Hallo Marino, - wollten wir das nicht auf der business-Liste diskutieren?-
hier möchte ich doch nun grundsätzlich einhaken:
Bitte keine Gespenster aufbauen!

Am 02.03.2010 18:49, schrieb Marino Salvalaggio:
Hallo Freunde,

ich staune, wie hier die Wogen hochgehen.

Als ich mich vor vielen Jahren mit "Nordwind" befasste, hatte ich keine Ahnung von der Komplexität einer Datenbank. Ich habe einfach das Handbuch angefangen durch zu arbeiten und dabei einiges gelernt ;-) .
Genauso ging es mir auch, in habe 1992 mit Access 1.0 angefangen und habe das / die Handbücher durchgearbeitet und dabei viel gelernt, denn das Anwenderhandbuch ist / war gut und systematisch aufgebaut.
Ich stammte ja auch einer ganz anderen Gegend der Programmierung und schrieb damals Assembler für Produktionsanlagen.
Ich bin Jurist und sehe die Aufgabenstellung aus einer anderen - abstrakteren - Sicht.

Was ich damit sagen will - macht die Sache nicht zu kompliziert!
Ich sehe im Moment nicht, was du damit meinst.
Die Anfänger werden es Euch danken, und eben solche wollen wir doch gewinnen.

Wenn wir zu hoch schiessen, werden gerade die abgeschreckt, die die Grundlagen für das Anwenden im kleinen Rahmen benötigen. Später werden diese selber weiter steigen wollen. Probleme werden auch schon bei kleinsten Aufgaben offenbar.

So denke ich, dass eine Beispieldatenbank als erstes einfach grundsätzliche Funktionen demonstrieren sollte. Das bedeutet jedoch, dass es nicht ausreicht einfach schöne Beispiele ins Netz zu stellen. Vielmehr wird ein gut strukturierter Begleittext benötigt und hier, fürchte ich, - ist ja nun eben nicht gerade die Welt von Programmierern (mich Eingeschlossen) wird auch der *grosse* Aufwand zu betreiben sein. Ohne einschlägige Erklärung wird der Neu-User die Funktionen nicht verstehen und (leider) sehr schnell aufgeben.
Mit Funktionen meinst Du hoffentlich Datenbankfunktionalitäten und nicht Ereignis- Prozeduren, Routinen, Subroutinen, Module und was es sonst als Basic- oder sonstige Programmier-Produkte gibt. Gegenstand einer Beispieldatenbank sollten beispielhafte Darstellungen von Datenbankfunktionalitäten sein - und die Basis dessen ist die Erarbeitung des notwendigen Datenmodells. Das heißt, daß eine Sammlung der benötigten Arten von Daten erfolgen muß und erläutert werden muß, welche Rolle diese Daten in einer 'richtigen' Datenbank spielen.
Also muß erklärt werden, - was überhaupt ist eine Datenbank.
Da wird man nicht umhin kommen, sich mit dem auseinanderzusetzen, was viele fälschlich dafür halten, nämlich Kalkulationstabellen in Programmen, genannt Tabellenkalkulationen. Diese sind in Wirklichkeit überhaupt keine Datenbanken, sondern ' nur' Tabellen mit einer Rechenfunktionalität. In OOo ist das "Calc", und der Begriff umschreibt die Aufgabe des Programms, nämlich das Rechnen mit Daten im mathematischen Sinn. Das Konkurrenzprodukt Excel umschreibt mit seinem Namen gleichzeitig den prinzipiellen Lösungsweg für diese Aufgabe und verfügt insoweit über den sprechenderen Namen: EXCEL ist eine Abkürzung und steht -nach meiner Überzeugung- für: EX_ecutable CEL_ls. Auf Deutsch: Ausführbare Zellen. Und das genau beschreibt die Arbeitsweise - aber auch gleichzeitig die Grenzen des Programms: Jede Zelle der Tabelle ist dazu gedacht, eine Formel zu enthalten, die sich auf jede andere Zelle der gesamten Tabelle - und damit darin enthaltene Formeln - beziehen kann. Dadurch werden über Zellbezüge komplexere Rechenformeln hergestellt, die in vielen Anwendungsbereichen sicherlich ihren Sinn haben. Excel und Calc sind reine Rechenprogramme - und reine Datenbestände haben darin nichts zu suchen. Solches sind Adressensammlungen mit allen dazugehörigen Daten wie Namen, Straßennamen, Hausnummern, Postleitzahlen, Ortsnamen, Telekommunikationsnummern und URLs etc. Denn - wer will aus diesen Namens- und Textangaben, Telefonnummern jemals eine Rechenfunktion bilden? Das ist fast so, als wollte man mit einer Organizer-Rechentabelle einen Aufsatz schreiben, nur weil sie ggfs. auch Buchstaben darstellen kann.

Solches sind aber auch Buchhaltungsdaten. Denn Buchhaltungsdaten sind gleichsinnige Datenarten, die immer auf die gleiche Weise in Beziehung zueinander gesetzt werden und eines individuellen Zellbezuges nicht bedürfen und eines solchen im Grunde auch nicht zugänglich sind. Buchhaltungsdaten wie Beträge, Betragsarten, Kostenarten, Konten und ihre textlichen Bezeichnungen und ihre über Kennziffern zu erfassende Klasssifizierungen sind stets gleichartig und über den gesamten Datenbestand in gleicher Weise auch rechnerisch zu verarbeiten. Zellbezüge, die sich nur individuell, ggfs. in einer Zeile verwirklichen, sind da nicht denkbar und eine solche Funktionalität ist da nur kontraproduktiv, weil in erheblichem Maße fehlerträchtig. Anhand solcher Beispiele muß die konsequente Aufteilung der Datenbankfunktionalitäten herausgearbeitet werden, die in einen fast abgeschotteten Datenbereich in Form von Tabellen als zentrales Element der Datenhaltung und sodann Filter- und Verarbeitungselementen wie insbesondere den SQL-Abfragebereich aufzuteilen sind. Alsdann ist die Funktion der Formulare zu erarbeiten, die im wesentlichen als Eingabemasken dienen und sicherstellen, daß man nicht versehentlich in der falschen Tabellenzeile etwas verändert, also im falschen Datensatz - was bei Calc und Excel leicht geschieht. Dazu haben Formulare eingebaute Sicherungselemente wie Gültigkeitsregeln, Standardwertmöglichkeiten etc. die man über grafische Elemente leicht nachvollziehbar einstellen kann. Insbesondere sind mit Listenfeldern und Unterformulare erhebliche Eingabeerleichterungen unschwer herstellbar, so daß man stets im Klartext arbeitet, aber in den wirklichen Daten oft nur Kennziffern speichert. Nicht schwer zu erklären ist auch der Bereich der Berichte, die auf ihre Aufgabe der Gruppierung, Sortierung und Summierung von Daten in ansprechender Form darzustellen optimiert sind. Erst danach kommt man zu Notwendigkeiten der Selbstherstellung von Funktionalitäten durch Basic-Module, aber auch erst dann, wenn SQL nicht reicht. Sicherheit als zentrales Element von Datenbanken ist leicht herauszuarbeiten, man arbeitet NIEMALS direkt in der Datentabelle. -Was in Calc und Excel ständig geschieht! Ähnliche Sicherungsmechanismen sind in diesen Rechenprogrammen nur aufwendig einzuprogrammieren, auch wenn dies durch Hilfsprogrämmchen und -funktionalitäten etwas einfacher geworden ist. An der grundsätzlichen Aufgabe von diesen Rechenprogrammen ändert dies nichts. Nur ein Datenbankprogramm erzieht zu sauberer Datenhaltung und sichert diese.

Gerade mit einer Vereinsdatenbank kann man sehr gut relationale Datenverknüpfungen darstellen und erklären, einige sind hier in der Liste bereits erwähnt worden. Das ist mit diesen einfachen und für jeden nachvollziehbaren Datenbeständen in einem Verein mit weithin bekannten typischen Strukturen gut zu erklären und keineswegs hoch gehängt oder hoch gegriffen.
Also bitte - nicht dramatisieren!
Ganz wichtig und eine vertrauensbildende Maßnahme ist die Darstellung, was mit OOo-base nicht bzw. noch nicht geht, und wie man es anders lösen kann. Dazu sind Fachleute in der Liste, das kann man immer wieder sehen. Ich halte Andreas Scherbaum's Vorstellung für essentiell, sich mit diesen wichtigen Leuten zusammenzusetzen - im richtigen Leben-, und dort die Linie festzulegen. Im übrigen sollte Mitwirkung interessant bleiben und deshalb niemand im lehrerhaften Bestimmungston eigene Vorstellungen zum unverrückbaren Maßstab erklären wollen. Was geht, wird sich zeigen - und wird nicht befohlen. Sonst wird die engagierte Mitwirkung still und leise einfach nur verstummen.


Das Zweit, schon mehrfach erwähnte ist: Der Neu-User sollte für einfache Anwendungen möglichst schnell Erfolg erleben können. ohne dise Tatsachen zu berücksichtigen werden wir wohl wieder nur die Profis befriedigen....
Das ist mit Vorsicht zu genießen, ohne gute Vorbereitung und gemeinsam erörterte Planung ist ein Erfolg nicht möglich - und schon gar kein "schneller". In diesem Sinne - laßt uns den proprietären und profitorientierten Platzhirschen etwas entgegensetzen, -open source, Offenheit.
Grüße von
Manfred

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