Hallo Jörg!

Am Sonntag, den 29.11.2009, 15:53 +0100 schrieb Jörg Schmidt:
> Hallo,
> 
> Christoph Noack schrieb:
> > Warum? Weil eben bis jetzt viel zu wenig bezüglich der 
> > Benutzbarkeit und
> > der guten Umsetzung von Funktionalität getan wurde. 
> 
> Stimmt m.E. nicht. 
> Gute Bedienbarkeit heißt für mich, und viele andere, *effizente*
> Bedienbarkeit und da hatte und hat OOo der Konkurrenz Einiges voraus.

Das stimmt, sobald Anwender ein gewisses Mindestmaß an Zeit investiert
haben, um die Interna (für Interessierte: das Systemmodell) verstanden
haben. Und, es gilt nur für bestimmte Bereiche von OOo.

Bis dahin kostet es Anwendern teilweise viel Zeit und Aufwand, um sich
in OpenOffice.org einzuarbeiten. Und dieser Aufwand ist manchmal eben
überproportional hoch - gemessen an der zu lösenden Aufgabe. Ein mal
eben so aus der Kiste gegriffenes Beispiel: Einfügen einer Seite im
Querformat in Writer, Entfernen des Bearbeitungsschutzes einer Tabelle
eines ursprünglich in Word geschützten Dokuments.

Wenn unser Anwenderkreis also nur aus schon sehr gut eingearbeiteten
Nutzern bestehen würde, dann wäre meine Antwort auf Deine Mail
hinfällig. Ist sie - nehmen wir unsere breite Anwenderbasis mal als
Referenz - nicht :-)

> > Abseits vom StartCenter kann ich also nur empfehlen Euch stärker in
> > diesem Bereich zu artikulieren (und stattdessen auf andere 
> > Dinge wie z. B. neue Funktionen zu verzichten). 
> 
> VIEL WICHTIGER ist bei knappen Resourcen eine möglichst hohe Fehlerfreiheit!

Aus Deinen bisherigen Aussagen schließe ich mal, dass Du mit
"Fehlerfreiheit" das Ausmerzen von funktionalen Fehlern meinst.

Wenn das Gesamtprojekt nach genau dieser Maxime handeln würde, dann
würde in diesem komplexen Produkt (und der entsprechenden Menge an
Fehlermöglichkeiten) keine Zeit mehr für Funktionserweiterunge und
Verbesserung der Benutzbarkeit bleiben. Das genau verringert den Anteil
der dafür spendierten Ressourcen, die Du (siehe Absätze unten) von UX
forderst wieder "mit Druck" einzuwerben.

Wirkt auf mich sehr widersprüchlich; für Dich auch?

> Warum?
> Unergonomische Bedienung kann man /notfalls/ durch erhöhten
> Eigeneinsatz ausgleichen, fehlerhafte Funktionen meist nicht.

Verbessert diese unergonomische Bedienung und den damit verbundenen
zusätzlichen Zeiteinsatz die wahrgenommene Qualität des Produkts (im
Vergleich zu anderer Software)? Die Erfahrung sagt "nein", denn auch das
sind Fehler.

> > Mmh, vielleicht habt ihr auch den Eindruck, dass UX nur auf Probleme
> > hinweisen muss und schon werden diese bearbeitet 
> 
> Diesen Eindruck hatte ich noch nie.
> Fakt ist aber UX hat sich zu kümmern und nicht die Nutzer.

Jörg, Du hast mir mal auf dem LinuxTag gesagt, dass Dich die Interna des
Gesamtprojekts bisher wenig interessiert haben (z. B. die Abläufe und
die Zusammenarbeit von/mit Sun). Deine Aussage oben verleitet mich zu
der Annahme, dass sich daran wenig geändert hat ... leider.

Wie genau sieht aus Deiner Sicht das ideale "Kümmern" von UX aus?

Mal als Gegenbeispiel: Warum gibt es so viele offene Issues in
OpenOffice.org? Kümmert sich die QA denn gar nicht darum? Das müssen die
doch!!! Das ist doch die QA! (Meiner persönliche Meinung: Das tun sie
sehr gut; trotzdem bleibt OOo teilweise fehlerbehaftet.)

> - auch 
> > innerhalb einer
> > laufenden Funktionsintegration. Das ist definitiv nicht der Fall; da
> > geht es uns manchmal wie Euch. Somit helfen hier getätigte 
> > Aussagen wie
> > "Sonst macht sich das UX-Team keine Freunde damit" gar nicht.
> 
> Entweder UX fühlt sich i.d.S. *verantwortlich* Nutzerfeadback
> anzunehmen, angemessen zu bewerten und mit notwendigem Druck auf den
> Gesamtprozess einzuwirken das Nutzeranliegen (zu UX-Themen) umgesetzt
> werden oder UX tut das nicht.
> Es macht jedenfalls keinen Sinn den Nutzern zu sagen sie müssen
> Probleme UX melden /und/ dem Projekt melden, das ist dann nämlich noch
> mehr Arbeit als vorher.

Wo hast Du die letzte Aussage bloß gelesen?

Viele Grüße,
Christoph

-- 
OpenOffice.org User Experience Team
http://ux.openoffice.org


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