Config-Files bei apt-get dist-upgrade (was: Re: Distributionsempfehlung)

2016-10-27 Diskussionsfäden Hilmar Preuße

Am 27.10.2016 um 11:48 schrieb Ronny Seffner:

Moin,


Mir haben apt*/dpkg bei einem update/upgrade allerdings noch nie
Konfigurationen überschrieben oder zermurkst. Es gibt immer entweder
den Dialog, der auch ein diff anbietet und fragt ob beibehlaten oder
erneuern. Im Ergebnis gibt es dann zu jeder betroffenen Konfiguration
eine *.dpkg-dist, *.dpkg-old oder *.ucf-dist Datei durch die sich die
Differenzen zum ehemaligen/zukünftigen Zustand wieder eschließen.

Korrekt. Je nach Komplexität dieser Config-Files (insbesondere wenn sich 
die Syntax ändert) kann die Wiederherstellung anstrengend und 
zeitraubend werden. Ich bin eigentlich immer heilfroh wenn ein 
Config-File aus name.conf und name.d/ besteht. ;-)


H.
--
http://www.hilmar-preusse.de.vu/   #206401 http://counter.li.org



AW: Distributionsempfehlung

2016-10-27 Diskussionsfäden Ronny Seffner
>Kann ich so bestätigen. Besonders hilfreich finde ich das Paket etckeeper. Das
>stellt /etc unter Versionskontrolle (man kann sogar wählen welche). So sind
>alte Config-Dateien im Zweifelsfall wiederherstellbar.
>
Interessant. Auf den ersten Blick arbeitet es "nur" mit apt* zusammen, den 
Admins müsste man das dann auch gleich beibringen.

Mir haben apt*/dpkg bei einem update/upgrade allerdings noch nie 
Konfigurationen überschrieben oder zermurkst. Es gibt immer entweder den 
Dialog, der auch ein diff anbietet und fragt ob beibehlaten oder erneuern. Im 
Ergebnis gibt es dann zu jeder betroffenen Konfiguration eine *.dpkg-dist, 
*.dpkg-old oder *.ucf-dist Datei durch die sich die Differenzen zum 
ehemaligen/zukünftigen Zustand wieder eschließen.


Mit freundlichen Grüßen / Kind regards
 Ronny Seffner
--
Ronny Seffner  |  Alter Viehweg 1  |  01665 Klipphausen
www.seffner.de  |  ro...@seffner.de  |  +49 35245 72950
7EA62E22D9CC4F0B74DCBCEA864623A568694DB8





Re: Distributionsempfehlung

2016-10-27 Diskussionsfäden Sebastian Hegler
Hi!

Am 24.10.2016 um 10:43 schrieb Ronny Seffner :
> Bei debian selbst kostet mich das Upgrade von Version zu Version incl. 
> Anpassung für die eine oder andere Anwendung zwischen einer und zwei Stunden.
Kann ich so bestätigen. Besonders hilfreich finde ich das Paket etckeeper. Das 
stellt /etc unter Versionskontrolle (man kann sogar wählen welche). So sind 
alte Config-Dateien im Zweifelsfall wiederherstellbar.

Viele Grüße
Sebastian



Re: AW: Distributionsempfehlung

2016-10-24 Diskussionsfäden Luca Bertoncello

Zitat von Ronny Seffner :


Ich habe da hier so einen Wiki-Eintrag ...


Aha, schön!

Ich werde vielleicht mal eine VM mit einer alten Debian vorbereiten  
und selber probieren, will nur sehen, dass ich auch das schaffe... :)


Danke
Luca Bertoncello
(lucab...@lucabert.de)




AW: Distributionsempfehlung

2016-10-24 Diskussionsfäden Ronny Seffner
Hallo Luka,

>Wie machst du die Aktualisierung? Einfach die neue Quelle in
>/etc/apt/sources.lst eintragen, dann apt-get update && apt-get
>dist-upgrade oder muss man noch was anderes machen?
>
Ich habe da hier so einen Wiki-Eintrag ...

Pakete installieren
==
apt-get install apt-listchanges apt-listbugs debfoster deborphan localepurge 
apt-file bash-completion

!!! Backup !!!

Pakete aufräumen (optional)
==
debfoster
apt-get remove -purge $defoster_results
deborphan
apt-get remove -purge $deborpan_results
dpkg -l | grep ^rc
dpkg -P $results
-- wiederholen bis man zufrieden ist --
dpkg --audit

Altsystem updaten
===
apt-get update
apt-get upgrade
apt-get dist-upgrade
neues $STABLE einpflegen/ersetzen
in /etc/apt/apt.conf
in /etc/apt/preferences[.d/*]
in /etc/apt/sources.[d/*.list|list]

Upgrade vorbereiten

aptitude update
apt-get install apt dpkg aptitude locales
dpkg-reconfigure locales

Upgrade durchführen
=
Tipp : wenn remote, dann im screen, vollbild
Tipp : Aufzeichnen script -t 2>~/upgrade.record.time -a ~/upgrade.record.script 
und scriptreplay ~/upgrade.record.time ~/upgrade.record.script
aptitude dist-upgrade
Tipp : bei differenten Konfigurationen immer NEIN, wählen und Pfade merken

System individualisieren
===
diff der gemerkten Konfigurationen, anpassen, Dienste restarten

Pakete aufräumen (optional)
==
apt-show-versions | grep -v uptodate und aptitude remove ...
apt-get autoremove
debfoster
deborphan
aptitude search ~c und aptitude purge ~c (oder selektiv mit aptitude remove)
aptitude search ~o und aptitude purge ~o (oder selektiv mit aptitude remove)
aptitude search '~S ~i !~ODebian !~o' (und ggf. löschen)
-- wiederholen --
apt-get autoclean
rm *dpkg*, *ucf* und *old* aus /etc

System testen
===
reboot
logs lesen

Ist jetzt ein bunter Mix aus apt-get und aptitude, was man (warum eigentlich) 
wohl nicht soll - ist eben gewachsen. Ferner gibt es noch Versionsabhängige 
Spezifika, wie das Update von grub-legacy einst oder die Einführung von 
systemd. Das ist dann als Schritt 0 immer in den upgrade-notes im Web 
nachzulesen.


Mit freundlichen Grüßen / Kind regards
 Ronny Seffner
--
Ronny Seffner  |  Alter Viehweg 1  |  01665 Klipphausen
www.seffner.de  |  ro...@seffner.de  |  +49 35245 72950
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Re: AW: Distributionsempfehlung

2016-10-24 Diskussionsfäden Luca Bertoncello

Zitat von Ronny Seffner :

Hallo Ronny,

Bei debian selbst kostet mich das Upgrade von Version zu Version  
incl. Anpassung für die eine oder andere Anwendung zwischen einer  
und zwei Stunden. Das ist der Schnitt über locker 4 Dutzend Kisten  
vom Router über ISP-Server mit >100 Domains/Webs bis zum  
Arbeitsgruppenserver. Manch eine Kiste lasse ich dabei ins LTS  
laufen und wenn nicht gerade der PHP-Maintainer aufgibt kann ich so  
sogar eine Generation überspringen.


Das klingt sehr versprechend...
Wie machst du die Aktualisierung? Einfach die neue Quelle in  
/etc/apt/sources.lst eintragen, dann apt-get update && apt-get  
dist-upgrade oder muss man noch was anderes machen?


Danke
Luca Bertoncello
(lucab...@lucabert.de)




AW: Distributionsempfehlung

2016-10-24 Diskussionsfäden Ronny Seffner
>hält, denn ich habe besseres zu tun, als jedes Jahr oder alle paar
>Jahre das System zu erneuern.
>Ich möchte aber weiter eine Debian-basierte Distribution benutzen,
>
Bei debian selbst kostet mich das Upgrade von Version zu Version incl. 
Anpassung für die eine oder andere Anwendung zwischen einer und zwei Stunden. 
Das ist der Schnitt über locker 4 Dutzend Kisten vom Router über ISP-Server mit 
>100 Domains/Webs bis zum Arbeitsgruppenserver. Manch eine Kiste lasse ich 
dabei ins LTS laufen und wenn nicht gerade der PHP-Maintainer aufgibt kann ich 
so sogar eine Generation überspringen.


Mit freundlichen Grüßen / Kind regards
 Ronny Seffner
--
Ronny Seffner  |  Alter Viehweg 1  |  01665 Klipphausen
www.seffner.de  |  ro...@seffner.de  |  +49 35245 72950
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Re: Distributionsempfehlung

2016-10-24 Diskussionsfäden Luca Bertoncello

Zitat von Gerd Göhler :


Debian selbst würde ich aber etwas ungern installieren, denn das
Zyklus ist mir mit 3 Jahren zu kurz.

--> https://wiki.debian.org/de/LTS


Ja, die Seite habe ich gelesen, bin aber nicht 100% sicher, wie ich  
das verstehen soll...


Soll es heißen, dass Debian 8 schon von Anfang an LTS ist oder was?
Für die andere Distributionen habe ich gesehen, dass ich was an der  
/etc/apt/sources.lst anpassen musste, habe aber für Jessie nichts  
gefunden, was ich angeben soll...


Grüße
Luca Bertoncello
(lucab...@lucabert.de)




Re: Distributionsempfehlung

2016-10-24 Diskussionsfäden Gerd Göhler
Am Montag, den 24.10.2016, 07:26 + schrieb Luca Bertoncello:
> Hallo Leute!
> 
Hallo Luca,

> Bevor ich jede Menge VMs anlegen und Haufen Zeit investiere um die  
> Systeme zu testen, frage ich hier, obwohl ich schon weiß, dass die  
> Frage eine riesige Diskussion verursachen kann... :(
> 
> So, ich habe ein paar Server, auf der noch eine alte Ubuntu  
> 10.04-Server installiert ist.
> Es ist langsam Zeit was neues zu installieren und da ich vom Provider  
> die Möglichkeit bekommen habe, neue Server zu bekommen, auf den ich  
> das neue System installiere und die dann später die alte ersetzen,  
> habe ich auch die Chance, in Ruhe alles zu machen.
> 
> Nun, inzwischen bin ich nicht mehr von Ubuntu-Server so begeistert wie  
> vor einige Jahre...
> Die 12.04 fand ich 'ne absolute Scheiße und mit der 14.04 habe ich  
> auch schon etwas gekämpft...
> Ich habe deswegen schon ziemlich Angst, die 16.04 zu installieren,  
> allerdings will ich eine Distribution, die einige Jahre (mindestens 5)  
> hält, denn ich habe besseres zu tun, als jedes Jahr oder alle paar  
> Jahre das System zu erneuern.
> Ich möchte aber weiter eine Debian-basierte Distribution benutzen,  
> denn ich komme mit Debian sehr gut klar.
> Debian selbst würde ich aber etwas ungern installieren, denn das  
> Zyklus ist mir mit 3 Jahren zu kurz.
--> https://wiki.debian.org/de/LTS

VG Gerd

> 
> Daher die Frage an euch: kann jemand mir eine Debian-basierte  
> Distribution empfehlen, die mindestens 5 Jahre Aktualisierungen bekommt?
> Alternativ: hat jemand Ubuntu 16.04 auf einem Server im Betrieb und  
> kann mir sagen, ob die Leute von Canonical weiter auf den Weg der  
> "Windowssizierung" geblieben sind (und daher wieder 'ne riesige  
> Scheiße gebaut haben) oder ob es im normalen Serverbetrieb zu nutzen  
> ist, ohne dass man zwei Monate fluchen muss?
> 
> Meine Probleme mit der 12.04 und 14.04:
> - Schlechte Hardware-Unterstützung bei einige Adapter-RAID-Controller
> - Große Probleme mit Samba als AD-Controller
> - Etwas langsamer als mit der 10.04, aus mir komplett unbekannten und  
> nicht nachvollziehbaren Gründen
> - SystemD (OK, ich hasse es! Aber das ist was anderes) hat oft Dienste  
> nicht gestartet, ohne was zu meckern, so dass nach einem Reboot ich  
> die einzelne Dienste prüfen musste und ggfs. manuell starten
> 
> Danke
> Luca Bertoncello
> (lucab...@lucabert.de)
> 
> 





Distributionsempfehlung

2016-10-24 Diskussionsfäden Luca Bertoncello

Hallo Leute!

Bevor ich jede Menge VMs anlegen und Haufen Zeit investiere um die  
Systeme zu testen, frage ich hier, obwohl ich schon weiß, dass die  
Frage eine riesige Diskussion verursachen kann... :(


So, ich habe ein paar Server, auf der noch eine alte Ubuntu  
10.04-Server installiert ist.
Es ist langsam Zeit was neues zu installieren und da ich vom Provider  
die Möglichkeit bekommen habe, neue Server zu bekommen, auf den ich  
das neue System installiere und die dann später die alte ersetzen,  
habe ich auch die Chance, in Ruhe alles zu machen.


Nun, inzwischen bin ich nicht mehr von Ubuntu-Server so begeistert wie  
vor einige Jahre...
Die 12.04 fand ich 'ne absolute Scheiße und mit der 14.04 habe ich  
auch schon etwas gekämpft...
Ich habe deswegen schon ziemlich Angst, die 16.04 zu installieren,  
allerdings will ich eine Distribution, die einige Jahre (mindestens 5)  
hält, denn ich habe besseres zu tun, als jedes Jahr oder alle paar  
Jahre das System zu erneuern.
Ich möchte aber weiter eine Debian-basierte Distribution benutzen,  
denn ich komme mit Debian sehr gut klar.
Debian selbst würde ich aber etwas ungern installieren, denn das  
Zyklus ist mir mit 3 Jahren zu kurz.


Daher die Frage an euch: kann jemand mir eine Debian-basierte  
Distribution empfehlen, die mindestens 5 Jahre Aktualisierungen bekommt?
Alternativ: hat jemand Ubuntu 16.04 auf einem Server im Betrieb und  
kann mir sagen, ob die Leute von Canonical weiter auf den Weg der  
"Windowssizierung" geblieben sind (und daher wieder 'ne riesige  
Scheiße gebaut haben) oder ob es im normalen Serverbetrieb zu nutzen  
ist, ohne dass man zwei Monate fluchen muss?


Meine Probleme mit der 12.04 und 14.04:
- Schlechte Hardware-Unterstützung bei einige Adapter-RAID-Controller
- Große Probleme mit Samba als AD-Controller
- Etwas langsamer als mit der 10.04, aus mir komplett unbekannten und  
nicht nachvollziehbaren Gründen
- SystemD (OK, ich hasse es! Aber das ist was anderes) hat oft Dienste  
nicht gestartet, ohne was zu meckern, so dass nach einem Reboot ich  
die einzelne Dienste prüfen musste und ggfs. manuell starten


Danke
Luca Bertoncello
(lucab...@lucabert.de)