Hallo,

André Reichelt wrote:
ich sehe das Problem eher darin begründet, dass unsere Editoren nicht
besonders gut für den Einsatz mehrerer Tags optimiert sind. Man müsste
bei diesen Namensraumkonstruktionen mit dem Doppelpunkt dazu übergehen,
mehrere Tags gleichen Namensraumes in der Software zusammenzuziehen und
aufklappbar zu machen.

Wenn es zu viele Tags werden kann es doch nicht ernsthaft die Lösung
sein zu sagen, wir erlauben diese nicht mehr oder nur noch unter
bestimmten Bedingungen. Das ist doch Käse!

Diese Loesung geht, im konkreten Fall TMC, am Problem vorbei.

Das Problem ist doch, dass da - egal wie viel ein Editor was zuklappt - irgendwelche semantisch schwer verstaendlichen Zusatzinformationen an einem Node haengen. "Wieso hat diese Ampel hier Zusatztags, und die Ampel an der naechsten Kreuzung hat keine? Was tue ich, wenn diese Ampel hier abgebaut wird?"

Wir sind eines der am vollstaendigsten erfassten Laender bei OSM. Bei uns beginnt jetzt schon die Entwicklung weg vom "Neuerfassen" hin zum "Erhalten, Pflegen, Aktualisieren". Einige der Pioniere, die noch auf weisser Flaeche mit GPS unterwegs waren, orientieren sich um; andere suchen sich in fernen Gefilden andere Betaetigungsfelder. Wir sind darauf angewiesen, dass staendig "Newbies" zu OSM stossen und unsere Daten aktuell halten. Unsere Daten duerfen sich nicht in eine staendig komplexere Richtung entwickeln, so dass sie nur noch von Experten gepflegt werden koennen.

Als weiteren Schritt sollten wir uns überlegen eine Möglichkeit zu
schaffen, bestimmte Tags komplett ausblenden zu lassen.

[...]

Sollte ein Objekt mit versteckten Tags verändert oder gelöscht werden
müsste der User über eine Warnmeldung darauf hingewiesen werden. Das ist
aber, denke ich, obligatorisch.

Das ist ja dann der absolute UI-GAU. "Lieber User, mit diesem Objekt hier ist irgendwas, was Du nicht verstehst, und das, was Du hier gerade machen willst, kann Folgen haben, die Du nicht verstehst und die wir hier leider auch nicht erklaeren kann..." - das ist *genau* der Kern des Problems.

Ich will, dass jeder Newbie herkommen und eine Strassengeometrie verfeinern kann, eine Ampel loeschen oder eine Umgehungsstrasse eintragen, ohne dass er erst die Wikiseite zu TMC lesen muss (und 10 andere Wikiseiten zu anderen Spezialnamensraeumen auch).

Deswegen ist mein Mantra: Jeder kann seinen Spezialkram mit OSM aufbauen (und fuer mich ist TMC Spezialkram), aber das darf nicht zu Lasten der Komplexitaet gehen. Man darf dadurch, dass man OSM fuer Spezialanwendungen nutzt, nicht Mauern aufbauen, die es Neulingen erschweren, an OSM teilzunehmen.

Und Tags, die entweder ganz offen (ueber eine Editorwarnung) oder unterschwellig (durch ihre Komplexitaet gepaart mit unlesbaren Wikiseiten) suggerieren: "Finger weg!" (oder sollte ich sagen: "pfoten_weg"?), die sind meines Erachtens fuer OSM schaedlich.

Es mag sein, dass es manchmal einfach nicht anders geht, und dann kann man mal einen Kompromiss machen, aber es sollte wenigstens klar sein, *dass* solche Tags schaedlich sind und dass man, wenn es irgend geht, an ihrer Vermeidung arbeiten sollte statt an ihrer Vermehrung.

Im Übrigen sollten im selben Zuge auch direkt ein System implementieren,
mit denen man als "historic" getaggte Objekte direkt ausblenden kann,
sodass diese den Mapper nicht mehr stören. Im nächsten Schritt muss es
dann auch möglich sein ganze Taggruppen auszublenden, da es im
innerstädtischen Bereich mitunter schon recht unübersichtlich wird.

JOSM kann bereits ganze Objekte anhand ihrer Tags ausblenden, jedoch nicht einzelne Tags eines Objekts.

Bye
Frederik

--
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