Am 26.10.2010 23:56, schrieb Frederik Ramm:
Hallo,
Schlauchboot wrote:
Ich bin auf der Suche nach einer freien Karte für
Outdoor-Navigationsgeräte auf OSM gestoßen, nicht auf der Suche nach
Daten.
Daß OSM Karten bietet, nicht nur für mein Outdoor-Navi,
OSM bietet keine Karten fuer Outdoor-Navis an. OSM bietet ausser der
Online-Karte auf www.openstreetmap.org/.de ueberhaupt keine Karten an.
Entschuldige, aber das ist doch Blödsinn.
Entweder mixen wir hier mit "OSM" wieder die OSMF und die gesamte
Community, oder das ist schlichtweg falsch.
Aus Sicht eines außenstehenden - und auch aus meiner Sicht bietet die
OSM sehr wohl Garmin-Karten und vieles weitere an, und dafür muss die
Karte selbst nichtmal auf einem OSM-Server liegen.
Viele Anwendungen werden zwar als solche auf eigenen Domains gehostet,
ihre Dokumentation, Anleitung zur Verwendung etc. laufen aber über das
OSM-Wiki, genauso wie der Kontakt zu dem oder den Entwicklern, die zum
Glück noch oft Mitglied der OSM-Community sind.
Zu behaupten, das wäre jetzt nichts, was "OSM" anbietet, ist falsch -
sowohl in der Wahrnehmung der Macher als auch in der Wahrnehmung der Nutzer.
Im Prinzip ist das genau, was du forderst: "Das Projekt" mit seinen
(technischen) Ressourcen kümmert sich in erster Linie um die Daten, und
das ist gut und richtig so.
Zu sagen, OSM bietet keine Karte an, könnte man aber auch "zu" wörtlich
nehmen: Ich bin froh, dass die opencyclemap sich als Teil der
OpenStreetMap sieht, sich selbst als "the OpenStreetMap Cycle Map"
bezeichnet, dass die hikebikemap sich nicht in erster Linie als eigenes
Produkt/Projekt bewirbt.
Es wäre ihr gutes Recht. Natürlich erlaubt die Lizenz genau das. Aber es
schadet doch im Normalfall der Wahrnehmung der OpenStreetMap nicht, wenn
diese Dinge als Teil der OpenStreetMap gesehen werden.
Wo zieht man die Grenze? Was ist "OpenStreetMap" und was nicht?
Sind die tollen Tools, die ihr von der Geofabrik zur Verfügung stellt,
noch Teil der OpenStreetMap oder nicht?
Ehrlich gesagt: scheißegal - aber ohne OSM wären sie sinnlos. Also für
mich: Ja, sie sind Teil der OpenStreetMap, Teil der Geofabrik,
"sponsored by" Geofabrik oder was auch immer.
Die OSM-Community wird auch weiterhin tools empfehlen und als teil der
OSM vorstellen, die von euch gemacht werden, und zwar nicht als "da ist
dieses Unternehmen, dass...", sondern "und hier ist ein OSM-Tool, das
'ne Menge Fehler erkennt oder zu erkennen versucht", wobei die Geofabrik
irgendwo im Nebensatz auftaucht.
Insofern bist Du ein prima Beispiel dafuer, dass Leute auch dann zum
Mitmachen bei OSM animiert werden, wenn die Karten, die sie verwenden,
nicht von OSM selbst, sondern von Dritten stammen ;)
Wie gesagt: wer ist denn "dritte"?
Ich würde das ganze anders aufteilen:
Es gibt die "Mapper" und es gibt diejenigen, die in OSM Software
entwickeln - ob Renderer, Editoren oder andere Werkzeuge.
Erstere arbeiten immer direkt "für OSM", letztere arbeiten zum Teil an
"ihrer" Software.
Es gibt eine noch eher kleine dritte Gruppe, und das sind diejenigen,
die die OSM-Daten nutzen ohne Teil der OSM-Community zu sein.
Sie sind (lizenzrechtlich einwandfrei) Nutznießer der OSM, geben aber
nichts zurück.
Das ist in Ordnung, das ist so von der Lizenz und von großen Teilen der
Community gewollt.
Aber das ist IMHO nicht mehr "Teil der OSM", sondern höchstens "Teil des
OSM-Ökosystems" oder so.
Ob der Server jetzt im gleichen Rechenzentrum steht wie der
OSM-Hauptserver, ist mir egal. Für meine Einordnung eines Projektes oder
einer Karte als "Teil von OSM" gilt für mich die Einstellung der Macher,
die Rückkopplung und Verflechtung ins Projekt.
Skobbler, wheelmap, Cloudmade - klar gibt es auch Grenzfälle, die genau
dein "das sollen andere machen" treffen, aber ich hoffe, dass auch hier
immer deutlich bleibt, dass eine Korrekturmeldung in die OSM einfließt,
und nicht in erster Linie in die Skobbler- Cloudmade- oder wheelmap-Karte.
Gruß
Peter
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