Frederik Ramm schrieb:
Heiko Jacobs wrote:
Wenn die OSMF die Integrität des OSM-Datenbestand aber dadurch
gefährden, dass sie nicht voll hinter dieser möglichen Fehleinschätzung
stehen und deswegen zur Verschleierung dieser Fehleinschätzung
("eigentlich sind wir ja noch immer der Meinung, CC schütze...")
Nein. Nicht "eigentlich sind wir ja immer noch der Meinung, CC
schuetze...", sondern: "Wir sind inzwischen der Meinung, dass CC die
Daten nicht ausreichend schuetzt, werden uns das aus Respekt vor den
Mappern, die dem gleichen Irrtum unterlagen wie wir selbst, aber nicht
zu Nutze machen."
Mich hat di elizenz nie so wirklich groß interessiert.
Ich unterliege damit auch keinem Irrtum.
Aber ich unterliege offenbar einem anderen Irrtum:
Georg Feddern schrieb:
> Jeder Folge-Mapper hat sich beim Erweitern darauf verlassen, dass er auf
> die vorhandenen Daten aufsetzen kann, sie also nicht explizit neu
> eingeben muss, obwohl er in der Regel wohl durchaus die Möglichkeit
> gehabt hätte.
Was ist mit dem Respekt gegenüber diesen Mappern?
Es mag viele Grauzonen geben und viel Diskussionsbedarf. Aber wenn
ein Node X vom Mapper Y angelegt und nie von jemand anderem
bearbeitet wurde, und wenn Mapper Y dem Lizenzwechsel nicht zustimmt,
dann wird dieser Node aus der Haupt-Datenbank entfernt werden, da
gibt es gar keinen Zweifel.
Auch das wird ein nicht zu entschuldigendes Loch in den Datenbestand
reißen.
Das Loch koennen wir klein halten, in dem wir alle unsere Mit-Mapper
umfassend ueber den Lizenzwechsel aufklaeren und sagen, dass es wichtig
ist, ihm zuzustimmen.
Für mich ist leider die Integrität der Daten wichtiger.
Und ich werde mich da nicht umstimmen lassen, diese Prioritäten zu ändern.
Ein Ja zum Wechsel gebe ich erst, wenn die Daten den Wechsel
unzerfleddert überleben.
Die Diskussion um die Grauzonen von Gemeinschaftsdaten und damit
auch über das Schicksal auch meiner Bearbeitungen beginnt leider
erst nach der Abstimmung, also wenn ich absolut keinen Einfluss
mehr darauf habe. Mag sein, dass man sich drauf einigt, dass das
Abstimmungsergebnis nur 2% der gesamten Daten betrifft und somit ok
ist ...
Aber wer sagt denn, dass sich diese 2% nicht dummerweise in mir
wichtigen Bereichen konzentrieren und dadurch leider 50% meiner
Arbeit futsch ist?
Ich denke, es wird hier zu einer differenzierten Betrachtung kommen. Es
wird ja auch nicht so sein, dass man von einem Tag auf den anderen den
Hebel umlegt. Nachdem alle gebeten wurden, dem Lizenzwechsel
zuzustimmen, wird man genaue Daten haben, um festzustellen, wo die
"Problemzonen" sind. In der Zeit wird man die alte Lizenz noch weiter
nutzen und nichts entfernen; dann kann man versuchen, diese Problemzonen
zu bearbeiten. Wenn es konkret so waere, dass 50% Deiner Arbeit
betroffen ist, weil z.B. ein bestimmter Mapper, der 50% der von Dir
bearbeiteten Objekte angelegt hat, der neuen Lizenz nicht zustimmt, dann
kannst Du den zum Beispiel mal persoenlich ansprechen. Es kann ja auch
sein, dass es jemand ist, der laengst nicht mehr mitmacht und das
Projekt nicht mehr verfolgt, bei dem aber jemand sagt "ja klar, den
kenne ich doch, ich frag ihn mal direkt" oder so.
Das erinnert mich an:
DIE RENTEN SIND SICHER
... Ihr Problem.
Nichts genaues weiß man nicht. Worthülsen.
Viele Versprechungen, wo unklar ist, ob die überhaupt technisch machbar sind.
Viel Ärger und Arbeit, die ich nicht haben will und die das Projekt
keinen Zentimeter vorwärts bringen.
Tut mir leid, aber das überzeugt mich nicht im Geringsten und
bringt mich immer weiter von einer Zustimmung weg ...
... und riskiert damit das womöglich noch viel größere
Zeter-und-Mordio-Geschrei derjenigen, bei denen der Respekt
gegenüber den Lizenzwechselgegnern leider zu "unbedeutenden
Kollateralschäden" geführt hat?
Tut mir leid, aber ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass auch
nur ein kleiner Teil meiner Daten wegen "respektvoller" juristischer
Spitzfindigkeiten gefährdet wird.
Ich sympathisiere zwar mit dieser Sichtweise; mir waere es eigentlich am
liebsten, die OSMF wuerde sich hinstellen und sagen: "Sorry Leute, war
alles ein Irrtum, die CC-BY-SA funktioniert eh nicht, effektiv ist
alles, was ihr beigetragen habt, ungeschuetzt, also aendern wir jetzt
einfach die Lizenz auf X".
Das ist aber politisch nicht durchsetzbar; es wuerde unter anderem
bedeuten, dass jeder andere sich den kompletten Datenbestand von vor der
Umstellung krallen und praktisch als "Public Domain" benutzen kann ("die
OSMF hat das ja auch gemacht").
Juristische und auch politische Spitzfindigkeiten interessieren mich
wie gesagt nicht, sondern einzig der Datenbestand.
Lizenzwechsel SO NICHT.
Wenn er SO doch kommt, wird's wohl Zeit für ein neues Hobby ...
Die neue Lizenz mag hinreichend gut sein oder sie mag sogar deutlich
besser sein, aber mit diesen unabschätzbaren Risiken für meine bisherige
Arbeit kann ich dem Lizenzwechsel leider NICHT zustimmen.
Du bist damit nicht allein - die Leute haben nicht Angst vor der neuen
Lizenz, sondern Angst davor, dass zu viele andere Angst vor der neuen
Lizenz haben koennten.
Zu Recht.
Gruß Mueck
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