Martin Simon wrote:

> Ich habe dir keine Blödheit unterstellt, sondern lediglich

Ich habs wohl in den falschen Hals bekommen. :-)

> Mich interessiert eine solche Klassifizierung wenig, ich leite das
> lieber aus anderen tags ab, aber wenn ihr das macht, wäre es gut,
> dafür nicht bereits für andere Dinge verwendete tags zu nutzen.

Ich bin vielleicht aus den Erfahrungen meiner Ecke etwas angenervt. Ich
habe hier mehr oder weniger flächendeckend alle Radwege erfasst, und weil
das highway=cycleway dranhängt nicht noch zusätzlich bicycle=designated
benutzt, weil das implizit am highway hing.  Dann kamen ein paar Leute
daher und machten aus allen =cycleway ein =path, _ohne_ ein
bicycle=designated zu ergänzen, und schon sahen alle Wege, die vorher
optisch sauber getrennt dargestellt wurden, wie ein Trampelpfad aus.  Und
es gingen richtig viel Informationen verloren, weil natürlich auch alle
=footway angepackt und zu =path umgetaggt wurden.  :-/

> >> Path kann diese Situation ebenso gut darstellen, wenn nicht sogar
> >> besser (kombinierte Wege).
> > Nein.
> Ok, das überzeugt mich. Wo versagt path hier?

Mißverständis: path ist nicht _besser_. Es gehen günstigstenfalls keine
Informationen _verloren_, wie es im oben beschriebenen Beispiel passiert
ist.

> (Notiz: ich bin *nicht* für blindes umtaggen)

Wie handhabst Du das dann?

> Wer zeigt das falsch (falscher) an? Mapnik? Osmarender? Cyclemap? Nein.

Wie gesagt: Wenn der Umtagger bei der Aktion das, was vorher im highway
steckte, jetzt nach =designated verlagert hat er zumindest mal keinen
Schaden angerichtet.  Er hat aber auch keine zusätzlichen, irgendwie
nützlichen Informationen hinterlegt.  Da bin ich dann für "never change a
running system".  Inzwischen benutzen so viele Anwendungen OSM-Daten, das
ich mit Umdefinitionen von globalen, bewährten Tags gern vorsichtiger wäre.

> > Sooo falsch war das nun _auch_ wieder nicht, aber irgendjemand mußte ja
> > unbedingt path erfinden...
> 
> Erst mit der Erfindung von path kamen die Leute überhaupt auf die
> idee, footway könnte einen "befestigten" oder "offiziellen" Fußweg
> meinen.
> Vorher war das tag noch breiter als es heute ist.

Was war so schlimm daran? Jetzt ist der "breite" footway, dessen
Eigenschaften man hätte ebenfalls durch smoothness usw.  beschreiben
können, durch den _noch_ breiteren path ersetzt worden, denn der soll jetzt
zusätzlich zu allen footway auch noch die cycleway ersetzen.  ;-)

> Natürlich. Mehrere:

Ups. Jetzt wirds interessant! (Ich benutze bisher die AIO-Garminkarte von
Christoph.)

> Ernst gemeinter Vorschlag: probier's mal aus, so kompliziert ist es
> nicht! Wenn du irgendwo nicht weiter kommst und nicht die mkgmap-dev
> Mailingliste konsultieren möchtest, schreib mir eine mail und wir
> schauen, wo's hakt.

Ich kenne die Anleitung wie die AIO-Karte entsteht, solche Eigenschaften
sind dort etwas unterdokumentiert wie mir scheint. Da habe ich ganz klar
ein Defizit, ich wußte nicht dass das geht. Bisher sagten alle, es gäbe
diese IIRC 13 routingfähigen Garmintypen und da müsse man alles hinein
pressen. Das habe ich so hingenommen.

Ich nehme Deinen Vorschlag an und hätte fürs Erste gern einen Pointer wo
ich anfangen soll mit lesen.  Es müßte doch dann irgendwie, naja, wie in
LaTeX, Minuspunkte für Eigenschaften geben die der Router bei seinen
Entscheidungen berücksichtigt?  Hast Du ein halbwegs dokumentiertes
makefile oder Shellscript?  Ich geh mal davon aus Du schmeißt die 100
Parameter nicht jedesmal mit der Hand ein. ;-)

> Und was macht dann deine Karte in anderen Gebieten, in denen andere
> Mapper die access-tags und footway/cycleway anders einsetzen als du?

Das wird in beide Richtungen nicht funktionieren. Mir scheint, irgendwie
entstehen so "lokale Konsenshäufchen" die dann nicht deutschland- und schon
gar nicht weltweit zusammen passen.

> Du benutzt hier ein tag, das zwar bei den Routern den Effekt erzielt,
> den du gerne hättest, ihnen dazu aber eine falsche Information
> unterschiebt...

Ok, das werde ich mir anschauen. Wenn es besser geht, muß es natürlich so
gemacht werden.

> Es gab mal einen Fall, wo ein Erotikzubehörladen (in Hamburg) sich das
> tag "place=city" verpasst hat, um früher und größer auf der Karte zu
> erscheinen(jedenfalls habe ich es so in Erinnerung, könnte auch ein
> Versehen gewesen sein...).
> -> Persönliches Ziel erreicht, aber mit dem falschen Mittel... ;-)

Hatte ich hier mit einer Kneipe auch schon. .-)

> Path hat ganz bewußt so wenig implikationen wie möglich. Daß dies über
> Zusatztags wieder wettgemacht wird ist Teil des Konzeptes und ein
> Vorteil für routing und rendering gegenüber dem Wundertüten-Konzept
> footway/cycleway/bridleway, das für jeden andere informationen
> impliziert.

Entschuldigung, das sehe ich noch nicht so. ;-) Wenn ich einen, sagen wir
mal nicht straßenbegleitenden Radweg, hübsch asphaltiert, 2m breit,
erfasse, was ist dann der Unterschied ob ich highway=cycleway; width...;
surface... schreibe oder highway=path; bicycle=designated; width...
surface...

Da stecken doch exakt die gleichen Angaben drin?

> Traut euch ein detailliertes tagging, einige vorhandene und viele
> zukünftige router und renderer werden euch dafür belohnen!

Keine Frage! Ich ergänze auch Oberflächen, maxspeed, Stopschilder,
Drängelgitter usw! Ich habe nur ein Problem damit wenn bewährte Dinge so
umdefiniert werden dass sie hinterher schlechter sind als vorher, wie ich
in o.g. Beispiel dargestellt habe.

Tschaui, Jörg

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There are only 10 types of people in the world:
Those who understand binary, and those who don't...

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