Hallo zusammen,

vielen Dank für eure zahlreichen konstruktiven Beiträge, über die ich mich wirklich sehr freue! Ich versuche mal, auf die wichtigsten Punkte einzugehen:

Unser primäres Anliegen ist es zunächst einmal, eine rechtliche Struktur für das Open-Source-Treffen und das Open-Source-Kochen zu schaffen, und für weitere Veranstaltungen, die wir künftig eventuell planen. Noch gibt es keine weiteren Ideen, aber das muss ja nichts heißen, die Koch-Idee war auch spontan.

Ich sehe das Problem mit der Zersplitterung genauso. Nicht unbedingt die Tatsache, dass es so viele Gruppen gibt -- Vielfalt kann durchaus belebend sein -- sondern vielmehr, dass es für alles einen eigenen Verein oder eine eigene Organisation gibt, und keiner weiß, wer eigentlich was macht, und man als Privatperson auch nicht bei 25 Vereinen Mitglied sein will.

Mir persönlich wäre es auch lieber gewesen, wir hätten uns einfach bei einem bestehenden Verein mit einklinken können, doch das ist immer so eine Sache. Bestehende Strukturen und Vertretungsbefugnisse machen es schwer, wenn man mit kurzen Dienstwegen arbeiten und nicht jede Kleinigkeit als Vorstandsbeschluss ausgestaltet haben will. Letzten Endes bräuchte man einen Verein mit verschiedenen eigenständigen, in Teilen vertretungsberechtigten Referaten, die weitestgehend selbständig agieren können.

Dass ein neuer Verein Mehrarbeit bedeutet ist klar, aber wenn sich genug Schultern finden, auf die man das verteilen kann, ist es denke ich den Aufwand wert und ich wäre auch bereit, die nötige Zeit zu investieren, wenn ich starke und zuverlässige Mitstreiter an meiner Seite hab. Der Aufwand wäre meiner Meinung nach jede Sekunde wert, wenn am Ende eine gute und sichere Struktur steht, von der alle profitieren.

Dass im Ergebnis immer nur eine Hand voll Leute arbeitet, das ist leider normal -- das sieht man in vielen Vereinen, und auch in vielen Open-Source-Projekten, es gibt nunmal einige "Zieher", einige "Mitläufer" und einige "Zuseher". Im OpenOffice.org Deutschland e.V., in dem ich Vorstand bin, haben wir ca. 150 Mitglieder, aber die wenigstens davon sind aktiv, ich kann also ein Lied davon singen.

Auch das würde mich noch nicht von einer Vereinsgründung abhalten. Auch passive Mitglieder, die das ideel und finanziell mittragen, sind wichtig, sofern es genug Aktive gibt, die den Verein stemmen.

Wenn ich den Fokus nurmal auf die bisherigen Veranstaltungen lege, geht es mir weder um eine reine XYZ-Usergroup, noch um eine konkrete Veranstaltung, sondern vor allem um drei Dinge: Förderung von freiem Wissen, freien Informationen, freier Software; Durchführung von Veranstaltungen, die sich direkt damit beschäftigen (z.B. OSS-Treffen); und Durchführung von Veranstaltungen, die die Interessensgemeinschaft auch abseits der Technik zusammenbringen (z.B. OSS-Kochen). Von der Ausrichtung her wäre ich hier also bewusst offen und möchte nicht nur ein Event konkret unterstützen, sondern einen "Rahmen" schaffen.

Ich teile Olaf's Vorstellung hier durchaus: Der Verein soll Rahmenbedingungen in rechtlicher und finanzieller Natur schaffen, um Aktiven, die entweder die bestehenden Ideen unterstützen, oder neue Veranstaltungen und Aktionen auf den Weg bringen, "den Rücken freizuhalten".

Ich will dabei keineswegs mit Usergroups oder der FSFE konkurrieren -- ich denke, wir haben durchaus einen anderen Fokus bei gleichen Zielsetzungen, und würden uns perfekt ergänzen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich mich nicht im Detail mit anderen Vereinen auskenne und noch nicht weiß, ob es nicht doch schon etwas Vergleichbares gibt. Da würde ich mich über euer Feedback freuen.

Okay, jetzt hab ich ziemlich weit ausgeholt... nochmal kurz zusammengefasst:

Meine ursprüngliche Idee ist es, für die Veranstaltungen, die wir bisher durchführen -- osstreffen und osskochen -- einen eigenen Verein auszugründen. Da ich das aber nur deswegen möchte, weil mir selbst ein "Dachverband" fehlt, bei dem man sich einklinken kann, fände ich die Idee, das Ganze auf eine breitere Basis zu stellen und wie Olaf sagt, Rahmenbedingungen für eine Vielzahl von Gruppen zu schaffen, durchaus interessant.

Freue mich über weitere Diskussionsbeiträge :-)

Viele Grüße
Flo

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Florian Effenberger <flo...@openoffice.org>
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