Hallo,

Felix Hartmann wrote:
Die professionelle Variante wäre, die Mitte zu kennzeichnen, und auf die Mitte alle für Autorouting relevanten Infos einzutragen. Separate Spuren, Gleise, etc. sollten nur für die Darstellung in niedrigen Zoomstufen benutzt werden.

Es ist richtig, dass die "Profis" oft komplett unterschiedliche Datensaetze fuer verschiedene Aufloesungen haben - da kann theoretisch die Vektorgeometrie "Bahntrasse Koeln-Rhein-Main", die fuer Karten auf 1:100000 oder groesser benutzt wird, hundert Meter neben dem tatsaechlichen Gleis im Wald liegen, weil das da halt keine Rolle mehr spielt.

Auf so einem Vektorlayer sind Autobahnen dann einfache Linien, die am Autobahnkreuz einfach einen Kreuzungspunkt haben, fertig.

Das ist ein Verfahren, das die Verarbeitung in den meisten Faellen einfacher macht - ein Renderer muss einfach nur den geeigneten aus 2 oder 3 Datensaetzen aussuchen und kann damit arbeiten, ohne erst noch an den Daten rumrechnen zu muessen.

Wir machen das bei OSM in den meisten Faellen nicht so, weil wir schon genug Arbeit damit haben, *einen* Datensatz zu pflegen - unser Motto ist, dass wir alles in der unter den jeweiligen Randbedingungen bestmoeglichen Genauigkeit mappen, und alles weitere muss der Verarbeiter dann sehen.

(Eine Ausnahme sind grosse Fluesse, bei denen wir meistens neben der flaechenhaften "riverbank" auch noch die Fahrrinne als "river" erfassen.)

Ein Mittelweg, wäre etwa ein Mittelgleis zu definieren, welches separat getagged wird damit es klar ist, dass dies für Routing/Rendering in hohen Zoomstufen benutzt wird.

Mir waere es lieber, wenn Router/Renderer schlau genug wuerden, sich das aus den vorliegenden Daten herzuleiten. Wenn dazu eine Relation benoetigt wird, dann muss man das wohl in Kauf nehmen, obwohl es ohne natuerlich auch gut waere. Macht natuerlich eventuell einen Vorverarbeitungsschritt notwendig.

Warum sind Einzelgleise auch wirklich falsch?

Einzelgleise sind nicht "falsch". Sie existieren doch. Sie sind hoechstens ein fuer manche Anwendungszwecke unnoetiger Detailgrad.

-- Weil etwa eine Zugverbindung nicht alle Gleise benutzt, sondern wie genereller Verkehr, nur bestimmte Gleise der "Bahnstrecke" (Bahnstrecke gleich die Zusammenfassung aller Einzelgleise). Sprich nur weil man Sachen einzeln mappt, wird es nicht korrekter. Karten sind Abstrakte der Wirklichkeit.

Voellig richtig, und wenn wir hier eine Karte im Illustrator malen wuerden, waere das was anderes. Aber die Abstraktion soll bitte der Renderer vornehmen und nicht der Mapper. Ich moechte naemlich irgendwann schon gern ein Draisinen-Routing haben, bei dem mir der Router genau sagt, ob ich das linke oder rechte Gleis fahren soll ;)

Das Problem des Masstabs haben wir uebrigens bei Bahnhoefen auch schon; wenn ich jetzt die Kursbuchstrecke Basel-Hamburg als Relation eintrage, bin ich gezwungen, die an ein ganz bestimmtes Gleis zu haften und an einen ganz bestimmten Bahnsteig in jedem Bahnhof, obwohl das natuerlich meistens eine operative Entscheidung ist und nicht in Stein gemeisselt. Es muesste also tatsaechlich die Moeglichkeit geben, eine Trasse und einen Bahnhof auf einem abstrakteren Niveau anzusprechen als ein konkretes Gleis.

Manchmal denke ich, wir sollten solche Relationen erst dann einfuehren, wenn mindestens zwei verbreitete Editoren damit auch gut umgehen koennen. Wir haben im Moment eine Situation, wo sehr viele, meist auch logisch irgendwie sinnvolle, Relationen angelegt werden, aber ich fuerchte, immer weniger Leute blicken da durch.

Bye
Frederik

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