Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-22 Diskussionsfäden RA Stehmann
On 19.12.2014 20:55, BBiwy wrote:

 oder er fertigt 
 (öffentlichrechtlich; hoheitlich) ein Gesetz aus, der dich (in deiner
 Funktion als Entwickler) dazu verpflichtet, die Entwicklung des
 Betriebssystems zu übernehmen.
 

Art 12 Absätze 2 und 3 Grundgesetz:

(2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im
Rahmen einer herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen
Dienstleistungspflicht.
(3) Zwangsarbeit ist nur bei einer gerichtlich angeordneten
Freiheitsentziehung zulässig.

S.a. Art. 3 Absatz 1 Grundgesetz

Also so geht das definitiv unter der Herrschaft des Grundgesetzes nicht!

Gruß
Michael




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Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-22 Diskussionsfäden RA Stehmann
On 20.12.2014 15:45, Volker Grabsch wrote:

 Falls deine Frage jedoch auf die Hintergründe abzielt: Die GPL, und
 Freie-Software-Bewegung im Allgemeinen, hat als oberstes Ziel die
 Stärkung der Rechte der individuellen Anwender.  Alles andere, auch
 gesamtgesellschaftliche Aspekte, stehen dem nach.
 
Ich sehe da kein Problem:

Wer die Rechte (und vor allem auch die Befähigung (study, improve))
des Individuums stärkt, verändert damit auch zwangsläufig die Gesellschaft.

Gruß
Michael






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Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-22 Diskussionsfäden Volker Grabsch
RA Stehmann schrieb:
 On 20.12.2014 15:45, Volker Grabsch wrote:
 
  Falls deine Frage jedoch auf die Hintergründe abzielt: Die GPL, und
  Freie-Software-Bewegung im Allgemeinen, hat als oberstes Ziel die
  Stärkung der Rechte der individuellen Anwender.  Alles andere, auch
  gesamtgesellschaftliche Aspekte, stehen dem nach.
 
 Ich sehe da kein Problem:
 
 Wer die Rechte (und vor allem auch die Befähigung (study, improve))
 des Individuums stärkt, verändert damit auch zwangsläufig die Gesellschaft.

Ich sehe da auch kein Problem, im Gegenteil: Dadurch, dass stets die
einzelnen Anwender im Vordergrund stehen, ist die Gefahr nicht so
groß, dass das Projekt seine Integrität zu Gunsten des großen Ganzen
kompromittiert.


Gruß
Volker

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Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-20 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Hallo.

Am 19.12.2014 um 21:00 schrieb BBiwy:
 Ja, ich habe einen anderen Hintergrund. Denn ich komme aus der Verwaltung.
 Auch diskutiere ich mit Anderen darüber und lasse teilweise Aussagen von
 diesen in meine E-Mails miteinfliessen, wie die Fragen Lässt du auch dein
 Auto offen für jeden und lässt den Schlüssel stecken? Oder findest du es
 gut, wenn jemand ausser der Staat Zugriff auf die Daten des
 Einwohnermeldewesen hat? [2].

Aber genau diese Analogie ist doch, verzeih die ausdrucksweise,
Blödsinn. Es steckt ja sogar der Begriff Schlüssel in diesem Satz
drin. Und grade Schlüssel sind es ja, die eben nicht veröffentlicht
werden. Bei keiner (freien) Software.

Es geht um die Offenlegung der Verfahren, nicht die konkreten mit der
Software bearbeiteten Nutzdaten.


 Deshalb habe ich mir dazu Gedanken gemacht und dachte mir ich starte hier
 einen Thread dazu. Daneben finde ich auch, dass freie Software in der
 öffentlichen Verwaltung eingesetzt werden sollte und unterstütze die Ziele
 der FSFE.

Die bisher vorgetragegen Gedanken decken sich aber explizit nicht mit
den Zielen der FSFE. Ich denke nicht, dass es hier viel Zuspruch gibt
für ein System, das aus Sicherheitsgründen nicht für jeden Zugänglich
sein soll.

Auch wenn es nach dem Wortlaut der GPL möglich ist, Sourceode zunächst
ausschließlich den direkten Nutzern der Software zugänglich zu machen,
so ist das für eine Software der öffentlichen Verwaltung nicht der
richtige Schritt. Außerdem kann man nicht hunderttausende
Verwaltungsmitarbeiter per Arbeitsvertrag dazu verpflichten, den
Sourcecode geheim zu halten. Denn laut GPL darf ja jeder Nutzer den
Quellcode an beliebige Dritte weitergeben.

Gruß,
Bernd



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Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-20 Diskussionsfäden Volker Grabsch
BBiwy schrieb:
 Am 18.12.2014 um 10:51 schrieb Volker Grabsch:
  BBiwy schrieb:
  LiMux ist freie Software [1], unterliegt also auch der GPL. Nach der GPL 
  ist der Quelltext (bzw. die Software) zu veröffentlichen.
  
  So eine pauschale Veröffentlichspflicht gibt es nicht, weder in der
  GPL noch in anderen Lizenzen.  Die GPL sagt lediglich: _Wenn_ ich die
  Software weitergebe, _dann_ mit Quelltext.
 
 Das ist irgendwie ein Widerspruch.

Ich sehe da keinen.  Das ist absolut konsequent.  Es ist nur nicht
das, was man als naiver Beobachter erwarten würde.  Aus Sicht eines
Programmierers (oder erfahrenen Anwenders) ist das jedoch absolut
sinnvoll.

 Auf der einen Seite, soll der Quelltext der Öffentlichkeit
 preisgegeben werden (also veröffentlicht werden)

Nein, das wird so nicht gefordert.

 und auf der anderen Seite gibt es keine Veröffentlichungspflicht.

Dieser Teil trifft zu.

Kurz: Die GPL schreibt einem nicht vor, _ob_ man veröffentlichen muss,
sondern nur _wie_ man veröffentlichen darf und wie nicht.

Übrigens, deine Frage ist eine ganz typische Anfängerfrage, daher wird
sie in der FAQ ziemlich weit oben beantwortet (Frage #2 im Bereich
General understanding):

https://www.gnu.org/licenses/gpl-faq.html#GPLRequireSourcePostedPublic


Falls deine Frage jedoch auf die Hintergründe abzielt: Die GPL, und
Freie-Software-Bewegung im Allgemeinen, hat als oberstes Ziel die
Stärkung der Rechte der individuellen Anwender.  Alles andere, auch
gesamtgesellschaftliche Aspekte, stehen dem nach.


Gruß
Volker

-- 
Volker Grabsch
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Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-20 Diskussionsfäden BBiwy
Hallo Bernd,

Am 20.12.2014 um 10:05 schrieb Bernd Wurst:
 [...]
 Aber genau diese Analogie ist doch, verzeih die ausdrucksweise,
 Blödsinn. Es steckt ja sogar der Begriff Schlüssel in diesem Satz
 drin. Und grade Schlüssel sind es ja, die eben nicht veröffentlicht
 werden. Bei keiner (freien) Software.
 
 Es geht um die Offenlegung der Verfahren, nicht die konkreten mit der
 Software bearbeiteten Nutzdaten.
 [...]

nach dem ich die Antwort [1] von Volker Grabsch gelesen habe, war mir das
auch klar.

 [...]
 Die bisher vorgetragegen Gedanken decken sich aber explizit nicht mit
 den Zielen der FSFE. Ich denke nicht, dass es hier viel Zuspruch gibt
 für ein System, das aus Sicherheitsgründen nicht für jeden Zugänglich
 sein soll.
 [...]

Nur weil ich (wohl) einen Fehler gemacht habe, bei einem Aspekt [von dem es
scheinbar keine Definition, was Hochsicherheit ist, gibt] den ich nur als
weitere(!) Möglichkeit zum Einfliessen in das Konzept eingebracht habe, ist
die ganze Idee auf einmal schlecht und deckt sich nicht mehr mit den Zielen
der FSFE?
Im Konzept (das ich mit den Gedanken meinte), wenn du es nochmal
nachliest, steht darüber kein gar kein Wort, weil ich mir dachte, dass es zu
genau dem kommt, was nun passiert ist. Dass die Idee nicht weiterverfolgt
wird. (Zumal ich auch die gegebene Freiheit (im Rahmen des Konzepts) bei
einer Umsetzung nicht unnötig beschränken möchte.)

 [...]
 Auch wenn es nach dem Wortlaut der GPL möglich ist, Sourceode zunächst
 ausschließlich den direkten Nutzern der Software zugänglich zu machen,
 so ist das für eine Software der öffentlichen Verwaltung nicht der
 richtige Schritt. Außerdem kann man nicht hunderttausende
 Verwaltungsmitarbeiter per Arbeitsvertrag dazu verpflichten, den
 Sourcecode geheim zu halten. Denn laut GPL darf ja jeder Nutzer den
 Quellcode an beliebige Dritte weitergeben.
 [...]


Die Diskussion, die hier geführt wird, ist ziemlich theoretischer Natur. (Da
das Konzept, ja wohl nicht vorstellt werden würde.)

(Wenn du das regeln willst, wird das über den Tarifvertrag geregelt und
nicht im Arbeitsvertrag, aber das nur am Rande. Zumal ein typischer
Verwaltungsmitarbeiter die Software als Mittel zur Erledigung einer Aufgabe
sieht und für die, die sich für freie Software interessieren, wie mich oder
euch, ist der Aufwand zu hoch, eine solche Klausel einzuführen bzw. eine
solche Notwendigkeit ist (noch) nicht gegeben.)

Und wenn der Quelltext veröffentlicht ist, kommt eine Organisation die sagt,
wie unsicher die Software ist. 

Vielleicht sollte man mal es ein bisschen ernsthafter an gehen und nicht zu
Tode diskutieren, um dann mit all den Unwägbarkeiten, die es zur Folge hat,
zu leben.

Heisst kritisiert weiter schön Microsoft und Andere, lebt damit weiter, aber
sagt nicht, wir fordern mehr Einsatz von freier Software. Denn auf der einen
Seite wird freie Software gefordert, aber auf der anderen Seite gibt es
(alternative) Ideen, welche die freie Software fördert und diese werden
abgelehnt. Ein Tod müsstet ihr sterben.

Damit werde ich mich wohl aus der Diskussion herausziehen, nur würde ich
gerne noch Antworten auf die Frage [2] bekommen:

 Am 19.12.2014 um 21:05 schrieb BBiwy:
 Ja, habe ich. Lizenziert unter EUPL (Überraschung...). Und das Konzept 
 sieht nichts anders vor als, dass das (dann noch zu entwickelnde) 
 Betriebssystem auch unter EUPL steht (damit WollMux darin auch integriert 
 werden kann, falls dies bei der GPL nicht möglich ist) und als 
 Auftragsarbeit (sprich Ausschreibung) oder Eigenentwicklung unter freier 
 Lizenz, wie die EUPL, entwickelt wird.
 
 Es soll im Endeffekt, wie bisher bei LiMux auch entwickelt werden, es
 geschieht nur drei (NUTS-0 [1], Deutschland) bzw. vier (Europa) Ebenen 
 über der Kommune, also für einen größeren Geltungsbereich. 
 
 Und der Quelltext wird nur 
 1. bei einer Ausschreibung: zwischen den Auftraggeber (also der EU) und 
 dem Auftragnehmer (dem Entwickler/Dienstleister) ausgetauscht. (Das ist 
 bei LiMux auch der Fall.) Damit können falls notwendig Dritte (also ein 
 Firma, die das ggf. irgendwann mal warten soll) es verändern.
 oder
 2. man stellt die Entwickler selbst ein; entwickelt es selbst unter einer
 freien Lizenz und wartet alles selbst. Falls es nicht selbst zu warten 
 geht, gibt es eine Ausschreibung an eine Firma.
 
 Wieso kritisiert ihr es [also dass ich angeblich Security through
 obscurity mache -was nicht der Fall ist-] bei meinem Vorschlag, tut dies
 aber nicht bei der Stadt München?
 [...]

Mit der Antwort und dem darin enthaltenen Link [3] von Volker Grabsch am 20.
November um 15:45 [4] versuche ich es mal selbst zu beantworten. Das im
Zitat genannte Vorgehen, also das ich Quelltext in EUPL/GPL schreiben darf
und intern verwende bzw. nur einem begrenzten Kreis gebe (eben dem Sieger
der (darauf folgenden) Ausschreibung) ist in Ordnung, richtig?

Gruss

BBiwy

Referenzen:
[1] http://comments.gmane.org/gmane.org.fsf.german/6537
[2] http://comments.gmane.org/gmane.org.fsf.german/6542
[3] 

Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-20 Diskussionsfäden Robert Kehl
Am 20.12.2014 um 17:02 schrieb BBiwy:
 Nur weil ich (wohl) einen Fehler gemacht habe, bei einem Aspekt [von dem es
 scheinbar keine Definition, was Hochsicherheit ist, gibt] den ich nur als
 weitere(!) Möglichkeit zum Einfliessen in das Konzept eingebracht habe, ist
 die ganze Idee auf einmal schlecht und deckt sich nicht mehr mit den Zielen
 der FSFE?

Das sagt ja keiner. Deine Gedankengänge sind nur in Teilen von dem
entfernt, was die FSFE für richtig und wichtig hält.

 Und wenn der Quelltext veröffentlicht ist, kommt eine Organisation die sagt,
 wie unsicher die Software ist. 

Was prima wäre, wenn es denn vorher nicht aufgefallen ist.

 Vielleicht sollte man mal es ein bisschen ernsthafter an gehen und nicht zu
 Tode diskutieren, um dann mit all den Unwägbarkeiten, die es zur Folge hat,
 zu leben.

Die von Dir vorgeschlagene Entwicklung eines eigenen OS ist ein
Riesenprojekt - sieh' Dir die Entwicklungsgeschichte anderer OS an und
wie sie wieder gestorben oder nie zum Leben gekommen sind. Sowas will
vorherig gut überlegt sein.

Es hindert Dich aber auch niemand daran, das Projekt zu beginnen,
Mitstreiter zu finden, Programmierer, Administratoren, Tester, etc. pp.
und das Ding auf die Beine zu stellen. Ich persönlich sehe keinen großen
Sinn darin, ein weiteres Linux zu erfinden, was in ca. 10 Jahren
marktreif sein kann - in der Dekade kann ganz andere und mehr Arbeit
getan werden, z. B. Gnu Hurd rausbringen, Wollmux in Debian bringen,
Suse und Redhat zu apt bewegen, den Leuten beibringen, dass NTFS ein
bescheidenes Dateisystem ist, den Chefs beibringen, dass Exchange und
Sharepoint keine Lösungun, sondern Probleme sind, den Apple-Fanboys den
goldenen Käfig von i{phone,pad,os,*} aufzeigen, usw. usf.

 Heisst kritisiert weiter schön Microsoft und Andere, lebt damit weiter, aber
 sagt nicht, wir fordern mehr Einsatz von freier Software. Denn auf der einen
 Seite wird freie Software gefordert, aber auf der anderen Seite gibt es
 (alternative) Ideen, welche die freie Software fördert und diese werden
 abgelehnt. Ein Tod müsstet ihr sterben.

Machen wir auch weiter schön, keine Bange - da geht uns der Stoff selten
aus. :-) Und Du bist gerne eingeladen, mitzumachen. Komm' doch mal auf
einem Fellowship-Treffen vorbei.

Was die Leute, die freie Software für sehr wichtig finden, aber nicht
machen müssen, ist ein Konzept gut finden, das in mehreren Punkten
wirklich krankt. Für seine Überzeugungen einzustehen, heißt gerade
nicht, einen Tod zu sterben um eines ungeliebten Kompromisses wegen.

 Mit der Antwort und dem darin enthaltenen Link [3] von Volker Grabsch am 20.
 November um 15:45 [4] versuche ich es mal selbst zu beantworten. Das im
 Zitat genannte Vorgehen, also das ich Quelltext in EUPL/GPL schreiben darf
 und intern verwende bzw. nur einem begrenzten Kreis gebe (eben dem Sieger
 der (darauf folgenden) Ausschreibung) ist in Ordnung, richtig?

Das wäre in Ordnung, wenn auch nicht immer sinnvoll. LiMux geht diesen
Weg eben gerade nicht - sie veröffentlichen WollMux, geplant ist die
Offenlegung nicht nur des SourceCodes der Desktop-Anwendung WollMux,
sondern auch die Programmierungen im Backend.

Eine solche Veröffentlichung erfordert aber einen nicht geringen Anteil
an Nachsorge. Es reicht eben nicht aus, einfach einen Klumpen SourceCode
irgendwo auf einen FTP-Server zu schmeissen und dreimal zu verlinken. Es
gehört, will man ernst genommen werden, eine anständige Dokumentation
und personelle Nachsorge, wenn Nutzer die Software verwenden wollen und
(unweigerlich) auf Fehler und Schwierigkeiten stoßen. Die Stellen dafür
wollen beschafft und bezahlt werden - u. U. ein Punkt, den manchen
Auftraggeber davon abhält, seinen SourceCode zu veröffentlichen. In
Zeiten, in denen der öffentliche Dienst immer mehr machen soll, aber
programmatisch schrumpfen muss, nur zu verständlich.

Mit fröhlichem Gruß

Robert Kehl


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Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-19 Diskussionsfäden BBiwy
Hallo Michael,

Am 17.12.2014 um 09:39 schrieb RA Stehmann:
 [...]
  Auch können mit diesem Konzept sämtliche Vorgänge überprüft und 
  generalisiert werden, womit nur ein Programm für eine Aufgabe 
  notwendig wird, wie z. B. LewisDIGANT (das aus den Fachverf. 
  LewisDB (Einwohnermeldewesen) und DIGANT (Fachverf. f. Pässe, 
  Personalausweise und Führerscheine) besteht).
 Damit werden neue Monopole geschaffen.

Wird nun mal mit durch den UNIX-Grundsatz Schreibe Computerprogramme so,
dass sie nur eine Aufgabe erledigen und diese gut machen. [1] und auch dem
KISS-Prinzip [2] gefördert. (Auch wenn das Beispiel gerade ein Programm für
zwei Aufgaben ist.) Und wenn ich mir den Kernel anschaue, sehe ich dort
eigentlich nur Monopole (aka Module).

Daneben gibt es verschiedene gesetzliche Grundlagen und damit auch
Programmangebot(e):
Gesetze des Bundes (einmal für alle) (z. B. Personenstandswesen aka
Standesamt, Einwohnermeldewesen, Ordnungswidrigkeiten, Sozialrecht)
Gesetze der Länder (16x mal; für jedes Bundesland eines; könnte aber auch
auf die Kommune abgegeben sein) (z. B. Vermessungswesen)
Normen der Kommunen (11.114x (Kommune) + 295x (LKr) = 11.409x mal; für jede
Kommune anders) (z. B. Hundesteuer, Zweitwohnungssteuer)
Als Zwischenform gibt es die Landratsämter (295x), die Aufgaben der
staatlichen Verwaltung (z. B. Katasterwesen, Kommunalaufsicht) und der
Kommunen (z. B. Abfallwirtschaft, Krankenhäuser) wahrnehmen.

 [...]
 Hochsicher ist nur ein Computer, der nicht betrieben wird. Damit man
 wirklich die volle Kontrolle hat, müsste man Hardware und Software from
 scratch komplett neu entwickeln, also praktisch mit Relais und
 Schaltern wieder neu anfangen. [1]
 [...]

+1

Bei der Umsetzung des Konzepts kann dies, zumindest bei der Software,
mitberücksichtigt werden. Und auch, Michael Hange als Präsident des
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), sagte in einem
FAZ-Interview von November 2013, dass Open Source durch die
Konfektionierbarkeit des Betriebssystems die Möglichkeit [schafft], den
Umfang auf die Softwareanteile zu beschränken, die für spezielle Aufgaben
zwingend erforderlich sind. [3,4]

Gruss

BBiwy

Referenzen:
[1]
https://de.wikipedia.org/wiki/Unix-Philosophie#McIlroy:_A_Quarter_Century_of_Unix
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/KISS-Prinzip - Erstes Beispiel
[3] http://www.faz.net/-gqz-7jo4u - Frage 24 Warum schützt Open Source?
(Seite 5)
[4] http://www.embedded-linux.de/component/content/article/
681-bsi-praesident-spricht-sich-fuer-open-source-aus - Zweiter Absatz
letzter Satz

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Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-19 Diskussionsfäden BBiwy
Hallo Thomas,

Am 17.12.2014 um 20:12 schrieb Thomas Jensch:
 [...]
 Und, n, der Staat hat eigentlich keine Sonderrechte, müsste er
 erstmal nachweisen, warum er unfehlbarer ist als ich ;)
 [...]

Der Staat hat Sonderrechte. Er kann Gesetze erlassen (es ist das wichtigste
Sonderrecht). Zudem muss er dir nicht nachweisen, warum er unfehlbarer ist
als du.

Denn entweder (wohlwollend) bedient er sich
(privatrechtlich; fiskalisch) über eine Ausschreibung deiner Arbeitskraft
oder er fertigt 
(öffentlichrechtlich; hoheitlich) ein Gesetz aus, der dich (in deiner
Funktion als Entwickler) dazu verpflichtet, die Entwicklung des
Betriebssystems zu übernehmen.

Gruss

BBiwy

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Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-19 Diskussionsfäden BBiwy
Hallo Bernd,

Am 18.12.2014 um 05:32 schrieb Bernd Wurst:
 [...]
 Jeder Hinz und Kunz kann meine Daten vom Eimwohnermeldeamt abfragen.
 Willkommen in der Gegenwart. :)
 http://de.wikipedia.org/wiki/Melderegisterauskunft
 [...]

Nun, wie kann man dann durch eine Melderegisterauskunft Zugriff auf das
Wählerverzeichnis oder auf steuer-, waffen- bzw. sprengstoffrechtliche
Merkmale [1], die wahrscheinlich nicht bekannt werden sollten, bekommen?

 [...]
 Aber ich sehe schon, du hast offenbar einen anderen Hintergrund, hast
 bei elementaren Grundlagen von freier Software eine abweichende Meinung.
 Es ist daher weder in deinem noch in unserem Sinne wenn wir das hier
 weiter diskutieren.
 [...]

Ja, ich habe einen anderen Hintergrund. Denn ich komme aus der Verwaltung.
Auch diskutiere ich mit Anderen darüber und lasse teilweise Aussagen von
diesen in meine E-Mails miteinfliessen, wie die Fragen Lässt du auch dein
Auto offen für jeden und lässt den Schlüssel stecken? Oder findest du es
gut, wenn jemand ausser der Staat Zugriff auf die Daten des
Einwohnermeldewesen hat? [2].

 [...]
 Die Idee, eine europäische (dieser Begriff ist als Mindestmenge der
 Nutzer zu sehen, nicht als Obergrenze) freie Software-Distribution als
 Referenz-Plattform für neue, öffentlich finanzierte Software zu
 etablieren ist sehr gut.
 [...]

Deshalb habe ich mir dazu Gedanken gemacht und dachte mir ich starte hier
einen Thread dazu. Daneben finde ich auch, dass freie Software in der
öffentlichen Verwaltung eingesetzt werden sollte und unterstütze die Ziele
der FSFE.

Gruss

BBiwy

Referenzen:
[1] http://www.gesetze-im-internet.de/mrrg/__2.html
[2] http://comments.gmane.org/gmane.org.fsf.german/6534

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Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-19 Diskussionsfäden BBiwy
Hallo Michael,

Am 17.12.2014 um 15:43 schrieb RA Stehmann:
 [...]
 Schon einmal etwas von Wollmux [1] gehört?
 [...]

Ja, habe ich. Lizenziert unter EUPL (Überraschung...). Und das Konzept sieht
nichts anders vor als, dass das (dann noch zu entwickelnde) Betriebssystem
auch unter EUPL steht (damit WollMux darin auch integriert werden kann,
falls dies bei der GPL nicht möglich ist) und als Auftragsarbeit (sprich
Ausschreibung) oder Eigenentwicklung unter freier Lizenz, wie die EUPL,
entwickelt wird.

Es soll im Endeffekt, wie bisher bei LiMux auch entwickelt werden, es
geschieht nur drei (NUTS-0 [1], Deutschland) bzw. vier (Europa) Ebenen über
der Kommune, also für einen größeren Geltungsbereich. 

Und der Quelltext wird nur 
1. bei einer Ausschreibung: zwischen den Auftraggeber (also der EU) und dem
Auftragnehmer (dem Entwickler/Dienstleister) ausgetauscht. (Das ist bei
LiMux auch der Fall.) Damit können falls notwendig Dritte (also ein Firma,
die das ggf. irgendwann mal warten soll) es verändern.
oder
2. man stellt die Entwickler selbst ein; entwickelt es selbst unter einer
freien Lizenz und wartet alles selbst. Falls es nicht selbst zu warten geht,
gibt es eine Ausschreibung an eine Firma.

Wieso kritisiert ihr es [also dass ich angeblich Security through
obscurity mache -was nicht der Fall ist-] bei meinem Vorschlag, tut dies
aber nicht bei der Stadt München?

Gruss

BBiwy

Referenzen:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/NUTS#Nationale_.C3.84quivalente

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Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-18 Diskussionsfäden Volker Grabsch
BBiwy schrieb:
 Am 17.12.2014 um 09:39 schrieb RA Stehmann:
  Abgesehen davon widerspricht das dem Freiheitsgedanken Freier Software
  und ist auf dieser Liste eher OT. Jeder soll den Quelltext studieren
  dürfen. Das dient der Volksbildung.
  [...]
 
 Lässt du auch dein Auto offen für jeden und lässt den Schlüssel stecken?

Nein, aber genau darum geht es doch:

Der genaue (Daten-)Inhalt des Schlüssels ist geheim.

Aber die Funktionsweise von Schlüssel und Schloss sind allgemein
bekannt, müssen bestimmten Standards genügen und werden international
weiter verbessert.

Ist jedoch auch die Funktionsweise geheim, wird das nichts.  Das hat
die Geschichte immer wieder gezeigt.  Diesen Anfängerfehler, der
leider immer noch ab und zu gemacht wird, bezeichnet man als Security
through obscurity.

 LiMux ist freie Software [1], unterliegt also auch der GPL. Nach der GPL ist
 der Quelltext (bzw. die Software) zu veröffentlichen.

So eine pauschale Veröffentlichspflicht gibt es nicht, weder in der
GPL noch in anderen Lizenzen.  Die GPL sagt lediglich: _Wenn_ ich die
Software weitergebe, _dann_ mit Quelltext.


Deine Poistings zeigen mehrere fundamentale Missverständnisse, was zum
Beispiel IT-Security und FOSS angeht.  Ich dann dir nur dringend
empfehlen, diese Wissenlücken so bald wie möglich zu schließen.


Gruß
Volker

-- 
Volker Grabsch
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Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-17 Diskussionsfäden Martin Gollowitzer
* Bernd Wurst be...@bwurst.org [141217 08:21]:
 Hallo.
 
 Am 16.12.2014 um 17:55 schrieb BBiwy:
  Denn was nützt mir ein Betriebssystem, dessen Quelltext allgemein 
  verfügbar ist und somit Angriffsmöglichkeiten ausprobiert werden 
  können, wo es doch ein Hochsicherheitssystem sein soll.
 
 Äh, Hochsicherheit durch Geheimhaltung eventueller Sicherheitslücken?
 
 Dieses Konzept ist in Informatikerkreisen eigentlich allgemein nicht
 anerkannt weil es auf lange Sicht nicht funktioniert.

Ich kann da nur zustimmen. Aber es gibt sogar Lehrende an
Fachhochschulen, die so einen Blödsinn verzapfen. Ich weiß nicht mehr,
ob es im c't oder im iX war, aber da gab es mal ein Interview mit einem
Professor einer deutschen FH zum Thema Computer in Autos wo Security by
Obscurity vertreten hat. Damals fühlte ich mich dann doch genötigt,
einen Leserbrief zu schreiben…

 Da ist das erkennen und beheben der Sicherheitslücken doch weit mehr
 zielführend.

Wenn Dein Ziel Reichtum ist, ist das verkaufen doch wesentlich besser ;)

 Und außerdem: Die EU ist auch groß und in weiten Teilen zueinander
 fremd. Ich vertraue den europäischen Sicherheits-Behörden jetzt nicht
 wesentlich mehr als den interkontinentalen. Warum also den einheimischen
 den Code zeigen und den externen nicht?

Auch da kann ich Dir nur recht geben. Wenn man sich ansieht, was für
Konflikte und Auffassungsunterschiede teilweise zwischen den
europäischen Ländern bestehen, dann muss einem klar werden, dass wir
noch einen weiten Weg zu gehen haben, bevor es sowas wie Vertrauen geben
kann…

-- 
Liebe Grüße,
Martin


smime.p7s
Description: S/MIME cryptographic signature
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Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-17 Diskussionsfäden RA Stehmann
On 16.12.2014 17:55, BBiwy wrote:

 Im Endeffekt müssen die Deutschen und/oder die EU eigene Strukturen 
 anfangen anzuschaffen, das ist auch schon aus Sicherheitsperspektive 
 geboten, dass wir also nicht mehr abhängig sind von amerikanischer und 
 chinesischer IT, wo halt eben jeder mit reingucken kann. [3] 
 Dies kann mit dem Konzept gemacht werden.

Das ist Nationalismus (im europäischen Gewand).
 
 Auch können mit diesem Konzept sämtliche Vorgänge überprüft und 
 generalisiert werden, womit nur ein Programm für eine Aufgabe 
 notwendig wird, wie z. B. LewisDIGANT (das aus den Fachverf. 
 LewisDB (Einwohnermeldewesen) und DIGANT (Fachverf. f. Pässe, 
 Personalausweise und Führerscheine) besteht).

Damit werden neue Monopole geschaffen.

 Nun ja, unter dem Aspekt der Hochsicherheit, ist es (in meinen Augen)
 nicht sinnvoll bereits vorhandene (nicht auf Hochsicherheit 
 ausgelegte) Software zu verwenden. Auch wenn nur etwa 0,004% (in 
 gehärteten und nie veränderten Open Source Kernmodulen) bis 1% (bei 
 schlecht entwickelter Software) des Codes, geschätzt nach Zeilen 
 Code, kritische Sicherheitslücken [sind], bei denen voller und oft 
 persistenter Systemzugang ermöglicht wird. [9]

Hochsicher ist nur ein Computer, der nicht betrieben wird. Damit man
wirklich die volle Kontrolle hat, müsste man Hardware und Software from
scratch komplett neu entwickeln, also praktisch mit Relais und
Schaltern wieder neu anfangen. [1]

 Als Kompromiss kann man den Quelltext unter freier Software stellen, 
 jedoch wird dieser nur den Dienstleistern/Auftraggebern ausgehändigt. 
 Denn was nützt mir ein Betriebssystem, dessen Quelltext allgemein 
 verfügbar ist und somit Angriffsmöglichkeiten ausprobiert werden 
 können, wo es doch ein Hochsicherheitssystem sein soll.

Security through obscurity geht gar nicht! Wissen wir seit 1883 [2].

Abgesehen davon widerspricht das dem Freiheitsgedanken Freier Software
und ist auf dieser Liste eher OT. Jeder soll den Quelltext studieren
dürfen. Das dient der Volksbildung.

Gruß
Michael

[1] Lesenswert:
http://rem.eifzilla.de/archives/2013/07/16/gpg4win-and-the-feds
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/Kerckhoffs%E2%80%99_Prinzip



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Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-17 Diskussionsfäden BBiwy
Hallo Michael,

Am 17.12.2014 um 09:39 schrieb RA Stehmann:
 [...] 
  Als Kompromiss kann man den Quelltext unter freier Software stellen, 
  jedoch wird dieser nur den Dienstleistern/Auftraggebern ausgehändigt. 
  Denn was nützt mir ein Betriebssystem, dessen Quelltext allgemein 
  verfügbar ist und somit Angriffsmöglichkeiten ausprobiert werden 
  können, wo es doch ein Hochsicherheitssystem sein soll.
 [...]
 Abgesehen davon widerspricht das dem Freiheitsgedanken Freier Software
 und ist auf dieser Liste eher OT. Jeder soll den Quelltext studieren
 dürfen. Das dient der Volksbildung.
 [...]

So weit so gut.

LiMux ist freie Software [1], unterliegt also auch der GPL. D. h. der
Quelltext/die Software ist zu veröffentlichen. Nun, wenn der Quelltext/die
Software der Öffentlichkeit gegeben werden muss, wieso ist dann der
Quelltext/die Software nicht öffentlich (und damit eigentlich keine freie
Software, die es aber laut Lizenz ist)?!

Weiter gedacht, aus welchem Grund muss ein Auftraggeber (hier: München bzw.
die öffentliche Verwaltung allgemein) seinen (oder ihren) Quelltext, denn
er(/sie) laut (fiktiver) Ausschreibung erhält, z. B. im Internet, damit auch
Jeder darauf zugreifen kann, veröffentlichen?

Und: Aus welchem Grund kann ich nicht nur den Quelltext zwischen den
Auftraggeber und Auftragnehmer (oder in späteren Verlauf demjenigen der die
Software wartet, aber nicht der Original-Ersteller ist) freigeben lassen?

Gerne kann man die Antwort auch in einem neuen Thread eröffnet werden, mir
fällt nur gerade kein optimaler Betreff dazu ein.

Gruss

BBiwy

Referenzen:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/LiMux#Client

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Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-17 Diskussionsfäden Michael Kesper

Hallo BBiwy,

Am 17.12.2014 um 14:30 schrieb BBiwy:

Hallo Michael,

Am 17.12.2014 um 09:39 schrieb RA Stehmann:

[...]

Als Kompromiss kann man den Quelltext unter freier Software stellen,
jedoch wird dieser nur den Dienstleistern/Auftraggebern ausgehändigt.
Denn was nützt mir ein Betriebssystem, dessen Quelltext allgemein
verfügbar ist und somit Angriffsmöglichkeiten ausprobiert werden
können, wo es doch ein Hochsicherheitssystem sein soll.

[...]
Abgesehen davon widerspricht das dem Freiheitsgedanken Freier Software
und ist auf dieser Liste eher OT. Jeder soll den Quelltext studieren
dürfen. Das dient der Volksbildung.
[...]


So weit so gut.

LiMux ist freie Software [1], unterliegt also auch der GPL. D. h. der
Quelltext/die Software ist zu veröffentlichen. Nun, wenn der Quelltext/die
Software der Öffentlichkeit gegeben werden muss, wieso ist dann der
Quelltext/die Software nicht öffentlich (und damit eigentlich keine freie
Software, die es aber laut Lizenz ist)?!

Weiter gedacht, aus welchem Grund muss ein Auftraggeber (hier: München bzw.
die öffentliche Verwaltung allgemein) seinen (oder ihren) Quelltext, denn
er(/sie) laut (fiktiver) Ausschreibung erhält, z. B. im Internet, damit auch
Jeder darauf zugreifen kann, veröffentlichen?

Und: Aus welchem Grund kann ich nicht nur den Quelltext zwischen den
Auftraggeber und Auftragnehmer (oder in späteren Verlauf demjenigen der die
Software wartet, aber nicht der Original-Ersteller ist) freigeben lassen?


Ich verstehe weder deine Frage noch den Zusammenhang mit der Antwort von 
Michael S. und vermute, dass ich nicht der Einzige bin.

Bitte überlege nochmal, was du fragen willst und formuliere zusammenhängend.

Gruß
Michael

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Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-17 Diskussionsfäden BBiwy
Hallo Michael,

Am 17.12.2014 um 14:53 schrieb Michael Kesper:
 [...]
 Ich verstehe weder deine Frage noch den Zusammenhang mit der Antwort von 
 Michael S. und vermute, dass ich nicht der Einzige bin.
 Bitte überlege nochmal, was du fragen willst und formuliere zusammenhängend.
 [...]

ich versuche es mal ein bisschen anders zu formulieren.

Am 17.12.2014 um 09:39 schrieb RA Stehmann:
 Als Kompromiss kann man den Quelltext unter freier Software stellen, 
 jedoch wird dieser nur den Dienstleistern/Auftraggebern ausgehändigt. 
 Denn was nützt mir ein Betriebssystem, dessen Quelltext allgemein 
 verfügbar ist und somit Angriffsmöglichkeiten ausprobiert werden 
 können, wo es doch ein Hochsicherheitssystem sein soll.
 [...]
 Abgesehen davon widerspricht das dem Freiheitsgedanken Freier Software
 und ist auf dieser Liste eher OT. Jeder soll den Quelltext studieren
 dürfen. Das dient der Volksbildung.
 [...]

Lässt du auch dein Auto offen für jeden und lässt den Schlüssel stecken?
Oder findest du es gut, wenn jemand ausser der Staat Zugriff auf die Daten
des Einwohnermeldewesen hat? Der Staat besitzt ja gewisse Monopole, wie z.
B. das Recht auf die Erhebung von Steuern oder das Monopol für Infrastruktur
und allgemeine Ressourcen (Strom, Gas, Wasser, Eisenbahn).

Scheinbar wollt ihr dem Staat also keine Sonderrechte zugestehen, lese ich
das hier richtig raus? Ihr wisst schon, dass der Staat nicht die Wirtschaft
ist und seine Bürger schützen muss oder seid ihr mit der Verletzung euer
Persönlichkeitsrechte, wenn das Meldewesen kompromittiert ist,
einverstanden, nur damit Jeder sehen kann, wie das Meldewesenprogramm
aufgebaut wurde?

 und ist auf dieser Liste eher OT. Jeder soll den Quelltext studieren
 dürfen. Das dient der Volksbildung.

nachfolgend geht es, um den Geltungsbereich den die GPL vorgibt, also wer
ist Jeder? Anhand nachfolgender Fragen/Ausführungen möchte ich das näher
bringen. 

LiMux ist freie Software [1], unterliegt also auch der GPL. Nach der GPL ist
der Quelltext (bzw. die Software) zu veröffentlichen.
Nun, wenn der Quelltext (und die Software) der Öffentlichkeit gegeben werden
muss, wieso ist dann der Quelltext (und die Software) nicht öffentlich? Und
verstösst damit gegen die GPL-Lizenz, womit LiMux eigentlich keine freie
Software mehr ist, aber laut Lizenz ist sie frei?!

Ein bisschen weiter gedacht: Mal allgemeiner gefasst. Die öffentliche
Verwaltung allgemein (bzw. hier: München) lässt eine Ausschreibung
veröffentlichen, nach der die Software frei sein soll und somit den
Quelltext erhält.
Wieso muss also ein Auftraggeber (hier: München bzw. die öffentliche Hand)
seinen (oder ihren) Quelltext, z. B. im Internet, damit auch Jeder darauf
zugreifen kann, veröffentlichen?

Und: Aus welchem Grund besteht nicht die Möglichkeit, nur den Quelltext
zwischen den Auftraggeber und Auftragnehmer (oder in späteren Verlauf
demjenigen der die Software wartet, aber nicht der Original-Ersteller ist)
freigeben lassen?

Gerne kann man die Antwort auch in einem neuen Thread eröffnet werden, mir
fällt nur gerade kein optimaler Betreff dazu ein.

Gruss

BBiwy

Referenzen:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/LiMux#Client

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Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-17 Diskussionsfäden Thomas Jensch
Hallo,

* BBiwy mailingliste_bb...@yahoo.de [2014-12-17T20:26+0200]:

 Scheinbar wollt ihr dem Staat also keine Sonderrechte zugestehen, lese ich
 das hier richtig raus? Ihr wisst schon, dass der Staat nicht die Wirtschaft
 ist und seine Bürger schützen muss oder seid ihr mit der Verletzung euer
 Persönlichkeitsrechte, wenn das Meldewesen kompromittiert ist,
 einverstanden, nur damit Jeder sehen kann, wie das Meldewesenprogramm
 aufgebaut wurde?

security through obscurity ist wirklich ein no-go. full stop. 
Manchmal gibt es im Leben tatsächlich schwarz-weiß/falsch-richtig
Entscheidungen - diese gehört dazu. Da Michael auch schon die
weiterführende Literatur (Kerckhoffs Prinzip et al.) erwähnt; d.h.
diesbezüglich ist die Diskussion in einer Sackgasse.
Und, n, der Staat hat eigentlich keine Sonderrechte, müsste er
erstmal nachweisen, warum er unfehlbarer ist als ich ;)

  und ist auf dieser Liste eher OT. Jeder soll den Quelltext studieren
  dürfen. Das dient der Volksbildung.

 nachfolgend geht es, um den Geltungsbereich den die GPL vorgibt, also wer
 ist Jeder? Anhand nachfolgender Fragen/Ausführungen möchte ich das näher
 bringen. 
[...]

Soweit ich die Lizenzen verstanden hab, muss der Quellcode maximal den
Benutzern zugänglich gemacht werden. Ob ich Benutzer werde, indem ich
irgendwelche Dienstleistungen kaufe (z.Bsp. redhat) oder einfach nur das
Programm runterlade (z.Bsp. firefox) ist die freie Entscheidung der
Entwickler.

mfg
Thomas Jensch
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Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-17 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Hallo.

Am 17.12.2014 um 19:25 schrieb BBiwy:
 Lässt du auch dein Auto offen für jeden und lässt den Schlüssel stecken?

Den Link zum Kerckhoff'schen Prinzip musst du mal lesen. Dann kannst du
dir solche unpassenden Parallelen sparen.

(Kurzfassung: Verschlüsselungs-Algorithmus offen, Schlüssel geheim)


 Oder findest du es gut, wenn jemand ausser der Staat Zugriff auf die Daten
 des Einwohnermeldewesen hat?

Jeder Hinz und Kunz kann meine Daten vom Eimwohnermeldeamt abfragen.
Willkommen in der Gegenwart. :)
http://de.wikipedia.org/wiki/Melderegisterauskunft

Aber ich sehe schon, du hast offenbar einen anderen Hintergrund, hast
bei elementaren Grundlagen von freier Software eine abweichende Meinung.
Es ist daher weder in deinem noch in unserem Sinne wenn wir das hier
weiter diskutieren.


Die Idee, eine europäische (dieser Begriff ist als Mindestmenge der
Nutzer zu sehen, nicht als Obergrenze) freie Software-Distribution als
Referenz-Plattform für neue, öffentlich finanzierte Software zu
etablieren ist sehr gut. Es geht mir dabei nicht um einen eventuellen
Sicherheitsgewinn sondern um die Verminderung einer Abhängigkeit von
einer bestimmten Plattform (und damit auch das Aufbrechen von
proprietären Monokulturen und damit letztlich auch einer gesteigerten
Sicherheit).

Was ich bisher von LiMux mitbekommen habe ist, dass bei
Neuausschreibungen von Fachverfahren immer bevorzugt Web-Anwendungen
ohne Festlegung auf eine bestimmte Plattform ausgeschrieben werden. Das
ist eine sehr löbliche Entscheidung, die ich mir sehr gut als allgemeine
Grundregel vorstellen könnte.

Gruß,
Bernd




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Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-16 Diskussionsfäden BBiwy
Hallo Bernd,

Am 15.12.2014 um 17:49 schrieb Bernd Wurst:
 [...]

bevor ich auf deinen Post eingehe, möchte ich (kurz) den 
Ausgangspunkt des Konzepts darlegen.

Hintergrund dieser Idee ist, wie sie Sandro Gaycken im Juni 2011 
bereits formulierte, ein eigenes Betriebssystem zu entwickeln [1]. 
Daneben will ich einen Anstoss geben, [...]dass[...]eine ganze 
Reihe von Konzepten überhaupt[...]neu entwickelt werden müssen. [2]
Was nun mal das verwendete Betriebssystem mit einschließt.

Es geht in diesem Konzept darum eine Plattform zu entwickeln, um die 
Unabhängigkeit und Sicherheit zu gewährleisten, damit z. B. keine 
Daten abgegriffen von irgendjemanden, sei es amerikanische Firmen, 
etwaige staatliche Institutionen (außerhalb Europas) oder Dritte, 
werden.
Im Endeffekt müssen die Deutschen und/oder die EU eigene Strukturen 
anfangen anzuschaffen, das ist auch schon aus Sicherheitsperspektive 
geboten, dass wir also nicht mehr abhängig sind von amerikanischer und 
chinesischer IT, wo halt eben jeder mit reingucken kann. [3] 
Dies kann mit dem Konzept gemacht werden.

Auch können mit diesem Konzept sämtliche Vorgänge überprüft und 
generalisiert werden, womit nur ein Programm für eine Aufgabe 
notwendig wird, wie z. B. LewisDIGANT (das aus den Fachverf. 
LewisDB (Einwohnermeldewesen) und DIGANT (Fachverf. f. Pässe, 
Personalausweise und Führerscheine) besteht).

Auf Seiten des Bundestages gibt es eine Niederschrift einer 
Stellungnahme für ein [ö]ffentliches Fachgespräch des Ausschusses 
Digitale Agenda des Deutschen Bundestages zum Thema 
IT-Sicherheit [4], wo nach das bisher angewandte Modell 
(entwickelt in den 1960er bis 1980er Jahre) eine grundlegend 
verwundbare Informationstechnik akzeptiert [hat].

Zur Vertiefung bzw. weiter Informationen platziere ich mal noch 
vier Links [5,6,7,8].

Am 15.12.2014 um 17:49 schrieb Bernd Wurst:
 [...]
 Generell finde ich so einen Ansatz gar nicht so verkehrt, aber 
 man muss natürlich generell anstreben so wenig wie möglich neu zu 
 programmieren und wann immer es geht eine Integration vorhandener 
 Software vornehmen.
 Nur dann hat man brauchbare Interoperabilität und nur dann kann das
 Projekt auch von unterschiedlichen Dienstleistern betreut werden.
 [...]

Nun ja, unter dem Aspekt der Hochsicherheit, ist es (in meinen Augen)
nicht sinnvoll bereits vorhandene (nicht auf Hochsicherheit 
ausgelegte) Software zu verwenden. Auch wenn nur etwa 0,004% (in 
gehärteten und nie veränderten Open Source Kernmodulen) bis 1% (bei 
schlecht entwickelter Software) des Codes, geschätzt nach Zeilen 
Code, kritische Sicherheitslücken [sind], bei denen voller und oft 
persistenter Systemzugang ermöglicht wird. [9]
Als Kompromiss kann man den Quelltext unter freier Software stellen, 
jedoch wird dieser nur den Dienstleistern/Auftraggebern ausgehändigt. 
Denn was nützt mir ein Betriebssystem, dessen Quelltext allgemein 
verfügbar ist und somit Angriffsmöglichkeiten ausprobiert werden 
können, wo es doch ein Hochsicherheitssystem sein soll.

Und wenn das nicht gewollt ist, wenigstens auf ein freies 
(herkömmliches) Betriebssystem zu wechseln.

Kurz vor Ende meines Beitrages noch etwas Allgemeines:

Mich wundert, dass Beschwerde gegen Apple, Google/Android und 
Microsoft (Auswahl) vorgebracht werden, aber dann nicht ein 
Gegenstück entwickeln (zu wollen).

Am 15.12.2014 um 17:49 schrieb Bernd Wurst:
 Hallo.-

 Am 15.12.2014 um 16:28 schrieb Volker Grabsch:
 Ja, die Wortwahl ist nicht besonders gut.  Was hier tatsächlich
 vorgeschlagen wird, ist gar kein neues Betriebssystem, sondern 
 eher eine speziell angepasste Distribution.

 Das Zitat im Text spricht aber klare, gegenteilige Worte:
 [...]

+1

 [...]
 | Aus diesem Grund ist hier die European  Union Public Licence (EUPL
 | v.1.1) [3] (Lizenztext [4]) als bevorzugte  Lizenz zu verwenden, 
 | wenn es sich um eine komplette Eigenentwicklung mit  eigenem Kernel
 | handelt.

 Auch wenn da wenn steht, so suggeriert der Text das doch (nicht nur 
 in diesem Satz) als einen gangbaren Weg. Als ich diese Passagen 
 gelesen habe, verflog in mir der Glaube dass der Text ernst gemeint 
 ist.
 [...]

Scheinbar kennt ihr nicht den Text auf http://gnu.org/ [10], wo nach 
die EUPL eine GPLv2-Relizenzierung (und in v1.1 - bisher die 
aktuellste -) eine GPLv3-Relizenzierung über den Umweg der 
CeCILLv2-Relizenzierung, die zu einer beliebigen GPL-Version 
weiterlizenziert werden kann, erlaubt. Die kommende EUPL v1.2 (nach 
einem Entwurf von Januar 2014 [11], der wohl schon im Dezember 2012 
veröffentlicht wurde [12]) wird die GPLv3 ootb unterstützen. Oder 
ihr habt euch noch nicht die überarbeitete Lizenz-Auswahl von github 
angeschaut, welche die EUPL neuerdings auch anbietet [13]. Selbst auf 
der Wiki-Seite des Fedora-Projekt ist die EuPL, als FSF Free? (Ja), 
GPLv2 Compat? (Ja), GPLv3 Compat? (Nein), eingetragen [14].

Nein, das keine Satire! Es ist das Ergebnis einer mehrjährige Arbeit 
von jemanden, der die öffentl. Verw. von innen kennt und sich 

Re: Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-16 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Hallo.

Am 16.12.2014 um 17:55 schrieb BBiwy:
 Denn was nützt mir ein Betriebssystem, dessen Quelltext allgemein 
 verfügbar ist und somit Angriffsmöglichkeiten ausprobiert werden 
 können, wo es doch ein Hochsicherheitssystem sein soll.

Äh, Hochsicherheit durch Geheimhaltung eventueller Sicherheitslücken?

Dieses Konzept ist in Informatikerkreisen eigentlich allgemein nicht
anerkannt weil es auf lange Sicht nicht funktioniert.

Da ist das erkennen und beheben der Sicherheitslücken doch weit mehr
zielführend.


Und außerdem: Die EU ist auch groß und in weiten Teilen zueinander
fremd. Ich vertraue den europäischen Sicherheits-Behörden jetzt nicht
wesentlich mehr als den interkontinentalen. Warum also den einheimischen
den Code zeigen und den externen nicht?

Gruß,
Bernd



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Idee: Entwicklung eines Betriebssystem füreuropäischen Verwaltungen

2014-12-14 Diskussionsfäden BBiwy
Hallo FSFE-Community,

bezugnehmend auf die Meldung Europäische Kommission will mehr Open Source
[1] kann mit einem dem Betreff entsprechenden Konzept, wie es zum Beispiel
auf https://public.pad.fsfe.org [2] steht, sicher den europäischen
Institutionen eben diese näher gebracht werden, oder?
Ggf. könnte in diesem Zusammenhang das von der Müncher Stadtverwaltung
angepasste Ubuntu namens LiMux [3] auch auf die anderen europäischen
Verwaltungen übertragen werden.

Die zugrundeliegende Idee des oben verlinkten Konzepts ist: die Entwicklung
eines Betriebssystem (Operating System, OS (ausschließlich) für die
Verwaltungen des aus momentan 27 (Stand: Dezember 2014) Staaten bestehenden
europäischen Staatenverbunds (Europäische Union, EU).

Dazu wurden folgende Fragen gestellt:
- Wieso soll die EU ein eigenes Betriebssystem entwickeln?
- Wie kann die Wirtschaft Kapital aus dem Betriebssystem ziehen?
- Wie soll das Vorhaben umgesetzt werden?
- Wie soll das Betriebssystem lizenziert werden?
- Welche Programmen sollten enthalten sein?
- Sind Vorarbeiten zur Realisierung des Projekts notwendig?

Die Antworten dazu finden sich unter [2].
Stellen, welche in kursiver Schrift gehalten sind, sind eine konkrete
Umsetzungsmöglichkeit. Diese könnte sicher noch vereinfacht werden.
Das Konzept umfasst momentan rund sechs Seiten und ist sicher noch nicht
fertig entwickelt ;).

Sandro Gaycken, Technik- und Sicherheitsforscher an der Freien Universität
Berlin, äußerte im Deutschlandradio bereits im Juni 2011, ein eigenes
Betriebssystem zu entwickeln [4] mit dem oben verlinkten Pad wird dieser
Forderung Nachdruck verliehen.

Gruss

BBiwy (BBiwy1984_1)

Referenzen:
[1]
http://www.heise.de/open/meldung/Europaeische-Kommission-will-mehr-Open-Source-2483070.html
[2] https://public.pad.fsfe.org/p/Entwicklung-EuOS-FSFE
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/LiMux
[4]
http://www.deutschlandfunk.de/ein-eigenes-betriebssystem-fuer-den-staat.694.de.html?dram:article_id=70195

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