== Das höhere Wesen ==
Wenn man vom Standpunkt kommt, höheres Verkehrswesen bestimmt den Typ,
kommt man zu dem Problem, dass man diese Ordnen muss und
Doppelwidmungen vernachlässigt. Im Moment wird folgendes angenommen:

1. Stufe -> Fußgänger -> highway=footway
2. Stufe -> Radfahrer -> highway=cycleway
3. Stufe -> Reiter -> highway=bridleway

Fußgänger können bequem auf Radwegen gehen, aber können Radfahrer auch
bequem auf Reitwegen fahren?

== Die 12-Tonner-Straße ==
Des Weiteren passt dieses Klassifizierung nicht in den Rest des
OSM-Schemas. Denn warum gibt es in OSM keine PKW-Straße und
LKW-Straßen. Nach der obigen Vorgehensweise müsste man es wie folgt
fortführen:

heutige service -> PKW-Straßen
heutige residential/unclassified -> 7,5-Tonner-Straße
heutige tertiary -> 12-Tonner-Straße
heutige secondary/primary -> 40-Tonner-Straße
heutige track -> Monsterdruck-Straße

Dies hat sich aus berechtigten Grund nicht durchgesetzt. Man kann
einen Weg nicht einfach aus Sicht eines Nutzers kategorisieren, viel
wichtiger ist der Ausbauzustand und die Widmung.

== Eine neue Spezies ==
Am Anfang haben die Radfahrer ihre Radwege eingezeichnet, die Wanderer
ihre Fußwege usw. Mit der Zeit haben sich ihre Lebensräume(Wege) aber
überschnitten und das ehemals einfache und sinnvolle Mapping nach
Nutzer kam an seine Grenzen. Dadurch konnten sich beiden neuen
Klassifizierungen "track" und "path" entwickeln. Beiden gemein ist,
dass man nur eine grobe Einteilung in für Zweispurige Fahrzeug
geeignet oder ungeeignet vornehmen kann. Alles weitere muss durch
Zusatztags erschlagen werden, weshalb sich das Rendern und Taggen auf
den ersten Blick verkomplizierte.

== Die Ausblender ==
Im Weiteren wird highway=path gern als Pfad dargestellt. Dies hat den
Hintergrund, dass der Mensch Sachen kategoriseren möchte. Er möchte
also zwischen Hauptwegen und Nebenwegen unterscheiden, kleine von
breiten Wegen trennen usw. Da man mit dem Standard-Mapnik-Stil oder
bei einigen Garmin-Karten eine solche Unterscheidung einfach mit path
und footway erreichen kann, wird es eben verwendet. Die Tags width,
surface usw. müssen bei dieser Einteilung für den einfachen Mapper
dann nicht mehr wahrgenommen werden.

== Das Nichts ==
Nachdem ich in den vorangegangenen Absätzen die Path-Gegner zum
Nachdenken gebracht habe, möchte ich mich einen ihrere Kritikpunkte
auch anschließen.
Ein OSM-Anfängerfloskel besagt, dass man nur das eintragen soll was
man in der freien Wildbahn auch sieht und Nachvollziehen kann. Man
soll daher keine Hauptflugschneiße der Zugvögel eintragen, genau so
wenige wie den Weg eines Reiters quer über eine Wiese. Für Gebiete in
Mitteleuropa, welche die meiste Zeit des Jahres schneefrei sind,
bedeutet dies aber auch, dass man eine Skipiste oder Snowmobil-Strecke
nicht als einfachen highway=path eintragen kann. Man kann einen
Ski-Pfad einfach nicht im Sommer finden. Alternativen bieten sich z.B.
mit leicht zu differenzierenden Zusätzen [1] oder noch besser mit
einem exklusiven Tag für saisonale Wege.

[1] http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Proposed_features/Winter_roads

Ciao André

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