Jörg Frings-Fürst <o...@jff-webhosting.net> wrote:

>> In den letzten Mails hier ist doch ziemlich deutlich geworden, dass
>> nicht nur „Anfänger“ überrascht sind, sondern auch erfahrene Mapper,
>> die schon länger dabei sind, dass unter „frei verfügbare Geodaten“
>> offenbar auch das massenhafte, automatisierte, externe Abgreifen,
>> zusammenführen und Auswerten von Userdaten fällt.
>> 
>
>Das das erst jetzt auffällt glaube weder Tirkon noch Dir.

Irgendwie scheint es mein Schicksal zu sein, dass mir andere das 
fehlende Wissen über in Ihren Augen banale Dinge nicht zutrauen. ;-)
So habe ich auch schon die JOSM Nomenklatur (was von wo wohin
aktualisieren) derartig gründlich missverstanden, dass man auch fast
meinte, ich wollte foppen.

Ich weiß vermutlich seit der ersten Woche bei OSM, dass der Username
an jeder Änderung hängt. Das merkt man spätestens dann, wenn man die
Chronik aufruft. Mir war aber nicht bewusst, dass dieser mit
herausgegeben wird. Ich bin überhaupt nicht auf die Idee gekommen,
dass es dafür irgendeinen Grund geben könnte. Zudem habe ich freie
Projekte eigentlich immer als die Datenschutz-freundliche Bastion im
Internet angesehen. Wenn man dann noch liest, dass hier eine Geodatei
herausgegeben wird, ist das falsche Bild schnell komplett. Denn der
reine Anwender der Geodaten - so war mein sicheres Bauchgefühl - kann
diese auch mit weggelassenem Usernamen vollwertig nutzen. Von daher
war ich auch intuitiv der Meinung, das man die nicht herausgäbe.

Wenn man weiß, dass Userdaten herausgegeben werden, kommt man auch auf
den Trichter, dass die freie Lizenz regelrecht dazu einlädt, die
Userdaten zu analysieren und explizit von jeglichem Datenschutz
entbindet - ein Effekt, der eigentlich nichts mehr mit dem Primärziel
zu tun hat. Als Folgeerkenntnis kann diese also nur neueren Datums
sein, womit ich an das oben Zitierte anknüpfe.

Ähnlich dürfte es vielen Mappern gehen. Sie sehen nur die Ergebnisse
des "internen" Gebrauchs, kennen aber nicht die Dateien, die hinten
rausgehen, weil sie diese nicht brauchen.

Für diejenigen, die mit den Dateien arbeiten und reinschauen, mag der
Fall sonnenklar sein, daher auch vielleicht das Unverständnis für die
"Gegenseite". Ich hätte aber nicht gedacht, dass in der
unterschiedlichen Einschätzung so viel Konfliktpotential steckt, dass
man die fälschliche Annahme der Nicht-Herausgabe von Userdaten mit der
Trocknung des Hamsters in der Mikrowelle vergleichen möchte.

Mir ist durchaus bewusst, dass aus OSM Sicht die Beschreibung als
GEO-Datenbank in grosslettriger Aufmachung so richtig ist. Es ist eben
das zentrale Produkt und die Userdatenerfassung nur Beiwerk. Aber die
Folge davon ist, dass ein "Verbannen" der Userdatenerfassung ins
Kleingedruckte im Endeffekt das gleiche "Hinterhältige" bewirkt, wie
die Methoden der Abzocker, auch wenn das bei OSM niemals so intentiert
war. 

Inzwischen sind die Abzocker bekanntlich gehalten, plakative Sprüche
zumindest mit einem Sternchen zu kennzeichnen, wenn es einen Pferdefuß
geben sollte. Bei uns könnte man dieses Sternchen durch eine
Darstellung an prominenter Stelle deutlich machen - eben die Stelle im
Wiki, wo für das Anmelden geworben wird. Spätestens hier kann man
neben den Vorteilen auch die Nachteile vor Augen führen.

>Jetzt lege doch mal einen Beweis oder Beleg dafür vor das in irgend
>einer Auswertung reale Personen aufgrund einer Auswertung der OSM-Daten
>identifiziert wurden.

Schluck! Wieviel zahlst Du? Ich möchte die Story meistbietend
versteigern, hierdurch Wikipedia-Relevanz erzeugen und dann dort einen
Artikel drüber schreiben. $$:-D 


_______________________________________________
Talk-de mailing list
Talk-de@openstreetmap.org
http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de

Antwort per Email an