Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Uwe Laverenz
Peter Schubert wrote:

eines Händlers auch verdoppelt. Zu deutsch: hier verdienen die alle 
dran, eben mehr als am Linux und das auch ohne, dass die an den Preisen 
Das gilt sicher für über die Ladentheke verkaufte Betriebssysteme, aber 
diese machen nur einen Bruchteil der letztlich installierten Systeme 
aus. Die großen Stückzahlen laufen im OEM-Geschäft, sprich auf den 
Kisten, die Compaq, Dell, IBM usw... ausliefern. Hier weiß der Kunde oft 
gar nicht, was ihn das Betriebssystem kostet, das ist dann eben mit 
dabei. Schlimmer: der Kunde hat oft gar keine Wahl, ob und welches 
System er will. Das ist einer der Gründe, weshalb sich die 
Windows-Seuche so verbreitet hat.

Zu den Software-Patenten:

1.: Ich halte es für eine schlimme Entwicklung, daß die Industrie und 
Interessenverbände in Brüssel und Berlin immer mehr Einfluß auf die 
Politiker zu haben scheinen. IMHO hat das mit Demokratie nichts mehr zu 
tun, eher mit Kleptokratie.

2.: Die Softwarepatente an sich sind zwar eine böse Attacke gerade gegen 
freie Software, und man muß sich sicher dagegen wehren, aber letztlich 
denke ich, daß Guido van Rossum (Python) recht hat:

Some people are worried about a few things, like software patents, but 
in my view software patents are so absurd that I expect that open source 
will happily survive all that, even if situations arise where a few 
specific projects are forced to rewrite some of their code to work 
around a patent.

A few individuals will probably be hit by unfair lawsuits, but by and 
large I don't think that's going to break the open source community.

Der Link dazu: 
http://www.onlamp.com/pub/a/python/2003/08/14/gvr_interview.html

cu,
Uwe
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Michelle Konzack
On 2003-09-02 09:06:42, Uwe Laverenz wrote:

2.: Die Softwarepatente an sich sind zwar eine böse Attacke gerade gegen 
freie Software, und man muß sich sicher dagegen wehren, aber letztlich 
denke ich, daß Guido van Rossum (Python) recht hat:

Some people are worried about a few things, like software patents, but 
in my view software patents are so absurd that I expect that open source 
will happily survive all that, even if situations arise where a few 
specific projects are forced to rewrite some of their code to work 
around a patent.

A few individuals will probably be hit by unfair lawsuits, but by and 
large I don't think that's going to break the open source community.

Wo er recht hat, hat er recht...

Michelle

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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Wolfgang Bornath
 *** Uwe Laverenz Tue, 02 Sep 2003 09:06:42 +0200 :

 
 Das gilt sicher für über die Ladentheke verkaufte Betriebssysteme,
 aber diese machen nur einen Bruchteil der letztlich installierten
 Systeme aus. Die großen Stückzahlen laufen im OEM-Geschäft, sprich auf
 den Kisten, die Compaq, Dell, IBM usw... ausliefern. Hier weiß der
 Kunde oft gar nicht, was ihn das Betriebssystem kostet, das ist dann
 eben mit dabei. Schlimmer: der Kunde hat oft gar keine Wahl, ob
 und welches System er will. Das ist einer der Gründe,
 weshalb sich die Windows-Seuche so verbreitet hat.

Der wahre Grund sind nicht die Händler sondern M$ ganz alleine. M$ hat
in einer Zeit, als es kein vergleichbar einfaches OS für die neuen
Personal Computers gab, die Marktlücke ausgenutzt und die Notlage der
Händler durch auf den ersten Blick und für die damaligen Verhältnisse
gute Verträge ausgenutzt. Durch die Änderung der Umstände auf dem
Massenmarkt wurden diese Verträge zu Knebelverträgen.

Zweiter Vorwurf geht an die Justiz. In der EULA von Win95 stand ganz
klar, dass jemand, der Windows nicht benutzen will, dieses gegen
Erstattung des Preises zurückgeben darf. Leider hat die deutsche
Rechtsprechung diesen Passus nicht so behandelt, wie er gedacht war.
Durch die Bündelung der Software an die Hardware - sprich
Vorinstallation - wurde das gesamte Paket als untrennbar behandelt und
dadurch diese Verweigerungschance in der EULA ausser Kraft gesetzt.

Wenn damals anders entschieden worden wäre, wie z.B. in einigen anderen
Ländern - wäre möglicherweise die Sache anders gelaufen. Stellt euch
vor, dass jeder, der Windows nicht mag, die beiliegende Lizenz gegen
Erstattung zurückgeben könnte.

Ich versuchte das damals einmal (vor der entsprechenden Rechtssache) und
bekam vom Händler gesagt, dass man das schon machen könne. Nur müsste
ich für ein System ohne Windows mehr bezahlen als mit Windows, da sie
ja die Mehrarbeit hätten, das System wieder zu
entfernen.

 Zu den Software-Patenten:
 
 1.: Ich halte es für eine schlimme Entwicklung, daß die Industrie und 
 Interessenverbände in Brüssel und Berlin immer mehr Einfluß auf die 
 Politiker zu haben scheinen. IMHO hat das mit Demokratie nichts mehr
 zu tun, eher mit Kleptokratie.

Das ist keine Entwicklung der letzten Jahre. Das gab es schon in der
Kaiserzeit. Nennt sich Lobbyismus nach dem Eingangsbereich des
Parlaments, in dem sich die Interessenvertreter aufhielten um ihre Opfer
zu treffen.

 2.: Die Softwarepatente an sich sind zwar eine böse Attacke gerade
 gegen freie Software, und man muß sich sicher dagegen wehren, aber
 letztlich denke ich, daß Guido van Rossum (Python) recht hat:
[]

Nun, ich sehe das nicht so blauäugig wie er. Das hat nichts mit
Panikmache zu tun sondern nur mit Beobachtung der amerikanischen Politik
der letzten 100 Jahre. Die amerikanische Politik und Rechtsprechung sind
in der Lage, alles, aber auch alles für die sie unterstützenden
Interessengruppen zu tun. Da die Open Source keine Gruppierung ist, die
Politiker und sonstige *wählbare* Posteninhaber in den USA unterstützt,
ist sie auch bar jeden Einflusses.

Und es gehört ja noch nicht einmal viel offizielles Recht oder Verbot
dazu, dem im Corporate Market noch recht zarten Pflanzchen Linux
nachhaltig zu schaden. Man mag es sehen, wie man will, aber als
verantwortlicher Leiter einer Unternehmen-IT-Abteilung würde ich mich
z.Zt. hüten, Investitionen in Open Source zu stecken, solange dieser
Lizenzstreit nicht beigelegt ist. Keiner dieser Manager kann es sich
leisten, langfristige Investitionen zu *riskieren*, selbst wenn jeder
Experte die rechtliche Lage als klar bezeichnen würde. Allein die
Tatsache, dass es überhaupt eine rechtliche Diskussion gibt, reicht.

Guido van Rossum begeht m.E. den Fehler, die Sachlage von der Warte des
Software-Experten zu sehen, nicht von der Warte des Entscheiders oder
des Anwaltes. 

wobo
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Peter Schubert
Wolfgang Bornath schrieb:



Und es gehört ja noch nicht einmal viel offizielles Recht oder Verbot
dazu, dem im Corporate Market noch recht zarten Pflanzchen Linux
nachhaltig zu schaden. Man mag es sehen, wie man will, aber als
verantwortlicher Leiter einer Unternehmen-IT-Abteilung würde ich mich
z.Zt. hüten, Investitionen in Open Source zu stecken, solange dieser
Lizenzstreit nicht beigelegt ist. Keiner dieser Manager kann es sich
leisten, langfristige Investitionen zu *riskieren*, selbst wenn jeder
Experte die rechtliche Lage als klar bezeichnen würde. Allein die
Tatsache, dass es überhaupt eine rechtliche Diskussion gibt, reicht.


wobo
 

Ich höre genau die Worte unseres Allgewaltigen für Computer etc. im 
Unternehmen. Genau mit dieser Begründung - nahezu wörtlich - wurden alle 
laufenden Linuxprojekte, genauer gesagt zwei Versuchsrechner und viele 
Absichtserklärungen, auf Eis gelegt. Der letzte Satz könnte vom Chef 
selbst sein.

Peter

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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Uwe Laverenz
Wolfgang Bornath wrote:

nachhaltig zu schaden. Man mag es sehen, wie man will, aber als
verantwortlicher Leiter einer Unternehmen-IT-Abteilung würde ich mich
z.Zt. hüten, Investitionen in Open Source zu stecken, solange dieser
Lizenzstreit nicht beigelegt ist. Keiner dieser Manager kann es sich
Das sehe ich anders: es gibt de facto keinen Rechtstreit, es gibt keine 
Beweise für irgendeine Lizenzverletzung. Für mich ist das alles nur ein 
weiterer schäbiger Versuch, FUD zu verbreiten, der sich letztlich als 
taube Nuß herausstellen wird. Die meisten Leute in der IT-Branche lassen 
davon nicht im Geringsten beeindrucken.

Mich beeindruckt es nicht, es ärgert mich im Höchstfall, deshalb werde 
ich als verantwortlicher IT'ler demzufolge natürlich Open Source 
einsetzen, wo immer das möglich und sinnvoll ist. Das tue ich seit Mitte 
der 90er und lasse mich nicht durch solcherlei Unsinn davon abhalten. 
Ich bin überzeugt davon, daß man gerade jetzt jede Chance nutzen muß, 
die völlige Monopolisierung der IT zu verhindern.

leisten, langfristige Investitionen zu *riskieren*, selbst wenn jeder
Experte die rechtliche Lage als klar bezeichnen würde. Allein die
Tatsache, dass es überhaupt eine rechtliche Diskussion gibt, reicht.
Nein, kaum jemand nimmt diese Phantom-Diskussion wirklich ernst. Siehe 
auch die verschiedenen News im Heise-Ticker. Wer es doch tut, der sitzt 
im Kino wahrscheinlich auch immer direkt neben dem Feuerlöscher...

Guido van Rossum begeht m.E. den Fehler, die Sachlage von der Warte des
Software-Experten zu sehen, nicht von der Warte des Entscheiders oder
des Anwaltes. 
Er macht vielleicht den Fehler, mit gesundem Menschenverstand an die 
Sache heranzugehen... Ich lasse mir jedenfalls nicht von Sachunkundigen 
den Einsatz von Open Source verbieten, genausowenig wie ich mir das 
Recht auf freie Meinungsäußerung nehmen lassen würde. Im Umkehrschluß: 
in einer Firma, die den Einsatz von Open Source aus solchen Gründen 
ausschließt, würde und könnte ich nicht arbeiten.

cu,
Uwe
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Uwe Laverenz
Peter Schubert wrote:

Ich höre genau die Worte unseres Allgewaltigen für Computer etc. im 
Unternehmen. Genau mit dieser Begründung - nahezu wörtlich - wurden alle 
laufenden Linuxprojekte, genauer gesagt zwei Versuchsrechner und viele 
Absichtserklärungen, auf Eis gelegt. Der letzte Satz könnte vom Chef 
selbst sein.
Sorry, aber das klingt für mich so, als würde er dieses Windei lediglich 
als Vorwand/Ausrede benutzen.

cu,
Uwe
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Hugo Wau
Am Die, 2003-09-02 um 11.41 schrieb Wolfgang Bornath:
  
 Und es gehört ja noch nicht einmal viel offizielles Recht oder Verbot
 dazu, dem im Corporate Market noch recht zarten Pflanzchen Linux
 nachhaltig zu schaden. Man mag es sehen, wie man will, aber als
 verantwortlicher Leiter einer Unternehmen-IT-Abteilung würde ich mich
 z.Zt. hüten, Investitionen in Open Source zu stecken, solange dieser
 Lizenzstreit nicht beigelegt ist. Keiner dieser Manager kann es sich
 leisten, langfristige Investitionen zu *riskieren*, selbst wenn jeder
 Experte die rechtliche Lage als klar bezeichnen würde. Allein die
 Tatsache, dass es überhaupt eine rechtliche Diskussion gibt, reicht.
Hallo Wolfgang,
Ich empfehle dem Management weiterhin den Einsatz von OpenSource
Software. Allerdings muss dann eine Risikoruecklage in Hoehe der
Forderungen von SCO gebildet werden, die je nach Ausgang des
Rechtstreits wieder fluessig gemacht werden kann oder halt fuer diese
Kernel-Generation bezahlt wird. Fuer die naechste Kernel-Generation wird
nur bei diesem Ausgang des Rechtstreits wieder SCO-Lizenzfreier Code zur
Verfuegung stehen.

Im Uebrigen bin ich sicher, dass weitaus mehr proprietaere
Softwarepakete Lizenz- und Patentverletzungen enthalten, die mangels
Code nur noch nicht gefunden und verfolgt wurden. Es duerfte eigentlich
keine Software geben, bei der man sich als Anwender sicher sein kann,
dass sie einen absoluten Schutz gegen moegliche nachtraegliche
Lizenzforderungen Dritter bietet!

Cu
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Hugo Wau [EMAIL PROTECTED]


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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Wolfgang Bornath
 *** Peter Schubert Tue, 02 Sep 2003 12:15:52 +0200 :

 Wolfgang Bornath schrieb:
 
 Und es gehört ja noch nicht einmal viel offizielles Recht oder Verbot
 dazu, dem im Corporate Market noch recht zarten Pflanzchen Linux
 nachhaltig zu schaden. Man mag es sehen, wie man will, aber als
 verantwortlicher Leiter einer Unternehmen-IT-Abteilung würde ich mich
 z.Zt. hüten, Investitionen in Open Source zu stecken, solange dieser
 Lizenzstreit nicht beigelegt ist. Keiner dieser Manager kann es sich
 leisten, langfristige Investitionen zu *riskieren*, selbst wenn jeder
 Experte die rechtliche Lage als klar bezeichnen würde. Allein die
 Tatsache, dass es überhaupt eine rechtliche Diskussion gibt, reicht.
 
 Ich höre genau die Worte unseres Allgewaltigen für Computer etc. im 
 Unternehmen. Genau mit dieser Begründung - nahezu wörtlich - wurden
 alle laufenden Linuxprojekte, genauer gesagt zwei Versuchsrechner und
 viele Absichtserklärungen, auf Eis gelegt. Der letzte Satz könnte vom
 Chef selbst sein.

Mit Recht. Du hast Glück, denn Dein Chef macht sich Sorgen um Deinen
Arbeitsplatz. Man kann mal einen oder 2 Versuchsrechner mit Linux
bestücken, solange es 2 rechner sind, die sowieso keiner braucht. Aber
ein komplettes Projekt kostet Ressourcen. Dieser Ressourcen-Einsatz muss
gerechtfertigt sein. Wir sind hier weder im Kindergarten noch in einer
Forschungsanstalt sondern im realen Leben. Solange nur die Möglichkeit
eines wie auch immer gearteten Ausgangs für SCO und Konsorten besteht,
ist eine Investition in Open Source betriebswirtschaftliches Risiko.

Stell Dir vor, Du versuchst Deinen Chef zu überreden, die Firmenflotte
auf Ford umzustellen und es läuft in USA ein Rechtsstreit, der Ford u.U.
die Existenz kosten könnte. Dann könntest Du Deinem Chef stundenlang
erzählen, wie gut ein Ford ist und wieviel er gegenüber der aktuell
benutzten Marke sparen könnte, er wird es nicht tun.

Das, was Firmenchefs fürchten wie der Teufel das Weihwasser, sind
ungeklärte Rechtsstreitigkeiten, die sie nicht selbst angezettelt haben.

wobo
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Wolfgang Bornath
 *** Uwe Laverenz Tue, 02 Sep 2003 12:37:35 +0200 :

 Wolfgang Bornath wrote:
 
  nachhaltig zu schaden. Man mag es sehen, wie man will, aber als
  verantwortlicher Leiter einer Unternehmen-IT-Abteilung würde ich
  mich z.Zt. hüten, Investitionen in Open Source zu stecken, solange
  dieser Lizenzstreit nicht beigelegt ist. Keiner dieser Manager kann
  es sich
 
 Das sehe ich anders: es gibt de facto keinen Rechtstreit, es gibt
 keine Beweise für irgendeine Lizenzverletzung. Für mich ist das alles
 nur ein weiterer schäbiger Versuch, FUD zu verbreiten, der sich
 letztlich als taube Nuß herausstellen wird. Die meisten Leute in der
 IT-Branche lassen davon nicht im Geringsten beeindrucken.

Ein Verantwortlicher, der dabei ist, Investitionen zu tätigen, die für
einen Zeitraum von mehreren Jahren geplant werden und im Regelfall bei
großen Unternehmen in den 7-8-stelligen Euro-Bereich gehen, denkt
anders.

 Mich beeindruckt es nicht, es ärgert mich im Höchstfall, deshalb werde
 ich als verantwortlicher IT'ler demzufolge natürlich Open Source 
 einsetzen, wo immer das möglich und sinnvoll ist. Das tue ich seit
 Mitte der 90er und lasse mich nicht durch solcherlei Unsinn
 davon abhalten. Ich bin überzeugt davon, daß man gerade jetzt jede
 Chance nutzen muß, die völlige Monopolisierung der IT zu verhindern.

Du arbeitest bereits mit Linux und/oder Open Source, Dich muss man nicht
überzeugen.

 Nein, kaum jemand nimmt diese Phantom-Diskussion wirklich ernst. Siehe
 auch die verschiedenen News im Heise-Ticker. Wer es doch tut, der
 sitzt im Kino wahrscheinlich auch immer direkt neben dem
 Feuerlöscher...

Nein, es geht nicht um die Inhalte der Diskussion. Dazu fehlt den
meisten Entscheidern der Fachverstand, das beurteilen zu können. Es geht
darum, dass es überhaupt eine Diskussion gibt. Das amerikanische
Rechtssystem ist so unausrechenbar, dass niemand sagen kann, was dabei
herauskommen wird.

  Guido van Rossum begeht m.E. den Fehler, die Sachlage von der Warte
  des Software-Experten zu sehen, nicht von der Warte des Entscheiders
  oder des Anwaltes. 
 
 Er macht vielleicht den Fehler, mit gesundem Menschenverstand an die 
 Sache heranzugehen...

Hier geht es nicht um gesunden Menschenverstand sondern um
wirtschaftliche Interessen, Lobbyisten und das amerikanische
Rechtssystem. Ist das so schwer? Es ist doch für keinen Experten eine
Frage, was hinter der Sache steckt und wieviel tatsächlich real ist, von
dem, was behauptet wird. Das spielt aber keine Rolle.

 Ich lasse mir jedenfalls nicht von
 Sachunkundigen den Einsatz von Open Source verbieten, genausowenig wie
 ich mir das Recht auf freie Meinungsäußerung nehmen lassen würde. Im
 Umkehrschluß: in einer Firma, die den Einsatz von Open Source aus
 solchen Gründen ausschließt, würde und könnte ich nicht arbeiten.

Schön für Dich, dass Du es Dir leisten kannst, so zu denken. Ich kann es
auch. Das ist aber nicht der Punkt.

Ein Vorstandsmitglied, das über eine Investition von *relevanten*
Firmenressourcen entscheidet, ist gut beraten, jetzt abzuwarten. Leider.
Und das sehe ich als einen der wesentlichen Hintergründe für die ganze
Windmacherei.

wobo
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Uwe Laverenz
Wolfgang Bornath wrote:

Mit Recht. Du hast Glück, denn Dein Chef macht sich Sorgen um Deinen
Arbeitsplatz. Man kann mal einen oder 2 Versuchsrechner mit Linux
bestücken, solange es 2 rechner sind, die sowieso keiner braucht. Aber
Invisible Smiley(tm)? Meinst Du das etwa ernst, oder hast Du Dich nur 
verlaufen und wolltest eigentlich zum Heise-Forum?

ein komplettes Projekt kostet Ressourcen. Dieser Ressourcen-Einsatz muss
gerechtfertigt sein. Wir sind hier weder im Kindergarten noch in einer
Forschungsanstalt sondern im realen Leben. Solange nur die Möglichkeit
Genau, und im realen Leben werden ca. 60% aller Webseiten und wohl über 
90% aller Mails von freier Software zur Verfügung gestellt oder 
transportiert. Ungefähr 60% der Unternehmen setzen freie Software für 
verschiedenste Projekte ein, von den vielen embedded systems in der 
Industrie und im Multimedia-Bereich ganz zu schweigen. Die Entscheidung 
für den Einsatz von freier Software ist längst gefallen, und zwar nicht 
nur aus Kosten- oder Lizenzgründen, sondern weil sie transparent, 
nachvollziehbar und zuverlässig funktioniert.

eines wie auch immer gearteten Ausgangs für SCO und Konsorten besteht,
ist eine Investition in Open Source betriebswirtschaftliches Risiko.
Ok, das reicht jetzt. Entweder lebst Du in einer anderen Welt oder Du 
bist ein Troll.

cu,
Uwe
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Wolfgang Bornath
 *** Hugo Wau 02 Sep 2003 12:54:11 +0200 :

 Im Uebrigen bin ich sicher, dass weitaus mehr proprietaere
 Softwarepakete Lizenz- und Patentverletzungen enthalten, die mangels
 Code nur noch nicht gefunden und verfolgt wurden. Es duerfte
 eigentlich keine Software geben, bei der man sich als Anwender sicher
 sein kann, dass sie einen absoluten Schutz gegen moegliche
 nachtraegliche Lizenzforderungen Dritter bietet!

Mit dem Unterschied, dass es sich dabei um Software handelt, die
eindeutig einem Produzenten zugeordnet werden kann, der im gegebenen
Fall zur Rechenschaft gezogen werden kann. Schau Dir mal die ganzen
Lizenzklagen der letzten 10 Jahre an. Da wurden nicht die Benutzer zur
Kasse gebeten sondern da ging es jeweils gegen die Produzenten.

Das hier hat eine ganz andere Dimension.

wobo
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Uwe Laverenz
Uwe Laverenz wrote:

Das hier:

Invisible Smiley(tm)? Meinst Du das etwa ernst, oder hast Du Dich nur 
verlaufen und wolltest eigentlich zum Heise-Forum?
und auch das hier:

Ok, das reicht jetzt. Entweder lebst Du in einer anderen Welt oder Du 
bist ein Troll.
nehme ich hiermit zurück, sorry!

Gruß,
Uwe
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Wolfgang Bornath
 *** Uwe Laverenz Tue, 02 Sep 2003 13:11:21 +0200 :

 Ok, das reicht jetzt. Entweder lebst Du in einer anderen Welt oder Du 
 bist ein Troll.

Tja, dazu brauche ich wohl nichts mehr zu sagen.
 
wobo
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Peter Schubert
Hugo Wau schrieb:

Hallo Wolfgang,
Ich empfehle dem Management weiterhin den Einsatz von OpenSource
Software. Allerdings muss dann eine Risikoruecklage in Hoehe der
Forderungen von SCO gebildet werden, die je nach Ausgang des
Rechtstreits wieder fluessig gemacht werden kann oder halt fuer diese
Kernel-Generation bezahlt wird. 

Huugo :-D,

echt, hier weiß ich wirklich nicht mehr, ob wir uns nun gegenseitig 
verarschen oder nicht. Sowas kannst du doch nicht ernst meinen. Weißt 
Du, was dir passiert, wenn Du einem Deiner Vorstände so einen Vorschlag 
machst !? :-D
Wo schaffst denn Du ? Im Tux-Schlaraffenland ;-)

Nun gut, Humor ist gesund, ich mache mit

Peter

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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Wolfgang Bornath
 *** Uwe Laverenz Tue, 02 Sep 2003 13:21:51 +0200 :

 Uwe Laverenz wrote:
 
 Das hier:
 
  Invisible Smiley(tm)? Meinst Du das etwa ernst, oder hast Du Dich
  nur verlaufen und wolltest eigentlich zum Heise-Forum?
 
 und auch das hier:
 
  Ok, das reicht jetzt. Entweder lebst Du in einer anderen Welt oder
  Du bist ein Troll.
 
 nehme ich hiermit zurück, sorry!

Klar. Das erste (mit dem Forum) war ja auch eine ziemliche Beleidigung!
Aber nachvollziehbar. Wenn Du statt Heise ProLinux geschrieben hättest,
hätte ich überhaupt nicht geantwortet oder meinen Rechtsanwalt gefragt!
;-)

wobo
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Eckhard Maass
* Wolfgang Bornath [EMAIL PROTECTED]:
 Aber ein komplettes Projekt kostet Ressourcen. Dieser
 Ressourcen-Einsatz muss gerechtfertigt sein. Wir sind hier weder im
 Kindergarten noch in einer Forschungsanstalt sondern im realen Leben.
 Solange nur die Möglichkeit eines wie auch immer gearteten Ausgangs
 für SCO und Konsorten besteht, ist eine Investition in Open Source
 betriebswirtschaftliches Risiko.

Hmm, das einzige unstimmige, was ich an der Sache sehe: zu dem
Zeitpunkt, als Microsoft als Monopolist von (wie heisst diese
U.S.-Behörde?) angeklagt wurde, und soagr die Zerschlagung im Raum stand
- wurden da etwa auch alle Investitionen in Microsoft-Produkte auf Eis
gelegt?

SEcki
-- 
For your freedom: http://petition.eurolinux.org
http://swpat.ffii.org
http://www.gnu.org/philosophy/no-word-attachments.html


-- 
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Hugo Wau
Am Die, 2003-09-02 um 12.55 schrieb Wolfgang Bornath:
 Mit Recht. Du hast Glück, denn Dein Chef macht sich Sorgen um Deinen
 Arbeitsplatz. Man kann mal einen oder 2 Versuchsrechner mit Linux
 bestücken, solange es 2 rechner sind, die sowieso keiner braucht. Aber
 ein komplettes Projekt kostet Ressourcen. Dieser Ressourcen-Einsatz muss
 gerechtfertigt sein. Wir sind hier weder im Kindergarten noch in einer
 Forschungsanstalt sondern im realen Leben. Solange nur die Möglichkeit
 eines wie auch immer gearteten Ausgangs für SCO und Konsorten besteht,
 ist eine Investition in Open Source betriebswirtschaftliches Risiko.

Wolfgang, wie weit bist Du eigentlich von der Chefetage entfernt?
Jeder Chef geht jeden Tag betriebswirtschaftliche Risiken ein. Er
versucht nur die Risiken kalkulierbar zu halten. Die Forderungen von SCO
sind bekannt. selbst wenn SCO wider Erwarten den Rechtstrei gewinnen
wuerde waere es in fast allen Faellen guensteiger, Linux einzusetzen,
als etwas anderes. 

Wenn mir einer anbietet: Das Auto wird moeglicherweise nicht mehr
verschenkt, Du musst wahrscheinlich 3 Euro dafuer abdruecken, ist es
immer noch ein guenstigeres Angebot, als das vergleichbare Auto von der
Konkurrenz, das 4 Euro kostet. Ein Chef sollte schon objektiv
entscheiden koennen. Wichtig ist, dass wir Chefs gegenueber keine
Gefuehlsduselei betreiben, sondern darauf bestehen, dass fuer den, von
uns nicht erwarteten Fall, dass SCO siegt, Ruecklagen gebildet werden,
die, wenn SCO verliert, der IT-Abteilung fuer ungeplante Investitionen
zur verfuegung stehen.
Cu
-- 
Hugo Wau [EMAIL PROTECTED]


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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Wolfgang Bornath
 *** Eckhard Maass Tue, 2 Sep 2003 13:32:39 +0200 :

 * Wolfgang Bornath [EMAIL PROTECTED]:
  Aber ein komplettes Projekt kostet Ressourcen. Dieser
  Ressourcen-Einsatz muss gerechtfertigt sein. Wir sind hier weder im
  Kindergarten noch in einer Forschungsanstalt sondern im realen
  Leben. Solange nur die Möglichkeit eines wie auch immer gearteten
  Ausgangs für SCO und Konsorten besteht, ist eine Investition in Open
  Source betriebswirtschaftliches Risiko.
 
 Hmm, das einzige unstimmige, was ich an der Sache sehe: zu dem
 Zeitpunkt, als Microsoft als Monopolist von (wie heisst diese
 U.S.-Behörde?) angeklagt wurde, und soagr die Zerschlagung im Raum
 stand- wurden da etwa auch alle Investitionen in Microsoft-Produkte
 auf Eis gelegt?

Nein, weil es nicht um die Produkte ging. der potentielle Kunde konnte
auch während des Prozesses sicher sein, dass die Entwicklung der
Produkte - und was noch viel wichtiger ist: der Support - nicht
gefährdet waren. Siehe Zerschlagung von Bell in die Baby-Bells.

Hier geht es aber erstens um eine mögliche Inanspruchnahme des Anwenders
(was bei M$ nicht der Fall war) sowie die Zukunftssicherheit nicht nur
der Produzenten sondern auch der Dienstleister. Was beim M$-Prozess auch
nicht der Fall war.

wobo
-- 
... and anyway, html can't carry a virus. (Aug 2001, Usenet)
---
GnuPG Public Key on http://www.wolf-b.de/misc


--
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Wolfgang Bornath
 *** Hugo Wau 02 Sep 2003 13:43:28 +0200 :

 Gefuehlsduselei betreiben, sondern darauf bestehen, dass fuer den, von
 uns nicht erwarteten Fall, dass SCO siegt, Ruecklagen gebildet werden,
 die, wenn SCO verliert, der IT-Abteilung fuer ungeplante
 Investitionen zur verfuegung stehen.

Schön für Dich, wenn Du in einem Unternehmen arbeitest, das so gut
läuft, dass man neue Projekte anfangen kann selbst wenn man ungeplante
Zusatzkosten in Kauf nehmen muss.

Erkläre das mal einem Finanzchef eines Unternehmens, das gerade dabei
ist, mehrere hundert Stellen abzubauen.

Wenn Du das in den fetten Jahren geschrieben hättest, hätte ich Dir
unter Vorbehalt zugestimmt. Aber jetzt?

wobo
-- 
... and anyway, html can't carry a virus. (Aug 2001, Usenet)
---
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Hugo Wau
Am Die, 2003-09-02 um 13.26 schrieb Peter Schubert:
 Hugo Wau schrieb:
 
 
 Hallo Wolfgang,
 Ich empfehle dem Management weiterhin den Einsatz von OpenSource
 Software. Allerdings muss dann eine Risikoruecklage in Hoehe der
 Forderungen von SCO gebildet werden, die je nach Ausgang des
 Rechtstreits wieder fluessig gemacht werden kann oder halt fuer diese
 Kernel-Generation bezahlt wird. 

 echt, hier weiß ich wirklich nicht mehr, ob wir uns nun gegenseitig 
 verarschen oder nicht. Sowas kannst du doch nicht ernst meinen. Weißt 
 Du, was dir passiert, wenn Du einem Deiner Vorstände so einen Vorschlag 
 machst !? :-D
 Wo schaffst denn Du ? Im Tux-Schlaraffenland ;-)

Nein, man muss das halt mit selektiver Authentizitaet rueber bringen.
Betriebswirtschaftlich argumentieren, TCO (Total cost of ownership) best
case gegen wotst case abwaegen und erst mal ROI (Return on Investment)
drstellen. Am Ende hat der Vorstand nix begriffen, will das aber nicht
zugeben und stimmt zu.
-- 
Hugo Wau [EMAIL PROTECTED]


--
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Martin Schulze
Uwe Laverenz wrote:
 Some people are worried about a few things, like software patents, but 
 in my view software patents are so absurd that I expect that open source 
 will happily survive all that, even if situations arise where a few 
 specific projects are forced to rewrite some of their code to work 
 around a patent.

Wobei Guido allerdings vollkommen außer acht zu lassen scheint, daß
Patente im Gegesatz zum Urheberrecht nicht die konkrete Umsetzung
schützen, sondern die Idee an sich.  Wenn das Patent Lösung von
Problem X beschreibt, dann kann Guido versuchen, um das Patent
herumzuprogrammieren, bis er schwarz wird.  Solange das Programm
Problem X löst, verstößt er gegen das Patent.

Das ist eines der großen Probleme bei Logik-Patenten
bzw. Software-Patenten.

 A few individuals will probably be hit by unfair lawsuits, but by and 
 large I don't think that's going to break the open source community.

Wait until somebody patents a means of combining hardware and software
to maintain data processing.  Das würde dann mal eben alle
Betriebssysteme erschlagen.  Gute Nacht.

Auch außer acht läßt er dabei, daß Progress-Bars, Reiter-Menüs,
Netzwerk-Überwachung und ähnliches bereits patentiert ist und es nur
noch eine Frage der Zeit ist, bis wildgewordene Patent-Inhaber
losschlagen.

Gruesse,

Joey

-- 
Still can't talk about what I can't talk about.  Sorry.  -- Bruce Schneier

Please always Cc to me when replying to me on the lists.


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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Peter Schubert
Hugo Wau schrieb:

Nein, man muss das halt mit selektiver Authentizitaet rueber bringen.
Betriebswirtschaftlich argumentieren, TCO (Total cost of ownership) best
case gegen wotst case abwaegen und erst mal ROI (Return on Investment)
drstellen. 

ooh

Am Ende hat der Vorstand nix begriffen, will das aber nicht
zugeben und stimmt zu.
 

das ist ja wie in des Kaisers neue Kleider, zumindest die Älteren, 
wissen, was das ist, die jüngeren kennen ja nur Batman und Gozilla :-D

--
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-02 Diskussionsfäden Michelle Konzack
On 2003-09-02 13:26:53, Peter Schubert wrote:
Hugo Wau schrieb:


Hallo Wolfgang,
Ich empfehle dem Management weiterhin den Einsatz von OpenSource
Software. Allerdings muss dann eine Risikoruecklage in Hoehe der
Forderungen von SCO gebildet werden, die je nach Ausgang des
Rechtstreits wieder fluessig gemacht werden kann oder halt fuer diese
Kernel-Generation bezahlt wird. 


Huugo :-D,

echt, hier weiß ich wirklich nicht mehr, ob wir uns nun gegenseitig 
verarschen oder nicht. Sowas kannst du doch nicht ernst meinen. Weißt 
Du, was dir passiert, wenn Du einem Deiner Vorstände so einen Vorschlag 
machst !? :-D
Wo schaffst denn Du ? Im Tux-Schlaraffenland ;-)

Nun gut, Humor ist gesund, ich mache mit

Peter

Verstehe ich nicht ganz...

Wenn die Firma OpenSource/Linux einsetzt ist das Kostenlos. 
Wenn Sie auf die Idde kommt, sofort Ein anderes OS wie Win/SCO 
einzusetzen kostet das viel bis schweineviel. 

Sprich, bei der derzeitigen Wirtschaftskrise, würde ich mir 
zweimal überlegen, ob ich Riskannt hohe kosten für ein 
Proprietäres OS ausgebe, oder ob ich es Wage, mit OpenSource/
Linux weiterzumachen und abzuwarten. Denn ich gewinne mit 
OpenSource/Linux auf alle fälle Zeit, die wir benötigen, um 
die Aktuelle Wirtschaftskrise zu überstehen. 

Die Risikorücklage kann ja deswegen trotzdem gebildet werden...

Also ich denke, das für die Firmen die sich nicht ins Boxhorn 
jagen lassen, der Vorteil auf der Hand liegt. 

Ich habe eine Bekannte (französin aus Strasbourg) die in Los 
Angelas für eine Firma für Software Analysen arbeitet und sie 
sagte mit am Wochenende, das es absolut keinen Beweis gibt, 
Das SCO-Sourcen im Linux sind... (Was ich bezweifele, den mein 
OpenSCO-SourceCode ist auch noch vorhanden)

Wie mir scheint, kann man in Amerika Klagen zu zweifelhaften 
Subjecten einreichen und die beklagte Person dazu verdonnern, 
zu Beweisen, das es nicht so ist...

Es Lebe Amerika, Das Land Der Unbegrenzten Möglichkeiten !!!

Schönen Abend
Michelle

-- 
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-01 Diskussionsfäden Peter Schubert
Hugo und Wobo schrieben:

Am Son, 2003-08-31 um 22.04 schrieb Peter Schubert:
 

Bill Gates verstellt sich nicht, zeigt seine echten Zähne, er will Linux 
weghaben,  SCO will Linux für sich alleine haben und IBM gibt vor, Linux 
für uns retten zu wollen und  ist doch selbst nur  ein Wolf im 
Schafspelz, der sich ebenso wie SCO für den Linux-Kernel interessiert, 
denn alle wollen das Gleiche - SOVIEL GELD wie möglich. Dem einen ist 
Linux im Weg und den anderen die GNU Public License...

   

Peter,

Was ich auch fuer gefaehrlich halte ist, zu dikutieren, ob Debian weiter
existieren wird. Fuer mich ist das keine Frage. ich bin fest davon
ueberzeugt, dass Debian weiter existieren wird. 

Solange, es aus der Sorge um den Erhalt des Systems Debian geschieht, 
ist das legitim.
Der Thread erfolgte eben aus diesem Punkt heraus und nicht aus der 
Position, des schon aufgegeben sein, denn dann müsste ich es ja schon 
gelöscht haben und vielleicht Windows draufhaben

Lohnt es sich nicht dafuer zu kaempfen, dass auch sie die Freiheit der
Wahl haben werden? Lohnt es sich nicht, auch fuer kommende Generationen
die Freiheit ist ein grosses Wort, wenn es denn den Inhalt hätte, den es 
haben sollte, wäre es sehr gut für alle. In dieser konkreten Situation 
ist es aber für uns eine leere Hülse, denn wir sind auschließlich vom 
Wohl und Wehe der Politiker in Brüssel abhängig

zu sagen: Wenn es denn so kommen sollte, werde ich hart daran
mitarbeiten, den Kernel-Code zu ueberarbeiten und zu testen, um
GNU/Linux und unsere persoenliche Meinungsfreiheit zu retten? 

Moment! Ich sprach davon, dass es gegen OpenSource allgemein geht. Wenn 
das passiert und OpenSource als solches als ungültig erklärt werden 
solte und eben darum geht es den Konzernen, ist es egal, ob da Kernel 
umgeschrieben werden oder nicht.

Die Sechziger Jahre lange her. In Hannover sind damals die
Strassenbahntarife erhoeht worden. Bundesweit haben Studenten dagegen
protestiert. Autofahrer haben den roten Punkt an die Windschutzscheibe
geklebt zum Zeichen, dass sie Mitfahrer aufnehmen, wenn diese die
oeffentlichen Verkehrsmittel bestreiken. 

kein Vergleich - ich behaupt, dass nicht einmal 5 Prozent der 
Bevölkerung der BRD wissen, was OpenSource ist und was Software-Patente 
bedeuten. Und wenn, dann halte ich von den meisten die Reaktion des 
Schulterzuckens und der plebejischen Dummheit für wahrscheinlicher.( Na 
und, dann müssen die endlich Ihre Software auch bezahlen, mein Windows 
hat auch genug Geld gekostet, diese Schmarotzer haben auch immer alles 
umsonst geschnorrt, endlich und hurra)

Debian GNU/Linux ist es wert, verteidigt zu werden. 



Dir, uns und den Experten, ist schon klar, was Software-Patente, was
SCO/IBM/M$ und was TCPA bewirken können und wohin diese ganze Sache
steuern kann/wird. Aber nicht der Öffentlichkeit.


das ist ja keine Frage, das stand grundsätzlich auch nicht zur 
Disposition. In der Frage gibt es keine gegensätzlichen Auffassungen, 
aber was das allgemeine Nichtstun anbetrifft, da sehe ich die Dinge 
ähnlich düster, wie Wobo.

Gruss
Peter


--
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-01 Diskussionsfäden Peter Schubert
Hugo Wau schrieb:

hochkriegen. Ich stelle mir z.B. Flash Mobs in Kauftempeln mit
massenhafter Rückgabe von M$ CD-ROMs gegen anteilige Kaufpreiserstattung
vor. 

das muss ich noch kommentieren - sorry.
Hugo, weißt Du, was ein Händler allein an einer Win2000-CD verdient ? 
Vor ein paar Jahren habe ich die OEM Win2k für meinen Bruder eben hier 
für 229, -DM *kein Schreibfehler*  gekauft, Rechnung kann gescannt 
werden, falls einer zweifelt, jetzt will der gleiche Händler bei 
Karstadt 449 EURO *auch kein Schreibfehler* dafür, für die haargenau 
gleiche OEM-Tüte !!! Keine Boxen! Keine Handbücher, nur die CD und ein 
dünnes Heftchen. Und man glaubt es kaum, es finden sich noch immer genug 
Käufer, das W2k verkauft sich selbst zu diesem Preis besser als das 
XP-Home für 139 EURO. für die XP-Prof will der gleiche Händler 779,-EURO 
OEM-Tüte. Das Preisverhältnis Einkauf/Verkauf ist ähnlich wie in einer 
Apotheke
Weißt du auch, was er an einer SuSE-Box verdient und wie oft er beides 
verkauft?
Von den suSE-Boxen, was anderes gibt es ja in Germany fast nicht, geht 
nahezu nichts mehr!
Für den Händler, der was verdienen will, ist Linux nicht mal ein 
Verkaufsgespräch wert.
(belegbares Beispiel Karstadt!)
An was wird er denn nun mehr interessiert sein?
Anteilige Kaufpreis-Erstattung!? Vielleicht mit einem der OEM-Tütchen, 
an dem er eben 220 EURO *Gewinn* gemacht hat?
Das ist wahrhaftiger Idealismus.

Peter

--
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-01 Diskussionsfäden Hugo Wau
Am Son, 2003-08-31 um 23.36 schrieb Wolfgang Bornath:

 Dir, uns und den Experten, ist schon klar, was Software-Patente, was
 SCO/IBM/M$ und was TCPA bewirken können und wohin diese ganze Sache
 steuern kann/wird. Aber nicht der Öffentlichkeit.

Ein heller Kopf, etwas Phantasie, ein paar Aktivisten und eine Kamera
sind alles, was man braucht, um Öffentlichkeit herzustellen und Massen
zu polarisieren. Echte und ehrliche Aufklärung laeuft sich tot. Aber das
Polarisieren der Gefuehle wird immer funktionieren.

Im uebrigen versucher ich deutlich zu machen, dass die Firmen und die
Konzerne, auch die genannten SCO/IBM/M$ durchaus unterschiedliche
Interessen haben. Neben den Firmen gibt es noch machtorientierte
Kraefte, die an einem totalitaeren nationenuebergreifenden
Ueberwachungsapparat interessiert sind. Viele Firmen haben daran
genausowenig Interesse wie wir. Open Source wird von der Mehrheit der
Unternehmen begruesst. Sogar SAP arbeitet mit OpenSource DB unter
GPL/LGPL. Trotzdem macht SAP gutes Geld. Nach meiner Meinung ist die
kuenstlich geschaffene Phase der Rechtsunsicherheit ein Zeitraum, der
von Firmen, die die Zeit verschlafen haben, genutzt wird, um sich
OpenSource-Pfruende (z.B. als Basis fuer kuenftige
Dienste/Dienstleistungen) zu sichern.
Gluecklicherweise ist Debian GNU/Linux fuer solche wirtschaftlichen
Interessen nicht greifbar.
Cu
-- 
Hugo Wau [EMAIL PROTECTED]

Kapitalismus ist die voruebergehende Erscheinung zwischen zwei
Revolutionen.


--
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-01 Diskussionsfäden Thomas Templin
-BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-
Hash: SHA1

On Monday 01 September 2003 13:00, Hugo Wau wrote:
 Am Son, 2003-08-31 um 23.36 schrieb Wolfgang Bornath:
  Dir, uns und den Experten, ist schon klar, was
  Software-Patente, was SCO/IBM/M$ und was TCPA bewirken können
  und wohin diese ganze Sache steuern kann/wird. Aber nicht der
  Öffentlichkeit.

 Ein heller Kopf, etwas Phantasie, ein paar Aktivisten und eine
 Kamera sind alles, was man braucht, um Öffentlichkeit
 herzustellen und Massen zu polarisieren. Echte und ehrliche
 Aufklärung laeuft sich tot. Aber das Polarisieren der Gefuehle
 wird immer funktionieren.

 Im uebrigen versucher ich deutlich zu machen, dass die Firmen
 und die Konzerne, auch die genannten SCO/IBM/M$ durchaus
 unterschiedliche Interessen haben. Neben den Firmen gibt es noch
 machtorientierte Kraefte, die an einem totalitaeren
 nationenuebergreifenden Ueberwachungsapparat interessiert sind.
 Viele Firmen haben daran genausowenig Interesse wie wir. Open
 Source wird von der Mehrheit der Unternehmen begruesst. Sogar
 SAP arbeitet mit OpenSource DB unter GPL/LGPL. Trotzdem macht
 SAP gutes Geld. Nach meiner Meinung ist die kuenstlich
 geschaffene Phase der Rechtsunsicherheit ein Zeitraum, der von
 Firmen, die die Zeit verschlafen haben, genutzt wird, um sich
 OpenSource-Pfruende (z.B. als Basis fuer kuenftige
 Dienste/Dienstleistungen) zu sichern.
 Gluecklicherweise ist Debian GNU/Linux fuer solche
 wirtschaftlichen Interessen nicht greifbar.
[...]
Ich geh mal davon aus du meinst mit  solche wirtschaftlichen 
Interessen Bestrebungen die eine Monopolisierung zum Ziel haben.
Genau daher ist Freie Software einer der Ansätze der gegenüber den 
Vertretern unserer aller Gemeinwesen vermehrt publik gemacht 
werden muss. Die gesellschaftliche Bedeutung einer Erhaltung einer 
frei verfügbaren Technologie Plattform die eines der zentralen 
Werkzeuge für die zukünftige Gesellschaft bilden wird, so wie es 
die Buchdruckkunst vor einigen Jahrhunderten war ist den meisten 
Vetretern in Politik und Gesellschaft nicht bewusst. Von den 
Volkswirtschaftlichen Vorteilen durch ein wegfall von redundanten 
parallelen Wertschöpfungsketten  und  die direkteren Wege zwischen 
Endkunde und Entwickler jetzt mal ganz abgesehen. 
Und leider sind die Entwickler Freier Software vielfach noch nicht 
so weit einzusehen, dass Lobbyarbeit für Freie Software nötig und 
wichtig ist. Von den Anwendern gar nicht erst zu reden, die sind 
oft der Meinung sie würden durch den Kauf einer SuSE Box bereits 
alles menschenmögliche getan haben um OpenSource zu fördern.

Dies führt dann zu Situationen wie wir sie im Moment haben, ein 
Konzern der mal eben einige zigzehntausend EUR dafür investiert um 
eine WIPRO Konferenz zu verhindern und auf der Gegenseite eine FSF 
Europa die im letzten Jahr mit 57.000EUR für das gesammte Jahr als 
einzige versucht hat auf dem politischen Parket Lobbyarbeit für 
Freie Software zu machen. 

Das wichtigste im Moment ist IMHO dafür zu sorgen, dass diejenigen 
die auf dem öffentlichen Parkett  Lobbyarbeit machen mit den 
Mitteln zu versorgen die für ein vernünftiges arbeiten nötig sind.
57.000EUR sind ein Jahresetat mit dem sicherlich ein 
Kleintierzüchterverein in Pusemuckel auskommen kann, für eine 
Finanzierung einer bundes- und europaweiten Lobbyarbeit für Freie 
Software ist das eine Katastrophe.
http://www.fsfeurope.org/help/donate-2002-de.de.html

Tschüss,
Thomas
-BEGIN PGP SIGNATURE-
Version: GnuPG v1.2.3 (GNU/Linux)

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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-01 Diskussionsfäden Michelle Konzack
On 2003-09-01 05:24:25, Peter Schubert wrote:

Weißt du auch, was er an einer SuSE-Box verdient und wie oft er beides 
verkauft?
Von den suSE-Boxen, was anderes gibt es ja in Germany fast nicht, geht 
nahezu nichts mehr!
Für den Händler, der was verdienen will, ist Linux nicht mal ein 
Verkaufsgespräch wert.
(belegbares Beispiel Karstadt!)
An was wird er denn nun mehr interessiert sein?
Anteilige Kaufpreis-Erstattung!? Vielleicht mit einem der OEM-Tütchen, 
an dem er eben 220 EURO *Gewinn* gemacht hat?
Das ist wahrhaftiger Idealismus.

Hallo Peter, 

hir muß ich aber einhacken, denn WinScheiß wird als software 
verkauft und SuSE als Buch unter einer ISBN... 

Bei ISBN gillt in DE die Preisbindung

Du vergleichst also Äpfel mit Tomaten...

Grüße
Michelle

-- 
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-01 Diskussionsfäden Peter Schubert
Michelle Konzack schrieb:

On 2003-09-01 05:24:25, Peter Schubert wrote:

 

Weißt du auch, was er an einer SuSE-Box verdient und wie oft er beides 
verkauft?
Von den suSE-Boxen, was anderes gibt es ja in Germany fast nicht, geht 
nahezu nichts mehr!
Für den Händler, der was verdienen will, ist Linux nicht mal ein 
Verkaufsgespräch wert.
(belegbares Beispiel Karstadt!)
An was wird er denn nun mehr interessiert sein?
Anteilige Kaufpreis-Erstattung!? Vielleicht mit einem der OEM-Tütchen, 
an dem er eben 220 EURO *Gewinn* gemacht hat?
Das ist wahrhaftiger Idealismus.
   

Hallo Peter, 

hir muß ich aber einhacken, denn WinScheiß wird als software 
verkauft und SuSE als Buch unter einer ISBN... 

Bei ISBN gillt in DE die Preisbindung

Du vergleichst also Äpfel mit Tomaten...

Grüße
Michelle
 

lies es mal richtig, dann wirst du selber merken, dass es nicht um den 
Preis ging, sondern um die Tatsache, was sich beim Händler quantitativ 
mehr verkauft und was ihm mehr Geld bringt, da ist es dem Händler 
schietegal, ob Buch oder Software, am Ende ists Geld, sprich Umsatz. 
Erst richtig lesen, dann hacken...

Peter

--
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-01 Diskussionsfäden Michelle Konzack
On 2003-09-01 13:37:53, Thomas Templin wrote:

Dies führt dann zu Situationen wie wir sie im Moment haben, ein 
Konzern der mal eben einige zigzehntausend EUR dafür investiert um 
eine WIPRO Konferenz zu verhindern und auf der Gegenseite eine FSF 
Europa die im letzten Jahr mit 57.000EUR für das gesammte Jahr als 
einzige versucht hat auf dem politischen Parket Lobbyarbeit für 
Freie Software zu machen. 

Das wichtigste im Moment ist IMHO dafür zu sorgen, dass diejenigen 
die auf dem öffentlichen Parkett  Lobbyarbeit machen mit den 
Mitteln zu versorgen die für ein vernünftiges arbeiten nötig sind.
57.000EUR sind ein Jahresetat mit dem sicherlich ein 
Kleintierzüchterverein in Pusemuckel auskommen kann, für eine 
Finanzierung einer bundes- und europaweiten Lobbyarbeit für Freie 
Software ist das eine Katastrophe.
http://www.fsfeurope.org/help/donate-2002-de.de.html

hallo, 

ich kann mir glücklicherweise nichts vorwerfen. 

Spenden an Debisn/SPI und FSF werden von mir alle drei Monate 
gemacht. Aber alleine bei dem gedanken, das jeder Linuxuser 
pro Monat mal einen ¤ spendet, besser einmal im Jahr 12 ¤ 
(Kommt noch die Überweisungsgebühr dazu) da könnte so einiges 
mehr getan werden. 

Aber viele schrecken ja schon bei den hohen Überweisungsgebühren 
(~15 ¤) per SWIFT-Anweisung...

Nur nun ist schluß !!!

Es gibt die Europäische Zahlungsanweisung und de kostet nicht 
mehrals eine Nationale Überweisung, sprich so um die 3,50 ¤. 

Soviel ich weis, sind auf dieser Liste über eineinhalb tausend 
Teilnehmer, somit währen das schon mal 18.000 ¤ alleine von der 
debian-user-german !!!

Das traurige ist, das die meisen sucker sind... 

Nur alles Kostenlos uhd ja nichts bezahlen !!!

Sorry, aber es ist einfach zum Kotzen !!!

Ach ja, habe heute früh einen Liebes-Brief wegen meiner SCO-
Lizenz bekommen ;-))

Hmmm, habe eine Server-Farm mit 26 Kisten unter Linux...
Soweit kann ich garnicht rechnen, was ich dafür an Lizenz- 
gebühren abtreten soll !!! - Diese Firrma ist einfach zum Kotzen !

Grüße
Michelle

-- 
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-01 Diskussionsfäden Michelle Konzack
On 2003-09-01 14:51:39, Peter Schubert wrote:
Michelle Konzack schrieb:

Hallo Peter, 

hir muß ich aber einhacken, denn WinScheiß wird als software 
verkauft und SuSE als Buch unter einer ISBN... 

Bei ISBN gillt in DE die Preisbindung

Du vergleichst also Äpfel mit Tomaten...

Grüße
Michelle

 

lies es mal richtig, dann wirst du selber merken, dass es nicht um den 
Preis ging, sondern um die Tatsache, was sich beim Händler quantitativ 
mehr verkauft und was ihm mehr Geld bringt, da ist es dem Händler 
schietegal, ob Buch oder Software, am Ende ists Geld, sprich Umsatz. 
Erst richtig lesen, dann hacken...

Falsch, denn Das SuSE Buch kostet 49 ¤ und dann kann der Händler 
nichts drehen. Windows ist eben Software die er für z.B. 200 ¤ 
einkauft, seine Ausgaben berechnet, Wunschgewinn draufhaut und 
die Ware dann Verkauft (in deer Hoffnung, das die MS-Werbung 
funktioniert - Dumme Kunden gibt es halt überall)

Ich frage mich nur, warum alle Linux-Distris unter ISBN verkauft 
werden... 

Aber es soll ja auch Händler geben, die mehr Linux-Produkte 
verkaufen (Umsatz) als M$ zeugs... Ist alles nur eine Frage 
der Werbung und der Motivation des Händlers. 

In Paris kannste eben einen Compi mit Linux kaufen und wenns 
nicht auf anhieb fliztz, haste eben ein Jahr Support für die 
Installation... 

Bei dem kannste dann auswählen, ob Du 1500 ¤ für Windows plus 
Office und sonstwas ausgeben willst, oder 80 ¤ für ne Linux-
Distri Plus 300 ¤ Support für ein Jahr.

Der Typ macht aber massiv Werbung... (Garantiert 4-5.000 ¤/mon)

Das Problem bei Linux ist halt, das es keinen Obermacker gibt, 
der sagt: Wir investieren 10.000.000 ¤ in PR und bügeln alles 
Platt, was uns in die Quere kommt...

Wenn Debian was kosten würde, - nur 10 ¤ pro CPU, dann könnte 
man damit gewaltige Webekampanien à la God-Gates starten...

...und Linux wesentlich gewinnbringender Verkaufen, denn es 
wird ja NUR von einem haufen 'Verrückter' progrmmiert, die das 
auch noch in ihrer KOSTBAREN Freizeit tun !!! 

Hier in Strasbourg werde ich laufend um irgendwas Linux-
Bezogenes gefragt (Installation hier, installation da) aber 
das mir mal jemand ein Scheinchen (und wenns nur 10 ¤ sind) in 
die Hand drückt oder in der Pizza-Hut einläd... :-(

Ist eben eine scheiß Welt !!!

Michelle

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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-09-01 Diskussionsfäden Peter Schubert
Michelle Konzack schrieb:

On 2003-09-01 14:51:39, Peter Schubert wrote:
 

Michelle Konzack schrieb:
   

 

Hallo Peter, 

hir muß ich aber einhacken, denn WinScheiß wird als software 
verkauft und SuSE als Buch unter einer ISBN... 

Bei ISBN gillt in DE die Preisbindung

Du vergleichst also Äpfel mit Tomaten...

Grüße
Michelle


 

lies es mal richtig, dann wirst du selber merken, dass es nicht um den 
Preis ging, sondern um die Tatsache, was sich beim Händler quantitativ 
mehr verkauft und was ihm mehr Geld bringt, da ist es dem Händler 
schietegal, ob Buch oder Software, am Ende ists Geld, sprich Umsatz. 
Erst richtig lesen, dann hacken...
   

Falsch, denn Das SuSE Buch kostet 49 ¤ und dann kann der Händler 
nichts drehen. 

 

Es ging nicht darum, dass er was dran dreht, es ging darum, dass er am 
Windows so und so schon mehr verdient und das er aus Gründen der 
Volksgewohnheiten schon immer wesentlich mehr Windows verkauft als 
Linux, und das eben *ohne dass er dran drehen muss*, denn der 
Einkaufspreis des Händlers für Windows hat sich mittlerweile nach Angabe 
eines Händlers auch verdoppelt. Zu deutsch: hier verdienen die alle 
dran, eben mehr als am Linux und das auch ohne, dass die an den Preisen 
drehen, selbst wenn sie die normal übliche Handelsspanne in Prozent 
einhalten würden.

Peter

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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-08-31 Diskussionsfäden Peter Schubert
Markus Hubig schrieb:

Diese Fragestellungen zeigen einmal mehr die völlige Absurdität eines
solchen Gesetzesvorschlags.
Und ich denke dass gerade der letzte Punkt eine unüberwindbare Hürde für 
Softwarepatente werden könnte.

 

Der Fall SCO zeigt deutlich, wie leicht solche Probleme entstehen
können.  Wieviele Monate gebt ihr Debian noch? Mehr als 12?
   

Ja!

   HAND, Markus

Hallo Pinguine,

obwohl ich mir selbst wünschen würde, dass Markus Recht behielte, kann 
ich diesen Optimismus nur als sträfliche Sorglosigkeit bezeichnen. Es 
geht ums Geld, liebe Freunde! Und die Industrie hat erkannt, dass sich 
nun mit dem Linux-Kernel wirklich sehr gut und viel Geld verdienen 
ließe. Einem solchen Bestreben ordnet die Politik alles unter, auch das 
eigene Recht, das ändert man im Interesse der Monopole und deren Lobby 
so, wie man es gerade braucht. Die GNU General Public License ist kein 
Gesetz und für die Politiker schon gar nicht, man wird u.U. all das vom 
Tisch fegen, weil es dem Bestreben der Monopole nach Profit entgegen 
steht. Es geht darum Linux entweder gewinnbringend selbst zu vermarkten 
oder es, wenn das nicht geht, zumindest im Panzerschrank wegzuschließen. 
Als sehr schlimm sehe ich an, dass dann auch der dritten Welt der Zugang 
zum Computer verwehrt würde, denn OpenSource ist allein in Indien der 
Schlüssel dazu, dass etliche Millionen einfacher Inder an Computer 
rangekommen sind.

Ich halte diese Sorgen um Debian für mehr als berechtigt und da wird es 
auch nicht helfen, dass Debian eine Portierung auf den NetBSD-Kernel 
vorgenommen hat, der ja schon Produktionsreife haben soll, denn mit den 
software-Patenten geht es gegen die gesamte Welt der freien Software, so 
dass auch ein Wechsel zu etwa FreeBSD keinen anderen Zustand erbrächte.

Ich muss es so sagen, mir ist die Masse der Pinguine zu selbstsicher und 
zu sorglos in dieser Angelegenheit, hoffentlich gibt das am Ende nicht 
ein böses Erwachen!

Gruss
Peter
Ich hoffe und bange natürlich ebenso um den weiteren Bestand meines 
Debian. Wahrscheinlich hätte ich dann privat keinen Computer mehr, 
Windows käme um nichts in der Welt auf ein privates Gerät von mir!



 



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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-08-31 Diskussionsfäden Wolfgang Bornath
 *** Hugo Wau 31 Aug 2003 17:48:33 +0200 :

 Zweitens: Sollte der Kampf, der seine Zeit braucht, zu ungunsten
 ausgehen, gibt es den Weg des zivilen Ungehorsams. In einer Welt, in
 der ein Bauer in Frankreich den Mut hat, eine Dräc Donald Filiale
 einzureissen und wenn er dafuer in den Knast geht, in einer Welt, in
 der es gelingt, durch Massenboykott, Shell zur geordneten Entsorgungon
 einer Oelplattform zu bewegen, werden sich zu gegebener Zeit auch
 Aktionen finden lassen, mit denen auf Angriffe auf die Freiheit
 reagiert werden kann. Ich bin da ganz zuversichtlich und freue mich
 auf Bewegung in einer lebendigen Welt.

Das, was Du da als Beispiele heranziehst, sind leider Beispiele, die
hier nicht passen. Wo ist denn der zivile Ungehorsam der Franzosen, den
Du beschreibst, in Bezug auf das Verbot der Verschlüsselung? Das ist
eine Sache, die anscheinend in FR niemand interessiert. Jedenfalls habe
ich noch von keiner *nennenswerten* Gegenwehr gelesen.

Brent Spa war eine Sache, die öffentliches Interesse hatte. Frage mal
auf der Straße, wer den Begriff Open Source kennt, dann hast Du die
Antwort, warum Deine Beispiele nicht passen.

Ich habe mal in meinem Bekanntenkreis (alle möglichen Berufe und
Bildungsstufen vertreten) nachgefragt, wer denn von der anstehenden
Abstimmung über Software-Patente in Brüssel wusste. Einer, und der nur
deswegen, weil er selbstständiger Programmierer ist.

Diese ganzen Sachen, ob Software-Patente, SCO vs Linux oder TCPA, sind
Themen, die in der Öffentlichkeit keine Rolle spielen und demzufolge
auch keinen Nährboden für nennenswerte Proteste entwickeln.

wobo
-- 
... and anyway, html can't carry a virus. (Aug 2001, Usenet)
---
GnuPG Public Key on http://www.wolf-b.de/misc


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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-08-31 Diskussionsfäden Hugo Wau
Am Son, 2003-08-31 um 10.03 schrieb Wolfgang Bornath:
 Tja, mein komplettes privates Computerdasein ist auf Linux ausgerichtet.
 Wenn Open Source keine Beschäftigung mehr bietet, habe ich auch keine
 Verwendung mehr für das Teil.
 
Erstens: Wir sind den Weg von der Industriegesellschaft in die
Automationsgesellschaft gegangen. Die Automaten brauchen Software - und
in embedded-Entwicklungen boomt zunehmend Open Spurce. Geld verdienen
durch Kopieren ist ein Symptom der Industriegesellschaft. Geld verdienen
durch Diesntleistung (hat sogar IBM erkannt) ist in der
Automationsgesellschaft angesagt. Insofern ist es ein Kampf der Giganten
die mit der Zeit gehen gegen die Giganten des Konservatismus aus der
Vergangenheit. 

Zweitens: Sollte der Kampf, der seine Zeit braucht, zu ungunsten
ausgehen, gibt es den Weg des zivilen Ungehorsams. In einer Welt, in der
ein Bauer in Frankreich den Mut hat, eine Dräc Donald Filiale
einzureissen und wenn er dafuer in den Knast geht, in einer Welt, in der
es gelingt, durch Massenboykott, Shell zur geordneten Entsorgung einer
Oelplattform zu bewegen, werden sich zu gegebener Zeit auch Aktionen
finden lassen, mit denen auf Angriffe auf die Freiheit reagiert werden
kann. Ich bin da ganz zuversichtlich und freue mich auf Bewegung in
einer lebendigen Welt.
-- 
Hugo Wau [EMAIL PROTECTED]


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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-08-31 Diskussionsfäden Hugo Wau
Am Son, 2003-08-31 um 19.57 schrieb Wolfgang Bornath:

 Diese ganzen Sachen, ob Software-Patente, SCO vs Linux oder TCPA, sind
 Themen, die in der Öffentlichkeit keine Rolle spielen und demzufolge
 auch keinen Nährboden für nennenswerte Proteste entwickeln.

Hallo Wolfgang,
Greenpeace hat durch selbst dokumentierte (zumeist gefilmte)
aufsehenerregende Aktionen (mit bisweilen unrichtigen oder irrevelvanten
Argumenten) sehr erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit (PR) gemacht. Das
Niederreissen eines Fastfoodrestaurants durch erzürnte Bauern in
Frankreich war aufsehenerregend und hat Öffentlichkeit gemacht. 
Wenn die Gesetzgebung und Rechtsprechung tatsaechlich in die falsche
Richtung gehen sollte, erwarte ich das Entstehen einer Bewegung, die das
Erregen von öffentlichem Aufsehen und Meinungsmache weit über die bisher
selbst auferlegte enge Bindung an Fakten und zielorientiertem
Softwarecode stellt und damit fuer die gegenerische Seite zu einem
unberechenbaren Movement wird. 

So lange es ein Recht auf freie Meinungsaeusserung gibt, erwarte ich,
dass selbst entwickelter Softwarecode als persoenliche Aeusserung eines
Menschen frei weiter gegeben wird, egal ob jemand anders diesen Code als
patentiert ansieht oder nicht. Sollte die Verbreitung einer
persoenlichen Aeusserung in Form von lesbarem Softwarecode behindert
werden, ist das Recht auf Meinungsfreiheit eingeschraenkt und die
Demokratie hat sich in ein Totalitaeres System verwandelt. 
Deshalb muss Debian noch lange weiter existieren!
Cu
-- 
Hugo Wau [EMAIL PROTECTED]


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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-08-31 Diskussionsfäden Peter Schubert
Hugo Wau schrieb:

Am Son, 2003-08-31 um 19.57 schrieb Wolfgang Bornath:

 

Diese ganzen Sachen, ob Software-Patente, SCO vs Linux oder TCPA, sind
Themen, die in der Öffentlichkeit keine Rolle spielen und demzufolge
auch keinen Nährboden für nennenswerte Proteste entwickeln.
   

Hallo Wolfgang,

So lange es ein Recht auf freie Meinungsaeusserung gibt, erwarte ich,
dass selbst entwickelter Softwarecode als persoenliche Aeusserung eines
Menschen frei weiter gegeben wird, egal ob jemand anders diesen Code als
patentiert ansieht oder nicht. Sollte die Verbreitung einer
persoenlichen Aeusserung in Form von lesbarem Softwarecode behindert
werden, ist das Recht auf Meinungsfreiheit eingeschraenkt und die
Demokratie hat sich in ein Totalitaeres System verwandelt. 
Deshalb muss Debian noch lange weiter existieren!
Cu
 

Hallo Hugo.
ich würde mir sehr wünschen, dass du Recht behälst, sollte aber der 
Linux-Kernel letztendlich doch einem dieser Monopolisten in die Hände 
fallen gilt das folgende Zitat, das zwar schon 150 Jahre alt ist, aber 
noch recht aktuell:

**
Kapital flieht Tumult und Streit und ist ängstlicher Natur. Das ist sehr 
wahr, aber doch nicht die ganze Wahrheit. Das Kapital hat einen Horror 
vor Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor 
der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent 
sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 
50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle 
menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert 
kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens
**

zu deutsch: dann ist unsere Meinung nicht mehr gefragt, da ist niemandes 
Meinung mehr gefragt, da wird nur noch gefragt, was es einbringt, oder 
was es nutzt, den Linux-Kernel weg zu schließen. Sicher ist die 
Demokratie vom Standpunkt des Einzelnen als meinungsäußerndes 
Individium, ohne dafür eingesperrt zu werden, eine Demokratie - vom 
Standpunkt der Wirtschaft sehe ich das aber schon als totalitäres System 
an, denn hier ist alles nur einem einzigen Ziel untergeordnet - dem 
Profit des Kapitaleigentümer. Da bist Du nur ein Rädchen im Getriebe, 
dass man beliebig auswechseln kann.

Bill Gates verstellt sich nicht, zeigt seine echten Zähne, er will Linux 
weghaben,  SCO will Linux für sich alleine haben und IBM gibt vor, Linux 
für uns retten zu wollen und  ist doch selbst nur  ein Wolf im 
Schafspelz, der sich ebenso wie SCO für den Linux-Kernel interessiert, 
denn alle wollen das Gleiche - SOVIEL GELD wie möglich. Dem einen ist 
Linux im Weg und den anderen die GNU Public License...

Gruss
Peter
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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-08-31 Diskussionsfäden Hugo Wau
Am Son, 2003-08-31 um 22.04 schrieb Peter Schubert:
 Bill Gates verstellt sich nicht, zeigt seine echten Zähne, er will Linux 
 weghaben,  SCO will Linux für sich alleine haben und IBM gibt vor, Linux 
 für uns retten zu wollen und  ist doch selbst nur  ein Wolf im 
 Schafspelz, der sich ebenso wie SCO für den Linux-Kernel interessiert, 
 denn alle wollen das Gleiche - SOVIEL GELD wie möglich. Dem einen ist 
 Linux im Weg und den anderen die GNU Public License...
 
Peter,
Bill hat keine Alternative. In jedem zweiten amerikanischen
Managementseminar wird einem beigebracht, wie weit Nachfolgeprojekte
schon sein muessen, wenn ein Produkt fertig ist und wie man mit
Dienstleistung mehr verdient, als mit dem Produkt. Bill hat im Gegensatz
zu IBM schlichtweg den Anschluss verpennt und erkennt, dass seine Firma
dem (noch fernen) Ende entgegen geht. Mit Open Source Software wird man
mehr Geld verdienen koennen, als mit Lizenzen - eben nur anders. Aber
Bill scheint mir nicht flexibel genug zu sein. Agonie ist ein
gefaehrlicher Zustand.
Was ich auch fuer gefaehrlich halte ist, zu dikutieren, ob Debian weiter
existieren wird. Fuer mich ist das keine Frage. ich bin fest davon
ueberzeugt, dass Debian weiter existieren wird. Es ist ganz im Sinne des
Linux-Begruenders, der schlicht und ergelifend kein Geld hatte (oder es
nicht aufbringen wollte), um es fuer ein Betriebssystem auszugeben. Was
ist mit unseren Kindern oder Enkeln, wenn die sich einen Rechner kaufen
wollen und vielleicht das gleiche Problem haben wie Linus?
Lohnt es sich nicht dafuer zu kaempfen, dass auch sie die Freiheit der
Wahl haben werden? Lohnt es sich nicht, auch fuer kommende Generationen
zu sagen: Wenn es denn so kommen sollte, werde ich hart daran
mitarbeiten, den Kernel-Code zu ueberarbeiten und zu testen, um
GNU/Linux und unsere persoenliche Meinungsfreiheit zu retten? 
Die Sechziger Jahre lange her. In Hannover sind damals die
Strassenbahntarife erhoeht worden. Bundesweit haben Studenten dagegen
protestiert. Autofahrer haben den roten Punkt an die Windschutzscheibe
geklebt zum Zeichen, dass sie Mitfahrer aufnehmen, wenn diese die
oeffentlichen Verkehrsmittel bestreiken. Wieder sind es Studenten, die
Debian GNU/Linux einsetzen. Ich moechte nicht glauben, dass die heutigen
Studenten egomanische Langeweiler sind, die ihren Arsch nicht
hochkriegen. Ich stelle mir z.B. Flash Mobs in Kauftempeln mit
massenhafter Rückgabe von M$ CD-ROMs gegen anteilige Kaufpreiserstattung
vor. Ein Einzelner koennte sich nicht durchsetzen - Massen schon. 
Debian GNU/Linux ist es wert, verteidigt zu werden. Das Internet ist ein
Medium, das zu Organisiseren. Und genau davor fuerchten sich Bill und
Konsorten. SCO hat nichts mehr zu verlieren. M$ kann nur den Tod der
lizenzierten Massensoftware hinauszoegern aber Debian wird leben!

Gute Nacht

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Re: [OT] Re: Wird Debian weiter existieren?

2003-08-31 Diskussionsfäden Wolfgang Bornath
 *** Hugo Wau 31 Aug 2003 23:02:34 +0200 :

 Die Sechziger Jahre lange her. In Hannover sind damals die
 Strassenbahntarife erhoeht worden. Bundesweit haben Studenten dagegen
 protestiert. Autofahrer haben den roten Punkt an die Windschutzscheibe
 geklebt zum Zeichen, dass sie Mitfahrer aufnehmen, wenn diese die
 oeffentlichen Verkehrsmittel bestreiken. Wieder sind es Studenten, die
 Debian GNU/Linux einsetzen. Ich moechte nicht glauben, dass die
 heutigen Studenten egomanische Langeweiler sind, die ihren Arsch nicht
 hochkriegen. Ich stelle mir z.B. Flash Mobs in Kauftempeln mit
 massenhafter Rückgabe von M$ CD-ROMs gegen anteilige
 Kaufpreiserstattung vor. Ein Einzelner koennte sich nicht durchsetzen
 - Massen schon. 

Als einer, der diese 60er aktiv miterlebt hat, muss ich Dir wiederum
sagen, dass Dein Beispiel nicht übertragbar ist.

Der Kampf gegen die Tarife war eine allgemeine erkennbare Sache, die die
Masse auch nachvollziehen konnte. Das waren auch alle anderen Sachen wie
Gorleben, die Notstandsgesetze, die Pershing-Stationierung und die
Startbahn West.

Dir, uns und den Experten, ist schon klar, was Software-Patente, was
SCO/IBM/M$ und was TCPA bewirken können und wohin diese ganze Sache
steuern kann/wird. Aber nicht der Öffentlichkeit.

Zu den Studenten: Ich habe die Studentenzeit in den 60/70ern miterlebt.
Zwar nicht als Student aber mit engen Kontakten zur Szene. Da hat man
auch mal mit den Leuten diskutiert, die heute gestandene Politiker sind.

Das waren andere Studenten mit anderen Umweltbedingungen. Die Politik
und die damit verbundenen Fragen waren damals ein wichtiger Faktor im
Studentenleben. Heute nicht. Schau doch mal, wieviele Studenten bei den
Demos gegen die haarsträubenden Hochschulverhältnisse auf die Straße
gehen. Damals gab es jeden Tag Demos in ganz BRD. Heute ist es schon
eine Tagesschaumeldung wenn es mal eine Demo gibt. Siehe IKEA-Werbung.

Ich will damit die heutigen Studenten nicht schlecht machen. Sie haben
nur andere Prioritäten, teilweise auch durch unsere heutigen
Verhältnisse bedingt.

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