". Das bedingt
> allein schon das Erfassen mehrerer Fahrspuren und ihrer Beziehung
> untereinander. Um mehrere Spuren zusammenzufassen böten sich Flächen
> einfach an.

Dazu ein Experiment, das ich Anfang des Jahres mal gemacht
habe. Hier ist ein Grossteil der Geometrie eines Kreuzes bis
hinunter zu den Fahrspuren (aber noch keine Spurverengungen)
abgebildet.

http://lists.openstreetmap.org/pipermail/talk-de/2010-January/060852.html

Jeder Punkt der hier dargestellt ist, ist eine reelle
Geokoordinate, auch die Strichellinien als Spurentrenner.
Die Parallelverschiebung passiert also direkt mit den
Geokoordinaten und erst dann wird das fuer den Bildschirm
skaliert. 

Trotzdem unterlasse ich es, diese Koordianten der 
parallel verschobenen Linien in den Datenbank zu schreiben,
denn sie sind redundant, da aus den Daten jederzeit zu
ermitteln.

Das was ich hier gemacht habe, hat allerdings einen Haken,
muss ich zugeben. Bei Autobahnen/Schnellstrassen gehe ich
von der Linksbuedigkeit aus, also dass sich der Way auf
den linken Rand bezieht und nicht auf die Mitte. Nur so 
kann man den schmalen Streifen, der die Richtungen trennt
genau genug abbilden, so meine Erfahrungen.
 
> Hat niemand verlangt. Das Routing soll ruhig weiterhin auf Linien laufen.

Mal andersrum: Wenn ich mit etwas Parallelverschiebung eine
so gute Annaeherung erreiche, warum nehme ich dann nicht
Linien als Basis fuer Flaechen? Ich habe den Eindruck, dass
wir derzeit einen Deadlock haben, der verhindert, dass 
Spuren und Breiten effizient genutzt werden.
  
> Nicht zwangsläufig. Wie ich oben geschrieben habe, würde ich nicht alle
> Informationen als Linie _und_ als Fläche erfassen. Ich würde
> routingrelevante Infos (Spuren) als Linie taggen und andere Dinge (Name
> der Straße) als Fläche.

Gegenvorschlag: Man nutze mal Spuranzahl und Breite nach 
allen Regeln der Kunst und schaut dann mal, wie nah man an
das Original rankommt, ohne gleich doppelt einzutragen. 
Bei grossen Abweichungen vom Normal (Parallelitaet) ist die
konkrete Flaeche eine gute Ergaenzung, aber macht es 
wirklich Sinn, jetzt auf Tausenden von km Autobahn jede
Spur nochmal haendisch zu ergaenzen?
 
> Das bedeutet aber immer, dass da ein Mensch (oder eine KI) hocken muss,
> die die Daten interpretiert. Wenn ich als Mapper die Bilder bereits
> abstrahiert und mit maschinenlesbaren Daten versehen habe, habe ich
> einen Mehrwert. Natürlich kann ich aus den tatsächlichen Fotos oft noch
> zusätzliche Informationen gewinnen. Wo willst du die Grenze setzen, ob
> Daten sinnvoll sind oder nicht.

Anhand einer Fehlerbetrachtung. Nur wenn die handgemalte
Flaeche die Situation genauer darstellt als ihre geometrische
Beschreibung, macht der Zusatzaufwand Sinn.
 
Gruesse Hubert

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